Man hänge eine bestrichene Nadel an einem Punkte auf, und halte den Südpol eines Magnets gegen ihren Nordpol, so wird sie vom Magnet angezogen werden, und gegen ihn zu fliegen; man halte den andern Pol des Mag- nets dagegen, so wird die Nadel vor demselben fliehen.
Man befestige zwo Nadeln horizontal in zwo Stü- cken Kork, und setze sie auf Wasser; kehren sich nun die gleichnahmigen Pole gegen einander, so werden die Na- deln einander zurückstoßen; kehrt man aber die ungleich- nahmigen Pole gegen einander, so werden sie sich anzie- hen und zusammen kommen.
Man stecke die beyden Enden zweener Magnete in Stahlfeile, welche sich daran hängen und in Form von Klumpen oder Fäden herabhangen wird. Man bringe nun die beyden Nordpole zusammen, so wird die Stahl- feile des einen der Stahlfeile des andern ausweichen. Bringt man aber den Nordpol des einen und den Süd- pol des andern zusammen, so wird sich die Stahlfeile ver- binden, und kleine Cirkelbogen von einem Stabe zum andern bilden.
Man lege einen cylindrischen Magnet auf eine glatte horizontale Fläche, und bringe einen stählernen Magnet, der wie ein Fisch gestaltet ist, nahe an denselben in einer parallelen Lage. Kehrt man nun den Kopf des Fisches gegen das eine Ende des Cylinders, so wird der letztere von dem Fische hinweg rollen, kehrt man aber den Schwanz des Fisches gegen dasselbe, so rollt der Cylinder auf den Fisch zu, und folgt ihm nach.
Auf diese besondere Eigenschaft des Magnets grün- den sich die Versuche, welche Herr Comus vor einigen Jahren in London gezeigt hat, und von denen man eine große Menge in Hoopers Rational Recreation beschrie- ben findet. Um die Beschaffenheit dieser Versuche zu er- läutern, schließe man einen Magnet in ein Stück Mes- sing ein, welches die Gestalt eines Herzes hat, lege das Herz in ein Kästgen, stelle einen Compaß über das
über den Magnetiſmus.
Man hänge eine beſtrichene Nadel an einem Punkte auf, und halte den Südpol eines Magnets gegen ihren Nordpol, ſo wird ſie vom Magnet angezogen werden, und gegen ihn zu fliegen; man halte den andern Pol des Mag- nets dagegen, ſo wird die Nadel vor demſelben fliehen.
Man befeſtige zwo Nadeln horizontal in zwo Stü- cken Kork, und ſetze ſie auf Waſſer; kehren ſich nun die gleichnahmigen Pole gegen einander, ſo werden die Na- deln einander zurückſtoßen; kehrt man aber die ungleich- nahmigen Pole gegen einander, ſo werden ſie ſich anzie- hen und zuſammen kommen.
Man ſtecke die beyden Enden zweener Magnete in Stahlfeile, welche ſich daran hängen und in Form von Klumpen oder Fäden herabhangen wird. Man bringe nun die beyden Nordpole zuſammen, ſo wird die Stahl- feile des einen der Stahlfeile des andern ausweichen. Bringt man aber den Nordpol des einen und den Süd- pol des andern zuſammen, ſo wird ſich die Stahlfeile ver- binden, und kleine Cirkelbogen von einem Stabe zum andern bilden.
Man lege einen cylindriſchen Magnet auf eine glatte horizontale Fläche, und bringe einen ſtählernen Magnet, der wie ein Fiſch geſtaltet iſt, nahe an denſelben in einer parallelen Lage. Kehrt man nun den Kopf des Fiſches gegen das eine Ende des Cylinders, ſo wird der letztere von dem Fiſche hinweg rollen, kehrt man aber den Schwanz des Fiſches gegen daſſelbe, ſo rollt der Cylinder auf den Fiſch zu, und folgt ihm nach.
