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Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906.

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verhindert würden, aus denen die markigen Beschlüsse und die sozialen Berechnungen hervorgehen, wenn sie sich mit Recht als Fremde betrachten würden in allen wichtigen Fragen?

In einer Republik muss sicherlich alles republikanisch sein, und kein Wesen mit gesunden Sinnen darf, ohne Schande auf sich zu laden, sich davon ausschliessen, dem Vaterlande zu dienen. Sie werden den Frauen sicherlich gestatten, eine Stelle im öffentlichen Unterrichtswesen zu bekleiden; denn könnten sie sich zu glauben entschliessen, dass sie für nichts gerechnet werden, wenn es sich um die den Kindern gewidmete Sorgfalt handelt? Und insbesondere um die Erziehung mutterloser Kinder?

Was ist es, womit ich aber heute insbesondere, mit dem grössten Vertrauen, vor Sie hintrete? Ich fordere den ehrenden Vorzug, die Frauen an alle geheiligten Zufluchtsstätten des Unglückes und der Leiden zu rufen, um dort den Bedauernswerten Sorgfalt und Trost angedeihen zu lassen. Es scheint mir dort der richtige Ort für eine Lehrzeit der Mädchen, bevor sie Frauen werden. Befehlen Sie also, Volksvertreter, wir beschwören Sie, befehlen Sie, dass alle jungen Mädchen eine Zeitlang in den Asylen der Armut und der Leiden zu verbringen haben, um den Unglücklichen Hilfe zu leisten, und sich daselbst in allen Tugenden zu üben, die die Gesellschaft von ihnen zu erwarten das Recht hat.

Bürger, Volksvertreter, diejenige, die in diesem Augenblick die Huldigung ihrer Gedanken, ihrer innersten Gefühle an Sie gelangen lässt, ist jung, zwanzig Jahre alt, sie ist Mutter, sie ist nicht mehr Gattin. All' ihr Streben, all' ihr Glück wäre, eine der ersten zu sein, sich jener süssen, entzückenden Tätigkeit hingeben zu können.

Geruhen Sie, diesen heissen Wunsch mit Interesse aufzunehmen, und möge er durch Sie der Wunsch ganz Frankreichs werden!"

Der Konvent hörte diese Adresse mit Aufmerksamkeit

verhindert würden, aus denen die markigen Beschlüsse und die sozialen Berechnungen hervorgehen, wenn sie sich mit Recht als Fremde betrachten würden in allen wichtigen Fragen?

In einer Republik muss sicherlich alles republikanisch sein, und kein Wesen mit gesunden Sinnen darf, ohne Schande auf sich zu laden, sich davon ausschliessen, dem Vaterlande zu dienen. Sie werden den Frauen sicherlich gestatten, eine Stelle im öffentlichen Unterrichtswesen zu bekleiden; denn könnten sie sich zu glauben entschliessen, dass sie für nichts gerechnet werden, wenn es sich um die den Kindern gewidmete Sorgfalt handelt? Und insbesondere um die Erziehung mutterloser Kinder?

Was ist es, womit ich aber heute insbesondere, mit dem grössten Vertrauen, vor Sie hintrete? Ich fordere den ehrenden Vorzug, die Frauen an alle geheiligten Zufluchtsstätten des Unglückes und der Leiden zu rufen, um dort den Bedauernswerten Sorgfalt und Trost angedeihen zu lassen. Es scheint mir dort der richtige Ort für eine Lehrzeit der Mädchen, bevor sie Frauen werden. Befehlen Sie also, Volksvertreter, wir beschwören Sie, befehlen Sie, dass alle jungen Mädchen eine Zeitlang in den Asylen der Armut und der Leiden zu verbringen haben, um den Unglücklichen Hilfe zu leisten, und sich daselbst in allen Tugenden zu üben, die die Gesellschaft von ihnen zu erwarten das Recht hat.

