Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Jedennoch ist für allen Dingen dahin zu sehen/ daß von Mitternacht he[unleserliches Material] der Garten entweder mit Gebäuen/ oder hohen und grossen Bäumen verwahrt werde / damit der kalte Nord-Wind in etwas aufgehalten/ und die garten Bäume nicht Schaden nehmen/ dahero/ so Raum und Gelegenheit vorhanden/ ausser den Garten gegen Mitternacht/ Nüß- und Linden-Bäume nicht unfüglich gesetzet werden können. Und müssen auch die Bäume in solchen Gärten/ da sie gegen Mittag die freye Lufft nicht haben/ nicht enge/ sondern weitläuffig gesetzet werden/ damit die Lufft den gantzen Garten durchstreichen/ und der Wind die abfallende Blüt und Blätter abwehen könne. Der Küchen-Garte Will auch einen solchen Ort haben/ da die Sonne an ihren Stralen und Würckung weder von Bäumen noch Gebäuen/ so viel immer möglich/ nicht aufgehalten werden könne/ und ebenmässig gegen Mittag ligen. Bey den Blumen-Gärten Ist insonderheit dahin zu sehen/ daß solcher den gantzen Tag die Sonne von kalten und rauhen Lüfften gesichert/ und freye Lufft haben möge. Und würde euch insonderheit/ wann ihr ein fliessendes Wasser dabey haben köntet/ zum begiessen sehr bequemlich seyn. CAP. II. Vom Erdreich. WAnn ihr nun den Platz zu euren Garten außgesehen/ werdet ihr euch für allen Dingen deß Grundes oder Erdreichs erkündigen/ und dessen Verbesserung auf den Fall an die Hand nemen müssen. Ist der Grund zu leimicht/ zu sandig/ oder zu wässerich/ oder andern Ungelegenheiten unter worffen/ müsset ihr solchen Mangel durch Fleiß ersetzen. Wann er ist leimicht/ kan er mit Sand/ der sandige mit guter schwartze[unleserliches Material] Erde verbessert/ und das Wasser mit aufgeworffenen Graben abgeführet werden. Jedennoch ist für allen Dingen dahin zu sehen/ daß von Mitternacht he[unleserliches Material] der Garten entweder mit Gebäuen/ oder hohen und grossen Bäumen verwahrt werde / damit der kalte Nord-Wind in etwas aufgehalten/ und die garten Bäume nicht Schaden nehmen/ dahero/ so Raum und Gelegenheit vorhanden/ ausser den Garten gegen Mitternacht/ Nüß- und Linden-Bäume nicht unfüglich gesetzet werden können. Und müssen auch die Bäume in solchen Gärten/ da sie gegen Mittag die freye Lufft nicht haben/ nicht enge/ sondern weitläuffig gesetzet werden/ damit die Lufft den gantzen Garten durchstreichen/ und der Wind die abfallende Blüt und Blätter abwehen könne. Der Küchen-Garte Will auch einen solchen Ort haben/ da die Soñe an ihren Stralen und Würckung weder von Bäumen noch Gebäuen/ so viel immer möglich/ nicht aufgehalten werden könne/ und ebenmässig gegen Mittag ligen. Bey den Blumen-Gärten Ist insonderheit dahin zu sehen/ daß solcher den gantzen Tag die Sonne von kalten und rauhen Lüfften gesichert/ und freye Lufft haben möge. Und würde euch insonderheit/ wann ihr ein fliessendes Wasser dabey haben köntet/ zum begiessen sehr bequemlich seyn. CAP. II. Vom Erdreich. WAnn ihr nun den Platz zu euren Garten außgesehen/ werdet ihr euch für allen Dingen deß Grundes oder Erdreichs erkündigen/ und dessen Verbesserung auf den Fall an die Hand nemen müssen. Ist der Grund zu leimicht/ zu sandig/ oder zu wässerich/ oder andern Ungelegenheiten unter worffen/ müsset ihr solchen Mangel durch Fleiß ersetzen. Wann er ist leimicht/ kan er mit Sand/ der sandige mit guter schwartze[unleserliches Material] Erde verbessert/ und das Wasser mit aufgeworffenen Graben abgeführet werden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0036" n="2"/> <p>Jedennoch ist für allen Dingen dahin zu sehen/ daß von Mitternacht he<gap reason="illegible"/> der Garten entweder mit Gebäuen/ oder hohen und grossen Bäumen verwahrt werde / damit der kalte Nord-Wind in etwas aufgehalten/ und die garten Bäume nicht Schaden nehmen/ dahero/ so Raum und Gelegenheit vorhanden/ ausser den Garten gegen Mitternacht/ Nüß- und Linden-Bäume nicht unfüglich gesetzet werden können.