Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

also erwiesen vnd verhalten / daß auch die jenige Fürsten selbst / welche wider jhn / Spinolam, zu Feldt gelegen / auff jhn ein sonderliches Vertrawen gesetzt / dermassen / daß Theyls derselben jhn in jhren angelegenen Sachen zu einer Interposition wohl leyden mögen. Dannenhero J. K. M. vmb so viel desto mehr der vnzweiffentlichen zuuersicht leben / (weil die jenige / welche / der auffgerichten Vnion halben / sich zur defension der Chur Pfaltz etwas mehr verbunden zu seyn / erachten / sonsten auch demselben Landt näher gelegen / endlich erkant / vnd so weit in sich gangen / dz jhnen gegen J. Kay. M. als dem Oberhaupt / die Waffen zuführen / vnd jhre Bündnuß zu erstrecken / nit geziemen wolle /) es werden die jenige / so bißhero in guter Ruhe gestanden / vnd sich der obgeschriebenen Händel nit thaylhafftig gemacht / nit erst jetzo / da man den gewüntschten Frieden niemahls näher vor Augen gesehen / sich durch vngleiche Impressiones dahin bewegen lassen / oder zu dergleichen Gedancken vrsach nehmen / gleichsam J Kay. M. durch vnruhig vnd Friedhässige Gemüther / von jhren anfangs gefasten Resolutionen sich abwenden / vnd zu gefährlichen Consilijs vnnd hochbesorglichen Extremiteten verlayten liessen / jnmassen J. M. dann in jhren Actionibus von andern niemalen dependirt, viel weniger aber dergleichen Friedhässigen vorbildungen im wenigsten Gehör gegeben / noch auch ins künfftig verstatten / sondern sich dermassen in allem erzeygen wöllen / daß die / jhrem Hauß angebohrne Milde vnd Gütigkeit / welche bißhero erleuchtet vorgangen / von Chur. vnnd Fürsten / wie allbereit / also auch ins künfftig gelobt vnd gepriesen werden soll Jhre May haben auch vber dieses / seyd obgehörter entstandenen vnglückseligen Rebellion dero Friedliebend Gemüth bey männiglichen also an Tag gegeben / dz darbey eynige Veränderung nicht zu spüren gewest / weil J. May das jenige / was endlichen mit Erkenn-vnd Außfertigung der Achtserklärung vnd darauff angestelten Execution vorgangen / vnd zu Werck gestellet worden / gleich anfangs mit jhrem offenen Cassatorio vnd Protestation noch deutlicher / aber folgends durch dz im Monat Aprili nechst verwiechenen Jahrs abgangene Monitorium angedeutet vnd zu verstehen geben haben. Wie J. M. nun forderst gern wüntschen vnd sehen möchten / daß der erklärte Aechter Jhre / vnd thayls deß Reichs vornehmer Chur-vnd Fürsten gnädig vnd trewhertzige verwarnung mehrers in acht genommen / dann sich durch Friedhässig vbel intentionirte Rathgeber vnd Gemüther / zu so abschewlichen vnnd vnverantwortlichen Handlungen vnnd Verbrechen verlayten lassen / also hätte es zu gegenwärtigen Vngelegenheiten vnd gefährlichen Extremiteten im H. Reich niemals kommen dörffen / da man denen dem Churf: Hauß Pfaltz nahend zugethanen Verwandten mehr / dann solchen bösen Räthen gefolgt hätte. Es ist aber dieses hochgefährlich Wesen / mit verleyhung Göttl: Gnaden / gleichwohl so weit gestillet / daß weder Kön W. noch auch Fürsten vnd Ständt deß Nider. Sächs. Crayß / oder andere deß Reichs Mitglieder sich der wenigsten Gefahr / viel weniger aber / wie durch J. M. Feind der Kön. W. vnd andern gehorsamen Ständen vorgebildt wird / verheer- vnd verwüstung jhrer Landen / von J. M. Kriegsvolck zu beföchten / da man sich anders eins vnd andern Orths in dasselbe / wider verhoffen / nicht selbst zu mischen gedenckt / welches dann zu dem gewüntschten Frieden wenig anlaß geben / sondern durch jhr der Ständte / so sich deß Aechters annehmen möchten / vnd gar nit J. M. vervrsachen (als die in den vorgeschriebenen terminis, jres obligenden Kay. Ampts zu verharren gäntzlich entschlossen) die von der Kön. W angeregte consequentien leichtlich erweckt werden könten.

