Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

niemahls sich deß Wercks fähig gemacht / betrohet / auff grosse Geld summa gebrandschätzet / auch nit einmal durch J. Kay. May schreiben darvon können enthalten werden / hat mit obigen nichts gemeines / vnd muß billich den Commandeues zugemessen werden / vnnd ist eben dieses / anderer zu geschweigen der Fraw Grävin zu Hanaw / deren 40000. Reichsthaler abgefordert / davon sie ein ansehenliche Summa erlegen müssen / zugefügt / acht jhrentwegen von J. K. M. an den Marquis geschickt worden / aber wenig geholffen / dann ermelter Marquis anderst noch zur Zeit sich nit erkläret / als daß er an obiger Summa 5000. wolle fallen lassen.

Was auch für ein Accordo, auff vnterrhandlung deß Churfürsten zu Mayntz / vnd Landgraff Chur: vnd F. Gn. zwischen den vnirten Fürsten / vnd Marquis Spinola eyngangen / vnd ob die gezwungen / oder gantz freywillig hierzu sich acconmudirt, ob auch sie sich schon zur de fension der Chur Pfaltz verbunden / dannoch bey dieser gantzen Expedition vnnd eroberung so vieler Stätt vnd Flecken / vnd einem Feindlichen Feld-Läger jederzeit ein gutes vertrawen / auff den Marquis Spinola gesetzet / wird gleich falls / als zu J. Kön. M. Intention, die auff Ruhe / Fried vnd Eynigkeit gäntzlich dirigirt, nit gehörig / bey Seyt gerucket / daß aber darauß folgen solte / daß J. Kön. M. Chur Pfaltz / Churf. G auff keinerley Wege sich solten annehmen / solches hoffet man nicht / daß J. Kays. M. J. Kön. M. werde zumuthen / sondern werden dieselb hierdurch noch mehr angereitzet / J. Kays. M. freundlich zu ersuchen / sie mit dergleichen angetroheten Executionibus vnd Extremiteten dem gemeinen besten / zu remediren. nit allein eynhalten / sondern dieselben gäntzlich abstellen wöllen / Das dann J. Kays. M. zu vnsterblichem Ruhm wird gereichen / vnnd der Welt je mehr vnd mehr kundt machen / daß Ihr Kays. Ma. von keinem dependiren, oder Friedhässigen consilijs Gehör geben / vnd muß allhie alles ausser dem Gesicht / was zu exulcerirung vnd exaggerirung deß einen / vnd deß andern gereichen möchte / gelassen / auch dahin getrachtet werden / damit man durch dergleichen scharpffe Execution mittel zu einen rechtmässigen suspetto kein Anlaß gebe / vnd stellens J. Kön. M. jeder. männiglich / so nit durch passiones verlaytet / zu vrthaylen anhaimb / Ob nicht / da so viel Armeen hin vnd wider auff den Beinen / im gleichen von starcken außländischen Succurs das Geschrey gehet / man billich Vrsach hab / sich angedeuter Gefahr zu beförchten / vnd ob das dann so gering zu achten.

