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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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jenige / so er jetzo verlohren / recuperiren möchte / zu welchem End er sich bey seinen Freunden vnnd Confoederirten vmb Hülff beworben / vnd sonderlich den II. Novembris an die Vnirte Fürsten vnd Ständ ein Schreiben abgehen lassen / welches also gelautet:

Pfaltzgraff Friderich vermahnet die Vnirte eyfferig zusammen zusetzen vnd jhm Hülff zuthun. Wir Friderich / rc. Wir können nicht vnterlassen / gleich wie wir jederzeit beflissen gewesen / vnd liebers nichts gesehen / als daß E. L. vnd jr deß Zustands in Böheimb vnnd selbiger incorporirten vnd confoederirten Länder jederzeit berichtet würden / also auch dißmals deß jenigen / so Sontags den 9. Novemb. deß durch sonderbare Verhängnuß Gottes / bey vnversehenem Treffen / zwischen vnserer vnd deß Gegentheils Armeen sich zugetragen / den rechten Verlauff Ew. L. vnd. euch zuvermelden / damit es also bewandt / daß nach dem wir in die 7. Wochen bey vnserm Kriegsheer im Läger vns Personlich befunden / vnd keine Gefahr geschewet / der Feind jedoch die Zeit also extrahirt / biß er endlich / vngeacht vnser Armee jhm an der Seiten stetigs hergezogen / auch je weiter fortkommen / gar nahe an vnser Statt Prag angelangt / vnd wir jhm aller Orthen nicht abwehren können / weil er fast 3. exercitus, als den Bayerischen / Bucquoyischen vnd Don Balthasar beysammen gehabt / vnd sehr starck sich befunden / auff dieser Seiten aber das Volck / so wol an der Anzahl / als auch der Armatur abgenommen / sonderlich der nicht Bezahlung halben / eines theils Kriegsvolcks / darzu dann die Mittel fast aller Orthen gemangelt / sehr vnwillig gewesen / auch die versprochene Hülff allzulang aussen blieben / dahero leyder erfolgt / daß da der Feind mit aller Macht auff vnser Armee gesetzt / zwar theils derselben sich wol gehalten / vnd dem Feind nicht geringen Abbruch gethan / doch der mehrertheils sich alsbald getrennet / vnd in die Flucht begeben / dadurch vnser gätz Kriegsheer endlich zur Flucht gebracht / vnnd grosse Vngelegenheit verursacht worden / also daß wir dem Feind den Lufft lassen müssen / welcher dahero grossen Vortheil erlangt / vnd den Prager Stätten sich genahet / weil dann dz Schloß vnd alle 3. Stätt also bewandt gewesen / daß sie in die länge zuhalten ni[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] vermögt / auch vns von den fürrnembsten Räthen vnd Officirern darzu gerathen worden / haben wir nothwendig vns vnd vnsere hertzgeliebte Gemahlin vnnd junges Herrlein zusalviren / vnd dem Feind nicht in die Händ zukommen / damit wir nit dessen Diseretion vns vnterwerffen müssen / von Prag erheben / gegen Schlesien vnd endlich in vnser Statt Breßlaw begeben wollen / da wir anjetzo im Werck / vns mit den Fürsten vnd Ständen in Schlesten / wie auch denen Ständen in Mähren / vnd dann deß Königs in Hungarn L. zuvergleichen / was weiter fürzunehmen / vnd welcher massen wir nunmehr von newem einen Fuß setzen können / nicht allein das vbrige von den Ländern zuerhalten / sondern auch das verlorne durch Gottes Hülff zu recuperiren / vnd wider zuerlangen / diesen widrigen vnd vnverhofften Succurß aber wissen wir nit allein obangedeuten Vrsachen zuzuschreiben / sondern daß auch leyder auff der