[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

Sie aber woltens nicht mercken/ sonder
kehrten den rucken vnd wichen ab/ vnnd
beschwerten jhre Ohren/ daß sie es nicht
hören musten.

Fürnemblich vnd insonderheit aber bemü-
het sich der Teuffel/ daß die warheit nit ge-
hört/ sonder verfolgt werde/ wie zusehen ist
an dem Propheten Michea, derselb ward von
wegen der warheit maulirt oder mit backen-
straichen vbel tractirt. Item der Tauffer Io-
annes ward eben deßwegen geköpfft/ Ieremias
ward befengknust vnd Esaias vom Herode.
Vil andern Heiligen ists eben also ergangen/
vnnd ist noch heutigs tags die Warheit den
Ohren vnannemblich vnd feindselig. Wie
die jenigen/ welche nahe beym Port Toro-
neo in Thracia wohnen/ taub vnd gehörloß
seyn/ von wegen deß grossen rauschens vnd
getümmels deß Wassers/ welches daselbst
auß den hohen Steinfelßen hinab ins Thal
felt/ also seynd die passiones, begirlichkeiten/
verlangen/ sorgen/ händel vnnd geschefft ein
vrsach/ daß man die Göttliche eingebungen
vnd ermahnungen der Prediger nit höret/
vnd die Warheit verfolget. Sonsten wird

durch

Hirnſchleiffer.

Sie aber woltens nicht mercken/ ſonder
kehrten den rucken vnd wichen ab/ vnnd
beſchwerten jhre Ohren/ daß ſie es nicht
hoͤren muſten.

Fuͤrnemblich vnd inſonderheit aber bemuͤ-
het ſich der Teuffel/ daß die warheit nit ge-
hoͤrt/ ſonder verfolgt werde/ wie zuſehen iſt
an dem Propheten Michea, derſelb ward von
wegen der warheit maulirt oder mit backen-
ſtraichen vbel tractirt. Item der Tauffer Io-
annes ward eben deßwegẽ gekoͤpfft/ Ieremias
ward befengknuſt vnd Eſaias vom Herode.
Vil andern Heiligen iſts eben alſo ergangen/
vnnd iſt noch heutigs tags die Warheit den
Ohren vnannemblich vnd feindſelig. Wie
die jenigen/ welche nahe beym Port Toro-
neo in Thracia wohnen/ taub vnd gehoͤrloß
ſeyn/ von wegen deß groſſen rauſchens vnd
getuͤmmels deß Waſſers/ welches daſelbſt
auß den hohen Steinfelßen hinab ins Thal
felt/ alſo ſeynd die paſſiones, begirlichkeiten/
verlangen/ ſorgen/ haͤndel vnnd geſchefft ein
vrſach/ daß man die Goͤttliche eingebungen
vnd ermahnungen der Prediger nit hoͤret/
vnd die Warheit verfolget. Sonſten wird

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[68/0084] Hirnſchleiffer. Sie aber woltens nicht mercken/ ſonder kehrten den rucken vnd wichen ab/ vnnd beſchwerten jhre Ohren/ daß ſie es nicht hoͤren muſten. Fuͤrnemblich vnd inſonderheit aber bemuͤ- het ſich der Teuffel/ daß die warheit nit ge- hoͤrt/ ſonder verfolgt werde/ wie zuſehen iſt an dem Propheten Michea, derſelb ward von wegen der warheit maulirt oder mit backen- ſtraichen vbel tractirt. Item der Tauffer Io- annes ward eben deßwegẽ gekoͤpfft/ Ieremias ward befengknuſt vnd Eſaias vom Herode. Vil andern Heiligen iſts eben alſo ergangen/ vnnd iſt noch heutigs tags die Warheit den Ohren vnannemblich vnd feindſelig. Wie die jenigen/ welche nahe beym Port Toro- neo in Thracia wohnen/ taub vnd gehoͤrloß ſeyn/ von wegen deß groſſen rauſchens vnd getuͤmmels deß Waſſers/ welches daſelbſt auß den hohen Steinfelßen hinab ins Thal felt/ alſo ſeynd die paſſiones, begirlichkeiten/ verlangen/ ſorgen/ haͤndel vnnd geſchefft ein vrſach/ daß man die Goͤttliche eingebungen vnd ermahnungen der Prediger nit hoͤret/ vnd die Warheit verfolget. Sonſten wird durch

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/84>, abgerufen am 25.11.2024.

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