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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Dänemark.
1. Johann Andersons Nachrichten von Jsland,
Grönland und der Strasse Davids,
Hamburg
1746. gr. 8.
3. Beschaffenheit der Einwohner.
§. 12.

Da Dänemark an sich selbst nicht gar
volkreich ist, nnd die nordliche grosse Nebenlän-
der wenig angebauet sind; so kann die Anzahl
der Einwohner
nicht anders als sehr mäßig
seyn. Die Dänische und Norwegische Spra-
chen
sind nur dem Dialect nach unterschieden,
und haben aus der Vermischung der alten Go-
thischen und Teutschen Sprache ihren Ursprung
genommen.

a) Daß Dänemark ehedem volkreicher gewesen,
leugnet Holberg Bl. 42. nicht.
b) Pontoppidan, Th. II. Cap. VIII. Bl. 144 behau-
ptet, daß die Helfte der Dänischen Wörter vom Teut-
schen so unterschieden, als Nacht und Tag, und führt
die Einmischung der Teutschen Wörter von den Wan-
derungen dieser Völker und der Bekehrung zum Chri-
stenthum her.
§. 13.

Der Däne ist gemeiniglich groß und stark.
Man hält ihn kalter und feuchter Complexion.
Er liebt die Ruhe und Gemächlichkeit und die

äusserliche
Daͤnemark.
1. Johann Anderſons Nachrichten von Jsland,
Groͤnland und der Straſſe Davids,
Hamburg
1746. gr. 8.
3. Beſchaffenheit der Einwohner.
§. 12.

Da Daͤnemark an ſich ſelbſt nicht gar
volkreich iſt, nnd die nordliche groſſe Nebenlaͤn-
der wenig angebauet ſind; ſo kann die Anzahl
der Einwohner
nicht anders als ſehr maͤßig
ſeyn. Die Daͤniſche und Norwegiſche Spra-
chen
ſind nur dem Dialect nach unterſchieden,
und haben aus der Vermiſchung der alten Go-
thiſchen und Teutſchen Sprache ihren Urſprung
genommen.

a) Daß Daͤnemark ehedem volkreicher geweſen,
leugnet Holberg Bl. 42. nicht.
b) Pontoppidan, Th. II. Cap. VIII. Bl. 144 behau-
ptet, daß die Helfte der Daͤniſchen Woͤrter vom Teut-
ſchen ſo unterſchieden, als Nacht und Tag, und fuͤhrt
die Einmiſchung der Teutſchen Woͤrter von den Wan-
derungen dieſer Voͤlker und der Bekehrung zum Chri-
ſtenthum her.
§. 13.

Der Daͤne iſt gemeiniglich groß und ſtark.
Man haͤlt ihn kalter und feuchter Complexion.
Er liebt die Ruhe und Gemaͤchlichkeit und die

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[270/0284] Daͤnemark. 1. Johann Anderſons Nachrichten von Jsland, Groͤnland und der Straſſe Davids, Hamburg 1746. gr. 8. 3. Beſchaffenheit der Einwohner. §. 12. Da Daͤnemark an ſich ſelbſt nicht gar volkreich iſt, nnd die nordliche groſſe Nebenlaͤn- der wenig angebauet ſind; ſo kann die Anzahl der Einwohner nicht anders als ſehr maͤßig ſeyn. Die Daͤniſche und Norwegiſche Spra- chen ſind nur dem Dialect nach unterſchieden, und haben aus der Vermiſchung der alten Go- thiſchen und Teutſchen Sprache ihren Urſprung genommen. a) Daß Daͤnemark ehedem volkreicher geweſen, leugnet Holberg Bl. 42. nicht. b) Pontoppidan, Th. II. Cap. VIII. Bl. 144 behau- ptet, daß die Helfte der Daͤniſchen Woͤrter vom Teut- ſchen ſo unterſchieden, als Nacht und Tag, und fuͤhrt die Einmiſchung der Teutſchen Woͤrter von den Wan- derungen dieſer Voͤlker und der Bekehrung zum Chri- ſtenthum her. §. 13. Der Daͤne iſt gemeiniglich groß und ſtark. Man haͤlt ihn kalter und feuchter Complexion. Er liebt die Ruhe und Gemaͤchlichkeit und die aͤuſſerliche

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/284>, abgerufen am 24.11.2024.