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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Veer zu Mannheim / köndte sie nicht ohne seine Befehl vbergeben / solte dahin ziehen vnd seine Werbung jhm anbringen / er verwunderte sich vber die grosse Vnbescheidenheit seines Vice Generals / daß er die Statt so hefftig beschossen / vnd allen feindtlichen Gewalt / ehe er dieselbe nach Kriegs gebrauch auffgefordert / vervbet / jetzunder komme noch diß darzu / daß er von jhm eine Statt auffgegeben haben wolle / so da nit sein / sondern jm als einem Diener nur zuverwahren befohlen worden: Dem versprechen von erhaltung der Religion vnd Privilegien / seye nit zutrawen / weil sie / Spanische / an andern Orten / da sie mit Frieden angenommen worden / kein Glauben gehalten / würden viel weniger denen zu Franckenthal Glauben halten: Was das Quartir anlangete / hetten sie in dieser Statt gut Quartier / weren damit wol zufrieden / wolten die Spanier ein bessers haben / solten sie sehen / wo sie es bekamen. Auff solche Antwort hat der Trompeter nach dem Schultheissen vnd Burgermeistern der Statt gefraget / der Gubernator aber hat jm alsbald angedeutet / er solte sich weiter nicht auffhalten / hette nichts bey jnen zuthun / die Statt seye jhm vertrawet / hette jm endtlichen Bescheid gegeben / darnach er sich zu richten. Darauff er sich vieler Dräwwort verlauten lassen / vnd davon gezogen.

Manßfeld ziehet auff Francken than / selbe Statt zu entsetzen. Gegen Abend haben die Spanische abermaln / wie auch den folgenden Tag hefftig geschossen. Aber damahls kam jhnen die Zeitung / daß der von Manßfeld / in Meynung die Statt zuentsetzen / mit aller Macht herzu eylete. Dann als derselbe wie obgemeld / die Obere Pfaltz / vnter dem Schein eines Accords mit den Bayerischen / quittirte / zoge er mit seiner Armee / bey sich habende 10. stück Geschütz / Nürnberg vorbey auff Fürth / hielte vnterwegens / so viel müglich scharpffe Disciplin / ließ etliche / so etwas mißhandelt erstechen / oder erschiessen / oder auffhencken / die Nürnberger führten jm auch viel Profiand zu / damit das Land möchte verschonet werden. Von dannen marchierte er neben Winschheim vnd Rotenburg hin etwas strenger / weil er vernommen / daß der Statt Franckenthal von den Spanischen je länger je mehr zugesetzet würde. Dennach zoge er mit 108. Fähnlein zu Fuß 56. Corn. Reuttern / wiewol etwas schwach / jedoch in 10000. Mann starck / zu Manheim vber die Brück / vff welche die Spanische kurtz zuvor / sie zu ruiniren / ein Anschlag gehabt. Zu jm stiesse der General Veer mit 2000. Oberster Merven mit 1200. Obrist. Waldmanßhausen mit 2000. Ob. Landschad mit 1000. zu Fuß / Obr. Oberntraut mit 9 vnd Obr. Meggan mit 6. Cornet Reutern / 4. halben Carthaunen vnd zwey 6 Lb Stücken: Haben also von dannen deß Morgens frühe vmb 8. Vhren jren Weg vff Franckenthal zugenommen. Spanische weichen vöder Belägerung für Franckenthal ab. Aber die Spanische hatten sich schon davon gemacht. Dann als sie die Zurüstung zum Entsatz vernommen / sind sie vmb Mitternacht von der Belägerung abgewichen / die Belegerte (welche keine Gedancken auff ein Abzug gehabt / weil die Aufforderung so kurtz zuvor geschehen / auch noch auß etlichen Stücken / so hinderlassen / biß gegen Morgen geschossen worden) haben zwar vmm dieselbe Zeit ein groß Geschrey vnd treiben der Pferd in dem die Spanische jhr Geschütz / Pagagy vnd was sie in der Eyl fortbringen können / abgeführet / im Wald gehöret / aber nit wissen können / was es seye: Sie haben viel Krancke / Verwunde / Gewehr / grosse Kugeln / Bette vnd anders hinderlassen / vnd sind die Belägerte solches plötzlichen Abzugs nit eher jnnen worden / biß es Tag worden / da die Englischen / so in den Aussenwercken gegen den Spanischen Trenscheen gelegen / da sie es geschen / dem Läger zugeeylet / vnd darin noch etliche Italianer ergriffen / welche vmb Fristung jhres Lebens / mit vermelden / daß sie keine Spanier / sondern J. talianer weren / vmb Gottes willen gebetten / die belägerte Soldaten vnd Bürger sind auch damals außgefallen / das Läger geplündert vnd die Battereyen vnd Schantzen wider zerschleiffet. Vnder deß kam der von Manß feld mit dem vorgesagten Volck herbey / deme der Rath für den Entsatz 12000. fl. erleget / sein Reuterey damit zu befridigen Derselbe rückete auff solches den Spanischen nach / in meinung sie in jrem zurück marchiren vnd bey der Brücken an Stein anzugreiffen / aber sie hatten sich albereit zwischen den Rhein vnd einem Morast daselbst dermassen verschantzet / daß er jnen ohn grossen Verlust nit beykommen mögen. Derhalben die Pfältzische Obristen wider nach Manheim vnd Heydelberg gekehret / er aber ist bey Mäheim vber die Brück ins Bistthum Speyr gezogen.

