Raum, so erscheint ein durchaus gleichförmiges Licht, desto lebhafter, je stärker der Schlag ist. D. Watson iso- lirte diese Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck- silber mit dem Conductor in Berührung, und berührte das andere mit einem Leiter; so gieng die elektrische Ma- terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren Raum, ohne die geringste Divergenz: ward das eine Gefäß mit dem isolirten Küssen verbunden, so sahe man das Feuer nach der entgegengesetzten Richtung durch das Vacuum gehen.
200. Versuch.
Fig. 83. ist eine Glasröhre, wie man sie gewöhn- lich zu den Barometern gebraucht: am Ende b ist sie in eine stählerne Haube geküttet, aus welcher ein eiserner Drath mit einem Knopfe c d in die Röhre herabgeht. Man fülle diese Röhre mit Quecksilber, lasse zu wieder- holten mahlen eine Luftblase hinein, kehre dann die Röhre um, und befreye dadurch das Quecksilber und den eisernen Drath von aller daran hängenden Luft, nach der gewöhn- lichen Art, Barometer zu füllen. Hierauf lasse man ei- nen kleinen Tropfen Aether auf das Quecksilber fallen, halte den Finger auf die Oefnung der Glasrohre, kehre die Röhre um, und bringe das Ende f in ein Gefäß mit Quecksilber, nehme aber den Finger nicht eher weg, als bis das Ende der Röhre einen halben Zall tief unter dem Quecksilber steht. Nimmt man nun den Finger weg, so fällt das Quecksilber, der Aether breitet sich aus, vermin- dert das Vacuum, und drückt das Quecksilber in der Röh- re tiefer herab. Bringt man nun die metallene Haube der Röhre gegen einen großen geladenen Conductor, so wird man einen schönen grünen Funken von der Kugel bis ans Quecksilber gehen sehen. Läßt man etwas Luft in den leeren Raum, so zeigt sich eine den Sternschnuppen ähnliche Erscheinung. Diesen schönen Versuch habe ich durch Herrn Morgan kennen gelernt.
Elektriſches Licht im luftleeren Raume.
Raum, ſo erſcheint ein durchaus gleichförmiges Licht, deſto lebhafter, je ſtärker der Schlag iſt. D. Watſon iſo- lirte dieſe Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck- ſilber mit dem Conductor in Berührung, und berührte das andere mit einem Leiter; ſo gieng die elektriſche Ma- terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren Raum, ohne die geringſte Divergenz: ward das eine Gefäß mit dem iſolirten Küſſen verbunden, ſo ſahe man das Feuer nach der entgegengeſetzten Richtung durch das Vacuum gehen.
200. Verſuch.
Fig. 83. iſt eine Glasröhre, wie man ſie gewöhn- lich zu den Barometern gebraucht: am Ende b iſt ſie in eine ſtählerne Haube geküttet, aus welcher ein eiſerner Drath mit einem Knopfe c d in die Röhre herabgeht. Man fülle dieſe Röhre mit Queckſilber, laſſe zu wieder- holten mahlen eine Luftblaſe hinein, kehre dann die Röhre um, und befreye dadurch das Queckſilber und den eiſernen Drath von aller daran hängenden Luft, nach der gewöhn- lichen Art, Barometer zu füllen. Hierauf laſſe man ei- nen kleinen Tropfen Aether auf das Queckſilber fallen, halte den Finger auf die Oefnung der Glasrohre, kehre die Röhre um, und bringe das Ende f in ein Gefäß mit Queckſilber, nehme aber den Finger nicht eher weg, als bis das Ende der Röhre einen halben Zall tief unter dem Queckſilber ſteht. Nimmt man nun den Finger weg, ſo fällt das Queckſilber, der Aether breitet ſich aus, vermin- dert das Vacuum, und drückt das Queckſilber in der Röh- re tiefer herab. Bringt man nun die metallene Haube der Röhre gegen einen großen geladenen Conductor, ſo wird man einen ſchönen grünen Funken von der Kugel bis ans Queckſilber gehen ſehen. Läßt man etwas Luft in den leeren Raum, ſo zeigt ſich eine den Sternſchnuppen ähnliche Erſcheinung. Dieſen ſchönen Verſuch habe ich durch Herrn Morgan kennen gelernt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0207"n="187"/><fwplace="top"type="header">Elektriſches Licht im luftleeren Raume.</fw> Raum, ſo erſcheint ein durchaus gleichförmiges Licht, deſto<lb/>
lebhafter, je ſtärker der Schlag iſt. D. Watſon iſo-<lb/>
