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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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einem fallenden Taubenschlag von starcken Brettern versehen/ und also gemacht werden / damit mans alle Morgen und Abend auff: und zuziehen/ und also die Nacht-Eule den Tauben kein Schaden zufügen könne.

Irrdine Nestkästlin mit Stro außgefüllt/ oder außgeflochten/ seyn den Tauben allwegen bequemer/ dann die auß Gips gemacht seyn/ ob sie schon bald brechen / Würme und Läuß bekommen/ und also die Tauben zum offtermal davon verderben und umbkommen. Darumb wilt du sie gut haben/ must du dieselbigen inwendig und außwendig dick mit Kalck verstreichen oder tünchen lassen. Sie müssen aber weit und breit seyn/ daß sich eine Taub ohn verletzung der Federn darinn rühlich umbwenden möge. Darnach auch so tieff/ daß sie mögen den Hals frey darinnen außstrecken/ dann der eins mangelt/ so laßt die Taube das Nest/ ja zum offtermal auch das Taubhauß selbs.

Es wäre auch nicht böß/ damit solches nunmehr gemeldte Ungeziefer und schädliche Thier den Tauben desto weniger Schaden mögen/ daß man mitten ins Taubhauß einen Kopff von einem tobten Wolffoben auffhencken liesse: dann solches vertreibt alle schädliche Thier mit seinem Geruch und heßlichen Gestalt hinweg. Oder man kan etliche Rautenzweiglin in die Fenster oder Eingäng auffhencken.

Oben auff die Spitz aber soll man ein gemachtes Täublin auffsetzen/ damit man die weggeflogene Tauben wider herzu locke/ und ins Taubhauß bringe. Darnach auch umb das Taubhauß vil Häfen für die Spatzen/ samt Dornenwellen hin und wider an die Wände henkken/ und also fleissig versehen/ damit der schlimme Vogel der Huhu ins Taubhauß nicht niste oder gewohne/ und also die jungen Tauben wild und unruhig mache.

Wann ihr wöllen ewer Taubhauß mit Tauben besetzen/ so müssen ihr für allen Dingen den gantzen begriff desselbigen vorhin wol ansehen und betrachten: Dann nach dem das Taubhauß groß/ oder klein /

einem fallenden Taubenschlag von starcken Brettern versehen/ und also gemacht werden / damit mans alle Morgen und Abend auff: und zuziehen/ und also die Nacht-Eule den Tauben kein Schaden zufügen könne.

Irrdine Nestkästlin mit Stro außgefüllt/ oder außgeflochten/ seyn den Tauben allwegen bequemer/ dann die auß Gips gemacht seyn/ ob sie schon bald brechen / Würme und Läuß bekommen/ und also die Tauben zum offtermal davon verderben und umbkommen. Darumb wilt du sie gut haben/ must du dieselbigen inwendig und außwendig dick mit Kalck verstreichen oder tünchen lassen. Sie müssen aber weit und breit seyn/ daß sich eine Taub ohn verletzung der Federn darinn rühlich umbwenden möge. Darnach auch so tieff/ daß sie mögen den Hals frey darinnen außstrecken/ dann der eins mangelt/ so laßt die Taube das Nest/ ja zum offtermal auch das Taubhauß selbs.

Es wäre auch nicht böß/ damit solches nunmehr gemeldte Ungeziefer und schädliche Thier den Tauben desto weniger Schaden mögen/ daß man mitten ins Taubhauß einen Kopff von einem tobten Wolffoben auffhencken liesse: dann solches vertreibt alle schädliche Thier mit seinem Geruch und heßlichen Gestalt hinweg. Oder man kan etliche Rautenzweiglin in die Fenster oder Eingäng auffhencken.

Oben auff die Spitz aber soll man ein gemachtes Täublin auffsetzen/ damit man die weggeflogene Tauben wider herzu locke/ und ins Taubhauß bringe. Darnach auch umb das Taubhauß vil Häfen für die Spatzen/ samt Dornenwellen hin und wider an die Wände henkken/ und also fleissig versehen/ damit der schlimme Vogel der Huhu ins Taubhauß nicht niste oder gewohne/ und also die jungen Tauben wild und unruhig mache.

Wann ihr wöllen ewer Taubhauß mit Tauben besetzen/ so müssen ihr für allen Dingen den gantzen begriff desselbigen vorhin wol ansehen und betrachten: Dann nach dem das Taubhauß groß/ oder klein /

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[172/0193] einem fallenden Taubenschlag von starcken Brettern versehen/ und also gemacht werden / damit mans alle Morgen und Abend auff: und zuziehen/ und also die Nacht-Eule den Tauben kein Schaden zufügen könne. Irrdine Nestkästlin mit Stro außgefüllt/ oder außgeflochten/ seyn den Tauben allwegen bequemer/ dann die auß Gips gemacht seyn/ ob sie schon bald brechen / Würme und Läuß bekommen/ und also die Tauben zum offtermal davon verderben und umbkommen. Darumb wilt du sie gut haben/ must du dieselbigen inwendig und außwendig dick mit Kalck verstreichen oder tünchen lassen. Sie müssen aber weit und breit seyn/ daß sich eine Taub ohn verletzung der Federn darinn rühlich umbwenden möge. Darnach auch so tieff/ daß sie mögen den Hals frey darinnen außstrecken/ dann der eins mangelt/ so laßt die Taube das Nest/ ja zum offtermal auch das Taubhauß selbs. Es wäre auch nicht böß/ damit solches nunmehr gemeldte Ungeziefer und schädliche Thier den Tauben desto weniger Schaden mögen/ daß man mitten ins Taubhauß einen Kopff von einem tobten Wolffoben auffhencken liesse: dann solches vertreibt alle schädliche Thier mit seinem Geruch und heßlichen Gestalt hinweg. Oder man kan etliche Rautenzweiglin in die Fenster oder Eingäng auffhencken. Oben auff die Spitz aber soll man ein gemachtes Täublin auffsetzen/ damit man die weggeflogene Tauben wider herzu locke/ und ins Taubhauß bringe. Darnach auch umb das Taubhauß vil Häfen für die Spatzen/ samt Dornenwellen hin und wider an die Wände henkken/ und also fleissig versehen/ damit der schlimme Vogel der Huhu ins Taubhauß nicht niste oder gewohne/ und also die jungen Tauben wild und unruhig mache. Wann ihr wöllen ewer Taubhauß mit Tauben besetzen/ so müssen ihr für allen Dingen den gantzen begriff desselbigen vorhin wol ansehen und betrachten: Dann nach dem das Taubhauß groß/ oder klein /

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/193>, abgerufen am 06.05.2024.