In wehrender Belägerung Franckenthal haben sonderlich neben den Gubernator Graff Ludwig von Witgenstein / ein Herr von 23. Jaren / die Englische Capitain Ferver vnd Dexter / vnnd die Hochteutsche vnterm Waldmanshaus sich tapffer gehalten. Sie hatten in der Statt 3. Compag. Englische / 3. Comp. Teutsche / 2. Comp. Holländische / vnd 4. Compag. Landvolck vnd Außschuß / diese letzte aber / als sie geschen / daß es etwas hart hergehen wollen / sind zu zwanßig / dreissig vnd mehr außgerissen / derer ein theil von den Spanischen ergriffen vnd Schantzgräber auß jhnen gemacht worden. Die Bürger hatten sich starck zu samen verbunden / vnd dorffte niemand nichts von Vbergeben oder Accordiren reden / auch haben sie den Soldaten kein Mangel gelassen / sondern damit sie selbige desto williger machten / jnen alle gnüge geben.

Anzahl deren so in wehrender Belägerun beyderseits vmbkommen. An Spanischer Seiten sollen / wie die Gefangene bekennet / in 3000. geblieben vnd verwundet worden seyn; von denen in der Statt aber sind 9. Bürger / vnd bey 100. Soldaten / darunder Cap. Ferver / deß Gubernators Bruder vnd ein Holländischer Leutenant / vmbkommen. Von den Spanischen wurde ein Graff / ein Colonell vber ein Regiment Italianer / ein Fendrich sampt vielen andern Italianern / vnd an der Statt Seiten ein Leutenant gefangen worden.

Bayerische Armada ziehet dem von Mantzfeld in die Vnder Pfaltz nach Demnach vnderdessen Hertz. Maximilian in Bayern von den von Manßfeld sich hindergangen befunden / hat er nach Einnemung der Guarnison vnd Huldigung der Stätte Amberg vnd Newenmarck eine Armada zu Roß 47. Cornet Reutter vnder dem Graffen von Anhold / Obristen

Veer zu Mannheim / köndte sie nicht ohne seine Befehl vbergeben / solte dahin ziehen vnd seine Werbung jhm anbringen / er verwunderte sich vber die grosse Vnbescheidenheit seines Vice Generals / daß er die Statt so hefftig beschossen / vnd allen feindtlichen Gewalt / ehe er dieselbe nach Kriegs gebrauch auffgefordert / vervbet / jetzunder komme noch diß darzu / daß er von jhm eine Statt auffgegeben habẽ wolle / so da nit sein / sondern jm als einem Diener nur zuverwahren befohlẽ worden: Dem versprechen võ erhaltung der Religion vnd Privilegien / seye nit zutrawen / weil sie / Spanische / an andern Orten / da sie mit Frieden angenom̃en worden / kein Glauben gehalten / würden viel weniger denen zu Franckenthal Glaubẽ halten: Was das Quartir anlangete / hettẽ sie in dieser Statt gut Quartier / weren damit wol zufrieden / wolten die Spanier ein bessers haben / solten sie sehen / wo sie es bekamen. Auff solche Antwort hat der Trompeter nach dem Schultheissen vnd Burgermeistern der Statt gefraget / der Gubernator aber hat jm alsbald angedeutet / er solte sich weiter nicht auffhalten / hette nichts bey jnen zuthun / die Statt seye jhm vertrawet / hette jm endtlichen Bescheid gegeben / darnach er sich zu richten. Darauff er sich vieler Dräwwort verlauten lassen / vnd davon gezogen.

