Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Sieht man an allen Enden Ihr Mit
Sieht man an allen Enden Ihr Mit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0111" n="11"/> Sieht man an allen Enden Ihr<lb/> Landſchafften bluͤhn/ und Reich aufſteigen/<lb/> Die Erde nichts als Palmen zeigen/<lb/> Und Sieges-Zeichen gehn herfuͤr.<lb/> Sie/ Heldin/ iſt es nun/ fuͤr der mein Haubt ſich neiget/<lb/> Die von dem Herrſcher iſt gezeuget/<lb/> Dem/ wenn uns gleich die Nacht bethaut/<lb/> Die Sonne doch nicht untergehet;<lb/> Des groſſen Fuͤrſten holde Braut/<lb/> Dem wegen Tugend und Verſtandes<lb/> Der Himmel hat die Aufſicht dieſes Landes/<lb/> Und ſeiner Mauren anvertraut.<lb/> Allein Italien darff mehr<lb/> Nicht ſein Gebirg und felſichtes Gefilde/<lb/> Denn ſie beſchuͤzt es noch ſo ſehr;<lb/> Statt groſſer Alpen dient ihr groſſer Geiſt zum Schilde.<lb/> Sie wird bey kriegriſcher Gefahr<lb/> Fuͤr ein unzwingbar Bollwerck ſtehen/<lb/> Das Kriegsvolck aber ſie erhoͤhen<lb/> Zum Friedens-Tempel und Altar/<lb/> In welchem aber ſie allein<lb/> Wird eine neue Gottheit ſeyn.<lb/> So lebet nun viel lange Zeit/<lb/> Ihr groſſen Seelen ihr/ in Eintracht und Vergnuͤgen!<lb/> Die Welt hofft viel Gluͤckſeligkeit<lb/> Von eurem Buͤndniſſe zu kriegen.<lb/> Zu dieſer Hoffnung muß ihr ſteten Anlaß geben<lb/> Ihr eingebuͤßtes Reich mit ſo viel Koͤnigs-Staͤben/<lb/> Wenn ſie nach Morgenland ihr traurig Antlitz kehrt;<lb/> O Feld! das/ groſſer Carl/ alleine dein iſt werth!<lb/> Indem die Thaten deiner groſſen Ahnen<lb/> Als Stuffen dir den Weg zur Folge bahnen.<lb/> Diß Land und eure Nahmen ſind<lb/> Hoch-herrlich/ wie’s Gebluͤtt/ ja Sitten und Gedancken/<lb/> Laͤſt ſich wie euer Geiſt nicht ſperren ein in Schrancken/<lb/> So kan von Euch nun ruͤhrn kein niedrig Werck noch Kind.<lb/> Weil ich nun Euch von eitel guͤldnen Kronen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0111]
Sieht man an allen Enden Ihr
Landſchafften bluͤhn/ und Reich aufſteigen/
Die Erde nichts als Palmen zeigen/
Und Sieges-Zeichen gehn herfuͤr.
Sie/ Heldin/ iſt es nun/ fuͤr der mein Haubt ſich neiget/
Die von dem Herrſcher iſt gezeuget/
Dem/ wenn uns gleich die Nacht bethaut/
Die Sonne doch nicht untergehet;
Des groſſen Fuͤrſten holde Braut/
Dem wegen Tugend und Verſtandes
Der Himmel hat die Aufſicht dieſes Landes/
Und ſeiner Mauren anvertraut.
Allein Italien darff mehr
Nicht ſein Gebirg und felſichtes Gefilde/
Denn ſie beſchuͤzt es noch ſo ſehr;
Statt groſſer Alpen dient ihr groſſer Geiſt zum Schilde.
Sie wird bey kriegriſcher Gefahr
Fuͤr ein unzwingbar Bollwerck ſtehen/
Das Kriegsvolck aber ſie erhoͤhen
Zum Friedens-Tempel und Altar/
In welchem aber ſie allein
Wird eine neue Gottheit ſeyn.
So lebet nun viel lange Zeit/
Ihr groſſen Seelen ihr/ in Eintracht und Vergnuͤgen!
Die Welt hofft viel Gluͤckſeligkeit
Von eurem Buͤndniſſe zu kriegen.
Zu dieſer Hoffnung muß ihr ſteten Anlaß geben
Ihr eingebuͤßtes Reich mit ſo viel Koͤnigs-Staͤben/
Wenn ſie nach Morgenland ihr traurig Antlitz kehrt;
O Feld! das/ groſſer Carl/ alleine dein iſt werth!
Indem die Thaten deiner groſſen Ahnen
Als Stuffen dir den Weg zur Folge bahnen.
Diß Land und eure Nahmen ſind
Hoch-herrlich/ wie’s Gebluͤtt/ ja Sitten und Gedancken/
Laͤſt ſich wie euer Geiſt nicht ſperren ein in Schrancken/
So kan von Euch nun ruͤhrn kein niedrig Werck noch Kind.
Weil ich nun Euch von eitel guͤldnen Kronen/
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