Auf dieſe beſondere Eigenſchaft des Magnets grün- den ſich die Verſuche, welche Herr Comus vor einigen Jahren in London gezeigt hat, und von denen man eine große Menge in Hoopers Rational Recreation beſchrie- ben findet. Um die Beſchaffenheit dieſer Verſuche zu er- läutern, ſchließe man einen Magnet in ein Stück Meſ- ſing ein, welches die Geſtalt eines Herzes hat, lege das Herz in ein Käſtgen, ſtelle einen Compaß über das
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0273"n="253"/><fwplace="top"type="header">über den Magnetiſmus.</fw><p>Man hänge eine beſtrichene Nadel an einem Punkte<lb/>
auf, und halte den Südpol eines Magnets gegen ihren<lb/>
Nordpol, ſo wird ſie vom Magnet angezogen werden, und<lb/>
gegen ihn zu fliegen; man halte den andern Pol des Mag-<lb/>
nets dagegen, ſo wird die Nadel vor demſelben fliehen.</p><p>Man befeſtige zwo Nadeln horizontal in zwo Stü-<lb/>
cken Kork, und ſetze ſie auf Waſſer; kehren ſich nun die<lb/>
gleichnahmigen Pole gegen einander, ſo werden die Na-<lb/>
deln einander zurückſtoßen; kehrt man aber die ungleich-<lb/>
nahmigen Pole gegen einander, ſo werden ſie ſich anzie-<lb/>
hen und zuſammen kommen.</p><p>Man ſtecke die beyden Enden zweener Magnete in<lb/>
Stahlfeile, welche ſich daran hängen und in Form von<lb/>
Klumpen oder Fäden herabhangen wird. Man bringe<lb/>
nun die beyden Nordpole zuſammen, ſo wird die Stahl-<lb/>
feile des einen der Stahlfeile des andern ausweichen.<lb/>
Bringt man aber den Nordpol des einen und den Süd-<lb/>
pol des andern zuſammen, ſo wird ſich die Stahlfeile ver-<lb/>
binden, und kleine Cirkelbogen von einem Stabe zum<lb/>
andern bilden.</p><p>Man lege einen cylindriſchen Magnet auf eine glatte<lb/>
horizontale Fläche, und bringe einen ſtählernen Magnet,<lb/>
der wie ein Fiſch geſtaltet iſt, nahe an denſelben in einer<lb/>
parallelen Lage. Kehrt man nun den Kopf des Fiſches<lb/>
gegen das eine Ende des Cylinders, ſo wird der letztere<lb/>
von dem Fiſche hinweg rollen, kehrt man aber den<lb/>
Schwanz des Fiſches gegen daſſelbe, ſo rollt der Cylinder<lb/>
auf den Fiſch zu, und folgt ihm nach.</p><p>Auf dieſe beſondere Eigenſchaft des Magnets grün-<lb/>
den ſich die Verſuche, welche Herr Comus vor einigen<lb/>
Jahren in London gezeigt hat, und von denen man eine<lb/>
große Menge in Hoopers Rational Recreation beſchrie-<lb/>
ben findet. Um die Beſchaffenheit dieſer Verſuche zu er-<lb/>
läutern, ſchließe man einen Magnet in ein Stück Meſ-<lb/>ſing ein, welches die Geſtalt eines Herzes hat, lege das<lb/>
Herz in ein Käſtgen, ſtelle einen Compaß über das
</p></div></div></body></text></TEI>
[253/0273]
über den Magnetiſmus.
Man hänge eine beſtrichene Nadel an einem Punkte
auf, und halte den Südpol eines Magnets gegen ihren
Nordpol, ſo wird ſie vom Magnet angezogen werden, und
gegen ihn zu fliegen; man halte den andern Pol des Mag-
nets dagegen, ſo wird die Nadel vor demſelben fliehen.
Man befeſtige zwo Nadeln horizontal in zwo Stü-
cken Kork, und ſetze ſie auf Waſſer; kehren ſich nun die
gleichnahmigen Pole gegen einander, ſo werden die Na-
deln einander zurückſtoßen; kehrt man aber die ungleich-
nahmigen Pole gegen einander, ſo werden ſie ſich anzie-
hen und zuſammen kommen.
Man ſtecke die beyden Enden zweener Magnete in
Stahlfeile, welche ſich daran hängen und in Form von
Klumpen oder Fäden herabhangen wird. Man bringe
nun die beyden Nordpole zuſammen, ſo wird die Stahl-
feile des einen der Stahlfeile des andern ausweichen.
Bringt man aber den Nordpol des einen und den Süd-
pol des andern zuſammen, ſo wird ſich die Stahlfeile ver-
binden, und kleine Cirkelbogen von einem Stabe zum
andern bilden.
Man lege einen cylindriſchen Magnet auf eine glatte
horizontale Fläche, und bringe einen ſtählernen Magnet,
der wie ein Fiſch geſtaltet iſt, nahe an denſelben in einer
parallelen Lage. Kehrt man nun den Kopf des Fiſches
gegen das eine Ende des Cylinders, ſo wird der letztere
von dem Fiſche hinweg rollen, kehrt man aber den
Schwanz des Fiſches gegen daſſelbe, ſo rollt der Cylinder
auf den Fiſch zu, und folgt ihm nach.
Auf dieſe beſondere Eigenſchaft des Magnets grün-
den ſich die Verſuche, welche Herr Comus vor einigen
Jahren in London gezeigt hat, und von denen man eine
große Menge in Hoopers Rational Recreation beſchrie-
ben findet. Um die Beſchaffenheit dieſer Verſuche zu er-
läutern, ſchließe man einen Magnet in ein Stück Meſ-
ſing ein, welches die Geſtalt eines Herzes hat, lege das
Herz in ein Käſtgen, ſtelle einen Compaß über das
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/273>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.