Hierumben so versehen J. Kay. M. sich zu J. Kön. W. gesinnen vnd begehren an dieselbe gantz Freundl: vnd Nachbarlich / Sie als ein vornehmes deß H. Reichs Mitglied / wollen oberzehlter der Sachen beschaffenheit nach / diß Orts / deß H. Reichs Wolfahrt / vnd deß Oberhaupts billichen Respect viel mehrers / dann etwa ein priuat Freund-vnd Schwagerschafft ansehen vnd gelten lassen / vnd zu beförderung deß H. Reichs wolfahrt vnd versicherung / dieses für kein mittel halten / daß J M. von dem jenigen / was vermittelst ordentlicher Erkandnuß / auß so hochwichtig gegebenen Vrsachen / zu vorkommung gäntzlicher Ruin deß Reichs / vnd aller derselben Obrigkeit auß gesprochen / als gleichsam vnrechtmässig cassirn, die angeordnete Execution auß Handen setzen / vnd jhrem Feindt / vnd erklärten Aechter / auch seinem Anhang so viel Lufft lassen sollen / seine jnn- vnd ausserhalb deß Reichs starck suchende Kriegsverfassung / in dem derselbe zumal in jhrem Königreich Böhaimm vornehme Stätt vnd Plätz noch biß dato nit allein jnnen behält / sondern sich anderer mehr zu bemächtigen vntersteht / auff die Bein zu bringen / vnd seinen Vorthayl zu gewinnen / welches J Kay. M. J. Kön. W. verhoffentlich eben so wenig zumuthen werden / Als fast J. Kön. W. nit vnbillich empfinden würden / da ein Stand jhres Königreichs / wider jhre Vrthayl vnd Declaration, anderer Orthen dergleichen Beyfall suchen / vnd erlangen / oder auch so beschaffene Conditiones seiner Königl. W. vorbringen würde.

Beschließlich / weil J. M. newlich etlich andedere Fürsten vnnd Ständt deß Reichs / vermittelst etlicher an dero Kayserl. Hoff abgeordneten Gesandten / vmb viel gedachten Aechter außsöhnung / vnd einstellung der Execution, oder doch suspension derselben gleicher gestalt angesucht / vnd gebetten / Solche aber auff Gnad einwenden vnd nicht gleichsam von Rechts wegen dieselben beschehen müste / gerichtet.

So haben sich J. Kays. M. darüber weiter nit erklären können / dann daß sie auß denen bißhero geführten bezeygungen / vnd continuirenden widersetzlichkeiten gegen einen beharrlichen Widersacher / der die Gnad weder sucht / noch sich zu würcklicher satisfaction erbietet / oder anders / so

also erwiesen vnd verhalten / daß auch die jenige Fürsten selbst / welche wider jhn / Spinolam, zu Feldt gelegen / auff jhn ein sonderliches Vertrawen gesetzt / dermassen / daß Theyls derselben jhn in jhren angelegenen Sachen zu einer Interposition wohl leyden mögen. Dannenhero J. K. M. vmb so viel desto mehr der vnzweiffentlichen zuuersicht leben / (weil die jenige / welche / der auffgerichten Vnion halben / sich zur defension der Chur Pfaltz etwas mehr verbunden zu seyn / erachten / sonsten auch demselben Landt näher gelegen / endlich erkant / vnd so weit in sich gangen / dz jhnen gegen J. Kay. M. als dem Oberhaupt / die Waffen zuführen / vnd jhre Bündnuß zu erstrecken / nit geziemen wolle /) es werden die jenige / so bißhero in guter Ruhe