Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Pharmacopaevs, oder Haus-Apothecker genandt. Bd. 2. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

fallend Siechtag kommet / stärcket den Magen/ machet ein wolriechenden Mund. Diser Saamen mit süssem Wein eingeben/ tödtet den Kindern die Würm/ aber der Safft mit Essig vermischet / löscht S. Anthonius Feüer/ und alle hitzige Apostemen/ die schön/ rothflecht / mit Wegerich und Lattich-safft/ Eyerklar und Rosen-Oel darunter gethan/ und übergelegt/ heylet und vertreibet Geschwär/ Saamen in Wasser gesotten/ und getrunken/ stopfft den Bauch/ über die Pestilentz gelegt/ löschet und heylet / [unleserliches Material] pag. 6. fig. 53.

Gelb Violen.

SOlcher Violen Tugend ist hitzigen/ trucken machen/ und subtiliren/ gleichen den Mertz-Violen an ihrem Geruch/ diese in Wasser gesotten/ und getruncken / treibet auß die ander Geburt/ todte Geburt. Aber Schwangere Frawen sollen von diesen Blumen nicht trincken/ denn in Kinds-Röthen/ da fürderets ihnen die Geburt/ bringet ihr Zeit/ kühlt die erhitzigte Mutter/ und mit Honig vermischet/ heylt das Mundwehe/ auch der Safft in die Augen gethan/ reiniget sie von Flecken.

Gelb Violen-Wasser.

Am End deß Mayens distillier die Tollen und Gipffel/ so sie zeitig seynd/ und ist gut denen/ die sich mit Venus übereylt haben/ kräfftiget Leber/ Nieven / machet Frawen fruchtbar/ reinigt sie nach der Geburt/ stärckt Sinn/ und erwärmt das kalt Hirn/ das Marck in den Beinen/ treibet alle kalte Sucht auß / wem die Zung vom Schlag lahm ist/ der trincks/ und schmier die Seiten wol darmit. pag. 6. fig. 54.

Blut-Wurtz. Blut-Kraut.

ISt feuchter Natur/ und hat ein kühle/ seynd doch zweyerley/ groß und klein / die grösser ist die best/ doch stellen sie beyde hefftiger/ denn kein Kraut das Blut/ Darum tragens etliche Frauen für den übrigen Fluß. Aber Blutwurtz gessen/ verzehret tödliche Feuchtung/ Freysam/ Füß-gebresten.

fallend Siechtag kommet / stärcket den Magen/ machet ein wolriechenden Mund. Diser Saamen mit süssem Wein eingeben/ tödtet den Kindern die Würm/ aber der Safft mit Essig vermischet / löscht S. Anthonius Feüer/ und alle hitzige Apostemen/ die schön/ rothflecht / mit Wegerich und Lattich-safft/ Eyerklar und Rosen-Oel darunter gethan/ und übergelegt/ heylet und vertreibet Geschwär/ Saamen in Wasser gesotten/ und getrunken/ stopfft den Bauch/ über die Pestilentz gelegt/ löschet und heylet / [unleserliches Material] pag. 6. fig. 53.

Gelb Violen.

SOlcher Violen Tugend ist hitzigen/ trucken machen/ und subtiliren/ gleichen den Mertz-Violen an ihrem Geruch/ diese in Wasser gesotten/ und getruncken / treibet auß die ander Geburt/ todte Geburt. Aber Schwangere Frawen sollen von diesen Blumen nicht trincken/ denn in Kinds-Röthen/ da fürderets ihnen die Geburt/ bringet ihr Zeit/ kühlt die erhitzigte Mutter/ und mit Honig vermischet/ heylt das Mundwehe/ auch der Safft in die Augen gethan/ reiniget sie von Flecken.

Gelb Violen-Wasser.

Am End deß Mayens distillier die Tollen und Gipffel/ so sie zeitig seynd/ und ist gut denen/ die sich mit Venus übereylt haben/ kräfftiget Leber/ Nieven / machet Frawen fruchtbar/ reinigt sie nach der Geburt/ stärckt Sinn/ und erwärmt das kalt Hirn/ das Marck in den Beinen/ treibet alle kalte Sucht auß / wem die Zung vom Schlag lahm ist/ der trincks/ und schmier die Seiten wol darmit. pag. 6. fig. 54.

Blut-Wurtz. Blut-Kraut.

