Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.werden kurtz zuvor/ ehe der Weinstock anfangt zu blühen/ dann wann der Weinstock blühet/ ists nicht gut hacken/ sonsten stosset man die Blüth herunder. Es wollen zwar etliche auf lindes Wetter warten/ dann um diese Zeit ist der Boden zimlich hart von dem Wind/ aber es blühet in theil Orten ungleich/ und versäumet sich dadurch lang / und da muß man das newgewachsene Holtz fleissig auf binden/ daß nicht auf der Erden verderbe/ und dadurch die Arbeiter hindere. Die dritte Hackung muß zwischen Jacobi und Laurentij geschehen/ und alsbald das übrige Laub von den Weinstöcken abhauen/ und auf die Pfäle stecken und dörren / dardurch kan man über Winter viel Hew erspahren/ und solches den Ziegen und Schaafen verfütern. Um dieselbe Zeit kompt das Hacken zimlich schwer an/ dann das Erdreich sehr hart und hißig ist. Hier muß der Weinhalter widerum auf die Häkker fleissig achtung geben/ daß sie nicht obenhin arbeiten/ und nur halber hacken. Das IX Capitel. Von der Reiffung und Hütung deß Weins. UM Laurentij ist es Zeit/ die Weinhüter zu bestellen/ dann da fangen die Trauben an reiff zu werden/ und so man um die Zeit reiffe Trauben oder Beeren in den Weinbergen findt/ so ist es ein gut anzeigen zu einem guten und zeitlichen Herst/ darum/ was dir dann der liebe Gott bescheret/ laß dir auch wol hüten/ daß dir nicht von Dieben/ so wohl deß Nachts/ als auch deß Tags / gestolen wird/ auch von den Staaren/ und andern schädlichen Vögeln/ vertragen wird. Man muß auch auff die Hüter selsten gute achtung haben/ daß sie nicht viel vertragen/ und anderstwo auff dem Markt verkauffen lassen/ oder sich hin und wider mit anderer Lent Gut gute Freund suchen und machen wollen. werden kurtz zuvor/ ehe der Weinstock anfangt zu blühen/ dann wann der Weinstock blühet/ ists nicht gut hacken/ sonsten stosset man die Blüth herunder. Es wollen zwar etliche auf lindes Wetter warten/ dann um diese Zeit ist der Boden zimlich hart von dem Wind/ aber es blühet in theil Orten ungleich/ und versäumet sich dadurch lang / und da muß man das newgewachsene Holtz fleissig auf binden/ daß nicht auf der Erden verderbe/ und dadurch die Arbeiter hindere. Die dritte Hackung muß zwischen Jacobi und Laurentij geschehen/ und alsbald das übrige Laub von den Weinstöcken abhauen/ und auf die Pfäle stecken und dörren / dardurch kan man über Winter viel Hew erspahren/ und solches den Ziegen und Schaafen verfütern. Um dieselbe Zeit kompt das Hacken zimlich schwer an/ dann das Erdreich sehr hart und hißig ist. Hier muß der Weinhalter widerum auf die Häkker fleissig achtung geben/ daß sie nicht obenhin arbeiten/ und nur halber hacken. Das IX Capitel. Von der Reiffung und Hütung deß Weins. UM Laurentij ist es Zeit/ die Weinhüter zu bestellen/ dann da fangen die Trauben an reiff zu werden/ und so man um die Zeit reiffe Trauben oder Beeren in den Weinbergen findt/ so ist es ein gut anzeigen zu einem guten und zeitlichen Herst/ darum/ was dir dann der liebe Gott bescheret/ laß dir auch wol hüten/ daß dir nicht von Dieben/ so wohl deß Nachts/ als auch deß Tags / gestolen wird/ auch von den Staaren/ und andern schädlichen Vögeln/ vertragen wird. Man muß auch auff die Hüter selsten gute achtung haben/ daß sie nicht viel vertragen/ und anderstwo auff dem Markt verkauffen lassen/ oder sich hin und wider mit anderer Lent Gut gute Freund suchen und machen wollen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0036" n="32"/> werden kurtz zuvor/ ehe der Weinstock anfangt zu blühen/ dann wann der Weinstock blühet/ ists nicht gut hacken/ sonsten stosset man die Blüth herunder. Es wollen zwar etliche auf lindes Wetter warten/ dann um diese Zeit ist der Boden zimlich hart von dem Wind/ aber es blühet in theil Orten ungleich/ und versäumet sich dadurch lang / und da muß man das newgewachsene Holtz fleissig auf binden/ daß nicht auf der Erden verderbe/ und dadurch die Arbeiter hindere.