gestanden / vnd sich der obgeschriebenen Händel nit thaylhafftig gemacht / nit erst jetzo / da man den gewüntschten Frieden niemahls näher vor Augen gesehen / sich durch vngleiche Impressiones dahin bewegen lassen / oder zu dergleichen Gedancken vrsach nehmen / gleichsam J Kay. M. durch vnruhig vnd Friedhässige Gemüther / von jhren anfangs gefasten Resolutionen sich abwenden / vñ zu gefährlichen Consilijs vnnd hochbesorglichen Extremiteten verlayten liessen / jnmassen J. M. dann in jhren Actionibus von andern niemalen dependirt, viel weniger aber dergleichen Friedhässigen vorbildungen im wenigsten Gehör gegeben / noch auch ins künfftig verstatten / sondern sich dermassen in allem erzeygen wöllen / daß die / jhrem Hauß angebohrne Milde vnd Gütigkeit / welche bißhero erleuchtet vorgangen / von Chur. vnnd Fürsten / wie allbereit / also auch ins künfftig gelobt vnd gepriesen werden soll Jhre May haben auch vber dieses / seyd obgehörter entstandenen vnglückseligen Rebellion dero Friedliebend Gemüth bey männiglichen also an Tag gegeben / dz darbey eynige Veränderung nicht zu spüren gewest / weil J. May das jenige / was endlichen mit Erkenn-vnd Außfertigung der Achtserklärung vnd darauff angestelten Execution vorgangen / vnd zu Werck gestellet worden / gleich anfangs mit jhrem offenen Cassatorio vnd Protestation noch deutlicher / aber folgends durch dz im Monat Aprili nechst verwiechenen Jahrs abgangene Monitorium angedeutet vnd zu verstehen geben haben. Wie J. M. nun forderst gern wüntschen vnd sehen möchten / daß der erklärte Aechter Jhre / vnd thayls deß Reichs vornehmer Chur-vnd Fürsten gnädig vnd trewhertzige verwarnung mehrers in acht genommen / dann sich durch Friedhässig vbel intentionirte Rathgeber vnd Gemüther / zu so abschewlichen vnnd vnverantwortlichen Handlungen vnnd Verbrechen verlayten lassen / also hätte es zu gegenwärtigen Vngelegenheiten vnd gefährlichen Extremiteten im H. Reich niemals kommen dörffen / da man denen dem Churf: Hauß Pfaltz nahend zugethanen Verwandten mehr / dann solchen bösen Räthen gefolgt hätte. Es ist aber dieses hochgefährlich Wesen / mit verleyhung Göttl: Gnaden / gleichwohl so weit gestillet / daß weder Kön W. noch auch Fürsten vnd Ständt deß Nider. Sächs. Crayß / oder andere deß Reichs Mitglieder sich der wenigsten Gefahr / viel weniger aber / wie durch J. M. Feind der Kön. W. vnd andern gehorsamen Ständen vorgebildt wird / verheer- vnd verwüstung jhrer Landen / võ J. M. Kriegsvolck zu beföchten / da man sich anders eins vnd andern Orths in dasselbe / wider verhoffen / nicht selbst zu mischen gedenckt / welches dann zu dem gewüntschten Frieden wenig anlaß geben / sondern durch jhr der Ständte / so sich deß Aechters annehmen möchten / vnd gar nit J. M. vervrsachen (als die in den vorgeschriebenen terminis, jres obligenden Kay. Ampts zu verharren gäntzlich entschlossen) die von der Kön. W angeregte consequentien leichtlich erweckt werden könten.

