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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Solchs ietzt gemeldte Fensterlin aber soll man allwegen gegen dem Schewrthor stellen und richten lassen/ und auff derselben Seiten deß Thors ein Wasserstein auff ein steinerne Säul setzen/ darauß die Tauben trincken können. Es muß aber in viel unterschidene Trinckgeschirr außgehawen seyn/ damit wann die Tauben die überblibene außgedroschene Kerne auff geklaubet haben/ sie auch das Wasser nahe haben können/ darauß sie trincken/ und sich baden und butzen mögen.

Das Taubenhauß soll man allenthalben glat tünchen/ mit gutem Grund und Fundament versehen/ und überall wol bedecken: den Boden mit gutem Estrich verwahren und schlagen lassen/ darmit es von dem Taubenmist nicht so bald auffreisse oder außgefressen werde. Die inwendigen Wände soll man glatt verstreichen/ zum offternmal durch besichtigen/ und die Rißlöcher verstopffen und vermachen / darmit die Ratten und Mäuse nicht drein schlieffen. Welches dann gemeinlich an solchen Orten pfleget zu geschehen/ wo man die Taubhäuser nicht mit gutem Gips vertünchen hat lassen. Ausserhalb soll mans gleicher gestalt auch versehen/ und nur wol allenthalben versorgen/ dann eine rauhe/ oder mit Kalck und Sand verworffene Wand ist kein nutz: Dieweil allerley Thier und Ungezifere/ als Wi[unleserliches Material]eln/ Marder/ Katzen/ drauff kriechen/ und als auff einer Leyter hinauff ins Taubhauß einschleichen mögen. Um solcher gefahr willen/ pflegen etliche aussen um das Taubhauß zwey Absetzlin oder Gesimmes/ oder steinerne Umgänge / von kleinen Quadersteinen zu machen/ und das eine mitten an das Taubenhaus / das ander aber gleich unter das Fenster zu richten/ damit die Tauben dardurch auß und eingehen/ sich erstrecken und ergehen mögen.

Die Fenster aber/ dardurch die Tauben insonderheit auß oder ein fliegen/ sollen allwegen höher und auch weiter seyn/ dann die andern Blindfensterlin; so müssen sie auch ausserhalb mit gutem Blech verschlagen/ und in die Maur eingesetzt oder eingefügt seyn. Item mit

Solchs ietzt gemeldte Fensterlin aber soll man allwegen gegen dem Schewrthor stellen und richten lassen/ und auff derselben Seiten deß Thors ein Wasserstein auff ein steinerne Säul setzen/ darauß die Tauben trincken können. Es muß aber in viel unterschidene Trinckgeschirr außgehawen seyn/ damit wann die Tauben die überblibene außgedroschene Kerne auff geklaubet haben/ sie auch das Wasser nahe haben können/ darauß sie trincken/ und sich baden und butzen mögen.

Das Taubenhauß soll man allenthalben glat tünchen/ mit gutem Grund und Fundament versehen/ und überall wol bedecken: den Boden mit gutem Estrich verwahren und schlagen lassen/ darmit es von dem Taubenmist nicht so bald auffreisse oder außgefressen werde. Die inwendigen Wände soll man glatt verstreichen/ zum offternmal durch besichtigen/ und die Rißlöcher verstopffen und vermachen / darmit die Ratten und Mäuse nicht drein schlieffen. Welches dann gemeinlich an solchen Orten pfleget zu geschehen/ wo man die Taubhäuser nicht mit gutem Gips vertünchen hat lassen. Ausserhalb soll mans gleicher gestalt auch versehen/ und nur wol allenthalben versorgen/ dann eine rauhe/ oder mit Kalck und Sand verworffene Wand ist kein nutz: Dieweil allerley Thier und Ungezifere/ als Wi[unleserliches Material]eln/ Marder/ Katzen/ drauff kriechen/ und als auff einer Leyter hinauff ins Taubhauß einschleichen mögen. Um solcher gefahr willen/ pflegen etliche aussen um das Taubhauß zwey Absetzlin oder Gesimmes/ oder steinerne Umgänge / von kleinen Quadersteinen zu machen/ und das eine mitten an das Taubenhaus / das ander aber gleich unter das Fenster zu richten/ damit die Tauben dardurch auß und eingehen/ sich erstrecken und ergehen mögen.

