Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

und truckenen; Sollen also wir Teutschen billich verhüten/ daß denen Kind-Betterinnen/ und denen die purgiren/ solche Brühe nicht gegeben werde. vid. Matthiol.

Fenchel

Ist zweyerley/ einer etwas süßlicht/ der ander bitter/ der süsse wird in Braband gezogen/ wie Seleri, und mit Saltz und Pfeffer gebraucht/ hier aber wirder wenig genossen. Der Saame ist davon gar leichelich zu haben/ ligt wohl zwey Jahr in der Erde/ ehe er trägt. Wächset gern an truckenen Orten/ blühet im Julio und Augusto.

Der Gipffel/ die Wurtzel und der Saame hievon wärmen und trucknen/ treiben Winde/ und thun der Brust gut/ stärcken den Wagen/ vermehren die Wilch / stärcken das Gesicht/ und lindern die rauhe Lufft-Röhre.

Aniß

Hat einen starcken Geruch/ und wird nun in gute Erde an schattichte warme Oerter gesäet. Blüht im Julio, und trägt noch selbigen Jahrs.

Der [unleserliches Material]aame wird im Herbst zeitig/ treibet Winde und Haren/ vermehrt die Milch / und ist absonderlich den Magen und der Lungen bequem. Dannenhero derselbe in Bleihung deß Magens und im Husten nützlich gebrauchet wird: Wenn er 20. [unleserliches Material]ersten Körner schwer gepulvert/ den Kindern gegeben wird/ reiniget er dieselbe von unten und oben.

Dille

Wird auch anjetzo gesäet/ und gleich wie der Aniß aufgebracht/ vermehret sich im Garten/ mehr als zu viel. Liebet sandige Erde und offenen Platz/ blühet im Junio, wo der Früling gut fällt/ sonsten im Julio und Augusto.

Dessen Blätter/ Blüte und [unleserliches Material]aame wärmen und cruckene[unleserliches Material] das thut die Wurtzel auch/ aber weit hefftiger/ darumb zertheiler sie und zeit[unleserliches Material]get/ lindert [unleserliches Material]chmertzen/ vermehret die Milch bey den Brauen /

und truckenen; Sollen also wir Teutschen billich verhüten/ daß denen Kind-Betterinnen/ und denen die purgiren/ solche Brühe nicht gegeben werde. vid. Matthiol.

Fenchel

Ist zweyerley/ einer etwas süßlicht/ der ander bitter/ der süsse wird in Braband gezogen/ wie Seleri, und mit Saltz und Pfeffer gebraucht/ hier aber wirder wenig genossen. Der Saame ist davon gar leichelich zu haben/ ligt wohl zwey Jahr in der Erde/ ehe er trägt. Wächset gern an truckenen Orten/ blühet im Julio und Augusto.

Der Gipffel/ die Wurtzel und der Saame hievon wärmen und trucknen/ treiben Winde/ und thun der Brust gut/ stärcken den Wagen/ vermehren die Wilch / stärcken das Gesicht/ und lindern die rauhe Lufft-Röhre.

Aniß

Hat einen starcken Geruch/ und wird nun in gute Erde an schattichte warme Oerter gesäet. Blüht im Julio, und trägt noch selbigen Jahrs.

Der [unleserliches Material]aame wird im Herbst zeitig/ treibet Winde und Haren/ vermehrt die Milch / und ist absonderlich den Magen und der Lungen bequem. Dannenhero derselbe in Bleihung deß Magens und im Husten nützlich gebrauchet wird: Wenn er 20. [unleserliches Material]ersten Körner schwer gepulvert/ den Kindern gegeben wird/ reiniget er dieselbe von unten und oben.

Dille

Wird auch anjetzo gesäet/ und gleich wie der Aniß aufgebracht/ vermehret sich im Garten/ mehr als zu viel. Liebet sandige Erde und offenen Platz/ blühet im Junio, wo der Früling gut fällt/ sonsten im Julio und Augusto.