Wie dann auch dieses nicht wohl / in frembde Händel sich mischen / kan genennet werden / wann auß Lieb vnnd Trew zum gemeinen Vatterlandt / erhaltung haylsamer Satzungen / abwendung fernerm Blutvergiessen / vnd weiterer eynführung fremmdes Kriegsvolcks / auß Christlichem Gemüth vorzukommen / freundlich gesucht wird / den sanfften vnd gelinden Weg zu gehen / vnd schädliche Extrema abzuschaffen / inmassen auß Christl. Neygung J. Kön. M zu der gemeinen Wolfahrt solches gethan / vnd werden Jhr Kays. M. J. Kön. M. weiter nit verdencken / daß dieselbe nit gernsehen / sondern durch alle billiche Christliche verantwortliche Weg gern verhüten möchten / Daß dero nechste Blutsfreundt nicht gäntzlich in das Verderben gestürtzt werden / vnd wird demnach nachmals an statt J. Kön. M. repetiret, daß J. Kay. M. auß Vätterlichem mitleyden / mit dem jetzigen erbärmlichen Zustandt deß R. Reichs / auch J. M zu freundlichem Gefallen / sich wollen belieben lassen / daß die Armeen an allen Orten werden abgedanckt vnd abgeführet / alle gegen Ligae, weil die Vnio dissoluirt, ebenfalls abgeschafft / allein der ersten Proposition benante Extremiteten, vnd wie die Namen haben / auß getilget / Chur Pfaltz neben andern Fürsten / bey dem jhrigen zu rechter Realversicherung deß Religion vnd Prophanfrieden ruhig gelassen / schaden vnnd vnkosten compensiret, demnach Chur Pfaltz / Churf. Gn. Länder mehren Thayl verderbet / vnd erschöpfft / vnd dieses dem offnen Bono publico condonirt würde / hingegen der Churfürst / Pfaltzgraff / auff die Cron Böhaimb vnd die jncorporirte Länder / für sich vnd S. F. G Erben renunciire, vnd da dannoch etwas / so wol in J. Kay. Satisfaction, als andere Stände versicherung reichend / vbrig / solches alles / wie das auch möchte Namen haben / Gütlichen Tractaren vntergeben / vnd dahin mit eynhelligem Gemüth / Sinn vnd Gedancken gestrebet würde / daß ein Christliche Lieb vnnd löbl. general amnestiam, alle verbitterun auß dem Wege geraumet / vnd endlich das hochnöthige / vnter den Teutschen Chur vnd Fürsten herkommende Vertrawen wider gebracht / das Haupt mit den Gliedern gäntzlich versöhnet / vnnd also alles in ein Friedliches / Gott wohlgefälliges Wesen / wider gesetzet würde / vnd wollen J. Kay. M. sich dero hohen Kay. begabnuß vnd prudentz nach / erinnern / daß auch iniqua pax, da man diesen ja also wolte tituliren, justo bello billich zu praeferiren, vnnd daß (miles parce ciuibus) auch die Haydnische Kayser mit Heroischer Stimm geruffen / daß dem Glück / welches dem grösten so wol / als dem kleinsten / seine Tück / auch wohl in rechtmässigen reuangues beweiset / nicht zu viel zu trawen / vnnd demnach das bonum publicum ins Mittel tretten / vnd der Sachen den Außschlag geben / in reiffer erwegung / daß die Exempel solches suadirent, nit weit zu holen / nach dem mahl im Niderlandt die manutenirung der Extremiteten, einen erschröcklichen Krieg / vnd spendung so viel tausent Menschen / vnd Millionen Goldt vnnd Silber / zu Boden richtung vieler schöner Länder verursacht / vnnd wie nach vielen langen Jahren / dem Frieden ward nachgetrachtet / musten doch vorige ja viel gelindere Mittel / den Steinhaben / vnnd die Thür zuthun / die Extremiteten abgestellet / vnd der glimpfflichste Weg gegangen werden.

Ingleichem wie die Venediger von Papst Paulo V. in Bann gethan / vnnd die Sache zun

niemahls sich deß Wercks fähig gemacht / betrohet / auff grosse Geld sum̃a gebrandschätzet / auch nit einmal durch J. Kay. May schreiben darvon können enthalten werden / hat mit obigen nichts gemeines / vnd muß billich den Com̃andeues zugemessen werden / vnnd ist eben dieses / anderer zu geschweigen der Fraw Grävin zu Hanaw / derẽ 40000. Reichsthaler abgefordert / davon sie ein ansehenliche Summa erlegen müssen / zugefügt / acht jhrentwegen von J. K. M. an den Marquis geschickt worden / aber wenig geholffen / dann ermelter Marquis anderst noch zur Zeit sich nit erkläret / als daß er an obiger Summa 5000. wolle fallen lassen.

