Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

Sonsten wachsen hier zu Land die wilden/ sind deß Winters ohne Laub/ werden auß Schößling in die Erde gestecket/ wachsen gern an feucht und schattichten Oertern/ wann sie blühen/ geben sie einen gar lieblichen Geruch von sich/ und können den gantzen Winter draussen bleiben.

Arbutus

Ist ein Bäumlein/ so deß Winters über grün ist/ hat zerkerbte Bläuer/ trägt weisse Blumen der Speck-Wurzel (matri sylvae) gleich. Noch ist einer so Arbutus folio, oder Aradus Candi heist/ der verwirfft deß Winters seine Blätter / werden alle durchs Einlegen oder junge Schößling erzeugt/ müssen deß Winters in die Stube.

Seven-Baum

Wird aus Schößling oder durch Einlegen erzeugt und in diesem Monat verpflantzt / kan gar füglich zu Hecken gebraucht werden.

Chamalaea (Mezerium Laureola daphnoides)

Seidelbast oder Kellerhals

Werden zwar auß Saamen erzeugt/ weil es aber sehr langsam damit hergeht/ ist es besser/ sie durchs zerreissen fortzubringen; man hat auch diser Sotten die braunrothe und auch gantz gelbe Blumen haben.

So ist auch eine Art/ die grüne Blumen bringt/ und wird laureola Kellerhais genandt/ trägt schwartze Beere oder Früchte/ die vorbesagten aber rothe Beeren.

Noch findet man hier eine Sorte mit weissen Blumen/ aber sehr wenig/ will in Sand-Grunde stehen/ leidet keinen Mist an der Wurtzel/ und blühet in diesem Monat. Wegen seiner hitzigen und fast giffeigen Natur wird es wenig gebraucht.

Judas-Baum

Wird auß Saamen gezielet/ die Bläuer gleichen sich den Mannes-Ohren/ bekommen in diesem Monat an den dürren Stämmen purpurfarbe Blumen/ wächst gern an einer warmen Maur oder Winckel in guter Erde.

Sonsten wachsen hier zu Land die wilden/ sind deß Winters ohne Laub/ werden auß Schößling in die Erde gestecket/ wachsen gern an feucht und schattichten Oertern/ wann sie blühen/ geben sie einen gar lieblichen Geruch von sich/ und können den gantzen Winter draussen bleiben.

Arbutus

Ist ein Bäumlein/ so deß Winters über grün ist/ hat zerkerbte Bläuer/ trägt weisse Blumen der Speck-Wurzel (matri sylvae) gleich. Noch ist einer so Arbutus folio, oder Aradus Candi heist/ der verwirfft deß Winters seine Blätter / werden alle durchs Einlegen oder junge Schößling erzeugt/ müssen deß Winters in die Stube.

Seven-Baum

Wird aus Schößling oder durch Einlegen erzeugt und in diesem Monat verpflantzt / kan gar füglich zu Hecken gebraucht werden.

Chamalaea (Mezerium Laureola daphnoides)

Seidelbast oder Kellerhals

Werden zwar auß Saamen erzeugt/ weil es aber sehr langsam damit hergeht/ ist es besser/ sie durchs zerreissen fortzubringen; man hat auch diser Sotten die braunrothe und auch gantz gelbe Blumen haben.

So ist auch eine Art/ die grüne Blumen bringt/ und wird laureola Kellerhais genandt/ trägt schwartze Beere oder Früchte/ die vorbesagten aber rothe Beeren.

Noch findet man hier eine Sorte mit weissen Blumen/ aber sehr wenig/ will in Sand-Grunde stehen/ leidet keinen Mist an der Wurtzel/ und blühet in diesem Monat. Wegen seiner hitzigen und fast giffeigen Natur wird es wenig gebraucht.