Hierumben so versehen J. Kay. M. sich zu J. Kön. W. gesiñen vnd begehren an dieselbe gantz Freundl: vnd Nachbarlich / Sie als ein vornehmes deß H. Reichs Mitglied / wollen oberzehlter der Sachen beschaffenheit nach / diß Orts / deß H. Reichs Wolfahrt / vnd deß Oberhaupts billichen Respect viel mehrers / dann etwa ein priuat Freund-vnd Schwagerschafft ansehen vnd gelten lassen / vnd zu beförderung deß H. Reichs wolfahrt vnd versicherung / dieses für kein mittel halten / daß J M. von dem jenigen / was vermittelst ordentlicher Erkandnuß / auß so hochwichtig gegebenen Vrsachen / zu vorkom̃ung gäntzlicher Ruin deß Reichs / vñ aller derselben Obrigkeit auß gesprochen / als gleichsam vnrechtmässig cassirn, die angeordnete Execution auß Handen setzen / vnd jhrem Feindt / vnd erklärten Aechter / auch seinem Anhang so viel Lufft lassen sollen / seine jnn- vnd ausserhalb deß Reichs starck suchende Kriegsverfassung / in dem derselbe zumal in jhrem Königreich Böhaim̃ vornehme Stätt vnd Plätz noch biß dato nit allein jnnen behält / sondern sich anderer mehr zu bemächtigen vntersteht / auff die Bein zu bringen / vnd seinen Vorthayl zu gewinnen / welches J Kay. M. J. Kön. W. verhoffentlich eben so wenig zumuthen werden / Als fast J. Kön. W. nit vnbillich empfinden würden / da ein Stand jhres Königreichs / wider jhre Vrthayl vnd Declaration, anderer Orthen dergleichen Beyfall suchen / vnd erlangen / oder auch so beschaffene Conditiones seiner Königl. W. vorbringen würde.

Beschließlich / weil J. M. newlich etlich andedere Fürsten vnnd Ständt deß Reichs / vermittelst etlicher an dero Kayserl. Hoff abgeordneten Gesandten / vmb viel gedachten Aechter außsöhnung / vnd einstellung der Execution, oder doch suspension derselben gleicher gestalt angesucht / vñ gebetten / Solche aber auff Gnad einwenden vnd nicht gleichsam von Rechts wegen dieselben beschehen müste / gerichtet.

So haben sich J. Kays. M. darüber weiter nit erklären können / dann daß sie auß denen bißhero geführten bezeygungen / vnd continuirenden widersetzlichkeiten gegen einen beharrlichen Widersacher / der die Gnad weder sucht / noch sich zu würcklicher satisfaction erbietet / oder anders / so

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0626" n="557"/>
also                      erwiesen vnd verhalten / daß auch die jenige Fürsten selbst / welche wider jhn /                      Spinolam, zu Feldt gelegen / auff jhn ein sonderliches Vertrawen gesetzt /                      dermassen / daß Theyls derselben jhn in jhren angelegenen Sachen zu einer                      Interposition wohl leyden mögen. Dannenhero J. K. M. vmb so viel desto mehr der                      vnzweiffentlichen zuuersicht leben / (weil die jenige / welche / der                      auffgerichten Vnion halben / sich zur defension der Chur Pfaltz etwas mehr                      verbunden zu seyn / erachten / sonsten auch demselben Landt näher gelegen /                      endlich erkant / vnd so weit in sich gangen / dz jhnen gegen J. Kay. M. als dem                      Oberhaupt / die Waffen zuführen / vnd jhre Bündnuß zu erstrecken / nit geziemen                      wolle /) es werden die jenige / so bißhero in guter Ruhe gestanden / vnd sich                      der obgeschriebenen Händel nit thaylhafftig gemacht / nit erst jetzo / da man                      den gewüntschten Frieden niemahls näher vor Augen gesehen / sich durch vngleiche                      Impressiones dahin bewegen lassen / oder zu dergleichen Gedancken vrsach nehmen                      / gleichsam J Kay. M. durch vnruhig vnd Friedhässige Gemüther / von jhren                      anfangs gefasten Resolutionen sich abwenden / vn&#x0303; zu gefährlichen                      Consilijs vnnd hochbesorglichen Extremiteten verlayten liessen / jnmassen J. M.                      dann in jhren Actionibus von andern niemalen dependirt, viel weniger aber                      dergleichen Friedhässigen