Manßfeld ziehet auff Francken than / selbe Statt zu entsetzen. Gegen Abend haben die Spanische abermaln / wie auch den folgenden Tag hefftig geschossen. Aber damahls kam jhnen die Zeitung / daß der von Manßfeld / in Meynung die Statt zuentsetzẽ / mit aller Macht herzu eylete. Dann als derselbe wie obgemeld / die Obere Pfaltz / vnter dem Schein eines Accords mit den Bayerischen / quittirte / zoge er mit seiner Armee / bey sich habende 10. stück Geschütz / Nürnberg vorbey auff Fürth / hielte vnterwegens / so viel müglich scharpffe Disciplin / ließ etliche / so etwas mißhandelt erstechẽ / oder erschiessen / oder auffhencken / die Nürnberger führten jm auch viel Profiand zu / damit das Land möchte verschonet werden. Von dañen marchierte er neben Winschheim vñ Rotenburg hin etwas strenger / weil er vernommen / daß der Statt Franckẽthal von den Spanischen je länger je mehr zugesetzet würde. Dẽnach zoge er mit 108. Fähnlein zu Fuß 56. Corn. Reuttern / wiewol etwas schwach / jedoch in 10000. Mann starck / zu Manheim vber die Brück / vff welche die Spanische kurtz zuvor / sie zu ruiniren / ein Anschlag gehabt. Zu jm stiesse der General Veer mit 2000. Oberster Merven mit 1200. Obrist. Waldmanßhausen mit 2000. Ob. Landschad mit 1000. zu Fuß / Obr. Oberntraut mit 9 vnd Obr. Meggan mit 6. Cornet Reutern / 4. halben Carthaunen vnd zwey 6 ℔ Stücken: Haben also von dannen deß Morgens frühe vmb 8. Vhren jren Weg vff Franckenthal zugenommen. Spanische weichen vöder Belägerung für Franckenthal ab. Aber die Spanische hatten sich schon davon gemacht. Dann als sie die Zurüstung zum Entsatz vernom̃en / sind sie vmb Mitternacht von der Belägerung abgewichen / die Belegerte (welche keine Gedancken auff ein Abzug gehabt / weil die Aufforderung so kurtz zuvor geschehen / auch noch auß etlichen Stücken / so hinderlassen / biß gegen Morgen geschossen worden) haben zwar vm̃ dieselbe Zeit ein groß Geschrey vnd treibẽ der Pferd in dem die Spanische jhr Geschütz / Pagagy vnd was sie in der Eyl fortbringen können / abgeführet / im Wald gehöret / aber nit wissen könnẽ / was es seye: Sie haben viel Krancke / Verwunde / Gewehr / grosse Kugeln / Bette vñ anders hinderlassen / vnd sind die Belägerte solches plötzlichen Abzugs nit eher jnnen worden / biß es Tag wordẽ / da die Englischen / so in den Aussenwercken gegẽ den Spanischen Trenscheen gelegen / da sie es geschẽ / dem Läger zugeeylet / vñ darin noch etliche Italianer ergriffen / welche vmb Fristung jhres Lebens / mit vermelden / daß sie keine Spanier / sondern J. talianer weren / vmb Gottes willen gebetten / die belägerte Soldaten vñ Bürger sind auch damals außgefallen / das Läger geplündert vnd die Battereyen vnd Schantzen wider zerschleiffet. Vnder deß kam der von Manß feld mit dem vorgesagten Volck herbey / deme der Rath für den Entsatz 12000. fl. erleget / sein Reuterey damit zu befridigen Derselbe rückete auff solches den Spanischẽ nach / in meinung sie in jrem zurück marchiren vñ bey der Brücken an Stein anzugreiffen / aber sie hatten sich albereit zwischen dẽ Rhein vnd einem Morast daselbst dermassen verschantzet / daß er jnẽ ohn grossen Verlust nit beykom̃en mögen. Derhalben die Pfältzische Obristen wider nach Manheim vnd Heydelberg gekehret / er aber ist bey Mäheim vber die Brück ins Bistthum Speyr gezogẽ.

