Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Er soll sie auch/ weil sie noch jung und klein seind/ bändig machen/ oder gewöhnen zu holen/ und ein Ding zu bringen: damit sie es aber desto eher gewohnen/ soll er ihnen zum ersten ein stuck Brots zimlich weit fürwerffen. Wann die Hund kranck werden/ so soll er ihnen bald rath schaffen und sie heylen lassen. Die Hund seyn insonderheit auff dreyerley Kranckheit geneigt/ als nemlich wüten/ stranglen und Hufftweh. Die Hund pflegen zu wüten und zu rasen in der grösten Hitz im Sommer/ und schärpffster grimmiger Kält im Winter. Solchem Siechtagen vorzukommen/ soll der Hirt/ wann es gar heiß/ oder grimmen kalt ist/ den Hunden zum offtermal gut frisch und kühl Bronnenwasser zu trincken geben: damit sie sich also erkühlen / und das hitzig Geblüt erfrischen. Oder/ welches vil gewißer ist/ Er soll ihnen / weil sie noch jung seyn/ und man ihnen den Schwantz verhawen lasst/ die Nerv-Ader/ welche durch die Glaich die Länge am Ruckgrad biß an den Wadel gehet / außrupffen. Oder man nemme ihnen unter der Zungen ein Aederlin/ welches einem runden oder flachen Würmlein gleich sihet. Solchen Presten aber zu heylen/ soll man ihnen/ nach dem sie gebissen worden/ Mangolsafft mit Holdermarck einschütten. Oder aber die Stirn mit glüendem brennenden Eysen brennen: oder sie in laulecht Wasser tauchen/ und eine gute weil darinn behalten. Das stranglen und den Tropff pflegt man den Hunden gleicher weise wie den Schafen zu heylen: gemeinglich aber pflegt man ihnen ein Glas voll warmes Oels einzuschütten/ und die Ader an den obern Schenckeln zu schlagen. Wider das Ohrgeschwär pflegt man ihnen die Ohren mit gestossen bittern Mandeln zu schmieren und zu reiben. Die Hundsflöh vertreibet man mit Meerwasser/ oder anderm gesaltzenen Wasser/ auch mit Oeltrusen/ so man den Hund damit schmieret. Die andere Kranckheiten der Hund mag man gleicher gestalt/ wie der Schaf Presten / heylen und abhelffen. Er soll sie auch/ weil sie noch jung und klein seind/ bändig machen/ oder gewöhnen zu holen/ und ein Ding zu bringen: damit sie es aber desto eher gewohnen/ soll er ihnen zum ersten ein stuck Brots zimlich weit fürwerffen. Wann die Hund kranck werden/ so soll er ihnen bald rath schaffen und sie heylen lassen. Die Hund seyn insonderheit auff dreyerley Kranckheit geneigt/ als nemlich wüten/ stranglen und Hufftweh. Die Hund pflegen zu wüten und zu rasen in der grösten Hitz im Sommer/ und schärpffster grimmiger Kält im Winter. Solchem Siechtagen vorzukommen/ soll der Hirt/ wann es gar heiß/ oder grimmen kalt ist/ den Hunden zum offtermal gut frisch und kühl Bronnenwasser zu trincken geben: damit sie sich also erkühlen / und das hitzig Geblüt erfrischen. Oder/ welches vil gewißer ist/ Er soll ihnen / weil sie noch jung seyn/ und man ihnen den Schwantz verhawen lasst/ die Nerv-Ader/ welche durch die Glaich die Länge am Ruckgrad biß an den Wadel gehet / außrupffen. Oder man nemme ihnen unter der Zungen ein Aederlin/ welches einem runden oder flachen Würmlein gleich sihet. Solchen Presten aber zu heylen/ soll man ihnen/ nach dem sie gebissen worden/ Mangolsafft mit Holdermarck einschütten. Oder aber die Stirn mit glüendem brennenden Eysen brennen: oder sie in laulecht Wasser tauchen/ und eine gute weil darinn behalten. Das stranglen und den Tropff pflegt man den Hunden gleicher weise wie den Schafen zu heylen: gemeinglich aber pflegt man ihnen ein Glas voll warmes Oels einzuschütten/ und die Ader an den obern Schenckeln zu schlagen. Wider das Ohrgeschwär pflegt man ihnen die Ohren mit gestossen bittern Mandeln zu schmieren und zu reibẽ. Die Hundsflöh vertreibet man mit Meerwasser/ oder anderm gesaltzenẽ Wasser/ auch mit Oeltrusen/ so man den Hund damit schmieret. Die andere Kranckheiten der Hund mag man gleicher gestalt/ wie der Schaf Presten / heylen und abhelffen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0147" n="130"/> <p>Er soll sie auch/ weil sie noch jung und klein seind/ bändig machen/ oder gewöhnen zu holen/ und ein Ding zu bringen: damit sie es aber desto eher gewohnen/ soll er ihnen zum ersten ein stuck Brots zimlich weit fürwerffen.