Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.ADIMARI 3. Die Schöne Blatternde. Ihr Perlen/ die ihr seyd vom Eiter-Thau empfangen/ Von innerlicher Hitz' erhöht und ausgekocht! Ihr feuchten Sternen/ wer von Milch die Strasse sucht/ Die sonst am Himmel glänzt/ find sie auff diesen Wangen. Cupido hat allhier ein Stückwerck angefangen/ Das zarte Fell bedeckt/ das Ros' und Purpur pocht/ Wie wenn der Wolcken Schleyr zu Trost erdurster Frucht Im heissen Sommer wird der Sonnen vorgehangen. Ihr Buhler seyd getrost/ und legt den Kummer hin/ Daß ihrer Liljen Pracht die Fäulniß wird verletzen: Sie werden freudiger auff diesen Regen blühn. Pflegt die gescheide Welt der Steine Schmuck zu schätzen/ Das zarte Muschel-Kind aus tieffer See zu ziehn/ Hier zeuget die Natur Opal/ Perl' und Rubin. Amor tegit pulchritudines Scena sua dignas. Sen. de Tranquill. Ignis vivacior est, qui cum lenta difficilique materia commis- Sidera ampliora per nubem adspicienti videntur, quia acies Acrior est Caniculae rubor, Martis remissior, Jovis nullus, im Non sentit animus aetatis ac valetudinis injurias, viget, & Papulas observatis alienas, ipsi obsiti plurimis ulceribus: ho Aqua tempestive data remedii locum obtinet. Sen. de Benef. Aquila pennis gravata fontem petit, cujus aspergine penna 4. Die
ADIMARI 3. Die Schoͤne Blatternde. Ihr Perlen/ die ihr ſeyd vom Eiter-Thau empfangen/ Von innerlicher Hitz’ erhoͤht und ausgekocht! Ihr feuchten Sternen/ wer von Milch die Straſſe ſucht/ Die ſonſt am Himmel glaͤnzt/ find ſie auff dieſen Wangen. Cupido hat allhier ein Stuͤckwerck angefangen/ Das zarte Fell bedeckt/ das Roſ’ und Purpur pocht/ Wie wenn der Wolcken Schleyr zu Troſt erdurſter Frucht Im heiſſen Sommer wird der Sonnen vorgehangen. Ihr Buhler ſeyd getroſt/ und legt den Kummer hin/ Daß ihrer Liljen Pracht die Faͤulniß wird verletzen: Sie werden freudiger auff dieſen Regen bluͤhn. Pflegt die geſcheide Welt der Steine Schmuck zu ſchaͤtzen/ Das zarte Muſchel-Kind aus tieffer See zu ziehn/ Hier zeuget die Natur Opal/ Perl’ und Rubin. Amor tegit pulchritudines Scenâ ſuâ dignas. Sen. de Tranquill. Ignis vivacior eſt, qui cum lenta difficilique materia commis- Sidera ampliora per nubem adſpicienti videntur, quia acies Acrior eſt Caniculæ rubor, Martis remisſior, Jovis nullus, im Non ſentit animus ætatis ac valetudinis injurias, viget, & Papulas obſervatis alienas, ipſi obſiti plurimis ulceribus: ho Aqua tempeſtive data remedii locum obtinet. Sen. de Benef. Aquila pennis gravata fontem petit, cujus aſpergine penna 4. Die
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ADIMARI
3. Die Schoͤne Blatternde.
Ihr Perlen/ die ihr ſeyd vom Eiter-Thau empfangen/
Von innerlicher Hitz’ erhoͤht und ausgekocht!
Ihr feuchten Sternen/ wer von Milch die Straſſe ſucht/
Die ſonſt am Himmel glaͤnzt/ find ſie auff dieſen Wangen.
Cupido hat allhier ein Stuͤckwerck angefangen/
Das zarte Fell bedeckt/ das Roſ’ und Purpur pocht/
Wie wenn der Wolcken Schleyr zu Troſt erdurſter Frucht
Im heiſſen Sommer wird der Sonnen vorgehangen.
Ihr Buhler ſeyd getroſt/ und legt den Kummer hin/
Daß ihrer Liljen Pracht die Faͤulniß wird verletzen:
Sie werden freudiger auff dieſen Regen bluͤhn.
Pflegt die geſcheide Welt der Steine Schmuck zu ſchaͤtzen/
Das zarte Muſchel-Kind aus tieffer See zu ziehn/
Hier zeuget die Natur Opal/ Perl’ und Rubin.
Amor tegit pulchritudines Scenâ ſuâ dignas. Sen. de Tranquill.
Ignis vivacior eſt, qui cum lenta difficilique materia commis-
ſus ſummoque demerſus ex ſordido lucet. Conſol. ad Marc.
Sidera ampliora per nubem adſpicienti videntur, quia acies
noſtra in humido labitur: quicquid videtur per humorem, lon-
gè amplius vero eſt. Sen. Q. N.
Acrior eſt Caniculæ rubor, Martis remisſior, Jovis nullus, im
lucem puram nitore perducto.
Non ſentit animus ætatis ac valetudinis injurias, viget, &
magnam partem oneris in infirmitate deponit. Ep. 26.
Papulas obſervatis alienas, ipſi obſiti plurimis ulceribus: ho
tale eſt, quale ſi quis pulcherrimorum corporum nævos aut ver-
rucas derideat, quem fera ſcabies depaſcitur. de V. B.
Aqua tempeſtive data remedii locum obtinet. Sen. de Benef.
Aquila pennis gravata fontem petit, cujus aſpergine penna
egerit, mox in juventam redit.
4. Die
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