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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Die Kränch zu ziehen/ bringt kein sondern Nutz/ sonder allein Lust und Ergötzlichkeit. So offt sich die Kränch stillschweigend in die Lufft hinauff schwingen/ das soll schön Wetter bebeuten. Wann sie aber auff der Erd bleiben und ruhen/ so ist man deß Regens gewärtig.

WAnn ein Meyerey in einem sumpffechten und faulen Boden ligt/ da gemeinlich vil Schlangen oder Natern und dergleichen Ungeziefer vil ist/ da soll man oben auffs Haus ein son dere Rüstung auffrichten/ oder aber einen sondern ästigen hohen Baum halten/ und die Storcken darauff gewehnen/ dann also fressen sie das Ungeziefer auff/ Speisen ihre Junge darmit/ und kompt der Meyerhof desselben abe. Die Störck seyn nicht so leichtlich an ein Ort zu gewehnen. Auch bleiben sie nicht übers gantz Jahr an einem Ort/ sondern ziehen auch gegen Winter in andere Länder darvon.

Man findet etliche Störcke/ wann sie ihr alt Nest gantz und auffrecht finden / und wann man ihre Jungen mit friden gelassen hat/ daß sie widerum alle Jahr darauff nisten/ wann sie auß fremden und fernern Landen herauß kommen. Sie machen ihre Nest auf hohen Türnen/ da niemand mag zu kommen/ dann sie wissen wol/ daß sie an solchem Ort am sichersten bleiben. Es ist nicht von nöthen / daß man sich um der Storckennest/ ihre Speiß oder Nahrung/ oder um ihr Eyer legen viel bekümmere: dann ein Storck ist ein solcher Vogel/ der sich elbst ohne eines andern Hülff wohl ernehren und versorgen mag.

Das VI. Capitel.

Von Phasanen oder Phasant und Waldhennen.

DIe Phasanen/ welche Columella Numidianische Hüner nennet/ zu halten/ ist sonst nichts anders/ dann ein grosser überiger Fürwitz: Wer aber solches vermag / der hats einen nutz/ und ein Lust dabey: Diser Vogel muß eine sondere Person haben/ die sonst nichts thue/ dann mit ihm stäts umbgehe. Sie kosten und gestehn

Die Kränch zu ziehen/ bringt kein sondern Nutz/ sonder allein Lust und Ergötzlichkeit. So offt sich die Kränch stillschweigend in die Lufft hinauff schwingen/ das soll schön Wetter bebeuten. Wann sie aber auff der Erd bleiben und ruhen/ so ist man deß Regens gewärtig.

WAnn ein Meyerey in einem sumpffechten und faulen Boden ligt/ da gemeinlich vil Schlangen oder Natern und dergleichen Ungeziefer vil ist/ da soll man oben auffs Haus ein son dere Rüstung auffrichten/ oder aber einen sondern ästigen hohen Baum halten/ und die Storcken darauff gewehnen/ dann also fressen sie das Ungeziefer auff/ Speisen ihre Junge darmit/ und kompt der Meyerhof desselben abe. Die Störck seyn nicht so leichtlich an ein Ort zu gewehnen. Auch bleiben sie nicht übers gantz Jahr an einem Ort/ sondern ziehen auch gegen Winter in andere Länder darvon.

Man findet etliche Störcke/ wann sie ihr alt Nest gantz und auffrecht finden / und wann man ihre Jungen mit friden gelassen hat/ daß sie widerum alle Jahr darauff nisten/ wann sie auß fremden und fernern Landen herauß kommen. Sie machen ihre Nest auf hohen Türnen/ da niemand mag zu kommen/ dann sie wissen wol/ daß sie an solchem Ort am sichersten bleiben. Es ist nicht von nöthen / daß man sich um der Storckennest/ ihre Speiß oder Nahrung/ oder um ihr Eyer legen viel bekümmere: dann ein Storck ist ein solcher Vogel/ der sich elbst ohne eines andern Hülff wohl ernehren und versorgen mag.

Das VI. Capitel.

Von Phasanen oder Phasant und Waldhennen.

DIe Phasanen/ welche Columella Numidianische Hüner nennet/ zu halten/ ist sonst nichts anders/ dann ein grosser überiger Fürwitz: Wer aber solches vermag / der hats einen nutz/ und ein Lust dabey: Diser Vogel muß eine sondere Person haben/ die sonst nichts thue/ dann mit ihm stäts umbgehe. Sie kosten und gestehn

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[158/0177] Die Kränch zu ziehen/ bringt kein sondern Nutz/ sonder allein Lust und Ergötzlichkeit. So offt sich die Kränch stillschweigend in die Lufft hinauff schwingen/ das soll schön Wetter bebeuten. Wann sie aber auff der Erd bleiben und ruhen/ so ist man deß Regens gewärtig. WAnn ein Meyerey in einem sumpffechten und faulen Boden ligt/ da gemeinlich vil Schlangen oder Natern und dergleichen Ungeziefer vil ist/ da soll man oben auffs Haus ein son dere Rüstung auffrichten/ oder aber einen sondern ästigen hohen Baum halten/ und die Storcken darauff gewehnen/ dann also fressen sie das Ungeziefer auff/ Speisen ihre Junge darmit/ und kompt der Meyerhof desselben abe. Die Störck seyn nicht so leichtlich an ein Ort zu gewehnen. Auch bleiben sie nicht übers gantz Jahr an einem Ort/ sondern ziehen auch gegen Winter in andere Länder darvon. Man findet etliche Störcke/ wann sie ihr alt Nest gantz und auffrecht finden / und wann man ihre Jungen mit friden gelassen hat/ daß sie widerum alle Jahr darauff nisten/ wann sie auß fremden und fernern Landen herauß kommen. Sie machen ihre Nest auf hohen Türnen/ da niemand mag zu kommen/ dann sie wissen wol/ daß sie an solchem Ort am sichersten bleiben. Es ist nicht von nöthen / daß man sich um der Storckennest/ ihre Speiß oder Nahrung/ oder um ihr Eyer legen viel bekümmere: dann ein Storck ist ein solcher Vogel/ der sich elbst ohne eines andern Hülff wohl ernehren und versorgen mag. Das VI. Capitel. Von Phasanen oder Phasant und Waldhennen. DIe Phasanen/ welche Columella Numidianische Hüner nennet/ zu halten/ ist sonst nichts anders/ dann ein grosser überiger Fürwitz: Wer aber solches vermag / der hats einen nutz/ und ein Lust dabey: Diser Vogel muß eine sondere Person haben/ die sonst nichts thue/ dann mit ihm stäts umbgehe. Sie kosten und gestehn

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/177>, abgerufen am 30.11.2024.