In wehrender Belägerung Franckenthal haben sonderlich neben dẽ Gubernator Graff Ludwig von Witgenstein / ein Herr von 23. Jaren / die Englische Capitain Ferver vnd Dexter / vnnd die Hochteutsche vnterm Waldmanshaus sich tapffer gehalten. Sie hatten in der Statt 3. Compag. Englische / 3. Comp. Teutsche / 2. Comp. Holländische / vnd 4. Compag. Landvolck vnd Außschuß / diese letzte aber / als sie geschen / daß es etwas hart hergehen wollen / sind zu zwanßig / dreissig vñ mehr außgerissen / derer ein theil von den Spanischen ergriffen vnd Schantzgräber auß jhnen gemacht worden. Die Bürger hatten sich starck zu samen verbunden / vñ dorffte niemand nichts von Vbergeben oder Accordiren reden / auch haben sie den Soldatẽ kein Mangel gelassen / sondern damit sie selbige desto williger machtẽ / jnẽ alle gnüge geben.

Anzahl deren so in wehrender Belägerũ beyderseits vmbkom̃en. An Spanischer Seiten sollen / wie die Gefangene bekennet / in 3000. geblieben vnd verwundet worden seyn; von denen in der Statt aber sind 9. Bürger / vnd bey 100. Soldaten / darunder Cap. Ferver / deß Gubernators Bruder vnd ein Holländischer Leutenant / vmbkom̃en. Von den Spanischen wurde ein Graff / ein Colonell vber ein Regiment Italianer / ein Fendrich sampt vielen andern Italianern / vnd an der Statt Seiten ein Leutenant gefangen worden.

Bayerische Armada ziehet dem von Mantzfeld in die Vnder Pfaltz nach Demnach vnderdessen Hertz. Maximilian in Bayern von dẽ von Manßfeld sich hindergangẽ befundẽ / hat er nach Einnemung der Guarnison vnd Huldigung der Stätte Amberg vñ Newenmarck eine Armada zu Roß 47. Cornet Reutter vnder dem Graffen von Anhold / Obristen

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          <p>Veer zu Mannheim / köndte sie nicht ohne seine Befehl vbergeben / solte dahin                      ziehen vnd seine Werbung jhm anbringen / er verwunderte sich vber die grosse                      Vnbescheidenheit seines Vice Generals / daß er die Statt so hefftig beschossen /                      vnd allen feindtlichen Gewalt / ehe er dieselbe nach Kriegs gebrauch                      auffgefordert / vervbet / jetzunder komme noch diß darzu / daß er von jhm eine                      Statt auffgegeben habe&#x0303; wolle / so da nit sein / sondern jm als einem Diener nur                      zuverwahren befohle&#x0303; worden: Dem versprechen vo&#x0303; erhaltung der                      Religion vnd Privilegien / seye nit zutrawen / weil sie / Spanische / an andern                      Orten / da sie mit Frieden angenom&#x0303;en worden / kein Glauben                      gehalten / würden viel weniger denen zu Franckenthal Glaube&#x0303; halten: Was das                      Quartir anlangete / hette&#x0303; sie in dieser Statt gut Quartier / weren damit wol                      zufrieden / wolten die Spanier ein bessers haben / solten sie sehen / wo sie es                      bekamen. Auff solche Antwort hat der Trompeter nach dem Schultheissen vnd                      Burgermeistern der Statt gefraget / der Gubernator aber hat jm alsbald                      angedeutet / er solte sich weiter nicht auffhalten / hette nichts bey jnen                      zuthun / die Statt seye jhm vertrawet / hette jm endtlichen Bescheid gegeben /                      darnach er sich zu richten. Darauff er sich vieler Dräwwort verlauten lassen /                      vnd davon gezogen.</p>
