[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

du guts oder böses begangen/ was du für wort
geredt/ vnnd für heimliche gedancken gehabt
hast: Gib rechnung von der Seel/ die ich dir
als ein grosses Kleinot vertrawt hab/ vom
Leib/ welchen ich deiner sorg vberantwortet/
vnd mit den fünff sinnen geziert hab/ damit du
jhne zu meinem dienst gebrauchest: gib rech-
nung von den Leibs- vnd glücksgütern/ die
ich dir beschert vnd vertrawt hab/ damit du
dir durch sie vermittelst der werck der Barm-
hertzigkeit gegen den armen/ den Himmel er-
kauffen vnnd zuwegen bringen soltest: Gib
rechnung von den sonderbaren gaben/ die du
vor andern von mir empfangen/ vnnd mit de-
nen du der gantzen Christenheit vil guts schaf-
fen vnnd wircken hettest könden/ woferrn du
nur selbst gewolt hettest/ dann wann die Ga-
ben vermehrt werden/ so wachset auch die rech-
nung solcher gaben/ vnd weme vil gegeben ist/
von deme wird vil gefordert werden.

Wann nun dise vnd dergleichen Wort zu
der vor gericht stehenden Seel geredt vnd dar-
neben gesagt wird werden: du kanst lenger kein
Haußhalter seyn: was wird sie nit alsdann
gedencken/ O armer Sünder/ was wirstu

thun

Hirnſchleiffer.

du guts oder boͤſes begangen/ was du fuͤr wort
geredt/ vnnd fuͤr heimliche gedancken gehabt
haſt: Gib rechnung von der Seel/ die ich dir
als ein groſſes Kleinot vertrawt hab/ vom
Leib/ welchen ich deiner ſorg vberantwortet/
vnd mit den fuͤnff ſiñen geziert hab/ damit du
jhne zu meinem dienſt gebraucheſt: gib rech-
nung von den Leibs- vnd gluͤcksguͤtern/ die
ich dir beſchert vnd vertrawt hab/ damit du
dir durch ſie vermittelſt der werck der Barm-
hertzigkeit gegen den armen/ den Himmel er-
kauffen vnnd zuwegen bringen ſolteſt: Gib
rechnung von den ſonderbaren gaben/ die du
vor andern von mir empfangen/ vnnd mit de-
nen du der gantzen Chriſtenheit vil guts ſchaf-
fen vnnd wircken hetteſt koͤnden/ woferꝛn du
nur ſelbſt gewolt hetteſt/ dann wann die Ga-
ben vermehrt werdẽ/ ſo wachſet auch die rech-
nung ſolcher gaben/ vnd weme vil gegeben iſt/
von deme wird vil gefordert werden.

Wann nun diſe vnd dergleichen Wort zu
der vor gericht ſtehenden Seel geredt vñ dar-
neben geſagt wird weꝛden: du kanſt lenger kein
Haußhalter ſeyn: was wird ſie nit alsdann
gedencken/ O armer Suͤnder/ was wirſtu

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[26/0042] Hirnſchleiffer. du guts oder boͤſes begangen/ was du fuͤr wort geredt/ vnnd fuͤr heimliche gedancken gehabt haſt: Gib rechnung von der Seel/ die ich dir als ein groſſes Kleinot vertrawt hab/ vom Leib/ welchen ich deiner ſorg vberantwortet/ vnd mit den fuͤnff ſiñen geziert hab/ damit du jhne zu meinem dienſt gebraucheſt: gib rech- nung von den Leibs- vnd gluͤcksguͤtern/ die ich dir beſchert vnd vertrawt hab/ damit du dir durch ſie vermittelſt der werck der Barm- hertzigkeit gegen den armen/ den Himmel er- kauffen vnnd zuwegen bringen ſolteſt: Gib rechnung von den ſonderbaren gaben/ die du vor andern von mir empfangen/ vnnd mit de- nen du der gantzen Chriſtenheit vil guts ſchaf- fen vnnd wircken hetteſt koͤnden/ woferꝛn du nur ſelbſt gewolt hetteſt/ dann wann die Ga- ben vermehrt werdẽ/ ſo wachſet auch die rech- nung ſolcher gaben/ vnd weme vil gegeben iſt/ von deme wird vil gefordert werden. Wann nun diſe vnd dergleichen Wort zu der vor gericht ſtehenden Seel geredt vñ dar- neben geſagt wird weꝛden: du kanſt lenger kein Haußhalter ſeyn: was wird ſie nit alsdann gedencken/ O armer Suͤnder/ was wirſtu thun

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/42>, abgerufen am 24.11.2024.

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