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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Im fall die Mertzen-Lufft die Erde außgetrocknet/ so begiesset die neu umbgesetzten Peltzer mit faulem Wasser/ absonderlich von Küh-Mist Lacken / mangelt euch solche/ so legt Küh-Koth ins Wasser/ rühret ihn wohl umb/ und begiesset darmit der Bäume Wurzeln. Das Rinds-Blut ist auch sehr nützlich darzu.

Benehmet den schwachen Peltzern das Blühen/ und falls Neben-Schosse bey selbigen außschlagen/ so schneidet sie hinweg/ und bestreicht den Ort mit Peltz-Wachs.

Habt ihr einen alten Baum/ so saure/ magre und untaurhaffte Früchte getragen / dem bohret im zunehmenden Liecht ein Loch in den Stamm allernächst bey der Wurtzel biß auf den Kern/ lasset solches vier oder fünff Wochen offen/ so wird sich durch dasselbe alte böse Feuchtigkeit ziehen. Man thut auch wohl etwas von den gestoffenen Mirabolanen darein/ sonderlich/ wann das Obst wurmstichig gewesen/ und ehe es triff worden/ abgefallen/ und schlägt ein Hage-Dorn Keil dafür/ so dann wird nicht allein das Obst feste stehen/ sondern werden auch die Würmer dadurch vertrieben.

Gebt acht auf die Wurm-Nester/ und vertilget sie Morgens und Abends.

Es fangen nun Birn/ Aepffel/ Nüß/ Mispeln/ und Kirschen-Bäume an zu blühen.

Küchen-Garten.

Darinn findet sich nun Arbeit genug/ säet und pflantzet in wachsendem Liecht / in fette und gute Erde nachfolgende:

Basilicum, Basilgen.

Sind zwey oder drey Sorten, die Römische wird für die beste gehalten/ ist ein Kraut/ das einen trefflichen Geruch gibt/ wird anjetzo an einen warmen Ort gesäet/ wenn sie groß genug zum Verpflantzen erwachsen/ so stecket nur ein Stöcklein in ein Loch/ sonsten werden sie im wachsen verhindert/ blühet im Junio und Julio, Basilgen ist gut/ wann sie noch grün/ zum Salat/ mit der aufgetrockneten werden die Speisen gewürtzet.

Im fall die Mertzen-Lufft die Erde außgetrocknet/ so begiesset die neu umbgesetzten Peltzer mit faulem Wasser/ absonderlich von Küh-Mist Lacken / mangelt euch solche/ so legt Küh-Koth ins Wasser/ rühret ihn wohl umb/ und begiesset darmit der Bäume Wurzeln. Das Rinds-Blut ist auch sehr nützlich darzu.

Benehmet den schwachen Peltzern das Blühen/ und falls Neben-Schosse bey selbigen außschlagen/ so schneidet sie hinweg/ und bestreicht den Ort mit Peltz-Wachs.

Habt ihr einen alten Baum/ so saure/ magre und untaurhaffte Früchte getragen / dem bohret im zunehmenden Liecht ein Loch in den Stamm allernächst bey der Wurtzel biß auf den Kern/ lasset solches vier oder fünff Wochen offen/ so wird sich durch dasselbe alte böse Feuchtigkeit ziehen. Man thut auch wohl etwas von den gestoffenen Mirabolanen darein/ sonderlich/ wann das Obst wurmstichig gewesen/ und ehe es triff worden/ abgefallen/ und schlägt ein Hage-Dorn Keil dafür/ so dann wird nicht allein das Obst feste stehen/ sondern werden auch die Würmer dadurch vertrieben.

Gebt acht auf die Wurm-Nester/ und vertilget sie Morgens und Abends.

Es fangen nun Birn/ Aepffel/ Nüß/ Mispeln/ und Kirschen-Bäume an zu blühen.

Küchen-Garten.

Darinn findet sich nun Arbeit genug/ säet und pflantzet in wachsendem Liecht / in fette und gute Erde nachfolgende:

Basilicum, Basilgen.

Sind zwey oder drey Sorten, die Römische wird für die beste gehalten/ ist ein Kraut/ das einen trefflichen Geruch gibt/ wird anjetzo an einen warmen Ort gesäet/ wenn sie groß genug zum Verpflantzen erwachsen/ so stecket nur ein Stöcklein in ein Loch/ sonsten werden sie im wachsen verhindert/ blühet im Junio und Julio, Basilgen ist gut/ wann sie noch grün/ zum Salat/ mit der aufgetrockneten werden die Speisen gewürtzet.

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        <p>Es fangen nun Birn/ Aepffel/ Nüß/ Mispeln/ und Kirschen-Bäume an zu                      blühen.</p>
        <p>Küchen-Garten.</p>
        <p>Darinn findet sich nun Arbeit genug/ säet und pflantzet in wachsendem Liecht /                      in fette und gute Erde nachfolgende:</p>
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[97/0131] Im fall die Mertzen-Lufft die Erde außgetrocknet/ so begiesset die neu umbgesetzten Peltzer mit faulem Wasser/ absonderlich von Küh-Mist Lacken / mangelt euch solche/ so legt Küh-Koth ins Wasser/ rühret ihn wohl umb/ und begiesset darmit der Bäume Wurzeln. Das Rinds-Blut ist auch sehr nützlich darzu. Benehmet den schwachen Peltzern das Blühen/ und falls Neben-Schosse bey selbigen außschlagen/ so schneidet sie hinweg/ und bestreicht den Ort mit Peltz-Wachs. Habt ihr einen alten Baum/ so saure/ magre und untaurhaffte Früchte getragen / dem bohret im zunehmenden Liecht ein Loch in den Stamm allernächst bey der Wurtzel biß auf den Kern/ lasset solches vier oder fünff Wochen offen/ so wird sich durch dasselbe alte böse Feuchtigkeit ziehen. Man thut auch wohl etwas von den gestoffenen Mirabolanen darein/ sonderlich/ wann das Obst wurmstichig gewesen/ und ehe es triff worden/ abgefallen/ und schlägt ein Hage-Dorn Keil dafür/ so dann wird nicht allein das Obst feste stehen/ sondern werden auch die Würmer dadurch vertrieben. Gebt acht auf die Wurm-Nester/ und vertilget sie Morgens und Abends. Es fangen nun Birn/ Aepffel/ Nüß/ Mispeln/ und Kirschen-Bäume an zu blühen. Küchen-Garten. Darinn findet sich nun Arbeit genug/ säet und pflantzet in wachsendem Liecht / in fette und gute Erde nachfolgende: Basilicum, Basilgen. Sind zwey oder drey Sorten, die Römische wird für die beste gehalten/ ist ein Kraut/ das einen trefflichen Geruch gibt/ wird anjetzo an einen warmen Ort gesäet/ wenn sie groß genug zum Verpflantzen erwachsen/ so stecket nur ein Stöcklein in ein Loch/ sonsten werden sie im wachsen verhindert/ blühet im Junio und Julio, Basilgen ist gut/ wann sie noch grün/ zum Salat/ mit der aufgetrockneten werden die Speisen gewürtzet.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/131>, abgerufen am 21.05.2024.