</p> <p>Und müssen auch die Bäume in solchen Gärten/ da sie gegen Mittag die freye Lufft nicht haben/ nicht enge/ sondern weitläuffig gesetzet werden/ damit die Lufft den gantzen Garten durchstreichen/ und der Wind die abfallende Blüt und Blätter abwehen könne.</p> <p>Der Küchen-Garte</p> <p>Will auch einen solchen Ort haben/ da die Soñe an ihren Stralen und Würckung weder von Bäumen noch Gebäuen/ so viel immer möglich/ nicht aufgehalten werden könne/ und ebenmässig gegen Mittag ligen.</p> <p>Bey den Blumen-Gärten</p> <p>Ist insonderheit dahin zu sehen/ daß solcher den gantzen Tag die Sonne von kalten und rauhen Lüfften gesichert/ und freye Lufft haben möge. Und würde euch insonderheit/ wann ihr ein fliessendes Wasser dabey haben köntet/ zum begiessen sehr bequemlich seyn.</p> <p>CAP. II.</p> <p>Vom Erdreich.</p> <p>WAnn ihr nun den Platz zu euren Garten außgesehen/ werdet ihr euch für allen Dingen deß Grundes oder Erdreichs erkündigen/ und dessen Verbesserung auf den Fall an die Hand nemen müssen.</p> <p>Ist der Grund zu leimicht/ zu sandig/ oder zu wässerich/ oder andern Ungelegenheiten unter worffen/ müsset ihr solchen Mangel durch Fleiß ersetzen.</p> <p>Wann er ist leimicht/ kan er mit Sand/ der sandige mit guter schwartze<gap reason="illegible"/> Erde verbessert/ und das Wasser mit aufgeworffenen Graben abgeführet werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0036]
Jedennoch ist für allen Dingen dahin zu sehen/ daß von Mitternacht he_ der Garten entweder mit Gebäuen/ oder hohen und grossen Bäumen verwahrt werde / damit der kalte Nord-Wind in etwas aufgehalten/ und die garten Bäume nicht Schaden nehmen/ dahero/ so Raum und Gelegenheit vorhanden/ ausser den Garten gegen Mitternacht/ Nüß- und Linden-Bäume nicht unfüglich gesetzet werden können.
Und müssen auch die Bäume in solchen Gärten/ da sie gegen Mittag die freye Lufft nicht haben/ nicht enge/ sondern weitläuffig gesetzet werden/ damit die Lufft den gantzen Garten durchstreichen/ und der Wind die abfallende Blüt und Blätter abwehen könne.
Der Küchen-Garte
Will auch einen solchen Ort haben/ da die Soñe an ihren Stralen und Würckung weder von Bäumen noch Gebäuen/ so viel immer möglich/ nicht aufgehalten werden könne/ und ebenmässig gegen Mittag ligen.
Bey den Blumen-Gärten
Ist insonderheit dahin zu sehen/ daß solcher den gantzen Tag die Sonne von kalten und rauhen Lüfften gesichert/ und freye Lufft haben möge. Und würde euch insonderheit/ wann ihr ein fliessendes Wasser dabey haben köntet/ zum begiessen sehr bequemlich seyn.
CAP. II.
Vom Erdreich.
WAnn ihr nun den Platz zu euren Garten außgesehen/ werdet ihr euch für allen Dingen deß Grundes oder Erdreichs erkündigen/ und dessen Verbesserung auf den Fall an die Hand nemen müssen.
Ist der Grund zu leimicht/ zu sandig/ oder zu wässerich/ oder andern Ungelegenheiten unter worffen/ müsset ihr solchen Mangel durch Fleiß ersetzen.
Wann er ist leimicht/ kan er mit Sand/ der sandige mit guter schwartze_ Erde verbessert/ und das Wasser mit aufgeworffenen Graben abgeführet werden.
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Zitationshilfe: | Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/36>, abgerufen am 29.07.2024. |