ISt feuchter Natur/ und hat ein kühle/ seynd doch zweyerley/ groß und klein / die grösser ist die best/ doch stellen sie beyde hefftiger/ denn kein Kraut das Blut/ Darum tragens etliche Frauen für den übrigen Fluß. Aber Blutwurtz gessen/ verzehret tödliche Feuchtung/ Freysam/ Füß-gebresten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0056" n="50"/>
fallend Siechtag kommet /                      stärcket den Magen/ machet ein wolriechenden Mund. Diser Saamen mit süssem Wein                      eingeben/ tödtet den Kindern die Würm/ aber der Safft mit Essig vermischet /                      löscht S. Anthonius Feüer/ und alle hitzige Apostemen/ die schön/ rothflecht                     / mit Wegerich und Lattich-safft/ Eyerklar und Rosen-Oel darunter gethan/ und                      übergelegt/ heylet und vertreibet Geschwär/ Saamen in Wasser gesotten/ und                      getrunken/ stopfft den Bauch/ über die Pestilentz gelegt/ löschet und heylet                     / <gap reason="illegible"/> pag. 6. fig. 53.</p>
        <p>Gelb Violen.</p>
        <p>SOlcher Violen Tugend ist hitzigen/ trucken machen/ und subtiliren/ gleichen                      den Mertz-Violen an ihrem Geruch/ diese in Wasser gesotten/ und getruncken /                      treibet auß die ander Geburt/ todte Geburt. Aber Schwangere Frawen sollen von                      diesen Blumen nicht trincken/ denn in Kinds-Röthen/ da fürderets ihnen die                      Geburt/ bringet ihr Zeit/ kühlt die erhitzigte Mutter/ und mit Honig                      vermischet/ heylt das Mundwehe/ auch der Safft in die Augen gethan/ reiniget                      sie von Flecken.</p>
        <p>Gelb Violen-Wasser.</p>
        <p>Am End deß Mayens distillier die Tollen und Gipffel/ so sie zeitig seynd/ und                      ist gut denen/ die sich mit Venus übereylt haben/ kräfftiget Leber/ Nieven /                      machet Frawen fruchtbar/ reinigt sie nach der Geburt/ stärckt Sinn/ und                      erwärmt das kalt Hirn/ das Marck in den Beinen/ treibet alle kalte Sucht auß /                      wem die Zung vom Schlag lahm ist/ der trincks/ und schmier die Seiten wol                      darmit. pag. 6. fig. 54.</p>
        <p>Blut-Wurtz. Blut-Kraut.</p>
        <p>ISt feuchter Natur/ und hat ein kühle/ seynd doch zweyerley/ groß und klein /                      die grösser ist die best/ doch stellen sie beyde hefftiger/ denn kein Kraut                      das Blut/ Darum tragens etliche Frauen für den übrigen Fluß. Aber Blutwurtz                      gessen/ verzehret tödliche Feuchtung/ Freysam/ Füß-gebresten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0056] fallend Siechtag kommet / stärcket den Magen/ machet ein wolriechenden Mund. Diser Saamen mit süssem Wein eingeben/ tödtet den Kindern die Würm/ aber der Safft mit Essig vermischet / löscht S. Anthonius Feüer/ und alle hitzige Apostemen/ die schön/ rothflecht / mit Wegerich und Lattich-safft/ Eyerklar und Rosen-Oel darunter gethan/ und übergelegt/ heylet und vertreibet Geschwär/ Saamen in Wasser gesotten/ und getrunken/ stopfft den Bauch/ über die Pestilentz gelegt/ löschet und heylet / _ pag. 6. fig. 53. Gelb Violen. SOlcher Violen Tugend ist hitzigen/ trucken machen/ und subtiliren/ gleichen den Mertz-Violen an ihrem Geruch/ diese in Wasser gesotten/ und getruncken / treibet auß die ander Geburt/ todte Geburt. Aber Schwangere Frawen sollen von diesen Blumen nicht trincken/ denn in Kinds-Röthen/ da fürderets ihnen die Geburt/ bringet ihr Zeit/ kühlt die erhitzigte Mutter/ und mit Honig vermischet/ heylt das Mundwehe/ auch der Safft in die Augen gethan/ reiniget sie von Flecken. Gelb Violen-Wasser. Am End deß Mayens distillier die Tollen und Gipffel/ so sie zeitig seynd/ und ist gut denen/ die sich mit Venus übereylt haben/ kräfftiget Leber/ Nieven / machet Frawen fruchtbar/ reinigt sie nach der Geburt/ stärckt Sinn/ und erwärmt das kalt Hirn/ das Marck in den Beinen/ treibet alle kalte Sucht auß / wem die Zung vom Schlag lahm ist/ der trincks/ und schmier die Seiten wol darmit. pag. 6. fig. 54. Blut-Wurtz. Blut-Kraut. ISt feuchter Natur/ und hat ein kühle/ seynd doch zweyerley/ groß und klein / die grösser ist die best/ doch stellen sie beyde hefftiger/ denn kein Kraut das Blut/ Darum tragens etliche Frauen für den übrigen Fluß. Aber Blutwurtz gessen/ verzehret tödliche Feuchtung/ Freysam/ Füß-gebresten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz02_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz02_1677/56
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Pharmacopaevs, oder Haus-Apothecker genandt. Bd. 2. Nördlingen, 1677, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz02_1677/56>, abgerufen am 17.05.2024.