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Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.

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"Nun, wenn's Dir Vergnügen macht, ich will
es beschwören. "

"Beschwören? Capitain Barbaroux, wir verste-
hen uns."

"Gewiß, Bürger Jblou. Müßte wahrhaftig auch
lachen, wenn wir Beide mit einander ein Possenspiel
aufführen wollten."

"Das Einzige, was den Menschen bindet, ist das
Jnteresse. Capitain Barbaroux, in drei Tagen seh'n
wir uns wieder." --

"Jn dreien Tagen! Gehabt Euch wohl und sucht
mir kein falsches Geld aus."

Wie lange ich noch in dem feuchten Grase gele-
gen, weiß ich nicht. Nur so viel konnte ich mich spä-
ter erinnern, daß ich im Fieberfrost taumelnd eine
Treppe hinaufgestiegen bin. Der plötzliche Tausch des
warmen Bettes mit dem feuchten Graslager einer spä-
ten Herbstnacht hätte auch ohne Beihülfe einer entsetz-
lich aufgeregten Phantasie einen Körper, der nicht aus
Eisen gegossen, in den Zustand versetzt, in dem ich Ta-
gelang zubrachte. Als ich einmal zum Bewußtseyn er-
wachte, saß ein ältlicher Mann mit geschornem Kopfe
neben meinem Bette, und schien sehr tief nachzuden-
ken, indem er meine rechte Hand gefaßt hielt.

"Wo bin ich?" rief ich mich erhebend.

„Nun, wenn’s Dir Vergnügen macht, ich will
es beſchwören. “

„Beſchwören? Capitain Barbaroux, wir verſte-
hen uns.“

„Gewiß, Bürger Jblou. Müßte wahrhaftig auch
lachen, wenn wir Beide mit einander ein Poſſenſpiel
aufführen wollten.“

„Das Einzige, was den Menſchen bindet, iſt das
Jntereſſe. Capitain Barbaroux, in drei Tagen ſeh’n
wir uns wieder.“ —

„Jn dreien Tagen! Gehabt Euch wohl und ſucht
mir kein falſches Geld aus.“

Wie lange ich noch in dem feuchten Graſe gele-
gen, weiß ich nicht. Nur ſo viel konnte ich mich ſpä-
ter erinnern, daß ich im Fieberfroſt taumelnd eine
Treppe hinaufgeſtiegen bin. Der plötzliche Tauſch des
warmen Bettes mit dem feuchten Graslager einer ſpä-
ten Herbſtnacht hätte auch ohne Beihülfe einer entſetz-
lich aufgeregten Phantaſie einen Körper, der nicht aus
Eiſen gegoſſen, in den Zuſtand verſetzt, in dem ich Ta-
gelang zubrachte. Als ich einmal zum Bewußtſeyn er-
wachte, ſaß ein ältlicher Mann mit geſchornem Kopfe
neben meinem Bette, und ſchien ſehr tief nachzuden-
ken, indem er meine rechte Hand gefaßt hielt.

„Wo bin ich?“ rief ich mich erhebend.

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[0081] „Nun, wenn’s Dir Vergnügen macht, ich will es beſchwören. “ „Beſchwören? Capitain Barbaroux, wir verſte- hen uns.“ „Gewiß, Bürger Jblou. Müßte wahrhaftig auch lachen, wenn wir Beide mit einander ein Poſſenſpiel aufführen wollten.“ „Das Einzige, was den Menſchen bindet, iſt das Jntereſſe. Capitain Barbaroux, in drei Tagen ſeh’n wir uns wieder.“ — „Jn dreien Tagen! Gehabt Euch wohl und ſucht mir kein falſches Geld aus.“ Wie lange ich noch in dem feuchten Graſe gele- gen, weiß ich nicht. Nur ſo viel konnte ich mich ſpä- ter erinnern, daß ich im Fieberfroſt taumelnd eine Treppe hinaufgeſtiegen bin. Der plötzliche Tauſch des warmen Bettes mit dem feuchten Graslager einer ſpä- ten Herbſtnacht hätte auch ohne Beihülfe einer entſetz- lich aufgeregten Phantaſie einen Körper, der nicht aus Eiſen gegoſſen, in den Zuſtand verſetzt, in dem ich Ta- gelang zubrachte. Als ich einmal zum Bewußtſeyn er- wachte, ſaß ein ältlicher Mann mit geſchornem Kopfe neben meinem Bette, und ſchien ſehr tief nachzuden- ken, indem er meine rechte Hand gefaßt hielt. „Wo bin ich?“ rief ich mich erhebend.

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100, hier S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_iblou_1830/81>, abgerufen am 24.11.2024.