vorbildungen im wenigsten Gehör gegeben / noch auch                      ins künfftig verstatten / sondern sich dermassen in allem erzeygen wöllen / daß                      die / jhrem Hauß angebohrne Milde vnd Gütigkeit / welche bißhero erleuchtet                      vorgangen / von Chur. vnnd Fürsten / wie allbereit / also auch ins künfftig                      gelobt vnd gepriesen werden soll Jhre May haben auch vber dieses / seyd                      obgehörter entstandenen vnglückseligen Rebellion dero Friedliebend Gemüth bey                      männiglichen also an Tag gegeben / dz darbey eynige Veränderung nicht zu spüren                      gewest / weil J. May das jenige / was endlichen mit Erkenn-vnd Außfertigung der                      Achtserklärung vnd darauff angestelten Execution vorgangen / vnd zu Werck                      gestellet worden / gleich anfangs mit jhrem offenen Cassatorio vnd Protestation                      noch deutlicher / aber folgends durch dz im Monat Aprili nechst verwiechenen                      Jahrs abgangene Monitorium angedeutet vnd zu verstehen geben haben. Wie J. M.                      nun forderst gern wüntschen vnd sehen möchten / daß der erklärte Aechter Jhre /                      vnd thayls deß Reichs vornehmer Chur-vnd Fürsten gnädig vnd trewhertzige                      verwarnung mehrers in acht genommen / dann sich durch Friedhässig vbel                      intentionirte Rathgeber vnd Gemüther / zu so abschewlichen vnnd                      vnverantwortlichen Handlungen vnnd Verbrechen verlayten lassen / also hätte es                      zu gegenwärtigen Vngelegenheiten vnd gefährlichen Extremiteten im H. Reich                      niemals kommen dörffen / da man denen dem Churf: Hauß Pfaltz nahend zugethanen                      Verwandten mehr / dann solchen bösen Räthen gefolgt hätte. Es ist aber dieses                      hochgefährlich Wesen / mit verleyhung Göttl: Gnaden / gleichwohl so weit                      gestillet / daß weder Kön W. noch auch Fürsten vnd Ständt deß Nider. Sächs.                      Crayß / oder andere deß Reichs Mitglieder sich der wenigsten Gefahr / viel                      weniger aber / wie durch J. M. Feind der Kön. W. vnd andern gehorsamen Ständen                      vorgebildt wird / verheer- vnd verwüstung jhrer Landen / vo&#x0303; J. M.                      Kriegsvolck zu beföchten / da man sich anders eins vnd andern Orths in dasselbe                      / wider verhoffen / nicht selbst zu mischen gedenckt / welches dann zu dem                      gewüntschten Frieden wenig anlaß geben / sondern durch jhr der Ständte / so sich                      deß Aechters annehmen möchten / vnd gar nit J. M. vervrsachen (als die in den                      vorgeschriebenen terminis, jres obligenden Kay. Ampts zu verharren gäntzlich                      entschlossen) die von der Kön. W angeregte consequentien leichtlich erweckt                      werden könten.</p>
          <p>Hierumben so versehen J. Kay. M. sich zu J. Kön. W. gesin&#x0303;en vnd                      begehren an dieselbe gantz Freundl: vnd Nachbarlich / Sie als ein vornehmes deß                      H. Reichs Mitglied / wollen oberzehlter der Sachen beschaffenheit nach / diß                      Orts / deß H. Reichs Wolfahrt / vnd deß Oberhaupts billichen Respect viel                      mehrers / dann etwa ein priuat Freund-vnd Schwagerschafft ansehen vnd gelten                      lassen / vnd zu beförderung deß H. Reichs wolfahrt vnd versicherung / dieses für                      kein mittel halten / daß J M. von dem jenigen / was vermittelst ordentlicher                      Erkandnuß / auß so hochwichtig gegebenen Vrsachen / zu vorkom&#x0303;ung                      gäntzlicher Ruin deß Reichs / vn&#x0303; aller derselben Obrigkeit auß                      gesprochen / als gleichsam vnrechtmässig cassirn, die angeordnete