Was auch für ein Accordo, auff vnterrhandlung deß Churfürsten zu Mayntz / vñ Landgraff Chur: vnd F. Gn. zwischen den vnirten Fürsten / vnd Marquis Spinola eyngangen / vnd ob die gezwungen / oder gantz freywillig hierzu sich accõmudirt, ob auch sie sich schon zur de fension der Chur Pfaltz verbunden / dannoch bey dieser gantzen Expedition vnnd eroberung so vieler Stätt vnd Flecken / vnd einem Feindlichen Feld-Läger jederzeit ein gutes vertrawen / auff den Marquis Spinola gesetzet / wird gleich falls / als zu J. Kön. M. Intention, die auff Ruhe / Fried vnd Eynigkeit gäntzlich dirigirt, nit gehörig / bey Seyt gerucket / daß aber darauß folgen solte / daß J. Kön. M. Chur Pfaltz / Churf. G auff keinerley Wege sich solten annehmen / solches hoffet man nicht / daß J. Kays. M. J. Kön. M. werde zumuthen / sondern werden dieselb hierdurch noch mehr angereitzet / J. Kays. M. freundlich zu ersuchen / sie mit dergleichen angetroheten Executionibus vñ Extremiteten dem gemeinen besten / zu remediren. nit allein eynhalten / sondern dieselben gäntzlich abstellen wöllen / Das dann J. Kays. M. zu vnsterblichem Ruhm wird gereichen / vnnd der Welt je mehr vnd mehr kundt machen / daß Ihr Kays. Ma. von keinem dependiren, oder Friedhässigen consilijs Gehör geben / vnd muß allhie alles ausser dem Gesicht / was zu exulcerirung vnd exaggerirung deß einen / vnd deß andern gereichen möchte / gelassen / auch dahin getrachtet werden / damit man durch dergleichen scharpffe Execution mittel zu einẽ rechtmässigen suspetto kein Anlaß gebe / vnd stellens J. Kön. M. jeder. männiglich / so nit durch passiones verlaytet / zu vrthaylen anhaimb / Ob nicht / da so viel Armeen hin vnd wider auff den Beinen / im gleichen von starcken außländischen Succurs das Geschrey gehet / man billich Vrsach hab / sich angedeuter Gefahr zu beförchten / vnd ob das dann so gering zu achten.

Wie dann auch dieses nicht wohl / in frembde Händel sich mischen / kan genennet werden / wann auß Lieb vnnd Trew zum gemeinen Vatterlandt / erhaltung haylsamer Satzungen / abwendung fernerm Blutvergiessen / vnd weiterer eynführung frem̃des Kriegsvolcks / auß Christlichem Gemüth vorzukom̃en / freundlich gesucht wird / den sanfften vnd gelinden Weg zu gehen / vnd schädliche Extrema abzuschaffen / inmassen auß Christl. Neygung J. Kön. M zu der gemeinen Wolfahrt solches gethan / vnd werden Jhr Kays. M. J. Kön. M. weiter nit verdencken / daß dieselbe nit gernsehen / sondern durch alle billiche Christliche verantwortliche Weg gern verhüten möchten / Daß dero nechste Blutsfreundt nicht gäntzlich in das Verderben gestürtzt werden / vñ wird demnach nachmals an statt J. Kön. M. repetiret, daß J. Kay. M. auß Vätterlichem mitleyden / mit dem jetzigen erbärmlichen Zustandt deß R. Reichs / auch J. M zu freundlichem Gefallen / sich wollen belieben lassen / daß die Armeen an allen Orten werden abgedanckt vnd abgeführet / alle gegen Ligae, weil die Vnio dissoluirt, ebenfalls abgeschafft / allein der erstẽ Proposition benante Extremiteten, vnd wie die Namen haben / auß getilget / Chur Pfaltz neben andern Fürsten / bey dem jhrigen zu rechter Realversicherung deß Religion vnd Prophanfrieden ruhig gelassen / schaden vnnd vnkosten compensiret, demnach Chur Pfaltz / Churf. Gn. Länder mehren Thayl verderbet / vnd erschöpfft / vnd dieses dem offnen Bono publico condonirt würde / hingegen der Churfürst / Pfaltzgraff / auff die Cron Böhaimb vnd die jncorporirte Länder / für sich vnd S. F. G Erben renunciire, vnd da dañoch etwas / so wol in J. Kay. Satisfaction, als andere Stände versicherung reichend / vbrig / solches alles / wie das auch möchte Namen haben / Gütlichen Tractaren vntergeben / vnd dahin mit eynhelligem Gemüth / Sinn vnd Gedancken gestrebet würde / daß ein Christliche