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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
handen ist/ vnd es heist: Je erger Mensch/ je
besser glück. Das alles aber reimbt sich wie
ein Faust auff ein Aug/ vnd wie ein silbernes
vergultes Luck auff einen alten erdinen Ha-
fen: Kein ware rechtschaffene Lieb vnd Ei-
nigkeit regieret in einer solchen Ehe/ sonder
es erfolgt drauß/ daß sie einander allzeit ver-
achten/ schenden vnd schmehen. Die reiche
nennet jhne einen Betlman/ der jhr nichts
hat zugebracht/ vnd der in dem jhrigen sitzet/
Hergegen nennet der Edelman sie ein grobe
beurische Drampl oder Pfeffersack: Der
junge Mann nennet die alte einen alten Balg
vnd Vnholdt: Hergegen nennet sie jhne ei-
nen jungen Schelmen/ der jhr alles verthut/
vnd auff die seiten gehet: Es entspringt auch
bißweilen ein holdseliges rauffen drauß/ Vil
rathsamer were es/ daß sie niemaln einander
gesehen/ oder hochzeit gehalten hetten/ Derwe-
gen ist nichts besser/ als daß ein silbernes Luck
ein silbernes Geschirr habe/ vnd daß ein erdi-
nes Geschirr ein erdines Luck suche/ vnd sich
damit bedecke.

Letzlichen vnd zum beschluß wirdt durch
den zerrissnen erdinen Hafen ein böse vnge-

rechte
V v

Hirnſchleiffer.
handen iſt/ vnd es heiſt: Je erger Menſch/ je
beſſer gluͤck. Das alles aber reimbt ſich wie
ein Fauſt auff ein Aug/ vnd wie ein ſilbernes
vergultes Luck auff einen alten erdinen Ha-
fen: Kein ware rechtſchaffene Lieb vnd Ei-
nigkeit regieret in einer ſolchen Ehe/ ſonder
es erfolgt drauß/ daß ſie einander allzeit ver-
achten/ ſchenden vnd ſchmehen. Die reiche
nennet jhne einen Betlman/ der jhr nichts
hat zugebracht/ vnd der in dem jhrigen ſitzet/
Hergegen nennet der Edelman ſie ein grobe
beuriſche Drampl oder Pfefferſack: Der
junge Mann neñet die alte einen alten Balg
vnd Vnholdt: Hergegen nennet ſie jhne ei-
nen jungen Schelmen/ der jhr alles verthut/
vnd auff die ſeiten gehet: Es entſpringt auch
bißweilen ein holdſeliges rauffen drauß/ Vil
rathſamer were es/ daß ſie niemaln einander
geſehen/ oder hochzeit gehalten hettẽ/ Derwe-
gen iſt nichts beſſer/ als daß ein ſilbernes Luck
ein ſilbernes Geſchirꝛ habe/ vnd daß ein erdi-
nes Geſchirꝛ ein erdines Luck ſuche/ vnd ſich
damit bedecke.

Letzlichen vnd zum beſchluß wirdt durch
den zerꝛiſſnen erdinen Hafen ein boͤſe vnge-

rechte
V v
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[674[673]/0689] Hirnſchleiffer. handen iſt/ vnd es heiſt: Je erger Menſch/ je beſſer gluͤck. Das alles aber reimbt ſich wie ein Fauſt auff ein Aug/ vnd wie ein ſilbernes vergultes Luck auff einen alten erdinen Ha- fen: Kein ware rechtſchaffene Lieb vnd Ei- nigkeit regieret in einer ſolchen Ehe/ ſonder es erfolgt drauß/ daß ſie einander allzeit ver- achten/ ſchenden vnd ſchmehen. Die reiche nennet jhne einen Betlman/ der jhr nichts hat zugebracht/ vnd der in dem jhrigen ſitzet/ Hergegen nennet der Edelman ſie ein grobe beuriſche Drampl oder Pfefferſack: Der junge Mann neñet die alte einen alten Balg vnd Vnholdt: Hergegen nennet ſie jhne ei- nen jungen Schelmen/ der jhr alles verthut/ vnd auff die ſeiten gehet: Es entſpringt auch bißweilen ein holdſeliges rauffen drauß/ Vil rathſamer were es/ daß ſie niemaln einander geſehen/ oder hochzeit gehalten hettẽ/ Derwe- gen iſt nichts beſſer/ als daß ein ſilbernes Luck ein ſilbernes Geſchirꝛ habe/ vnd daß ein erdi- nes Geſchirꝛ ein erdines Luck ſuche/ vnd ſich damit bedecke. Letzlichen vnd zum beſchluß wirdt durch den zerꝛiſſnen erdinen Hafen ein boͤſe vnge- rechte V v

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 674[673]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/689>, abgerufen am 23.11.2024.