Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Trunck nicht so leichtlich durch ein schlechtes stinckendes Faß verderbt werde/ welches dann nur ein Faulheit bey dem Wirth ist/ daß sie die Faß nicht rein und sauber halten. Wann ein Bier durch das Führen trübe worden ist. Nimb eine Handvoll gebrandtes Saltzes/ wirffs ins Wasser/ und geuß desselben Wassers ein Quartier oder zwey ins Faß/ und laß über Nacht ruhen/ so wirds darnach fein lauter und lustig zu trincken seyn. Man kans auch an einem Wein thun/ ehe man ihn anzäpfft/ oder wirff nur eine Handvoll reinen Sand drein. Daß ein Faß Bier/ wann es schon zu acht Aimer wäre/ frisch und eines Geschmacks bleibe/ so lang man dran trincke/ oder außzapffe. Nimb Benedicten-Wurtzel/ wasche sie fein sauber und rein/ lege sie ins Faß / und richte das Faß auf/ so wirds nicht sauer/ sondern bleibt gut biß auf die Neige. Wer ein Bier will schön lieblich und klar machen. Nimb Hefen von dem Bier/ das Er bereiten will/ und wenig Saltz/ und rühre es wohl unter einander/ und laß das Bier auß dem Fasse drauff/ und rühre es wohl durch einander/ und lasse es ruhen/ darnach fülle er das Faß damit voll / (dann es muß im eingiessen ein wenig leer seyn /) daß mans umrühren kan. Wie man ein Bier/ das grob/ sauer und hart ist/ gut und lieblich machen soll. Nimb Weitzen/ zerstosse und vermenge ihn mit Hefen von demselben Faß/ hänge den zerstossenen Weitzen mitten in das Faß/ so wirds hübsch süß/ oder nimb Hopffen und 3. Eyer zu einem Fuder/ klopffs in einander mit gutem Bier/ und geuß es in das Faß/ wird gut zu trinkken/ wenns gieret. Trunck nicht so leichtlich durch ein schlechtes stinckendes Faß verderbt werde/ welches dann nur ein Faulheit bey dem Wirth ist/ daß sie die Faß nicht rein und sauber halten. Wann ein Bier durch das Führen trübe worden ist. Nimb eine Handvoll gebrandtes Saltzes/ wirffs ins Wasser/ und geuß desselben Wassers ein Quartier oder zwey ins Faß/ und laß über Nacht ruhen/ so wirds darnach fein lauter und lustig zu trincken seyn. Man kans auch an einem Wein thun/ ehe man ihn anzäpfft/ oder wirff nur eine Handvoll reinen Sand drein. Daß ein Faß Bier/ wann es schon zu acht Aimer wäre/ frisch und eines Geschmacks bleibe/ so lang man dran trincke/ oder außzapffe. Nimb Benedicten-Wurtzel/ wasche sie fein sauber und rein/ lege sie ins Faß / und richte das Faß auf/ so wirds nicht sauer/ sondern bleibt gut biß auf die Neige. Wer ein Bier will schön lieblich und klar machen. Nimb Hefen von dem Bier/ das Er bereiten will/ und wenig Saltz/ und rühre es wohl unter einander/ und laß das Bier auß dem Fasse drauff/ und rühre es wohl durch einander/ und lasse es ruhen/ darnach fülle er das Faß damit voll / (dann es muß im eingiessen ein wenig leer seyn /) daß mans umrühren kan. Wie man ein Bier/ das grob/ sauer und hart ist/ gut und lieblich machen soll. Nimb Weitzen/ zerstosse und vermenge ihn mit Hefen von demselben Faß/ hänge den zerstossenen Weitzen mitten in das Faß/ so wirds hübsch süß/ oder nimb Hopffen und 3. Eyer zu einem Fuder/ klopffs in einander mit gutem Bier/ und geuß es in das Faß/ wird gut zu trinkken/ wenns gieret. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023" n="19"/> Trunck nicht so leichtlich durch ein schlechtes stinckendes Faß verderbt werde/ welches dann nur ein Faulheit bey dem Wirth ist/ daß sie die Faß nicht rein und sauber halten.