Execution auß                      Handen setzen / vnd jhrem Feindt / vnd erklärten Aechter / auch seinem Anhang so                      viel Lufft lassen sollen / seine jnn- vnd ausserhalb deß Reichs starck suchende                      Kriegsverfassung / in dem derselbe zumal in jhrem Königreich Böhaim&#x0303; vornehme Stätt vnd Plätz noch biß dato nit allein jnnen behält / sondern sich                      anderer mehr zu bemächtigen vntersteht / auff die Bein zu bringen / vnd seinen                      Vorthayl zu gewinnen / welches J Kay. M. J. Kön. W. verhoffentlich eben so wenig                      zumuthen werden / Als fast J. Kön. W. nit vnbillich empfinden würden / da ein                      Stand jhres Königreichs / wider jhre Vrthayl vnd Declaration, anderer Orthen                      dergleichen Beyfall suchen / vnd erlangen / oder auch so beschaffene Conditiones                      seiner Königl. W. vorbringen würde.</p>
          <p>Beschließlich / weil J. M. newlich etlich andedere Fürsten vnnd Ständt deß Reichs                      / vermittelst etlicher an dero Kayserl. Hoff abgeordneten Gesandten / vmb viel                      gedachten Aechter außsöhnung / vnd einstellung der Execution, oder doch                      suspension derselben gleicher gestalt angesucht / vn&#x0303; gebetten /                      Solche aber auff Gnad einwenden vnd nicht gleichsam von Rechts wegen dieselben                      beschehen müste / gerichtet.</p>
          <p>So haben sich J. Kays. M. darüber weiter nit erklären können / dann daß sie auß                      denen bißhero geführten bezeygungen / vnd continuirenden widersetzlichkeiten                      gegen einen beharrlichen Widersacher / der die Gnad weder sucht / noch sich zu                      würcklicher satisfaction erbietet / oder anders / so
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[557/0626] also erwiesen vnd verhalten / daß auch die jenige Fürsten selbst / welche wider jhn / Spinolam, zu Feldt gelegen / auff jhn ein sonderliches Vertrawen gesetzt / dermassen / daß Theyls derselben jhn in jhren angelegenen Sachen zu einer Interposition wohl leyden mögen. Dannenhero J. K. M. vmb so viel desto mehr der vnzweiffentlichen zuuersicht leben / (weil die jenige / welche / der auffgerichten Vnion halben / sich zur defension der Chur Pfaltz etwas mehr verbunden zu seyn / erachten / sonsten auch demselben Landt näher gelegen / endlich erkant / vnd so weit in sich gangen / dz jhnen gegen J. Kay. M. als dem Oberhaupt / die Waffen zuführen / vnd jhre Bündnuß zu erstrecken / nit geziemen wolle /) es werden die jenige / so bißhero in guter Ruhe gestanden / vnd sich der obgeschriebenen Händel nit thaylhafftig gemacht / nit erst jetzo / da man den gewüntschten Frieden niemahls näher vor Augen gesehen / sich durch vngleiche Impressiones dahin bewegen lassen / oder zu dergleichen Gedancken vrsach nehmen / gleichsam J Kay. M. durch vnruhig vnd Friedhässige Gemüther / von jhren anfangs gefasten Resolutionen sich abwenden / vñ zu gefährlichen Consilijs vnnd hochbesorglichen Extremiteten verlayten liessen / jnmassen J. M. dann in jhren Actionibus von andern niemalen dependirt, viel weniger aber dergleichen Friedhässigen vorbildungen im wenigsten Gehör gegeben / noch auch ins künfftig verstatten / sondern sich dermassen in allem erzeygen wöllen / daß die / jhrem Hauß angebohrne Milde vnd Gütigkeit / welche bißhero erleuchtet vorgangen / von Chur. vnnd Fürsten / wie allbereit / also auch ins künfftig gelobt vnd gepriesen werden soll Jhre May haben auch vber dieses / seyd obgehörter entstandenen vnglückseligen Rebellion dero Friedliebend Gemüth bey männiglichen also an Tag gegeben / dz darbey eynige Veränderung nicht zu spüren gewest / weil J. May das jenige / was endlichen mit Erkenn-vnd Außfertigung der Achtserklärung vnd darauff angestelten Execution vorgangen / vnd zu Werck gestellet worden / gleich anfangs mit