lirte dieſe Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck-<lb/>ſilber mit dem Conductor in Berührung, und berührte<lb/>
das andere mit einem Leiter; ſo gieng die elektriſche Ma-<lb/>
terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren<lb/>
Raum, ohne die geringſte Divergenz: ward das eine<lb/>
Gefäß mit dem iſolirten Küſſen verbunden, ſo ſahe man<lb/>
das Feuer nach der entgegengeſetzten Richtung durch das<lb/>
Vacuum gehen.</p></div><divn="3"><head>200. Verſuch.</head><lb/><p>Fig. 83. iſt eine Glasröhre, wie man ſie gewöhn-<lb/>
lich zu den Barometern gebraucht: am Ende b iſt ſie in<lb/>
eine ſtählerne Haube geküttet, aus welcher ein eiſerner<lb/>
Drath mit einem Knopfe c d in die Röhre herabgeht.<lb/>
Man fülle dieſe Röhre mit Queckſilber, laſſe zu wieder-<lb/>
holten mahlen eine Luftblaſe hinein, kehre dann die Röhre<lb/>
um, und befreye dadurch das Queckſilber und den eiſernen<lb/>
Drath von aller daran hängenden Luft, nach der gewöhn-<lb/>
lichen Art, Barometer zu füllen. Hierauf laſſe man ei-<lb/>
nen kleinen Tropfen Aether auf das Queckſilber fallen,<lb/>
halte den Finger auf die Oefnung der Glasrohre, kehre<lb/>
die Röhre um, und bringe das Ende f in ein Gefäß mit<lb/>
Queckſilber, nehme aber den Finger nicht eher weg, als<lb/>
bis das Ende der Röhre einen halben Zall tief unter dem<lb/>
Queckſilber ſteht. Nimmt man nun den Finger weg, ſo<lb/>
fällt das Queckſilber, der Aether breitet ſich aus, vermin-<lb/>
dert das Vacuum, und drückt das Queckſilber in der Röh-<lb/>
re tiefer herab. Bringt man nun die metallene Haube<lb/>
der Röhre gegen einen großen geladenen Conductor, ſo<lb/>
wird man einen ſchönen grünen Funken von der Kugel<lb/>
bis ans Queckſilber gehen ſehen. Läßt man etwas Luft in<lb/>
den leeren Raum, ſo zeigt ſich eine den Sternſchnuppen<lb/>
ähnliche Erſcheinung. Dieſen ſchönen Verſuch habe ich<lb/>
durch Herrn Morgan kennen gelernt.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[187/0207]
Elektriſches Licht im luftleeren Raume.
Raum, ſo erſcheint ein durchaus gleichförmiges Licht, deſto
lebhafter, je ſtärker der Schlag iſt. D. Watſon iſo-
lirte dieſe Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck-
ſilber mit dem Conductor in Berührung, und berührte
das andere mit einem Leiter; ſo gieng die elektriſche Ma-
terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren
Raum, ohne die geringſte Divergenz: ward das eine
Gefäß mit dem iſolirten Küſſen verbunden, ſo ſahe man
das Feuer nach der entgegengeſetzten Richtung durch das
Vacuum gehen.
200. Verſuch.
Fig. 83. iſt eine Glasröhre, wie man ſie gewöhn-
lich zu den Barometern gebraucht: am Ende b iſt ſie in
eine ſtählerne Haube geküttet, aus welcher ein eiſerner
Drath mit einem Knopfe c d in die Röhre herabgeht.
Man fülle dieſe Röhre mit Queckſilber, laſſe zu wieder-
holten mahlen eine Luftblaſe hinein, kehre dann die Röhre
um, und befreye dadurch das Queckſilber und den eiſernen
Drath von aller daran hängenden Luft, nach der gewöhn-
lichen Art, Barometer zu füllen. Hierauf laſſe man ei-
nen kleinen Tropfen Aether auf das Queckſilber fallen,
halte den Finger auf die Oefnung der Glasrohre, kehre
die Röhre um, und bringe das Ende f in ein Gefäß mit
Queckſilber, nehme aber den Finger nicht eher weg, als
bis das Ende der Röhre einen halben Zall tief unter dem
Queckſilber ſteht. Nimmt man nun den Finger weg, ſo
fällt das Queckſilber, der Aether breitet ſich aus, vermin-
dert das Vacuum, und drückt das Queckſilber in der Röh-
re tiefer herab. Bringt man nun die metallene Haube
der Röhre gegen einen großen geladenen Conductor, ſo
wird man einen ſchönen grünen Funken von der Kugel
bis ans Queckſilber gehen ſehen. Läßt man etwas Luft in
den leeren Raum, ſo zeigt ſich eine den Sternſchnuppen
ähnliche Erſcheinung. Dieſen ſchönen Verſuch habe ich
durch Herrn Morgan kennen gelernt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/207>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.