</p> <p>Wann ein Bier durch das Führen trübe worden ist.</p> <p>Nimb eine Handvoll gebrandtes Saltzes/ wirffs ins Wasser/ und geuß desselben Wassers ein Quartier oder zwey ins Faß/ und laß über Nacht ruhen/ so wirds darnach fein lauter und lustig zu trincken seyn. Man kans auch an einem Wein thun/ ehe man ihn anzäpfft/ oder wirff nur eine Handvoll reinen Sand drein.</p> <p>Daß ein Faß Bier/ wann es schon zu acht Aimer wäre/ frisch und eines Geschmacks bleibe/ so lang man dran trincke/ oder außzapffe.</p> <p>Nimb Benedicten-Wurtzel/ wasche sie fein sauber und rein/ lege sie ins Faß / und richte das Faß auf/ so wirds nicht sauer/ sondern bleibt gut biß auf die Neige.</p> <p>Wer ein Bier will schön lieblich und klar machen.</p> <p>Nimb Hefen von dem Bier/ das Er bereiten will/ und wenig Saltz/ und rühre es wohl unter einander/ und laß das Bier auß dem Fasse drauff/ und rühre es wohl durch einander/ und lasse es ruhen/ darnach fülle er das Faß damit voll / (dann es muß im eingiessen ein wenig leer seyn /) daß mans umrühren kan.</p> <p>Wie man ein Bier/ das grob/ sauer und hart ist/ gut und lieblich machen soll.</p> <p>Nimb Weitzen/ zerstosse und vermenge ihn mit Hefen von demselben Faß/ hänge den zerstossenen Weitzen mitten in das Faß/ so wirds hübsch süß/ oder nimb Hopffen und 3. Eyer zu einem Fuder/ klopffs in einander mit gutem Bier/ und geuß es in das Faß/ wird gut zu trinkken/ wenns gieret.</p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0023]
Trunck nicht so leichtlich durch ein schlechtes stinckendes Faß verderbt werde/ welches dann nur ein Faulheit bey dem Wirth ist/ daß sie die Faß nicht rein und sauber halten.
Wann ein Bier durch das Führen trübe worden ist.
Nimb eine Handvoll gebrandtes Saltzes/ wirffs ins Wasser/ und geuß desselben Wassers ein Quartier oder zwey ins Faß/ und laß über Nacht ruhen/ so wirds darnach fein lauter und lustig zu trincken seyn. Man kans auch an einem Wein thun/ ehe man ihn anzäpfft/ oder wirff nur eine Handvoll reinen Sand drein.
Daß ein Faß Bier/ wann es schon zu acht Aimer wäre/ frisch und eines Geschmacks bleibe/ so lang man dran trincke/ oder außzapffe.
Nimb Benedicten-Wurtzel/ wasche sie fein sauber und rein/ lege sie ins Faß / und richte das Faß auf/ so wirds nicht sauer/ sondern bleibt gut biß auf die Neige.
Wer ein Bier will schön lieblich und klar machen.
Nimb Hefen von dem Bier/ das Er bereiten will/ und wenig Saltz/ und rühre es wohl unter einander/ und laß das Bier auß dem Fasse drauff/ und rühre es wohl durch einander/ und lasse es ruhen/ darnach fülle er das Faß damit voll / (dann es muß im eingiessen ein wenig leer seyn /) daß mans umrühren kan.
Wie man ein Bier/ das grob/ sauer und hart ist/ gut und lieblich machen soll.
Nimb Weitzen/ zerstosse und vermenge ihn mit Hefen von demselben Faß/ hänge den zerstossenen Weitzen mitten in das Faß/ so wirds hübsch süß/ oder nimb Hopffen und 3. Eyer zu einem Fuder/ klopffs in einander mit gutem Bier/ und geuß es in das Faß/ wird gut zu trinkken/ wenns gieret.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/23 |
Zitationshilfe: | Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/23>, abgerufen am 27.07.2024. |