jhrem offenen Cassatorio vnd Protestation noch deutlicher / aber folgends durch dz im Monat Aprili nechst verwiechenen Jahrs abgangene Monitorium angedeutet vnd zu verstehen geben haben. Wie J. M. nun forderst gern wüntschen vnd sehen möchten / daß der erklärte Aechter Jhre / vnd thayls deß Reichs vornehmer Chur-vnd Fürsten gnädig vnd trewhertzige verwarnung mehrers in acht genommen / dann sich durch Friedhässig vbel intentionirte Rathgeber vnd Gemüther / zu so abschewlichen vnnd vnverantwortlichen Handlungen vnnd Verbrechen verlayten lassen / also hätte es zu gegenwärtigen Vngelegenheiten vnd gefährlichen Extremiteten im H. Reich niemals kommen dörffen / da man denen dem Churf: Hauß Pfaltz nahend zugethanen Verwandten mehr / dann solchen bösen Räthen gefolgt hätte. Es ist aber dieses hochgefährlich Wesen / mit verleyhung Göttl: Gnaden / gleichwohl so weit gestillet / daß weder Kön W. noch auch Fürsten vnd Ständt deß Nider. Sächs. Crayß / oder andere deß Reichs Mitglieder sich der wenigsten Gefahr / viel weniger aber / wie durch J. M. Feind der Kön. W. vnd andern gehorsamen Ständen vorgebildt wird / verheer- vnd verwüstung jhrer Landen / võ J. M. Kriegsvolck zu beföchten / da man sich anders eins vnd andern Orths in dasselbe / wider verhoffen / nicht selbst zu mischen gedenckt / welches dann zu dem gewüntschten Frieden wenig anlaß geben / sondern durch jhr der Ständte / so sich deß Aechters annehmen möchten / vnd gar nit J. M. vervrsachen (als die in den vorgeschriebenen terminis, jres obligenden Kay. Ampts zu verharren gäntzlich entschlossen) die von der Kön. W angeregte consequentien leichtlich erweckt werden könten. Hierumben so versehen J. Kay. M. sich zu J. Kön. W. gesiñen vnd begehren an dieselbe gantz Freundl: vnd Nachbarlich / Sie als ein vornehmes deß H. Reichs Mitglied / wollen oberzehlter der Sachen beschaffenheit nach / diß Orts / deß H. Reichs Wolfahrt / vnd deß Oberhaupts billichen Respect viel mehrers / dann etwa ein priuat Freund-vnd Schwagerschafft ansehen vnd gelten lassen / vnd zu beförderung deß H. Reichs wolfahrt vnd versicherung / dieses für kein mittel halten / daß J M. von dem jenigen / was vermittelst ordentlicher Erkandnuß / auß so hochwichtig gegebenen Vrsachen / zu vorkom̃ung gäntzlicher Ruin deß Reichs / vñ aller derselben Obrigkeit auß gesprochen / als gleichsam vnrechtmässig cassirn, die angeordnete Execution auß Handen setzen / vnd jhrem Feindt / vnd erklärten Aechter / auch seinem Anhang so viel Lufft lassen sollen / seine jnn- vnd ausserhalb deß Reichs starck suchende Kriegsverfassung / in dem derselbe zumal in jhrem Königreich Böhaim̃ vornehme Stätt vnd Plätz noch biß dato nit allein jnnen behält / sondern sich anderer mehr zu bemächtigen vntersteht / auff die Bein zu bringen / vnd seinen Vorthayl zu gewinnen / welches J Kay. M. J. Kön. W. verhoffentlich eben so wenig zumuthen werden / Als fast J. Kön. W. nit vnbillich empfinden würden / da ein Stand jhres Königreichs / wider jhre Vrthayl vnd Declaration, anderer Orthen dergleichen Beyfall suchen / vnd erlangen / oder auch so beschaffene Conditiones seiner Königl. W. vorbringen würde. Beschließlich / weil J. M. newlich etlich andedere Fürsten vnnd Ständt deß Reichs / vermittelst etlicher an dero Kayserl. Hoff abgeordneten Gesandten / vmb viel gedachten Aechter außsöhnung / vnd einstellung der Execution, oder doch suspension derselben gleicher gestalt angesucht / vñ gebetten / Solche aber auff Gnad einwenden vnd nicht gleichsam von Rechts wegen dieselben beschehen müste / gerichtet. So haben sich J. Kays. M. darüber weiter nit erklären können / dann daß sie auß denen bißhero geführten bezeygungen / vnd continuirenden widersetzlichkeiten gegen einen beharrlichen Widersacher / der die Gnad weder sucht / noch sich zu würcklicher satisfaction erbietet / oder anders / so

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/626
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/626>, abgerufen am 23.11.2024.