Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

bulbosum mit dreyen Blättern/ will/ wie deren andere beyde Sorten/ gleich in der Blüthe anschanichte Oerter in lose sandige Erde wider verpflantzet seyn.

MARTIUS.

Baum-Garten.

NOch ists Zeit die Bäume abzuwürmen/ dürre Aeste und Wasser-Schösse abzuschneiden/ zu butzen und zu saubern.

Drey oder vier Tag nach dem neuen biß zum vollen Liecht könnet ihr/ wie auch noch im April Aepffel/ Birn und andere Reiser pfropffen.

Nehmet nun auch das Ablactiren zur Hand.

Im wachsenden Liecht stechet ins Land allerley Obst-Kern/ so ihr zuvor etwas in Zucker-Wasser geweichet/ etwan drey Finger tieff und einen Fuß von einander / damit die darauß wachsende Stämmlein ohne Schaden der Wurzel können zum versetzen wider außgenommen werden/ darauff ihr künfftig/ wann sie ihre gebührende Grösse erlanget/ allerley gutes Obst pfropffen könnet/ welches dann viel besser und milder/ als das jenige/ so auf wilde Stämme gepfropffet/ seyn wird.

Die Quitten-Aepffel und Birn

Werden nun auch auß Kern gesäet/ und wann sie drey oder vier Jahr alt worden / so peltzt man sie hier auf Dorn-Stämme/ so wohl Aepffelals Birn-Quitten/ sie wollen an feuchten Oertern/ es sey bey Wasser-Graben oder Teichen stehen/ wie wohl sie auch in die Gärten zu pflantzen sind/ aber wenn sie keinen nassen Sommer haben/ bleiben die Früchte klein/ ihrer Pflantz- und Wartung ist im vorher gehenden Monat gedacht. Die Früchte davon werden im October reiff/ wann solche beym guten hellen Wetter abgenommen/ in einer lufftigen Kammer verwahrt/ oder in gehacht Stroh geleget werden/ können sie lange dauren.

Welsche Nüsse/ Juglans.

Sammlet dazu hüpsche dünnschalige Nüsse/ legt sie viertzehen oder fünffzehen Tage in nassen Sand/ damit sie besser fortkommen/ steckt sie hernach

bulbosum mit dreyen Blättern/ will/ wie deren andere beyde Sorten/ gleich in der Blüthe anschanichte Oerter in lose sandige Erde wider verpflantzet seyn.

MARTIUS.

Baum-Garten.

NOch ists Zeit die Bäume abzuwürmen/ dürre Aeste und Wasser-Schösse abzuschneiden/ zu butzen und zu saubern.

Drey oder vier Tag nach dem neuen biß zum vollen Liecht könnet ihr/ wie auch noch im April Aepffel/ Birn uñ andere Reiser pfropffen.

Nehmet nun auch das Ablactiren zur Hand.

Im wachsenden Liecht stechet ins Land allerley Obst-Kern/ so ihr zuvor etwas in Zucker-Wasser geweichet/ etwan drey Finger tieff und einen Fuß von einander / damit die darauß wachsende Stämmlein ohne Schaden der Wurzel können zum versetzen wider außgenommen werden/ darauff ihr künfftig/ wann sie ihre gebührende Grösse erlanget/ allerley gutes Obst pfropffen könnet/ welches dann viel besser und milder/ als das jenige/ so auf wilde Stämme gepfropffet/ seyn wird.

Die Quitten-Aepffel und Birn

Werden nun auch auß Kern gesäet/ und wann sie drey oder vier Jahr alt worden / so peltzt man sie hier auf Dorn-Stämme/ so wohl Aepffelals Birn-Quitten/ sie wollen an feuchten Oertern/ es sey bey Wasser-Graben oder Teichen stehen/ wie wohl sie auch in die Gärten zu pflantzen sind/ aber wenn sie keinen nassen Sommer haben/ bleiben die Früchte klein/ ihrer Pflantz- und Wartung ist im vorher gehenden Monat gedacht. Die Früchte davon werden im October reiff/ wann solche beym guten hellen Wetter abgenom̃en/ in einer lufftigen Kammer verwahrt/ oder in gehacht Stroh geleget werden/ können sie lange dauren.

Welsche Nüsse/ Juglans.