Judas-Baum

Wird auß Saamen gezielet/ die Bläuer gleichen sich den Mannes-Ohren/ bekommen in diesem Monat an den dürren Stämmen purpurfarbe Blumen/ wächst gern an einer warmen Maur oder Winckel in guter Erde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0120" n="86"/>
        <p>Sonsten wachsen hier zu Land die wilden/ sind deß Winters ohne Laub/ werden auß                      Schößling in die Erde gestecket/ wachsen gern an feucht und schattichten                      Oertern/ wann sie blühen/ geben sie einen gar lieblichen Geruch von sich/ und                      können den gantzen Winter draussen bleiben.</p>
        <p>Arbutus</p>
        <p>Ist ein Bäumlein/ so deß Winters über grün ist/ hat zerkerbte Bläuer/ trägt                      weisse Blumen der Speck-Wurzel (matri sylvae) gleich. Noch ist einer so Arbutus                      folio, oder Aradus Candi heist/ der verwirfft deß Winters seine Blätter /                      werden alle durchs Einlegen oder junge Schößling erzeugt/ müssen deß Winters in                      die Stube.</p>
        <p>Seven-Baum</p>
        <p>Wird aus Schößling oder durch Einlegen erzeugt und in diesem Monat verpflantzt /                      kan gar füglich zu Hecken gebraucht werden.</p>
        <p>Chamalaea (Mezerium Laureola daphnoides)</p>
        <p>Seidelbast oder Kellerhals</p>
        <p>Werden zwar auß Saamen erzeugt/ weil es aber sehr langsam damit hergeht/ ist es                      besser/ sie durchs zerreissen fortzubringen; man hat auch diser Sotten die                      braunrothe und auch gantz gelbe Blumen haben.</p>
        <p>So ist auch eine Art/ die grüne Blumen bringt/ und wird laureola Kellerhais                      genandt/ trägt schwartze Beere oder Früchte/ die vorbesagten aber rothe                      Beeren.</p>
        <p>Noch findet man hier eine Sorte mit weissen Blumen/ aber sehr wenig/ will in                      Sand-Grunde stehen/ leidet keinen Mist an der Wurtzel/ und blühet in diesem                      Monat. Wegen seiner hitzigen und fast giffeigen Natur wird es wenig                      gebraucht.</p>
        <p>Judas-Baum</p>
        <p>Wird auß Saamen gezielet/ die Bläuer gleichen sich den Mannes-Ohren/ bekommen                      in diesem Monat an den dürren Stämmen purpurfarbe Blumen/ wächst gern an einer                      warmen Maur oder Winckel in guter Erde.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0120] Sonsten wachsen hier zu Land die wilden/ sind deß Winters ohne Laub/ werden auß Schößling in die Erde gestecket/ wachsen gern an feucht und schattichten Oertern/ wann sie blühen/ geben sie einen gar lieblichen Geruch von sich/ und können den gantzen Winter draussen bleiben. Arbutus Ist ein Bäumlein/ so deß Winters über grün ist/ hat zerkerbte Bläuer/ trägt weisse Blumen der Speck-Wurzel (matri sylvae) gleich. Noch ist einer so Arbutus folio, oder Aradus Candi heist/ der verwirfft deß Winters seine Blätter / werden alle durchs Einlegen oder junge Schößling erzeugt/ müssen deß Winters in die Stube. Seven-Baum Wird aus Schößling oder durch Einlegen erzeugt und in diesem Monat verpflantzt / kan gar füglich zu Hecken gebraucht werden. Chamalaea (Mezerium Laureola daphnoides) Seidelbast oder Kellerhals Werden zwar auß Saamen erzeugt/ weil es aber sehr langsam damit hergeht/ ist es besser/ sie durchs zerreissen fortzubringen; man hat auch diser Sotten die braunrothe und auch gantz gelbe Blumen haben. So ist auch eine Art/ die grüne Blumen bringt/ und wird laureola Kellerhais genandt/ trägt schwartze Beere oder Früchte/ die vorbesagten aber rothe Beeren. Noch findet man hier eine Sorte mit weissen Blumen/ aber sehr wenig/ will in Sand-Grunde stehen/ leidet keinen Mist an der Wurtzel/ und blühet in diesem Monat. Wegen seiner hitzigen und fast giffeigen Natur wird es wenig gebraucht. Judas-Baum Wird auß Saamen gezielet/ die Bläuer gleichen sich den Mannes-Ohren/ bekommen in diesem Monat an den dürren Stämmen purpurfarbe Blumen/ wächst gern an einer warmen Maur oder Winckel in guter Erde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/120
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/120>, abgerufen am 24.11.2024.