Lieb vnnd löbl. general amnestiam, alle verbitterũ auß dem Wege geraumet / vnd endlich das hochnöthige / vnter den Teutschen Chur vnd Fürsten herkommende Vertrawen wider gebracht / das Haupt mit den Gliedern gäntzlich versöhnet / vnnd also alles in ein Friedliches / Gott wohlgefälliges Wesen / wider gesetzet würde / vnd wollen J. Kay. M. sich dero hohen Kay. begabnuß vnd prudentz nach / erinnern / daß auch iniqua pax, da man diesen ja also wolte tituliren, justo bello billich zu praeferiren, vnnd daß (miles parce ciuibus) auch die Haydnische Kayser mit Heroischer Stim̃ geruffen / daß dem Glück / welches dem grösten so wol / als dem kleinsten / seine Tück / auch wohl in rechtmässigen reuangues beweiset / nicht zu viel zu trawen / vnnd demnach das bonum publicum ins Mittel tretten / vnd der Sachen den Außschlag geben / in reiffer erwegung / daß die Exempel solches suadirent, nit weit zu holen / nach dem mahl im Niderlandt die manutenirung der Extremiteten, einen erschröcklichen Krieg / vnd spendũg so viel tausent Menschen / vnd Millionen Goldt vnnd Silber / zu Boden richtung vieler schöner Länder verursacht / vnnd wie nach vielen langen Jahren / dem Frieden ward nachgetrachtet / musten doch vorige ja viel gelindere Mittel / den Steinhaben / vnnd die Thür zuthun / die Extremiteten abgestellet / vnd der glimpfflichste Weg gegangen werden.

Ingleichem wie die Venediger von Papst Paulo V. in Bann gethan / vnnd die Sache zun

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0629" n="560"/>
niemahls sich deß Wercks fähig gemacht / betrohet / auff grosse Geld sum&#x0303;a gebrandschätzet / auch nit einmal durch J. Kay. May schreiben                      darvon können enthalten werden / hat mit obigen nichts gemeines / vnd muß                      billich den Com&#x0303;andeues zugemessen werden / vnnd ist eben                      dieses / anderer zu geschweigen der Fraw Grävin zu Hanaw / dere&#x0303; 40000.                      Reichsthaler abgefordert / davon sie ein ansehenliche Summa erlegen müssen /                      zugefügt / acht jhrentwegen von J. K. M. an den Marquis geschickt worden / aber                      wenig geholffen / dann ermelter Marquis anderst noch zur Zeit sich nit erkläret                      / als daß er an obiger Summa 5000. wolle fallen lassen.</p>
          <p>Was auch für ein Accordo, auff vnterrhandlung deß Churfürsten zu Mayntz / vn&#x0303; Landgraff Chur: vnd F. Gn. zwischen den vnirten Fürsten / vnd                      Marquis Spinola eyngangen / vnd ob die gezwungen / oder gantz freywillig hierzu                      sich acco&#x0303;mudirt, ob auch sie sich schon zur de fension der Chur                      Pfaltz verbunden / dannoch bey dieser gantzen Expedition vnnd eroberung so                      vieler Stätt vnd Flecken / vnd einem Feindlichen Feld-Läger jederzeit ein gutes                      vertrawen / auff den Marquis Spinola gesetzet / wird gleich falls / als zu J.                      Kön. M. Intention, die auff Ruhe / Fried vnd Eynigkeit gäntzlich dirigirt, nit                      gehörig / bey Seyt gerucket / daß aber darauß folgen solte / daß J. Kön. M. Chur                      Pfaltz / Churf. G auff keinerley Wege sich solten annehmen / solches hoffet man                      nicht / daß J. Kays. M. J. Kön. M. werde zumuthen / sondern werden dieselb                      hierdurch noch mehr angereitzet / J. Kays. M. freundlich zu ersuchen / sie mit                      dergleichen angetroheten Executionibus vn&#x0303; Extremiteten dem                      gemeinen besten / zu remediren. nit allein eynhalten / sondern dieselben                      gäntzlich abstellen wöllen / Das dann J. Kays. M. zu vnsterblichem Ruhm