Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Im Sommer muß sie fleissig alle Abend begossen werden/ aber in Frühlings-Zeit/ umb dieselbe so wohl für schädlichen Winden/ als auch Kälte und Regen/ so ihr allerseits gleichen Schaden bringen/ zu verwahren/ wird sie in ein verdeckten lufftigen gegen der Sonnen ligenden Ort gestellet. In diesem Monat/ wann der Mond beginnet abzunehmen/ hebt man solche aus der Erden/ umb sie von der jungen Brüt und kleinen Zwibeln zu entledigen/ auch widerum in behörige Geschirr zu versetzen/ und nach dem man darauff die besten Zwibeln auß gelesen/ und von denselben die lange Bärte etwas abgeschnitten/ so versetzt man dieselbe dergestalt/ daß man erstlich die Erde auffhäuffet/ auff solchen die Zwibeln setzet/ damit sich die Wurzeln hübsch außbreiten/ und also aus der Erden bessere Krafft und Nahrung an sich ziehen können. Iris bulbosa. Davon hat man viererley Arten/ als Englische/ Portzelinische/ gewässerte / blaiche/ sammete/ und vielmehr andere Farben/ die aus Saamen kommen. So sind auch vielerhand Spannische/ blaue/ weisse/ gelbe und bunte. Die Englische wollen nicht lange ausser der Erden gehalten seyn/ und werden des Winters zugedecket. Noch ist eine Sorte, die nennet man hier Iris, Fleder-Mauß. Die Spannischen wachsen willig/ man setze sie an die Ränder der Absätze. Iris, Veil-Wurtz. Dieser gibts auch vil Sorten, die besten sind folgende: Iris Susiana, hat eine schwartzlichte Blume/ man nimbt sie im Junio aus/ bricht sie von einander / weil sie das schneiden mit einem Messer nicht vertragen kan/ umwindet sie eines Fingers dick mit nassem angefeuchten Leimen/ und setzt sie damit im Augusto wieder in die Erden/ solcher Gestalt treibt sie den Sommer durch schönes Kraut / nimbt auch an der Wurzel zu/ will aber zur Winters-Zeit wohl bedecket seyn. Hernach die Iris gloriosa, Florentina, die blaue und weisse/ und mehr andere Arten/ als gelbe/ bunte/ blaue: Diese reisset man in diesem Im Som̃er muß sie fleissig alle Abend begossen werden/ aber in Frühlings-Zeit/ umb dieselbe so wohl für schädlichen Winden/ als auch Kälte und Regen/ so ihr allerseits gleichen Schaden bringen/ zu verwahren/ wird sie in ein verdeckten lufftigen gegen der Sonnen ligenden Ort gestellet. In diesem Monat/ wann der Mond beginnet abzunehmen/ hebt man solche aus der Erden/ umb sie von der jungen Brüt und kleinen Zwibeln zu entledigen/ auch widerum in behörige Geschirr zu versetzen/ und nach dem man darauff die besten Zwibeln auß gelesen/ und von denselben die lange Bärte etwas abgeschnitten/ so versetzt man dieselbe dergestalt/ daß man erstlich die Erde auffhäuffet/ auff solchen die Zwibeln setzet/ damit sich die Wurzeln hübsch außbreiten/ und also aus der Erden bessere Krafft und Nahrung an sich ziehen können. Iris bulbosa. Davon hat man viererley Arten/ als Englische/ Portzelinische/ gewässerte / blaiche/ sammete/ und vielmehr andere Farben/ die aus Saamen kommen. So sind auch vielerhand Spannische/ blaue/ weisse/ gelbe und bunte. Die Englische wollen nicht lange ausser der Erden gehalten seyn/ und werden des Winters zugedecket. Noch ist eine Sorte, die nennet man hier Iris, Fleder-Mauß. Die Spannischen wachsen willig/ man setze sie an die Ränder der Absätze. Iris, Veil-Wurtz. Dieser gibts auch vil Sorten, die besten sind folgende: Iris Susiana, hat eine schwartzlichte Blume/ man nimbt sie im Junio aus/ bricht sie von einander / weil sie das schneiden mit einem Messer nicht vertragen kan/ umwindet sie eines Fingers dick mit nassem angefeuchten Leimen/ und setzt sie damit im Augusto wieder in die Erden/ solcher Gestalt treibt sie den Sommer durch schönes Kraut / nimbt auch an der Wurzel zu/ will aber zur Winters-Zeit wohl bedecket seyn. 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Im Som̃er muß sie fleissig alle Abend begossen werden/ aber in Frühlings-Zeit/ umb dieselbe so wohl für schädlichen Winden/ als auch Kälte und Regen/ so ihr allerseits gleichen Schaden bringen/ zu verwahren/ wird sie in ein verdeckten lufftigen gegen der Sonnen ligenden Ort gestellet.
In diesem Monat/ wann der Mond beginnet abzunehmen/ hebt man solche aus der Erden/ umb sie von der jungen Brüt und kleinen Zwibeln zu entledigen/ auch widerum in behörige Geschirr zu versetzen/ und nach dem man darauff die besten Zwibeln auß gelesen/ und von denselben die lange Bärte etwas abgeschnitten/ so versetzt man dieselbe dergestalt/ daß man erstlich die Erde auffhäuffet/ auff solchen die Zwibeln setzet/ damit sich die Wurzeln hübsch außbreiten/ und also aus der Erden bessere Krafft und Nahrung an sich ziehen können.
Iris bulbosa.
Davon hat man viererley Arten/ als Englische/ Portzelinische/ gewässerte / blaiche/ sammete/ und vielmehr andere Farben/ die aus Saamen kommen.
So sind auch vielerhand Spannische/ blaue/ weisse/ gelbe und bunte. Die Englische wollen nicht lange ausser der Erden gehalten seyn/ und werden des Winters zugedecket. Noch ist eine Sorte, die nennet man hier Iris, Fleder-Mauß. Die Spannischen wachsen willig/ man setze sie an die Ränder der Absätze.
Iris, Veil-Wurtz.
Dieser gibts auch vil Sorten, die besten sind folgende: Iris Susiana, hat eine schwartzlichte Blume/ man nimbt sie im Junio aus/ bricht sie von einander / weil sie das schneiden mit einem Messer nicht vertragen kan/ umwindet sie eines Fingers dick mit nassem angefeuchten Leimen/ und setzt sie damit im Augusto wieder in die Erden/ solcher Gestalt treibt sie den Sommer durch schönes Kraut / nimbt auch an der Wurzel zu/ will aber zur Winters-Zeit wohl bedecket seyn.
Hernach die Iris gloriosa, Florentina, die blaue und weisse/ und mehr andere Arten/ als gelbe/ bunte/ blaue: Diese reisset man in diesem
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