Sam̃let dazu hüpsche dünnschalige Nüsse/ legt sie viertzehen oder fünffzehen Tage in nassen Sand/ damit sie besser fortkommen/ steckt sie hernach

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0088" n="54"/>
        <p>bulbosum mit dreyen Blättern/ will/ wie deren andere beyde Sorten/ gleich in                      der Blüthe anschanichte Oerter in lose sandige Erde wider verpflantzet seyn.</p>
        <p>MARTIUS.</p>
        <p>Baum-Garten.</p>
        <p>NOch ists Zeit die Bäume abzuwürmen/ dürre Aeste und Wasser-Schösse                      abzuschneiden/ zu butzen und zu saubern.</p>
        <p>Drey oder vier Tag nach dem neuen biß zum vollen Liecht könnet ihr/ wie auch                      noch im April Aepffel/ Birn un&#x0303; andere Reiser pfropffen.</p>
        <p>Nehmet nun auch das Ablactiren zur Hand.</p>
        <p>Im wachsenden Liecht stechet ins Land allerley Obst-Kern/ so ihr zuvor etwas in                      Zucker-Wasser geweichet/ etwan drey Finger tieff und einen Fuß von einander /                      damit die darauß wachsende Stämmlein ohne Schaden der Wurzel können zum                      versetzen wider außgenommen werden/ darauff ihr künfftig/ wann sie ihre                      gebührende Grösse erlanget/ allerley gutes Obst pfropffen könnet/ welches dann                      viel besser und milder/ als das jenige/ so auf wilde Stämme gepfropffet/ seyn                      wird.</p>
        <p>Die Quitten-Aepffel und Birn</p>
        <p>Werden nun auch auß Kern gesäet/ und wann sie drey oder vier Jahr alt worden /                      so peltzt man sie hier auf Dorn-Stämme/ so wohl Aepffelals Birn-Quitten/ sie                      wollen an feuchten Oertern/ es sey bey Wasser-Graben oder Teichen stehen/ wie                      wohl sie auch in die Gärten zu pflantzen sind/ aber wenn sie keinen nassen                      Sommer haben/ bleiben die Früchte klein/ ihrer Pflantz- und Wartung ist im                      vorher gehenden Monat gedacht. Die Früchte davon werden im October reiff/ wann                      solche beym guten hellen Wetter abgenom&#x0303;en/ in einer lufftigen Kammer                      verwahrt/ oder in gehacht Stroh geleget werden/ können sie lange dauren.</p>
        <p>Welsche Nüsse/ Juglans.</p>
        <p>Sam&#x0303;let dazu hüpsche dünnschalige Nüsse/ legt sie viertzehen oder                      fünffzehen Tage in nassen Sand/ damit sie besser fortkommen/ steckt sie                          hernach
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0088] bulbosum mit dreyen Blättern/ will/ wie deren andere beyde Sorten/ gleich in der Blüthe anschanichte Oerter in lose sandige Erde wider verpflantzet seyn. MARTIUS. Baum-Garten. NOch ists Zeit die Bäume abzuwürmen/ dürre Aeste und Wasser-Schösse abzuschneiden/ zu butzen und zu saubern. Drey oder vier Tag nach dem neuen biß zum vollen Liecht könnet ihr/ wie auch noch im April Aepffel/ Birn uñ andere Reiser pfropffen. Nehmet nun auch das Ablactiren zur Hand. Im wachsenden Liecht stechet ins Land allerley Obst-Kern/ so ihr zuvor etwas in Zucker-Wasser geweichet/ etwan drey Finger tieff und einen Fuß von einander / damit die darauß wachsende Stämmlein ohne Schaden der Wurzel können zum versetzen wider außgenommen werden/ darauff ihr künfftig/ wann sie ihre gebührende Grösse erlanget/ allerley gutes Obst pfropffen könnet/ welches dann viel besser und milder/ als das jenige/ so auf wilde Stämme gepfropffet/ seyn wird. Die Quitten-Aepffel und Birn Werden nun auch auß Kern gesäet/ und wann sie drey oder vier Jahr alt worden / so peltzt man sie hier auf Dorn-Stämme/ so wohl Aepffelals Birn-Quitten/ sie wollen an feuchten Oertern/ es sey bey Wasser-Graben oder Teichen stehen/ wie wohl sie auch in die Gärten zu pflantzen sind/ aber wenn sie keinen nassen Sommer haben/ bleiben die Früchte klein/ ihrer Pflantz- und Wartung ist im vorher gehenden Monat gedacht. Die Früchte davon werden im October reiff/ wann solche beym guten hellen Wetter abgenom̃en/ in einer lufftigen Kammer verwahrt/ oder in gehacht Stroh geleget werden/ können sie lange dauren. Welsche Nüsse/ Juglans. Sam̃let dazu hüpsche dünnschalige Nüsse/ legt sie viertzehen oder fünffzehen Tage in nassen Sand/ damit sie besser fortkommen/ steckt sie hernach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/88
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/88>, abgerufen am 22.11.2024.