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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Ermunterung zur Andacht beym
Erwachen.
D Seele/ werde wach vom Schlaffe deiner Sünden/
Der dich in eine Nacht ohn Ende stürtzen kan.
Nimm keinen falschen Schein zu deinem Führer an/
Und mühe dich das Licht der Ewigkeit zu finden.
Geh nicht den breiten Weg der weltgesinnten Blinden/
Die schnöder Ehre Blitz/ und falscher Freude Wahn
Vom Tugend-Steige führt auff glatter Wollust Bahn/
Den Liebe/ Lust und Schertz die Augen pflegt zu binden.
Erhebe dich im Geist bey das gestirnte Hauß/
Laß Schatten/ Nebel/ Nacht seyn unter deinen Füssen/
Und kläre deinen Sinn mit reiner Andacht aus.
So wird das Licht/ dem Licht und Sonne folgen müssen/
Mit Strahlen seiner Gnad erleuchten deine Sinnen/
Daß du durch finstres Thal wirst sicher wandeln künnen.
Morgen-Andacht.
Der beglänzte Mond erbleichet
Von der nahen Sonne Pracht/
Aller Sternen Heer entweichet
Mit der hingelegten Nacht:
Auff mein Hertz/ und laß der Sünden
Finsterniß und Schlaff dahinden.
Den gewölbten Himmels-Vogen/
Den Saffirnen Wunder-Bau/
Hielt die dunckle Nacht umzogen/

Die geraume Sternen-Au
Hegte zu des Höchsten Ruhme
Manche Licht- und Feuer-Blume.
Ihre Zier muß nun erblassen/
Ihr entlehnter Glantz stirbt hin;
So
A 3


Ermunterung zur Andacht beym
Erwachen.
D Seele/ werde wach vom Schlaffe deiner Suͤnden/
Der dich in eine Nacht ohn Ende ſtuͤrtzen kan.
Nimm keinen falſchen Schein zu deinem Fuͤhrer an/
Und muͤhe dich das Licht der Ewigkeit zu finden.
Geh nicht den breiten Weg der weltgeſinnten Blinden/
Die ſchnoͤder Ehre Blitz/ und falſcher Freude Wahn
Vom Tugend-Steige fuͤhrt auff glatter Wolluſt Bahn/
Den Liebe/ Luſt und Schertz die Augen pflegt zu binden.
Erhebe dich im Geiſt bey das geſtirnte Hauß/
Laß Schatten/ Nebel/ Nacht ſeyn unter deinen Fuͤſſen/
Und klaͤre deinen Sinn mit reiner Andacht aus.
So wird das Licht/ dem Licht und Sonne folgen muͤſſen/
Mit Strahlen ſeiner Gnad erleuchten deine Sinnen/
Daß du durch finſtres Thal wirſt ſicher wandeln kuͤnnen.
Morgen-Andacht.
Der beglaͤnzte Mond erbleichet
Von der nahen Sonne Pracht/
Aller Sternen Heer entweichet
Mit der hingelegten Nacht:
Auff mein Hertz/ und laß der Suͤnden
Finſterniß und Schlaff dahinden.
Den gewoͤlbten Himmels-Vogen/
Den Saffirnen Wunder-Bau/
Hielt die dunckle Nacht umzogen/

Die geraume Sternen-Au
Hegte zu des Hoͤchſten Ruhme
Manche Licht- und Feuer-Blume.
Ihre Zier muß nun erblaſſen/
Ihr entlehnter Glantz ſtirbt hin;
So
A 3
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[5/0425] Ermunterung zur Andacht beym Erwachen. D Seele/ werde wach vom Schlaffe deiner Suͤnden/ Der dich in eine Nacht ohn Ende ſtuͤrtzen kan. Nimm keinen falſchen Schein zu deinem Fuͤhrer an/ Und muͤhe dich das Licht der Ewigkeit zu finden. Geh nicht den breiten Weg der weltgeſinnten Blinden/ Die ſchnoͤder Ehre Blitz/ und falſcher Freude Wahn Vom Tugend-Steige fuͤhrt auff glatter Wolluſt Bahn/ Den Liebe/ Luſt und Schertz die Augen pflegt zu binden. Erhebe dich im Geiſt bey das geſtirnte Hauß/ Laß Schatten/ Nebel/ Nacht ſeyn unter deinen Fuͤſſen/ Und klaͤre deinen Sinn mit reiner Andacht aus. So wird das Licht/ dem Licht und Sonne folgen muͤſſen/ Mit Strahlen ſeiner Gnad erleuchten deine Sinnen/ Daß du durch finſtres Thal wirſt ſicher wandeln kuͤnnen. Morgen-Andacht. Der beglaͤnzte Mond erbleichet Von der nahen Sonne Pracht/ Aller Sternen Heer entweichet Mit der hingelegten Nacht: Auff mein Hertz/ und laß der Suͤnden Finſterniß und Schlaff dahinden. Den gewoͤlbten Himmels-Vogen/ Den Saffirnen Wunder-Bau/ Hielt die dunckle Nacht umzogen/ Die geraume Sternen-Au Hegte zu des Hoͤchſten Ruhme Manche Licht- und Feuer-Blume. Ihre Zier muß nun erblaſſen/ Ihr entlehnter Glantz ſtirbt hin; So A 3

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/425>, abgerufen am 22.11.2024.