Bürger, Volksvertreter, diejenige, die in diesem Augenblick die Huldigung ihrer Gedanken, ihrer innersten Gefühle an Sie gelangen lässt, ist jung, zwanzig Jahre alt, sie ist Mutter, sie ist nicht mehr Gattin. All’ ihr Streben, all’ ihr Glück wäre, eine der ersten zu sein, sich jener süssen, entzückenden Tätigkeit hingeben zu können.

Geruhen Sie, diesen heissen Wunsch mit Interesse aufzunehmen, und möge er durch Sie der Wunsch ganz Frankreichs werden!“

Der Konvent hörte diese Adresse mit Aufmerksamkeit

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        <p>Was ist es, womit ich aber heute insbesondere, mit dem grössten Vertrauen, vor Sie hintrete? Ich fordere den ehrenden Vorzug, die Frauen an alle geheiligten Zufluchtsstätten des Unglückes und der Leiden zu rufen, um dort den Bedauernswerten Sorgfalt und Trost angedeihen zu lassen. Es scheint mir dort der richtige Ort für eine Lehrzeit der Mädchen, bevor sie Frauen werden. Befehlen Sie also, Volksvertreter, wir beschwören Sie, befehlen Sie, dass alle jungen Mädchen eine Zeitlang in den Asylen der Armut und der Leiden zu verbringen haben, um den Unglücklichen Hilfe zu leisten, und sich daselbst in allen Tugenden zu üben, die die Gesellschaft von ihnen zu erwarten das Recht hat.</p>
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[216/0239] verhindert würden, aus denen die markigen Beschlüsse und die sozialen Berechnungen hervorgehen, wenn sie sich mit Recht als Fremde betrachten würden in allen wichtigen Fragen? In einer Republik muss sicherlich alles republikanisch sein, und kein Wesen mit gesunden Sinnen darf, ohne Schande auf sich zu laden, sich davon ausschliessen, dem Vaterlande zu dienen. Sie werden den Frauen sicherlich gestatten, eine Stelle im öffentlichen Unterrichtswesen zu bekleiden; denn könnten sie sich zu glauben entschliessen, dass sie für nichts gerechnet werden, wenn es sich um die den Kindern gewidmete Sorgfalt handelt? Und insbesondere um die Erziehung mutterloser Kinder? Was ist es, womit ich aber heute insbesondere, mit dem grössten Vertrauen, vor Sie hintrete? Ich fordere den ehrenden Vorzug, die Frauen an alle geheiligten Zufluchtsstätten des Unglückes und der Leiden zu rufen, um dort den Bedauernswerten Sorgfalt und Trost angedeihen zu lassen. Es scheint mir dort der richtige Ort für eine Lehrzeit der Mädchen, bevor sie Frauen werden. Befehlen Sie also, Volksvertreter, wir beschwören Sie, befehlen Sie, dass alle jungen Mädchen eine Zeitlang in den Asylen der Armut und der Leiden zu verbringen haben, um den Unglücklichen Hilfe zu leisten, und sich daselbst in allen Tugenden zu üben, die die Gesellschaft von ihnen zu erwarten das Recht hat. Bürger, Volksvertreter, diejenige, die in diesem Augenblick die Huldigung ihrer Gedanken, ihrer innersten Gefühle an Sie gelangen lässt, ist jung, zwanzig Jahre alt, sie ist Mutter, sie ist nicht mehr Gattin. All’ ihr Streben, all’ ihr Glück wäre, eine der ersten zu sein, sich jener süssen, entzückenden Tätigkeit hingeben zu können. Geruhen Sie, diesen heissen Wunsch mit Interesse aufzunehmen, und möge er durch Sie der Wunsch ganz Frankreichs werden!“ Der Konvent hörte diese Adresse mit Aufmerksamkeit

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Zitationshilfe: Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adler_frauen_1906/239>, abgerufen am 22.11.2024.