</p> <p>Wann die Hund kranck werden/ so soll er ihnen bald rath schaffen und sie heylen lassen. Die Hund seyn insonderheit auff dreyerley Kranckheit geneigt/ als nemlich wüten/ stranglen und Hufftweh.</p> <p>Die Hund pflegen zu wüten und zu rasen in der grösten Hitz im Sommer/ und schärpffster grimmiger Kält im Winter. Solchem Siechtagen vorzukommen/ soll der Hirt/ wann es gar heiß/ oder grimmen kalt ist/ den Hunden zum offtermal gut frisch und kühl Bronnenwasser zu trincken geben: damit sie sich also erkühlen / und das hitzig Geblüt erfrischen. Oder/ welches vil gewißer ist/ Er soll ihnen / weil sie noch jung seyn/ und man ihnen den Schwantz verhawen lasst/ die Nerv-Ader/ welche durch die Glaich die Länge am Ruckgrad biß an den Wadel gehet / außrupffen. Oder man nemme ihnen unter der Zungen ein Aederlin/ welches einem runden oder flachen Würmlein gleich sihet. Solchen Presten aber zu heylen/ soll man ihnen/ nach dem sie gebissen worden/ Mangolsafft mit Holdermarck einschütten. Oder aber die Stirn mit glüendem brennenden Eysen brennen: oder sie in laulecht Wasser tauchen/ und eine gute weil darinn behalten.</p> <p>Das stranglen und den Tropff pflegt man den Hunden gleicher weise wie den Schafen zu heylen: gemeinglich aber pflegt man ihnen ein Glas voll warmes Oels einzuschütten/ und die Ader an den obern Schenckeln zu schlagen. Wider das Ohrgeschwär pflegt man ihnen die Ohren mit gestossen bittern Mandeln zu schmieren und zu reibẽ.</p> <p>Die Hundsflöh vertreibet man mit Meerwasser/ oder anderm gesaltzenẽ Wasser/ auch mit Oeltrusen/ so man den Hund damit schmieret.</p> <p>Die andere Kranckheiten der Hund mag man gleicher gestalt/ wie der Schaf Presten / heylen und abhelffen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0147]
Er soll sie auch/ weil sie noch jung und klein seind/ bändig machen/ oder gewöhnen zu holen/ und ein Ding zu bringen: damit sie es aber desto eher gewohnen/ soll er ihnen zum ersten ein stuck Brots zimlich weit fürwerffen.
Wann die Hund kranck werden/ so soll er ihnen bald rath schaffen und sie heylen lassen. Die Hund seyn insonderheit auff dreyerley Kranckheit geneigt/ als nemlich wüten/ stranglen und Hufftweh.
Die Hund pflegen zu wüten und zu rasen in der grösten Hitz im Sommer/ und schärpffster grimmiger Kält im Winter. Solchem Siechtagen vorzukommen/ soll der Hirt/ wann es gar heiß/ oder grimmen kalt ist/ den Hunden zum offtermal gut frisch und kühl Bronnenwasser zu trincken geben: damit sie sich also erkühlen / und das hitzig Geblüt erfrischen. Oder/ welches vil gewißer ist/ Er soll ihnen / weil sie noch jung seyn/ und man ihnen den Schwantz verhawen lasst/ die Nerv-Ader/ welche durch die Glaich die Länge am Ruckgrad biß an den Wadel gehet / außrupffen. Oder man nemme ihnen unter der Zungen ein Aederlin/ welches einem runden oder flachen Würmlein gleich sihet. Solchen Presten aber zu heylen/ soll man ihnen/ nach dem sie gebissen worden/ Mangolsafft mit Holdermarck einschütten. Oder aber die Stirn mit glüendem brennenden Eysen brennen: oder sie in laulecht Wasser tauchen/ und eine gute weil darinn behalten.
Das stranglen und den Tropff pflegt man den Hunden gleicher weise wie den Schafen zu heylen: gemeinglich aber pflegt man ihnen ein Glas voll warmes Oels einzuschütten/ und die Ader an den obern Schenckeln zu schlagen. Wider das Ohrgeschwär pflegt man ihnen die Ohren mit gestossen bittern Mandeln zu schmieren und zu reibẽ.
Die Hundsflöh vertreibet man mit Meerwasser/ oder anderm gesaltzenẽ Wasser/ auch mit Oeltrusen/ so man den Hund damit schmieret.
Die andere Kranckheiten der Hund mag man gleicher gestalt/ wie der Schaf Presten / heylen und abhelffen.
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