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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Oder lasset euch etliche Gruben ein paar Elen tieff im Garten-Platz graben / füllet solchen Graben mit gutem alten Mist/ Mooß/ Aschen/ so von der Wäsche oder Bäuche kommen/ und der darauß gegrabenen Erde wider zu/ lasset es also untereinander ein drey oder vier Wochen ligen/ grabet hernach alles mit einander noch einmal umb/ ebnet und vertheilts im Garten/ so werdet ihr ein mild-mürb- und fruchtbares Erdreich überkommen.

Wollet ihr euch folglich der Güte euers Grunds erkundigen/ so grabet mit der Spade etwas Erde auff/ bleibt die Erde an der Spade anhangen/ so ist sie ungeschlacht und untauglich; Oder grabet ein Loch/ füllet solches also fort mit der darauß gegrabenen Erde wider zu/ bleibt euch nach beschehener Füllung etwas von der Erde übrig/ so ist der Grund gut/ gehet aber alle Erde wider darein / ist er mittelmässig/ so aber etwas daran mangelt/ und das Loch nicht wider voll wird/ ist er noch gar gering und schlecht.

Ihr könnet die Erde auß dem blossen Anschauen auch urtheilen: Dann die schwartze / welche die beste/ leicht von der rothen oder Aschefarbichten/ so lang so gut nicht/ zu unterscheiden ist.

Noch könnet ihr sie auß dem Fühlen oder Anrühren erkennen/ ob sie fett/ mager / grob und subtil sey; Dann wann sich eine Erde leicht in eine massam zusammen drucken und fein gelinde angreiffen läst/ so kan man darauß deren Fettigkeit abnehmen/ welches im Gegentheil eine magere und kleychte nicht thun wird.

So gibt auch die beste Erde/ sonderlich wann im Sommer ein gelinder Regen fällt / einen guten und lieblichen/ die geringe und unartige aber einen gantz widerwertigen und unangenehmen Geruch von sich.

CAP. III.

Von der Form und gemeinen Eintheilung.

HIevon ist unnöthig gewisse Reguln vorzuschreiben/ dann es bey euch stehen wird / ob der Platz grösser zum Baum-Küchen- oder Blumen-Garten seyn soll; Dann ihr euch dißfalls nach deß Plazes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wir schon erwehnet/ zu reguliren;

Oder lasset euch etliche Gruben ein paar Elen tieff im Garten-Platz graben / füllet solchen Graben mit gutem alten Mist/ Mooß/ Aschen/ so von der Wäsche oder Bäuche kommen/ und der darauß gegrabenen Erde wider zu/ lasset es also untereinander ein drey oder vier Wochen ligen/ grabet hernach alles mit einander noch einmal umb/ ebnet und vertheilts im Garten/ so werdet ihr ein mild-mürb- und fruchtbares Erdreich überkommen.

Wollet ihr euch folglich der Güte euers Grunds erkundigen/ so grabet mit der Spade etwas Erde auff/ bleibt die Erde an der Spade anhangen/ so ist sie ungeschlacht und untauglich; Oder grabet ein Loch/ füllet solches also fort mit der darauß gegrabenen Erde wider zu/ bleibt euch nach beschehener Füllung etwas von der Erde übrig/ so ist der Grund gut/ gehet aber alle Erde wider darein / ist er mittelmässig/ so aber etwas daran mangelt/ und das Loch nicht wider voll wird/ ist er noch gar gering und schlecht.

Ihr könnet die Erde auß dem blossen Anschauen auch urtheilen: Dann die schwartze / welche die beste/ leicht von der rothen oder Aschefarbichten/ so lang so gut nicht/ zu unterscheiden ist.

Noch könnet ihr sie auß dem Fühlen oder Anrühren erkennen/ ob sie fett/ mager / grob und subtil sey; Dann wann sich eine Erde leicht in eine massam zusammen drucken und fein gelinde angreiffen läst/ so kan man darauß deren Fettigkeit abnehmen/ welches im Gegentheil eine magere und kleychte nicht thun wird.

So gibt auch die beste Erde/ sonderlich wann im Sommer ein gelinder Regen fällt / einen guten und lieblichen/ die geringe und unartige aber einen gantz widerwertigen und unangenehmen Geruch von sich.