Dessen Blätter/ Blüte und [unleserliches Material]aame wärmen und cruckene[unleserliches Material] das thut die Wurtzel auch/ aber weit hefftiger/ darumb zertheiler sie und zeit[unleserliches Material]get/ lindert [unleserliches Material]chmertzen/ vermehret die Milch bey den Brauen /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0096" n="62"/>
und truckenen; Sollen also                      wir Teutschen billich verhüten/ daß denen Kind-Betterinnen/ und denen die                      purgiren/ solche Brühe nicht gegeben werde. vid. Matthiol.</p>
        <p>Fenchel</p>
        <p>Ist zweyerley/ einer etwas süßlicht/ der ander bitter/ der süsse wird in                      Braband gezogen/ wie Seleri, und mit Saltz und Pfeffer gebraucht/ hier aber                      wirder wenig genossen. Der Saame ist davon gar leichelich zu haben/ ligt wohl                      zwey Jahr in der Erde/ ehe er trägt. Wächset gern an truckenen Orten/ blühet                      im Julio und Augusto.</p>
        <p>Der Gipffel/ die Wurtzel und der Saame hievon wärmen und trucknen/ treiben                      Winde/ und thun der Brust gut/ stärcken den Wagen/ vermehren die Wilch /                      stärcken das Gesicht/ und lindern die rauhe Lufft-Röhre.</p>
        <p>Aniß</p>
        <p>Hat einen starcken Geruch/ und wird nun in gute Erde an schattichte warme Oerter                      gesäet. Blüht im Julio, und trägt noch selbigen Jahrs.</p>
        <p>Der <gap reason="illegible"/>aame wird im Herbst zeitig/ treibet Winde und Haren/ vermehrt die Milch                     / und ist absonderlich den Magen und der Lungen bequem. Dannenhero derselbe in                      Bleihung deß Magens und im Husten nützlich gebrauchet wird: Wenn er 20.                      <gap reason="illegible"/>ersten Körner schwer gepulvert/ den Kindern gegeben wird/ reiniget er                      dieselbe von unten und oben.</p>
        <p>Dille</p>
        <p>Wird auch anjetzo gesäet/ und gleich wie der Aniß aufgebracht/ vermehret sich                      im Garten/ mehr als zu viel. Liebet sandige Erde und offenen Platz/ blühet im                      Junio, wo der Früling gut fällt/ sonsten im Julio und Augusto.</p>
        <p>Dessen Blätter/ Blüte und <gap reason="illegible"/>aame wärmen und cruckene<gap reason="illegible"/> das thut die Wurtzel                      auch/ aber weit hefftiger/ darumb zertheiler sie und zeit<gap reason="illegible"/>get/ lindert                      <gap reason="illegible"/>chmertzen/ vermehret die Milch bey den Brauen /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0096] und truckenen; Sollen also wir Teutschen billich verhüten/ daß denen Kind-Betterinnen/ und denen die purgiren/ solche Brühe nicht gegeben werde. vid. Matthiol. Fenchel Ist zweyerley/ einer etwas süßlicht/ der ander bitter/ der süsse wird in Braband gezogen/ wie Seleri, und mit Saltz und Pfeffer gebraucht/ hier aber wirder wenig genossen. Der Saame ist davon gar leichelich zu haben/ ligt wohl zwey Jahr in der Erde/ ehe er trägt. Wächset gern an truckenen Orten/ blühet im Julio und Augusto. Der Gipffel/ die Wurtzel und der Saame hievon wärmen und trucknen/ treiben Winde/ und thun der Brust gut/ stärcken den Wagen/ vermehren die Wilch / stärcken das Gesicht/ und lindern die rauhe Lufft-Röhre. Aniß Hat einen starcken Geruch/ und wird nun in gute Erde an schattichte warme Oerter gesäet. Blüht im Julio, und trägt noch selbigen Jahrs. Der _ aame wird im Herbst zeitig/ treibet Winde und Haren/ vermehrt die Milch / und ist absonderlich den Magen und der Lungen bequem. Dannenhero derselbe in Bleihung deß Magens und im Husten nützlich gebrauchet wird: Wenn er 20. _ ersten Körner schwer gepulvert/ den Kindern gegeben wird/ reiniget er dieselbe von unten und oben. Dille Wird auch anjetzo gesäet/ und gleich wie der Aniß aufgebracht/ vermehret sich im Garten/ mehr als zu viel. Liebet sandige Erde und offenen Platz/ blühet im Junio, wo der Früling gut fällt/ sonsten im Julio und Augusto. Dessen Blätter/ Blüte und _ aame wärmen und cruckene_ das thut die Wurtzel auch/ aber weit hefftiger/ darumb zertheiler sie und zeit_ get/ lindert _ chmertzen/ vermehret die Milch bey den Brauen /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/96
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/96>, abgerufen am 25.11.2024.