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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Den schönen Himmel mahlen
Der Morgen-Röthe Strahlen
Mit neuen Farben aus:
Laß deiner schwartzen Sünden
Betrübte Nacht dahinden/
Und schmücke deiner Seelen-Hauß.
Der Mond ist abgegangen/
Man sieht von Osten prangen
Der Sonne göldnen Schein/
Mein JESUS/ meine Wonne/
Soll meines Hertzens Sonne/
Das Auge meiner Seele seyn.
Der Leib entsagt der Ruhe/
Ergreiffet Rock und Schuhe/
Der armen Blösse Kleid;
Umgürte deine Lenden/
Und nimm aus JESU Händen
Die Kleider der Gerechtigkeit.
Du siehest/ wie ein ieder
Die ausgeruhten Glieder
Zu ihrer Arbeit weist/
So will dir auch gebühren/
Mit Freuden auszuführen/
Was Christenthum und Pflicht dich heist.
Das Auge sey gewendet
Zu dem/ der Hülffe sendet/
Wenn Nacht und Noth bricht ein/
Beschaue seine Wercke/
Und laß sie Trieb und Stärcke
Zu neu-entflammter Andacht seyn.
Die Stimme sey erhoben/
Mit Danck und Preiß zu loben
Den Schutz vergangner Nacht/
Die Hand bereit zu heben/
Und Christlich auszugeben/
Was Fleiß und Segen eingebracht.
Der
A 5
Himmel-Schluͤſſel.
Den ſchoͤnen Himmel mahlen
Der Morgen-Roͤthe Strahlen
Mit neuen Farben aus:
Laß deiner ſchwartzen Suͤnden
Betruͤbte Nacht dahinden/
Und ſchmuͤcke deiner Seelen-Hauß.
Der Mond iſt abgegangen/
Man ſieht von Oſten prangen
Der Sonne goͤldnen Schein/
Mein JESUS/ meine Wonne/
Soll meines Hertzens Sonne/
Das Auge meiner Seele ſeyn.
Der Leib entſagt der Ruhe/
Ergreiffet Rock und Schuhe/
Der armen Bloͤſſe Kleid;
Umguͤrte deine Lenden/
Und nimm aus JESU Haͤnden
Die Kleider der Gerechtigkeit.
Du ſieheſt/ wie ein ieder
Die ausgeruhten Glieder
Zu ihrer Arbeit weiſt/
So will dir auch gebuͤhren/
Mit Freuden auszufuͤhren/
Was Chriſtenthum und Pflicht dich heiſt.
Das Auge ſey gewendet
Zu dem/ der Huͤlffe ſendet/
Wenn Nacht und Noth bricht ein/
Beſchaue ſeine Wercke/
Und laß ſie Trieb und Staͤrcke
Zu neu-entflammter Andacht ſeyn.
Die Stimme ſey erhoben/
Mit Danck und Preiß zu loben
Den Schutz vergangner Nacht/
Die Hand bereit zu heben/
Und Chriſtlich auszugeben/
Was Fleiß und Segen eingebracht.
Der
A 5
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[9/0429] Himmel-Schluͤſſel. Den ſchoͤnen Himmel mahlen Der Morgen-Roͤthe Strahlen Mit neuen Farben aus: Laß deiner ſchwartzen Suͤnden Betruͤbte Nacht dahinden/ Und ſchmuͤcke deiner Seelen-Hauß. Der Mond iſt abgegangen/ Man ſieht von Oſten prangen Der Sonne goͤldnen Schein/ Mein JESUS/ meine Wonne/ Soll meines Hertzens Sonne/ Das Auge meiner Seele ſeyn. Der Leib entſagt der Ruhe/ Ergreiffet Rock und Schuhe/ Der armen Bloͤſſe Kleid; Umguͤrte deine Lenden/ Und nimm aus JESU Haͤnden Die Kleider der Gerechtigkeit. Du ſieheſt/ wie ein ieder Die ausgeruhten Glieder Zu ihrer Arbeit weiſt/ So will dir auch gebuͤhren/ Mit Freuden auszufuͤhren/ Was Chriſtenthum und Pflicht dich heiſt. Das Auge ſey gewendet Zu dem/ der Huͤlffe ſendet/ Wenn Nacht und Noth bricht ein/ Beſchaue ſeine Wercke/ Und laß ſie Trieb und Staͤrcke Zu neu-entflammter Andacht ſeyn. Die Stimme ſey erhoben/ Mit Danck und Preiß zu loben Den Schutz vergangner Nacht/ Die Hand bereit zu heben/ Und Chriſtlich auszugeben/ Was Fleiß und Segen eingebracht. Der A 5

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/429>, abgerufen am 27.05.2024.