</p> <p>Die dritte Hackung muß zwischen Jacobi und Laurentij geschehen/ und alsbald das übrige Laub von den Weinstöcken abhauen/ und auf die Pfäle stecken und dörren / dardurch kan man über Winter viel Hew erspahren/ und solches den Ziegen und Schaafen verfütern. Um dieselbe Zeit kompt das Hacken zimlich schwer an/ dann das Erdreich sehr hart und hißig ist. Hier muß der Weinhalter widerum auf die Häkker fleissig achtung geben/ daß sie nicht obenhin arbeiten/ und nur halber hacken.</p> <p>Das IX Capitel.</p> <p>Von der Reiffung und Hütung deß Weins.</p> <p>UM Laurentij ist es Zeit/ die Weinhüter zu bestellen/ dann da fangen die Trauben an reiff zu werden/ und so man um die Zeit reiffe Trauben oder Beeren in den Weinbergen findt/ so ist es ein gut anzeigen zu einem guten und zeitlichen Herst/ darum/ was dir dann der liebe Gott bescheret/ laß dir auch wol hüten/ daß dir nicht von Dieben/ so wohl deß Nachts/ als auch deß Tags / gestolen wird/ auch von den Staaren/ und andern schädlichen Vögeln/ vertragen wird. Man muß auch auff die Hüter selsten gute achtung haben/ daß sie nicht viel vertragen/ und anderstwo auff dem Markt verkauffen lassen/ oder sich hin und wider mit anderer Lent Gut gute Freund suchen und machen wollen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0036]
werden kurtz zuvor/ ehe der Weinstock anfangt zu blühen/ dann wann der Weinstock blühet/ ists nicht gut hacken/ sonsten stosset man die Blüth herunder. Es wollen zwar etliche auf lindes Wetter warten/ dann um diese Zeit ist der Boden zimlich hart von dem Wind/ aber es blühet in theil Orten ungleich/ und versäumet sich dadurch lang / und da muß man das newgewachsene Holtz fleissig auf binden/ daß nicht auf der Erden verderbe/ und dadurch die Arbeiter hindere.
Die dritte Hackung muß zwischen Jacobi und Laurentij geschehen/ und alsbald das übrige Laub von den Weinstöcken abhauen/ und auf die Pfäle stecken und dörren / dardurch kan man über Winter viel Hew erspahren/ und solches den Ziegen und Schaafen verfütern. Um dieselbe Zeit kompt das Hacken zimlich schwer an/ dann das Erdreich sehr hart und hißig ist. Hier muß der Weinhalter widerum auf die Häkker fleissig achtung geben/ daß sie nicht obenhin arbeiten/ und nur halber hacken.
Das IX Capitel.
Von der Reiffung und Hütung deß Weins.
UM Laurentij ist es Zeit/ die Weinhüter zu bestellen/ dann da fangen die Trauben an reiff zu werden/ und so man um die Zeit reiffe Trauben oder Beeren in den Weinbergen findt/ so ist es ein gut anzeigen zu einem guten und zeitlichen Herst/ darum/ was dir dann der liebe Gott bescheret/ laß dir auch wol hüten/ daß dir nicht von Dieben/ so wohl deß Nachts/ als auch deß Tags / gestolen wird/ auch von den Staaren/ und andern schädlichen Vögeln/ vertragen wird. Man muß auch auff die Hüter selsten gute achtung haben/ daß sie nicht viel vertragen/ und anderstwo auff dem Markt verkauffen lassen/ oder sich hin und wider mit anderer Lent Gut gute Freund suchen und machen wollen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/36 |
Zitationshilfe: | Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/36>, abgerufen am 16.02.2025. |