CAP. III.

Von der Form und gemeinen Eintheilung.

HIevon ist unnöthig gewisse Reguln vorzuschreiben/ dann es bey euch stehen wird / ob der Platz grösser zum Baum-Küchen- oder Blumen-Garten seyn soll; Dann ihr euch dißfalls nach deß Plazes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wir schon erwehnet/ zu reguliren;

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        <p>Wollet ihr euch folglich der Güte euers Grunds erkundigen/ so grabet mit der                      Spade etwas Erde auff/ bleibt die Erde an der Spade anhangen/ so ist sie                      ungeschlacht und untauglich; Oder grabet ein Loch/ füllet solches also fort mit                      der darauß gegrabenen Erde wider zu/ bleibt euch nach beschehener Füllung etwas                      von der Erde übrig/ so ist der Grund gut/ gehet aber alle Erde wider darein /                      ist er mittelmässig/ so aber etwas daran mangelt/ und das Loch nicht wider                      voll wird/ ist er noch gar gering und schlecht.</p>
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        <p>Noch könnet ihr sie auß dem Fühlen oder Anrühren erkennen/ ob sie fett/ mager /                      grob und subtil sey; Dann wann sich eine Erde leicht in eine massam zusammen                      drucken und fein gelinde angreiffen läst/ so kan man darauß deren Fettigkeit                      abnehmen/ welches im Gegentheil eine magere und kleychte nicht thun wird.</p>
        <p>So gibt auch die beste Erde/ sonderlich wann im Sommer ein gelinder Regen fällt                     / einen guten und lieblichen/ die geringe und unartige aber einen gantz                      widerwertigen und unangenehmen Geruch von sich.</p>
        <p>CAP. III.</p>
        <p>Von der Form und gemeinen Eintheilung.</p>
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[3/0037] Oder lasset euch etliche Gruben ein paar Elen tieff im Garten-Platz graben / füllet solchen Graben mit gutem alten Mist/ Mooß/ Aschen/ so von der Wäsche oder Bäuche kommen/ und der darauß gegrabenen Erde wider zu/ lasset es also untereinander ein drey oder vier Wochen ligen/ grabet hernach alles mit einander noch einmal umb/ ebnet und vertheilts im Garten/ so werdet ihr ein mild-mürb- und fruchtbares Erdreich überkommen. Wollet ihr euch folglich der Güte euers Grunds erkundigen/ so grabet mit der Spade etwas Erde auff/ bleibt die Erde an der Spade anhangen/ so ist sie ungeschlacht und untauglich; Oder grabet ein Loch/ füllet solches also fort mit der darauß gegrabenen Erde wider zu/ bleibt euch nach beschehener Füllung etwas von der Erde übrig/ so ist der Grund gut/ gehet aber alle Erde wider darein / ist er mittelmässig/ so aber etwas daran mangelt/ und das Loch nicht wider voll wird/ ist er noch gar gering und schlecht. Ihr könnet die Erde auß dem blossen Anschauen auch urtheilen: Dann die schwartze / welche die beste/ leicht von der rothen oder Aschefarbichten/ so lang so gut nicht/ zu unterscheiden ist. Noch könnet ihr sie auß dem Fühlen oder Anrühren erkennen/ ob sie fett/ mager / grob und subtil sey; Dann wann sich eine Erde leicht in eine massam zusammen drucken und fein gelinde angreiffen läst/ so kan man darauß deren Fettigkeit abnehmen/ welches im Gegentheil eine magere und kleychte nicht thun wird. So gibt auch die beste Erde/ sonderlich wann im Sommer ein gelinder Regen fällt / einen guten und lieblichen/ die geringe und unartige aber einen gantz widerwertigen und unangenehmen Geruch von sich. CAP. III. Von der Form und gemeinen Eintheilung. HIevon ist unnöthig gewisse Reguln vorzuschreiben/ dann es bey euch stehen wird / ob der Platz grösser zum Baum-Küchen- oder Blumen-Garten seyn soll; Dann ihr euch dißfalls nach deß Plazes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wir schon erwehnet/ zu reguliren;

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/37>, abgerufen am 22.11.2024.