Der Kaffee dampfte in der großen braunen Bunzlauer Kanne, wie sie vom Feuer gekommen, auf dem Tisch, aber die Kinder dampften auch -- vor Ungeduld. Die Beckenmusik dröhnte verführerisch aus dem Kruge herüber, und die Kleinen blickten erwartungsvoll bald auf den Vater, bald auf die Mutter.
"Das ist ein Kaffee, so schön, wie nur mein Mann ihn mir mal geschickt hat, direct aus Patavia, sagte die Obristin."
"Die Cichorien sind auch aus Herrn Rimpler seiner Fabrik," sagte die Mutter. Aber die Kleinen wurden weder vom batavischen Kaffee, noch von den Cichorien aus Herrn Rimplers Fabrik gelockt. Der kleine Junge schrie vielmehr: "Ich will zu den Affen!"
Die Mutter warf einen fragenden Blick auf den Vater. Die Frau Obristin fing ihn auf: "Um Gottes willen, Sie werden doch nicht!" Der Kriegs¬ rath meinte: ob denn in einem bevölkerten Orte, und wo so viel anständige Leute beisammen, Gefahr sei? und die Mutter setzte hinzu: wenn sie die Kinder an der Hand führten?
"Meine allerbeste Frau Kriegsräthin, erlauben Sie mir zu sagen, ich weiß davon. Solche Bande ist ärger als der Gott sei bei uns. Die stibitzen Ihnen die Kinder vor den Augen weg, und Sie merken es nicht. Hinter die Hecke, ein Pechflaster schnell aufs Gesicht, und dann wenn sie's in der
Der Kaffee dampfte in der großen braunen Bunzlauer Kanne, wie ſie vom Feuer gekommen, auf dem Tiſch, aber die Kinder dampften auch — vor Ungeduld. Die Beckenmuſik dröhnte verführeriſch aus dem Kruge herüber, und die Kleinen blickten erwartungsvoll bald auf den Vater, bald auf die Mutter.
„Das iſt ein Kaffee, ſo ſchön, wie nur mein Mann ihn mir mal geſchickt hat, direct aus Patavia, ſagte die Obriſtin.“
„Die Cichorien ſind auch aus Herrn Rimpler ſeiner Fabrik,“ ſagte die Mutter. Aber die Kleinen wurden weder vom bataviſchen Kaffee, noch von den Cichorien aus Herrn Rimplers Fabrik gelockt. Der kleine Junge ſchrie vielmehr: „Ich will zu den Affen!“
Die Mutter warf einen fragenden Blick auf den Vater. Die Frau Obriſtin fing ihn auf: „Um Gottes willen, Sie werden doch nicht!“ Der Kriegs¬ rath meinte: ob denn in einem bevölkerten Orte, und wo ſo viel anſtändige Leute beiſammen, Gefahr ſei? und die Mutter ſetzte hinzu: wenn ſie die Kinder an der Hand führten?
„Meine allerbeſte Frau Kriegsräthin, erlauben Sie mir zu ſagen, ich weiß davon. Solche Bande iſt ärger als der Gott ſei bei uns. Die ſtibitzen Ihnen die Kinder vor den Augen weg, und Sie merken es nicht. Hinter die Hecke, ein Pechflaſter ſchnell aufs Geſicht, und dann wenn ſie's in der
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Der Kaffee dampfte in der großen braunen
Bunzlauer Kanne, wie ſie vom Feuer gekommen,
auf dem Tiſch, aber die Kinder dampften auch — vor
Ungeduld. Die Beckenmuſik dröhnte verführeriſch
aus dem Kruge herüber, und die Kleinen blickten
erwartungsvoll bald auf den Vater, bald auf die
Mutter.
„Das iſt ein Kaffee, ſo ſchön, wie nur mein Mann
ihn mir mal geſchickt hat, direct aus Patavia, ſagte
die Obriſtin.“
„Die Cichorien ſind auch aus Herrn Rimpler
ſeiner Fabrik,“ ſagte die Mutter. Aber die Kleinen
wurden weder vom bataviſchen Kaffee, noch von den
Cichorien aus Herrn Rimplers Fabrik gelockt. Der
kleine Junge ſchrie vielmehr: „Ich will zu den
Affen!“
Die Mutter warf einen fragenden Blick auf den
Vater. Die Frau Obriſtin fing ihn auf: „Um
Gottes willen, Sie werden doch nicht!“ Der Kriegs¬
rath meinte: ob denn in einem bevölkerten Orte, und
wo ſo viel anſtändige Leute beiſammen, Gefahr ſei?
und die Mutter ſetzte hinzu: wenn ſie die Kinder
an der Hand führten?
„Meine allerbeſte Frau Kriegsräthin, erlauben
Sie mir zu ſagen, ich weiß davon. Solche Bande
iſt ärger als der Gott ſei bei uns. Die ſtibitzen
Ihnen die Kinder vor den Augen weg, und Sie
merken es nicht. Hinter die Hecke, ein Pechflaſter
ſchnell aufs Geſicht, und dann wenn ſie's in der
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/168>, abgerufen am 22.11.2024.
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