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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

sein/ Dann der H. Jacobus sagt in seimem
1. capitel. Deß Manns zorn wircket nit
die Gerechtigkeit Gottes. Zum sechsten/
soll er nit Geitzig sein/ vnd sich durch schanck-
ungen corrumpieren vnnd bewegen lassen/
noch ein Kauffmanschafft mit der iustici zu-
treiben. Dann von den Richtern vnd Ge-
richten/ so da fail seind vnnd sich mit gelt er-
handlen lassen/ redet jener vnd spricht.

Quid faciunt leges, vbi sola pecunia regnat,
At cubi paupertas vincere nulla potest.

Beschließlichen/ soll der Richter Gotts-
förchtig sein/ Gott jmmerdar vor Augen
haben/ den vnderthanen ein guts Exempel
geben/ vnd allzeitgedencken an seinen Richter/
der oben im Himmel sitzet vnnd achtung auff
jhne gibt/ vnd der jhre vngerechtigkeiten zeit-
lich vnd ewigklichen straffen wirdt.

Die andere Person ist der kläger/ der-
selb soll sich hüten/ daß er vor Gericht nichts
anders begere weder was jhm von rechts
vnnd billigkeit wegen gebürt vnnd zustehet:
vnnd soll keines wegs frembde güter suchen/
noch felschlich procediern vnnd verfahren/
noch dem Aduocaten ein vngerechte sach be-
velchen/ noch jhne vilweniger auch den

Richter

Hirnſchleiffer.

ſein/ Dann der H. Jacobus ſagt in ſeimem
1. capitel. Deß Manns zorn wircket nit
die Gerechtigkeit Gottes. Zum ſechſten/
ſoll er nit Geitzig ſein/ vnd ſich durch ſchanck-
ungen corrumpieren vnnd bewegen laſſen/
noch ein Kauffmanſchafft mit der iuſtici zu-
tꝛeiben. Dann von den Richtern vnd Ge-
richten/ ſo da fail ſeind vnnd ſich mit gelt er-
handlen laſſen/ redet jener vnd ſpricht.

Quid faciunt leges, vbi ſola pecunia regnat,
At cubi paupertas vincere nulla poteſt.

Beſchließlichen/ ſoll der Richter Gotts-
foͤrchtig ſein/ Gott jmmerdar vor Augen
haben/ den vnderthanen ein guts Exempel
geben/ vnd allzeitgedencken an ſeinen Richter/
der oben im Himmel ſitzet vnnd achtung auff
jhne gibt/ vnd der jhre vngerechtigkeiten zeit-
lich vnd ewigklichen ſtraffen wirdt.

Die andere Perſon iſt der klaͤger/ der-
ſelb ſoll ſich huͤten/ daß er vor Gericht nichts
anders begere weder was jhm von rechts
vnnd billigkeit wegen gebürt vnnd zuſtehet:
vnnd ſoll keines wegs frembde guͤter ſuchen/
noch felſchlich procediern vnnd verfahꝛen/
noch dem Aduocaten ein vngerechte ſach be-
velchen/ noch jhne vilweniger auch den

Richter

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[338[337]/0353] Hirnſchleiffer. ſein/ Dann der H. Jacobus ſagt in ſeimem 1. capitel. Deß Manns zorn wircket nit die Gerechtigkeit Gottes. Zum ſechſten/ ſoll er nit Geitzig ſein/ vnd ſich durch ſchanck- ungen corrumpieren vnnd bewegen laſſen/ noch ein Kauffmanſchafft mit der iuſtici zu- tꝛeiben. Dann von den Richtern vnd Ge- richten/ ſo da fail ſeind vnnd ſich mit gelt er- handlen laſſen/ redet jener vnd ſpricht. Quid faciunt leges, vbi ſola pecunia regnat, At cubi paupertas vincere nulla poteſt. Beſchließlichen/ ſoll der Richter Gotts- foͤrchtig ſein/ Gott jmmerdar vor Augen haben/ den vnderthanen ein guts Exempel geben/ vnd allzeitgedencken an ſeinen Richter/ der oben im Himmel ſitzet vnnd achtung auff jhne gibt/ vnd der jhre vngerechtigkeiten zeit- lich vnd ewigklichen ſtraffen wirdt. Die andere Perſon iſt der klaͤger/ der- ſelb ſoll ſich huͤten/ daß er vor Gericht nichts anders begere weder was jhm von rechts vnnd billigkeit wegen gebürt vnnd zuſtehet: vnnd ſoll keines wegs frembde guͤter ſuchen/ noch felſchlich procediern vnnd verfahꝛen/ noch dem Aduocaten ein vngerechte ſach be- velchen/ noch jhne vilweniger auch den Richter Y

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 338[337]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/353>, abgerufen am 23.11.2024.

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