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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Arme Bauren geben ihnen nur Hew und Strohe/ wie den Wilden/ und jagen sie mit auf die Weyde/ aber sie werden nicht fein groß und starck/ so sie 3. Jahr alt seyn/ fangt man sie schon an anzuspannen/ und laßt sie ziehen/ und in 4. 5. 6. Jahren siehet man was auß ihnen werden will.

Wann ein Fülle/ wann sie gebohren/ fein schöne lange Bein hat/ so wirds ein hoches/ leibliches und starckes Pferdt/ dann lange Schienbein seynd ein gutes anzeigen an einem Jungen Roß. Es pflegen auch etlich den jungen Füllen Erbes-Strohe zu essen geben/ so gewehnen sie solche bald zum Erbes-Strohe / sonsten bekommen sie hernacher böse Bäuch davon/ wann sie nicht zuvor dran gewehnt seynd.

Das III. Capitel.

Von Schneidung und Fütterung der jungen Pferdt.

DIe junge Hengst/ die man zur Zucht nicht haben will/ und die man gerne auf der Meyde unter andern Pferdte gehen lassen will/ solche soll man im 4. oder 5 Jahr schneiden lassen/ dann es besser ist wann sie noch jung seyn/ wann sie geschnitten seynd/ so leiden sie grosse Schmertzen/ alsdann muß man sie 14. Tage gar still stehen lassen/ biß sie Heil werden/ und ihnen wohl warten/ daß sie ihres Schadens vergessen/ und ist der Schnitt im Lentzen und Herbst am besten.

Es sey ein Pferdt so gering als es wolle/ so soll es seine gute Wartung haben / derohalben ein unterschied der Pferdt. Roß/ so zum reuten gebraucht werden / oder Zug-Pferdt/ oder Acker-Pferdt/ hat ein jedes sein Ordnung/ wie man es füttern soll.

Morgens frühe um 6. Uhr gibt man ihnen ein Futter/ es wäre dann/ daß man sie anderer Ursachen halben ehe füttern wolle. Wie man den Zug-Pferdten thun muß / dann denen muß man in Mitternacht Hew in die Räfen legen/ daß sie allezeit zu Essen haben/ sonderlich

Arme Bauren geben ihnen nur Hew und Strohe/ wie den Wilden/ und jagen sie mit auf die Weyde/ aber sie werden nicht fein groß und starck/ so sie 3. Jahr alt seyn/ fangt man sie schon an anzuspannen/ und laßt sie ziehen/ und in 4. 5. 6. Jahren siehet man was auß ihnen werden will.

Wann ein Fülle/ wann sie gebohren/ fein schöne lange Bein hat/ so wirds ein hoches/ leibliches und starckes Pferdt/ dann lange Schienbein seynd ein gutes anzeigen an einem Jungen Roß. Es pflegen auch etlich den jungen Füllen Erbes-Strohe zu essen geben/ so gewehnen sie solche bald zum Erbes-Strohe / sonsten bekommen sie hernacher böse Bäuch davon/ wann sie nicht zuvor dran gewehnt seynd.

Das III. Capitel.

Von Schneidung und Fütterung der jungen Pferdt.

DIe junge Hengst/ die man zur Zucht nicht haben will/ und die man gerne auf der Meyde unter andern Pferdte gehen lassen will/ solche soll man im 4. oder 5 Jahr schneiden lassen/ dann es besser ist wann sie noch jung seyn/ wann sie geschnitten seynd/ so leiden sie grosse Schmertzen/ alsdann muß man sie 14. Tage gar still stehen lassen/ biß sie Heil werden/ und ihnen wohl warten/ daß sie ihres Schadens vergessen/ und ist der Schnitt im Lentzen und Herbst am besten.

Es sey ein Pferdt so gering als es wolle/ so soll es seine gute Wartung haben / derohalben ein unterschied der Pferdt. Roß/ so zum reuten gebraucht werden / oder Zug-Pferdt/ oder Acker-Pferdt/ hat ein jedes sein Ordnung/ wie man es füttern soll.

Morgens frühe um 6. Uhr gibt man ihnen ein Futter/ es wäre dann/ daß man sie anderer Ursachen halben ehe füttern wolle. Wie man den Zug-Pferdten thun muß / dann denen muß man in Mitternacht Hew in die Räfen legen/ daß sie allezeit zu Essen haben/ sonderlich

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[47/0056] Arme Bauren geben ihnen nur Hew und Strohe/ wie den Wilden/ und jagen sie mit auf die Weyde/ aber sie werden nicht fein groß und starck/ so sie 3. Jahr alt seyn/ fangt man sie schon an anzuspannen/ und laßt sie ziehen/ und in 4. 5. 6. Jahren siehet man was auß ihnen werden will. Wann ein Fülle/ wann sie gebohren/ fein schöne lange Bein hat/ so wirds ein hoches/ leibliches und starckes Pferdt/ dann lange Schienbein seynd ein gutes anzeigen an einem Jungen Roß. Es pflegen auch etlich den jungen Füllen Erbes-Strohe zu essen geben/ so gewehnen sie solche bald zum Erbes-Strohe / sonsten bekommen sie hernacher böse Bäuch davon/ wann sie nicht zuvor dran gewehnt seynd. Das III. Capitel. Von Schneidung und Fütterung der jungen Pferdt. DIe junge Hengst/ die man zur Zucht nicht haben will/ und die man gerne auf der Meyde unter andern Pferdte gehen lassen will/ solche soll man im 4. oder 5 Jahr schneiden lassen/ dann es besser ist wann sie noch jung seyn/ wann sie geschnitten seynd/ so leiden sie grosse Schmertzen/ alsdann muß man sie 14. Tage gar still stehen lassen/ biß sie Heil werden/ und ihnen wohl warten/ daß sie ihres Schadens vergessen/ und ist der Schnitt im Lentzen und Herbst am besten. Es sey ein Pferdt so gering als es wolle/ so soll es seine gute Wartung haben / derohalben ein unterschied der Pferdt. Roß/ so zum reuten gebraucht werden / oder Zug-Pferdt/ oder Acker-Pferdt/ hat ein jedes sein Ordnung/ wie man es füttern soll. Morgens frühe um 6. Uhr gibt man ihnen ein Futter/ es wäre dann/ daß man sie anderer Ursachen halben ehe füttern wolle. Wie man den Zug-Pferdten thun muß / dann denen muß man in Mitternacht Hew in die Räfen legen/ daß sie allezeit zu Essen haben/ sonderlich

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/56>, abgerufen am 03.05.2024.