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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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sie gekocht seyn/ die deste Nahrung. Die süssen erwärmen und öffnen den Leib. Die weinsaure seyn mittelmässiger Natur/ und thun dem Magen und Hertzen gut: Die Holtz-Aepffel stopffen hefftig/ und ziehen starck zusammen.

Die Birnen/ Pyra.

Allerley Gattungen der Birn stopffen den Leib und machen ihn hart/ und seyn schwer zu verdauen/ insonderheit aber die scharpff und bitter vom Geschmack sind/ und ob gleich die süssen einen bessern Substanz und Wesen haben/ und mehr Nahrung als die Aepffel geben/ jedoch besser gekocht als roh zu essen sind.

So müssen sich doch aller Sorten der Birn enthalten die jenigen/ welche der Colica/ Bauch- und Darmwehe unterworffen sind/ oder vom Stein Plage fühlen / weil sie kalt und windig Blut machen/ und den Stein verursachen; Jedoch ein wenig nach der Mahlzeit/ (nimmer aber nüchtern) wann sie mit Pfeffer/ Saltz / Zimmet oder Caneel geso[unleserliches Material]en oder gebraten zugerichtet/ davon zu essen / schadet jungen Leuten nicht/ gehöret jedoch ein Trunck Wein dazu/ die aber alt und kalt sind/ müssen sich ihrer gäntzlich enthalten. Außgedorrete gekocht und gegessen/ stopffen sehr.

Die Pfersinge

Werden wegen ihres angenehmen Geschmacks viel gessen/ und ist nicht ohne/ so man sie im Munde käuet/ und also fort wider außspeyet/ stärcket ihr Geruch das Hertze/ und benimmt den Gestanck deß Athems/ der auß dem Magen kommt/ der sie aber hinter isset/ wird damit den Magen verderben/ und einen schlimmen Athem überkommen.

Sie geben keine gute Nahrung/ so man sie nach der Mahlzeit isset/ massen sie alsdann machen/ daß die andern genossene Speisen mit ihnen im Magen verderben / welches Fieber/ Durchbruch und andere Kranckheiten vetursachet. Vor der Mahlzeit aber/ weil sie feucht und glatt sind/ genossen/ sind sie so böse nicht/ dann weilen sie sich bald sencken/ und den Leib weich machen / verursachen sie/ daß die andern Speisen auch bald abgehen.

sie gekocht seyn/ die deste Nahrung. Die süssen erwärmen und öffnen den Leib. Die weinsaure seyn mittelmässiger Natur/ und thun dem Magen und Hertzen gut: Die Holtz-Aepffel stopffen hefftig/ und ziehen starck zusammen.

Die Birnen/ Pyra.

Allerley Gattungen der Birn stopffen den Leib und machen ihn hart/ und seyn schwer zu verdauen/ insonderheit aber die scharpff und bitter vom Geschmack sind/ und ob gleich die süssen einen bessern Substanz und Wesen haben/ und mehr Nahrung als die Aepffel geben/ jedoch besser gekocht als roh zu essen sind.

So müssen sich doch aller Sorten der Birn enthalten die jenigen/ welche der Colica/ Bauch- und Darmwehe unterworffen sind/ oder vom Stein Plage fühlen / weil sie kalt und windig Blut machen/ und den Stein verursachen; Jedoch ein wenig nach der Mahlzeit/ (nimmer aber nüchtern) wann sie mit Pfeffer/ Saltz / Zimmet oder Caneel geso[unleserliches Material]en oder gebraten zugerichtet/ davon zu essen / schadet jungen Leuten nicht/ gehöret jedoch ein Trunck Wein dazu/ die aber alt und kalt sind/ müssen sich ihrer gäntzlich enthalten. Außgedorrete gekocht und gegessen/ stopffen sehr.

Die Pfersinge

Werden wegen ihres angenehmen Geschmacks viel gessen/ und ist nicht ohne/ so man sie im Munde käuet/ und also fort wider außspeyet/ stärcket ihr Geruch das Hertze/ und benim̃t den Gestanck deß Athems/ der auß dem Magen kom̃t/ der sie aber hinter isset/ wird damit den Magen verderben/ und einen schlimmen Athem überkommen.

Sie geben keine gute Nahrung/ so man sie nach der Mahlzeit isset/ massen sie alsdann machen/ daß die andern genossene Speisen mit ihnen im Magen verderben / welches Fieber/ Durchbruch und andere Kranckheiten vetursachet. Vor der Mahlzeit aber/ weil sie feucht und glatt sind/ genossen/ sind sie so böse nicht/ dann weilen sie sich bald sencken/ und den Leib weich machen / verursachen sie/ daß die andern Speisen auch bald abgehen.

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        <p>Die Pfersinge</p>
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[139/0173] sie gekocht seyn/ die deste Nahrung. Die süssen erwärmen und öffnen den Leib. Die weinsaure seyn mittelmässiger Natur/ und thun dem Magen und Hertzen gut: Die Holtz-Aepffel stopffen hefftig/ und ziehen starck zusammen. Die Birnen/ Pyra. Allerley Gattungen der Birn stopffen den Leib und machen ihn hart/ und seyn schwer zu verdauen/ insonderheit aber die scharpff und bitter vom Geschmack sind/ und ob gleich die süssen einen bessern Substanz und Wesen haben/ und mehr Nahrung als die Aepffel geben/ jedoch besser gekocht als roh zu essen sind. So müssen sich doch aller Sorten der Birn enthalten die jenigen/ welche der Colica/ Bauch- und Darmwehe unterworffen sind/ oder vom Stein Plage fühlen / weil sie kalt und windig Blut machen/ und den Stein verursachen; Jedoch ein wenig nach der Mahlzeit/ (nimmer aber nüchtern) wann sie mit Pfeffer/ Saltz / Zimmet oder Caneel geso_ en oder gebraten zugerichtet/ davon zu essen / schadet jungen Leuten nicht/ gehöret jedoch ein Trunck Wein dazu/ die aber alt und kalt sind/ müssen sich ihrer gäntzlich enthalten. Außgedorrete gekocht und gegessen/ stopffen sehr. Die Pfersinge Werden wegen ihres angenehmen Geschmacks viel gessen/ und ist nicht ohne/ so man sie im Munde käuet/ und also fort wider außspeyet/ stärcket ihr Geruch das Hertze/ und benim̃t den Gestanck deß Athems/ der auß dem Magen kom̃t/ der sie aber hinter isset/ wird damit den Magen verderben/ und einen schlimmen Athem überkommen. Sie geben keine gute Nahrung/ so man sie nach der Mahlzeit isset/ massen sie alsdann machen/ daß die andern genossene Speisen mit ihnen im Magen verderben / welches Fieber/ Durchbruch und andere Kranckheiten vetursachet. Vor der Mahlzeit aber/ weil sie feucht und glatt sind/ genossen/ sind sie so böse nicht/ dann weilen sie sich bald sencken/ und den Leib weich machen / verursachen sie/ daß die andern Speisen auch bald abgehen.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/173>, abgerufen am 22.11.2024.