Die Fenster aber/ dardurch die Tauben insonderheit auß oder ein fliegen/ sollen allwegen höher und auch weiter seyn/ dann die andern Blindfensterlin; so müssen sie auch ausserhalb mit gutem Blech verschlagen/ und in die Maur eingesetzt oder eingefügt seyn. Item mit

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        <p>Das Taubenhauß soll man allenthalben glat tünchen/ mit gutem Grund und Fundament                      versehen/ und überall wol bedecken: den Boden mit gutem Estrich verwahren und                      schlagen lassen/ darmit es von dem Taubenmist nicht so bald auffreisse oder                      außgefressen werde. Die inwendigen Wände soll man glatt verstreichen/ zum                      offternmal durch besichtigen/ und die Rißlöcher verstopffen und vermachen /                      darmit die Ratten und Mäuse nicht drein schlieffen. Welches dann gemeinlich an                      solchen Orten pfleget zu geschehen/ wo man die Taubhäuser nicht mit gutem Gips                      vertünchen hat lassen. Ausserhalb soll mans gleicher gestalt auch versehen/ und                      nur wol allenthalben versorgen/ dann eine rauhe/ oder mit Kalck und Sand                      verworffene Wand ist kein nutz: Dieweil allerley Thier und Ungezifere/ als                      Wi<gap reason="illegible"/>eln/ Marder/ Katzen/ drauff kriechen/ und als auff einer Leyter hinauff                      ins Taubhauß einschleichen mögen. Um solcher gefahr willen/ pflegen etliche                      aussen um das Taubhauß zwey Absetzlin oder Gesimmes/ oder steinerne Umgänge /                      von kleinen Quadersteinen zu machen/ und das eine mitten an das Taubenhaus /                      das ander aber gleich unter das Fenster zu richten/ damit die Tauben dardurch                      auß und eingehen/ sich erstrecken und ergehen mögen.</p>
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[171/0192] Solchs ietzt gemeldte Fensterlin aber soll man allwegen gegen dem Schewrthor stellen und richten lassen/ und auff derselben Seiten deß Thors ein Wasserstein auff ein steinerne Säul setzen/ darauß die Tauben trincken können. Es muß aber in viel unterschidene Trinckgeschirr außgehawen seyn/ damit wann die Tauben die überblibene außgedroschene Kerne auff geklaubet haben/ sie auch das Wasser nahe haben können/ darauß sie trincken/ und sich baden und butzen mögen. Das Taubenhauß soll man allenthalben glat tünchen/ mit gutem Grund und Fundament versehen/ und überall wol bedecken: den Boden mit gutem Estrich verwahren und schlagen lassen/ darmit es von dem Taubenmist nicht so bald auffreisse oder außgefressen werde. Die inwendigen Wände soll man glatt verstreichen/ zum offternmal durch besichtigen/ und die Rißlöcher verstopffen und vermachen / darmit die Ratten und Mäuse nicht drein schlieffen. Welches dann gemeinlich an solchen Orten pfleget zu geschehen/ wo man die Taubhäuser nicht mit gutem Gips vertünchen hat lassen. Ausserhalb soll mans gleicher gestalt auch versehen/ und nur wol allenthalben versorgen/ dann eine rauhe/ oder mit Kalck und Sand verworffene Wand ist kein nutz: Dieweil allerley Thier und Ungezifere/ als Wi_ eln/ Marder/ Katzen/ drauff kriechen/ und als auff einer Leyter hinauff ins Taubhauß einschleichen mögen. Um solcher gefahr willen/ pflegen etliche aussen um das Taubhauß zwey Absetzlin oder Gesimmes/ oder steinerne Umgänge / von kleinen Quadersteinen zu machen/ und das eine mitten an das Taubenhaus / das ander aber gleich unter das Fenster zu richten/ damit die Tauben dardurch auß und eingehen/ sich erstrecken und ergehen mögen. Die Fenster aber/ dardurch die Tauben insonderheit auß oder ein fliegen/ sollen allwegen höher und auch weiter seyn/ dann die andern Blindfensterlin; so müssen sie auch ausserhalb mit gutem Blech verschlagen/ und in die Maur eingesetzt oder eingefügt seyn. Item mit

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/192>, abgerufen am 06.05.2024.