          <p><note place="left">Manßfeld ziehet auff Francken than / selbe Statt zu                          entsetzen.</note> Gegen Abend haben die Spanische abermaln / wie auch den                      folgenden Tag hefftig geschossen. Aber damahls kam jhnen die Zeitung / daß der                      von Manßfeld / in Meynung die Statt zuentsetze&#x0303; / mit aller Macht herzu eylete.                      Dann als derselbe wie obgemeld / die Obere Pfaltz / vnter dem Schein eines                      Accords mit den Bayerischen / quittirte / zoge er mit seiner Armee / bey sich                      habende 10. stück Geschütz / Nürnberg vorbey auff Fürth / hielte vnterwegens /                      so viel müglich scharpffe Disciplin / ließ etliche / so etwas mißhandelt                      ersteche&#x0303; / oder erschiessen / oder auffhencken / die Nürnberger führten jm auch                      viel Profiand zu / damit das Land möchte verschonet werden. Von dan&#x0303;en marchierte er neben Winschheim vn&#x0303; Rotenburg hin etwas                      strenger / weil er vernommen / daß der Statt Francke&#x0303;thal von den Spanischen je                      länger je mehr zugesetzet würde. De&#x0303;nach zoge er mit 108. Fähnlein zu Fuß 56.                      Corn. Reuttern / wiewol etwas schwach / jedoch in 10000. Mann starck / zu                      Manheim vber die Brück / vff welche die Spanische kurtz zuvor / sie zu ruiniren                      / ein Anschlag gehabt. Zu jm stiesse der General Veer mit 2000. Oberster Merven                      mit 1200. Obrist. Waldmanßhausen mit 2000. Ob. Landschad mit 1000. zu Fuß / Obr.                      Oberntraut mit 9 vnd Obr. Meggan mit 6. Cornet Reutern / 4. halben Carthaunen                      vnd zwey 6 &#x2114; Stücken: Haben also von dannen deß Morgens frühe vmb 8. Vhren jren                      Weg vff Franckenthal zugenommen. <note place="left">Spanische weichen                          vöder Belägerung für Franckenthal ab.</note> Aber die Spanische hatten sich                      schon davon gemacht. Dann als sie die Zurüstung zum Entsatz vernom&#x0303;en / sind sie vmb Mitternacht von der Belägerung abgewichen / die Belegerte                      (welche keine Gedancken auff ein Abzug gehabt / weil die Aufforderung so kurtz                      zuvor geschehen / auch noch auß etlichen Stücken / so hinderlassen / biß gegen                      Morgen geschossen worden) haben zwar vm&#x0303; dieselbe Zeit ein groß                      Geschrey vnd treibe&#x0303; der Pferd in dem die Spanische jhr Geschütz / Pagagy vnd was                      sie in der Eyl fortbringen können / abgeführet / im Wald gehöret / aber nit                      wissen könne&#x0303; / was es seye: Sie haben viel Krancke / Verwunde / Gewehr / grosse                      Kugeln / Bette vn&#x0303; anders hinderlassen / vnd sind die Belägerte                      solches plötzlichen Abzugs nit eher jnnen worden / biß es Tag worde&#x0303; / da die                      Englischen / so in den Aussenwercken gege&#x0303; den Spanischen Trenscheen gelegen / da                      sie es gesche&#x0303; / dem Läger zugeeylet / vn&#x0303; darin noch etliche                      Italianer ergriffen / welche vmb Fristung jhres Lebens / mit vermelden / daß sie                      keine Spanier / sondern J. talianer weren / vmb Gottes willen gebetten / die                      belägerte Soldaten vn&#x0303; Bürger sind auch damals außgefallen / das                      Läger geplündert vnd die Battereyen vnd Schantzen wider zerschleiffet. Vnder deß                      kam der von Manß feld mit dem vorgesagten Volck herbey / deme der Rath für den                      Entsatz 12000. fl. erleget / sein Reuterey damit zu befridigen Derselbe rückete                      auff solches den Spanische&#x0303; nach / in meinung sie in jrem zurück marchiren vn&#x0303; bey der Brücken an Stein anzugreiffen / aber sie hatten sich                      albereit zwischen de&#x0303; Rhein vnd einem Morast daselbst dermassen verschantzet /                      daß er jne&#x0303; ohn grossen Verlust nit beykom&#x0303;en mögen. Derhalben die                      Pfältzische Obristen wider nach Manheim vnd Heydelberg gekehret / er aber ist                      bey Mäheim vber die Brück ins Bistthum Speyr gezoge&#x0303;.</p>
