[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

entgelten/ dann wann der Fürst oder Herr
mit jhnen rechnung helt/ alsdann sihet man
leichtlich was der empfang gewest seye/ aber
nit was außgeben ist worden/ Dann etliche
Einnemmer brauchen jhrer Herrn Geld ent-
weder zu jhrem aignen nutz vnd vortel/ oder
verschwendens vnnützlich/ andere wissen der
gestalt darmit vmbzugehen/ vnnd alles der-
massen zuuerwicklen vnd durcheinander zu-
mischen/ daß man schwerlich drauß kommen
vnd kein richtigkeit haben kan: derwegen sagt
man im Sprichwort/ es seye gut eines Zahl-
maisters Fraw seyn/ aber böß/ sein Wittib
seyn. Also vnd ebner gestalt ists je ein klegli-
cher handel/ wann gleichsamm ein verwittibte
Seel nur die Außgaben verrechnen muß/
vnnd wann sie allhie auff Erden sambt dem
Leib die Gaben Gottes mißbraucht/ ver-
schwendt/ zu deß Leibs wollüsten verwendet/
vnd der Welt vnnd dem Teuffel darmit ge-
dient hat: O wie ein hartes wort wirds jhnen
seyn/ wann sie anhören werden: redde ra-
tionemvillicationis tuae: Thuerechnung
von deiner Naußhaltung: O Mensch
gib rechenschafft wie du bißhero gelebt/ was

B 5

Hirnſchleiffer.

entgelten/ dann wann der Fuͤrſt oder Herꝛ
mit jhnen rechnung helt/ alsdann ſihet man
leichtlich was der empfang geweſt ſeye/ aber
nit was außgeben iſt worden/ Dann etliche
Einnemmer brauchen jhrer Herꝛn Geld ent-
weder zu jhrem aignen nutz vnd vortel/ oder
verſchwendens vnnuͤtzlich/ andere wiſſen der
geſtalt darmit vmbzugehen/ vnnd alles der-
maſſen zuuerwicklen vnd durcheinander zu-
miſchen/ daß man ſchwerlich drauß kommen
vnd kein richtigkeit haben kan: derwegen ſagt
man im Sprichwort/ es ſeye gut eines Zahl-
maiſters Fraw ſeyn/ aber boͤß/ ſein Wittib
ſeyn. Alſo vnd ebner geſtalt iſts je ein klegli-
cher handel/ wann gleichſam̃ ein verwittibte
Seel nur die Außgaben verꝛechnen muß/
vnnd wann ſie allhie auff Erden ſambt dem
Leib die Gaben Gottes mißbraucht/ ver-
ſchwendt/ zu deß Leibs wollüſten verwendet/
vnd der Welt vnnd dem Teuffel darmit ge-
dient hat: O wie ein hartes wort wirds jhnen
ſeyn/ wann ſie anhoͤren werden: redde ra-
tionemvillicationis tuæ: Thuerechnung
von deiner Naußhaltung: O Menſch
gib rechenſchafft wie du bißhero gelebt/ was

B 5

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[25/0041] Hirnſchleiffer. entgelten/ dann wann der Fuͤrſt oder Herꝛ mit jhnen rechnung helt/ alsdann ſihet man leichtlich was der empfang geweſt ſeye/ aber nit was außgeben iſt worden/ Dann etliche Einnemmer brauchen jhrer Herꝛn Geld ent- weder zu jhrem aignen nutz vnd vortel/ oder verſchwendens vnnuͤtzlich/ andere wiſſen der geſtalt darmit vmbzugehen/ vnnd alles der- maſſen zuuerwicklen vnd durcheinander zu- miſchen/ daß man ſchwerlich drauß kommen vnd kein richtigkeit haben kan: derwegen ſagt man im Sprichwort/ es ſeye gut eines Zahl- maiſters Fraw ſeyn/ aber boͤß/ ſein Wittib ſeyn. Alſo vnd ebner geſtalt iſts je ein klegli- cher handel/ wann gleichſam̃ ein verwittibte Seel nur die Außgaben verꝛechnen muß/ vnnd wann ſie allhie auff Erden ſambt dem Leib die Gaben Gottes mißbraucht/ ver- ſchwendt/ zu deß Leibs wollüſten verwendet/ vnd der Welt vnnd dem Teuffel darmit ge- dient hat: O wie ein hartes wort wirds jhnen ſeyn/ wann ſie anhoͤren werden: redde ra- tionemvillicationis tuæ: Thuerechnung von deiner Naußhaltung: O Menſch gib rechenſchafft wie du bißhero gelebt/ was du B 5

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/41>, abgerufen am 24.11.2024.

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