wird                      gereichen / vnnd der Welt je mehr vnd mehr kundt machen / daß Ihr Kays. Ma. von                      keinem dependiren, oder Friedhässigen consilijs Gehör geben / vnd muß allhie                      alles ausser dem Gesicht / was zu exulcerirung vnd exaggerirung deß einen / vnd                      deß andern gereichen möchte / gelassen / auch dahin getrachtet werden / damit                      man durch dergleichen scharpffe Execution mittel zu eine&#x0303; rechtmässigen suspetto                      kein Anlaß gebe / vnd stellens J. Kön. M. jeder. männiglich / so nit durch                      passiones verlaytet / zu vrthaylen anhaimb / Ob nicht / da so viel Armeen hin                      vnd wider auff den Beinen / im gleichen von starcken außländischen Succurs das                      Geschrey gehet / man billich Vrsach hab / sich angedeuter Gefahr zu beförchten /                      vnd ob das dann so gering zu achten.</p>
          <p>Wie dann auch dieses nicht wohl / in frembde Händel sich mischen / kan genennet                      werden / wann auß Lieb vnnd Trew zum gemeinen Vatterlandt / erhaltung haylsamer                      Satzungen / abwendung fernerm Blutvergiessen / vnd weiterer eynführung frem&#x0303;des Kriegsvolcks / auß Christlichem Gemüth vorzukom&#x0303;en / freundlich gesucht wird / den sanfften vnd gelinden Weg zu gehen / vnd                      schädliche Extrema abzuschaffen / inmassen auß Christl. Neygung J. Kön. M zu der                      gemeinen Wolfahrt solches gethan / vnd werden Jhr Kays. M. J. Kön. M. weiter nit                      verdencken / daß dieselbe nit gernsehen / sondern durch alle billiche                      Christliche verantwortliche Weg gern verhüten möchten / Daß dero nechste                      Blutsfreundt nicht gäntzlich in das Verderben gestürtzt werden / vn&#x0303; wird demnach nachmals an statt J. Kön. M. repetiret, daß J. Kay. M. auß                      Vätterlichem mitleyden / mit dem jetzigen erbärmlichen Zustandt deß R. Reichs /                      auch J. M zu freundlichem Gefallen / sich wollen belieben lassen / daß die                      Armeen an allen Orten werden abgedanckt vnd abgeführet / alle gegen Ligae, weil                      die Vnio dissoluirt, ebenfalls abgeschafft / allein der erste&#x0303; Proposition                      benante Extremiteten, vnd wie die Namen haben / auß getilget / Chur Pfaltz neben                      andern Fürsten / bey dem jhrigen zu rechter Realversicherung deß Religion vnd                      Prophanfrieden ruhig gelassen / schaden vnnd vnkosten compensiret, demnach Chur                      Pfaltz / Churf. Gn. Länder mehren Thayl verderbet / vnd erschöpfft / vnd dieses                      dem offnen Bono publico condonirt würde / hingegen der Churfürst / Pfaltzgraff /                      auff die Cron Böhaimb vnd die jncorporirte Länder / für sich vnd S. F. G Erben                      renunciire, vnd da dan&#x0303;och etwas / so wol in J. Kay. Satisfaction,                      als andere Stände versicherung reichend / vbrig / solches alles / wie das auch                      möchte Namen haben / Gütlichen Tractaren vntergeben / vnd dahin mit eynhelligem                      Gemüth / Sinn vnd Gedancken gestrebet würde / daß ein Christliche Lieb vnnd                      löbl. general amnestiam, alle verbitteru&#x0303; auß dem Wege geraumet / vnd endlich                      das hochnöthige / vnter den Teutschen Chur vnd Fürsten herkommende Vertrawen                      wider gebracht / das Haupt mit den Gliedern gäntzlich versöhnet / vnnd also                      alles in ein Friedliches / Gott wohlgefälliges Wesen / wider gesetzet würde /                      vnd wollen J. Kay. M. sich dero hohen Kay. begabnuß vnd prudentz nach / erinnern                      / daß auch iniqua pax, da man diesen ja also wolte tituliren, justo bello                      billich zu praeferiren, vnnd daß (miles parce ciuibus) auch die Haydnische                      Kayser mit Heroischer Stim&#x0303; geruffen / daß dem Glück / welches dem                      grösten so wol / als dem kleinsten / seine Tück / auch wohl in rechtmässigen                      reuangues beweiset / nicht zu viel zu trawen / vnnd demnach das bonum publicum                      ins Mittel tretten / vnd der Sachen den Außschlag geben / in reiffer erwegung /                      daß die Exempel solches suadirent, nit weit zu holen / nach dem mahl im                      Niderlandt die manutenirung der Extremiteten, einen erschröcklichen Krieg / vnd                          spendu&#x0303;g so viel tausent Menschen / vnd Millionen Goldt vnnd                      Silber / zu Boden richtung vieler schöner Länder verursacht / vnnd wie nach                      vielen langen Jahren / dem Frieden ward nachgetrachtet / musten doch vorige ja                      viel gelindere Mittel / den Steinhaben / vnnd die Thür zuthun / die Extremiteten                      abgestellet / vnd der glimpfflichste Weg gegangen werden.</p>
          <p>Ingleichem wie die Venediger von Papst Paulo V. in Bann gethan / vnnd die Sache                          zun
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[560/0629] niemahls sich deß Wercks fähig gemacht / betrohet / auff grosse Geld sum̃a gebrandschätzet / auch nit einmal durch J. Kay. May schreiben darvon können enthalten werden / hat mit obigen nichts gemeines / vnd muß billich den Com̃andeues zugemessen werden / vnnd ist eben dieses / anderer zu geschweigen der Fraw Grävin zu Hanaw / derẽ 40000. Reichsthaler abgefordert / davon sie ein ansehenliche Summa erlegen müssen / zugefügt / acht jhrentwegen von J. K. M. an den Marquis geschickt worden / aber wenig geholffen / dann ermelter Marquis anderst noch zur Zeit sich nit erkläret / als daß er an obiger Summa 5000. wolle fallen lassen. Was auch für ein Accordo, auff vnterrhandlung deß Churfürsten zu Mayntz / vñ Landgraff Chur: vnd F. Gn. zwischen den vnirten Fürsten / vnd Marquis Spinola eyngangen / vnd ob die gezwungen / oder gantz freywillig hierzu sich accõmudirt, ob auch sie sich schon zur de fension der Chur Pfaltz verbunden / dannoch bey dieser gantzen Expedition vnnd eroberung so vieler Stätt vnd Flecken / vnd einem Feindlichen Feld-Läger jederzeit ein gutes vertrawen / auff den Marquis Spinola gesetzet / wird gleich falls / als zu J. Kön. M. Intention, die auff Ruhe / Fried vnd Eynigkeit gäntzlich dirigirt, nit gehörig / bey Seyt gerucket / daß aber darauß folgen solte / daß J. Kön. M. Chur Pfaltz / Churf. G auff keinerley Wege sich solten annehmen / solches hoffet man nicht / daß J. Kays. M. J. Kön. M. werde zumuthen / sondern werden dieselb hierdurch noch mehr angereitzet / J. Kays. M. freundlich zu ersuchen / sie mit dergleichen angetroheten Executionibus vñ Extremiteten dem gemeinen besten / zu remediren. nit allein eynhalten / sondern dieselben gäntzlich abstellen wöllen / Das dann J. Kays. M. zu vnsterblichem Ruhm wird gereichen / vnnd der Welt je mehr vnd mehr kundt machen / daß Ihr Kays. Ma. von keinem dependiren, oder Friedhässigen consilijs Gehör geben / vnd muß allhie alles ausser dem Gesicht / was zu exulcerirung vnd exaggerirung deß einen / vnd deß andern gereichen möchte / gelassen / auch dahin getrachtet werden / damit man durch dergleichen scharpffe Execution mittel zu einẽ rechtmässigen suspetto kein Anlaß gebe / vnd stellens J. Kön. M. jeder. männiglich / so