          <p>In wehrender Belägerung Franckenthal haben sonderlich neben de&#x0303; Gubernator Graff                      Ludwig von Witgenstein / ein Herr von 23. Jaren / die Englische Capitain Ferver                      vnd Dexter / vnnd die Hochteutsche vnterm Waldmanshaus sich tapffer gehalten.                      Sie hatten in der Statt 3. Compag. Englische / 3. Comp. Teutsche / 2. Comp.                      Holländische / vnd 4. Compag. Landvolck vnd Außschuß / diese letzte aber / als                      sie geschen / daß es etwas hart hergehen wollen / sind zu zwanßig / dreissig                          vn&#x0303; mehr außgerissen / derer ein theil von den Spanischen                      ergriffen vnd Schantzgräber auß jhnen gemacht worden. Die Bürger hatten sich                      starck zu samen verbunden / vn&#x0303; dorffte niemand nichts von                      Vbergeben oder Accordiren reden / auch haben sie den Soldate&#x0303; kein Mangel                      gelassen / sondern damit sie selbige desto williger machte&#x0303; / jne&#x0303; alle gnüge                      geben.</p>
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[601/0676] Veer zu Mannheim / köndte sie nicht ohne seine Befehl vbergeben / solte dahin ziehen vnd seine Werbung jhm anbringen / er verwunderte sich vber die grosse Vnbescheidenheit seines Vice Generals / daß er die Statt so hefftig beschossen / vnd allen feindtlichen Gewalt / ehe er dieselbe nach Kriegs gebrauch auffgefordert / vervbet / jetzunder komme noch diß darzu / daß er von jhm eine Statt auffgegeben habẽ wolle / so da nit sein / sondern jm als einem Diener nur zuverwahren befohlẽ worden: Dem versprechen võ erhaltung der Religion vnd Privilegien / seye nit zutrawen / weil sie / Spanische / an andern Orten / da sie mit Frieden angenom̃en worden / kein Glauben gehalten / würden viel weniger denen zu Franckenthal Glaubẽ halten: Was das Quartir anlangete / hettẽ sie in dieser Statt gut Quartier / weren damit wol zufrieden / wolten die Spanier ein bessers haben / solten sie sehen / wo sie es bekamen. Auff solche Antwort hat der Trompeter nach dem Schultheissen vnd Burgermeistern der Statt gefraget / der Gubernator aber hat jm alsbald angedeutet / er solte sich weiter nicht auffhalten / hette nichts bey jnen zuthun / die Statt seye jhm vertrawet / hette jm endtlichen Bescheid gegeben / darnach er sich zu richten. Darauff er sich vieler Dräwwort verlauten lassen / vnd davon gezogen. Gegen Abend haben die Spanische abermaln / wie auch den folgenden Tag hefftig geschossen. Aber damahls kam jhnen die Zeitung / daß der von Manßfeld / in Meynung die Statt zuentsetzẽ / mit aller Macht herzu eylete. Dann als derselbe wie obgemeld / die Obere Pfaltz / vnter dem Schein eines Accords mit den Bayerischen / quittirte / zoge er mit seiner Armee / bey sich habende 10. stück Geschütz / Nürnberg vorbey auff Fürth / hielte vnterwegens / so viel müglich scharpffe Disciplin / ließ etliche / so etwas mißhandelt erstechẽ / oder erschiessen / oder auffhencken / die Nürnberger führten jm auch viel Profiand zu / damit das Land möchte verschonet werden. Von dañen marchierte er neben Winschheim vñ Rotenburg hin etwas strenger / weil er vernommen / daß der Statt Franckẽthal von den Spanischen je länger je mehr zugesetzet würde. Dẽnach zoge er mit 108. Fähnlein zu Fuß 56. Corn. Reuttern / wiewol etwas schwach / jedoch in 10000. Mann starck / zu Manheim vber die Brück / vff welche die Spanische kurtz zuvor / sie zu ruiniren / ein Anschlag gehabt. Zu jm stiesse der General Veer mit 2000. Oberster Merven mit 1200. Obrist. Waldmanßhausen mit 2000. Ob. Landschad mit 1000. zu Fuß / Obr. Oberntraut mit 9 vnd Obr. Meggan mit 6. Cornet Reutern / 4. halben Carthaunen vnd zwey 6 ℔ Stücken: Haben also von dannen deß Morgens frühe vmb 8. Vhren jren Weg vff Franckenthal zugenommen. Aber die Spanische hatten sich schon davon gemacht. Dann als sie die Zurüstung zum Entsatz vernom̃en / sind sie vmb Mitternacht von der Belägerung abgewichen / die Belegerte (welche keine Gedancken auff ein Abzug gehabt / weil die Aufforderung so kurtz zuvor geschehen / auch noch auß etlichen Stücken / so hinderlassen / biß gegen Morgen geschossen worden) haben zwar vm̃ dieselbe Zeit ein groß Geschrey vnd treibẽ der Pferd in dem die Spanische jhr Geschütz / Pagagy vnd was sie in der Eyl fortbringen können / abgeführet / im Wald gehöret / aber nit wissen könnẽ / was es seye: Sie haben viel Krancke / Verwunde / Gewehr / grosse Kugeln / Bette vñ anders hinderlassen / vnd sind die Belägerte solches plötzlichen Abzugs nit eher jnnen worden / biß es Tag wordẽ / da die Englischen / so in den Aussenwercken gegẽ den Spanischen Trenscheen gelegen / da sie es geschẽ / dem Läger zugeeylet / vñ darin noch etliche Italianer ergriffen / welche vmb Fristung jhres Lebens / mit vermelden / daß sie keine Spanier / sondern J. talianer weren / vmb Gottes willen gebetten / die belägerte Soldaten vñ Bürger sind auch damals außgefallen / das Läger geplündert vnd die Battereyen vnd Schantzen wider zerschleiffet. Vnder deß kam der von Manß feld mit dem vorgesagten Volck herbey / deme der Rath für den Entsatz 12000. fl. erleget / sein Reuterey damit zu befridigen Derselbe rückete auff solches den Spanischẽ nach / in meinung sie in jrem zurück marchiren vñ bey der Brücken an Stein anzugreiffen / aber sie hatten sich albereit zwischen dẽ Rhein vnd einem Morast daselbst dermassen verschantzet / daß er jnẽ ohn grossen Verlust nit beykom̃en mögen. Derhalben die Pfältzische Obristen wider nach Manheim vnd Heydelberg gekehret / er aber ist bey Mäheim vber die Brück ins Bistthum Speyr gezogẽ. Manßfeld ziehet auff Francken than / selbe Statt zu entsetzen. Spanische weichen vöder Belägerung für Franckenthal ab. In wehrender Belägerung Franckenthal haben sonderlich neben dẽ Gubernator Graff Ludwig von Witgenstein / ein Herr von 23. Jaren / die Englische Capitain Ferver vnd Dexter / vnnd die Hochteutsche vnterm Waldmanshaus sich tapffer gehalten. Sie hatten in der Statt 3. Compag. Englische / 3. Comp. Teutsche / 2. Comp. Holländische / vnd 4. Compag. Landvolck vnd Außschuß / diese letzte aber / als sie geschen / daß es etwas hart hergehen wollen / sind zu zwanßig / dreissig vñ mehr außgerissen / derer ein theil von den Spanischen ergriffen vnd Schantzgräber auß jhnen gemacht worden. Die Bürger hatten sich starck zu samen verbunden / vñ dorffte niemand nichts von Vbergeben oder Accordiren reden / auch haben sie den Soldatẽ kein Mangel gelassen / sondern damit sie selbige desto williger machtẽ / jnẽ alle gnüge geben. An Spanischer Seiten sollen / wie die Gefangene bekennet / in 3000. geblieben vnd verwundet worden seyn; von denen in der Statt aber sind 9. Bürger / vnd bey 100. Soldaten / darunder Cap. Ferver / deß Gubernators Bruder vnd ein Holländischer Leutenant / vmbkom̃en. Von den Spanischen wurde ein Graff / ein Colonell vber ein Regiment Italianer / ein Fendrich sampt vielen andern Italianern / vnd an der Statt Seiten ein Leutenant gefangen worden. Anzahl deren so in wehrender Belägerũ beyderseits vmbkom̃en. Demnach vnderdessen Hertz. Maximilian in Bayern von dẽ von Manßfeld sich hindergangẽ befundẽ / hat er nach Einnemung der Guarnison vnd Huldigung der Stätte Amberg vñ Newenmarck eine Armada zu Roß 47. Cornet Reutter vnder dem Graffen von Anhold / Obristen Bayerische Armada ziehet dem von Mantzfeld in die Vnder Pfaltz nach

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/676>, abgerufen am 23.11.2024.