nit durch passiones verlaytet / zu vrthaylen anhaimb / Ob nicht / da so viel Armeen hin vnd wider auff den Beinen / im gleichen von starcken außländischen Succurs das Geschrey gehet / man billich Vrsach hab / sich angedeuter Gefahr zu beförchten / vnd ob das dann so gering zu achten. Wie dann auch dieses nicht wohl / in frembde Händel sich mischen / kan genennet werden / wann auß Lieb vnnd Trew zum gemeinen Vatterlandt / erhaltung haylsamer Satzungen / abwendung fernerm Blutvergiessen / vnd weiterer eynführung frem̃des Kriegsvolcks / auß Christlichem Gemüth vorzukom̃en / freundlich gesucht wird / den sanfften vnd gelinden Weg zu gehen / vnd schädliche Extrema abzuschaffen / inmassen auß Christl. Neygung J. Kön. M zu der gemeinen Wolfahrt solches gethan / vnd werden Jhr Kays. M. J. Kön. M. weiter nit verdencken / daß dieselbe nit gernsehen / sondern durch alle billiche Christliche verantwortliche Weg gern verhüten möchten / Daß dero nechste Blutsfreundt nicht gäntzlich in das Verderben gestürtzt werden / vñ wird demnach nachmals an statt J. Kön. M. repetiret, daß J. Kay. M. auß Vätterlichem mitleyden / mit dem jetzigen erbärmlichen Zustandt deß R. Reichs / auch J. M zu freundlichem Gefallen / sich wollen belieben lassen / daß die Armeen an allen Orten werden abgedanckt vnd abgeführet / alle gegen Ligae, weil die Vnio dissoluirt, ebenfalls abgeschafft / allein der erstẽ Proposition benante Extremiteten, vnd wie die Namen haben / auß getilget / Chur Pfaltz neben andern Fürsten / bey dem jhrigen zu rechter Realversicherung deß Religion vnd Prophanfrieden ruhig gelassen / schaden vnnd vnkosten compensiret, demnach Chur Pfaltz / Churf. Gn. Länder mehren Thayl verderbet / vnd erschöpfft / vnd dieses dem offnen Bono publico condonirt würde / hingegen der Churfürst / Pfaltzgraff / auff die Cron Böhaimb vnd die jncorporirte Länder / für sich vnd S. F. G Erben renunciire, vnd da dañoch etwas / so wol in J. Kay. Satisfaction, als andere Stände versicherung reichend / vbrig / solches alles / wie das auch möchte Namen haben / Gütlichen Tractaren vntergeben / vnd dahin mit eynhelligem Gemüth / Sinn vnd Gedancken gestrebet würde / daß ein Christliche Lieb vnnd löbl. general amnestiam, alle verbitterũ auß dem Wege geraumet / vnd endlich das hochnöthige / vnter den Teutschen Chur vnd Fürsten herkommende Vertrawen wider gebracht / das Haupt mit den Gliedern gäntzlich versöhnet / vnnd also alles in ein Friedliches / Gott wohlgefälliges Wesen / wider gesetzet würde / vnd wollen J. Kay. M. sich dero hohen Kay. begabnuß vnd prudentz nach / erinnern / daß auch iniqua pax, da man diesen ja also wolte tituliren, justo bello billich zu praeferiren, vnnd daß (miles parce ciuibus) auch die Haydnische Kayser mit Heroischer Stim̃ geruffen / daß dem Glück / welches dem grösten so wol / als dem kleinsten / seine Tück / auch wohl in rechtmässigen reuangues beweiset / nicht zu viel zu trawen / vnnd demnach das bonum publicum ins Mittel tretten / vnd der Sachen den Außschlag geben / in reiffer erwegung / daß die Exempel solches suadirent, nit weit zu holen / nach dem mahl im Niderlandt die manutenirung der Extremiteten, einen erschröcklichen Krieg / vnd spendũg so viel tausent Menschen / vnd Millionen Goldt vnnd Silber / zu Boden richtung vieler schöner Länder verursacht / vnnd wie nach vielen langen Jahren / dem Frieden ward nachgetrachtet / musten doch vorige ja viel gelindere Mittel / den Steinhaben / vnnd die Thür zuthun / die Extremiteten abgestellet / vnd der glimpfflichste Weg gegangen werden. Ingleichem wie die Venediger von Papst Paulo V. in Bann gethan / vnnd die Sache zun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/629
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/629>, abgerufen am 23.11.2024.