Evangelischen Seiten nit so starcke vnd eyfferige Zusammensetzung zuerhalten / als bey den Papistischen / welche bißhero jhr eusserstes mit Zusammenbring, vnd Erhaltung so vielerley vnderschiedlichen Armeen versucht / verspürt wird. Wie dem allem aber / so befehlen wir es Gott dem Allmächtigen / denselben bittende / daß nicht allein schädliche Consequentz darauß erfolgen / sondern bey Zeit dar gegen ein gemeine dapffere Resolution nunmehr endlich vnnd in diesen extremis ergriffen vnd gefast werden möge / gestalt dann vnsers Ermessens / insonderheit man Vnirten theils jetzt vmb so viel mehr Vrsach hat / nach dem Exempel vnd Eyffer der Päpstischen Liga vnd deren Anhänger / mit gleichmässigem Eyffer vnd Nachtruck beständig zusammen zusetzen / vnd auf Mittel zugedencken / damit auch dz eusserste / gleich bey der andern Seiten geschieht / zuversuchen / damit Spinola wider auß dem Reich vnd vnsern / wie auch vnsers Bruders Hertzog Ludwig Philipsen L. Erblanden mit dapfferer Nachsetzung gebracht werde / weil wir je ein anders / (als wir verhoffen) vmb die Vnion vnd das gemeine Wesen nit verdienet / sondern bey denselben dz eusserst zugesetzt / auch am Werck seyn / vngeacht deß grossen / in vnsern Erblanden vnd sonst erlittenen Schadens daran zuseyn / daß vnsere zur Vnion gehörige quota richtig erlegt werde / ob wol es sich damit etwz geringes verweilen möchte / vnd wollen vns ja nit versehen / daß der vornämlich den Ligistischen zum besten zu Vlm erhaltene Accordo (welchen doch dieselbe / durch deroselben gefährliche Practicken / vnd vnsern vnd der Vnion geleysten Vorschub / auch in andere viel weg selbst gebrochen) dißfals was verhindern werde / sondern daß vielmehr salus Evangelicorum cömunis suprema lex seye / vnd nichts vnterlassen werde / sich beyder Religion vnd so thewer erworbenen Libertät vnd Freyheit zu erhalten vnd hand zuhaben / sintemal gar nicht zu zweiffeln / wann der Spanischen Faction jhr Intent vnd Vorhaben angehen vnd gelingen (darfür Gott inbrünstig zubitten) daß nämlich sie vnsere Cron Böhmen vnd dero incorporirte vnd confoederirte Länder vnder jr Joch gäntzlich bringen solten / sie alsdann ohne zweiffel victoriosum exercitum ins Reich einführen / armata comitia halten / die gravamina mit dem Schwerdt decidiren / vnd den Evangelischen jres gefaller. s leges praescribiren / auch die Restitution der Geistlichen Güter aufdringen / vnd eben dardurch nicht allein dieser Königreich vnd Länder Hülf / dem Reich ins künftig gantz abgeschnitten würden / sondern daß dieselbe auch wol gar feindlich wider die Vnirte vnd andere Evangelische Chur - Fürsten vnd Ständ vnter das Spanische Joch gerathen müssen / als eben dieselbe Länder. Daher dann leichtlich zuermessen / ob nit vielmehr jetzt den Exempel Churfürst Moritzen zu Sachsen nach zu folgen / ein rechtschaffene dapffere Resolution zu fassen / vnd sich solchen schweren Lasts bey zeit zuwehren sey / als so weit es kommen zulassen / zu den auch ferner die Vernunft es selbsten gibt / ob bey solchem Zustandt vnd höchster Gefährlichkeit die Vnion zu prorogiren oder

jenige / so er jetzo verlohren / recuperiren möchte / zu welchem End er sich bey seinen Freunden vnnd Confoederirten vmb Hülff beworben / vnd sonderlich den II. Novembris an die Vnirte Fürsten vnd Ständ ein Schreiben abgehen lassen / welches also gelautet:

Pfaltzgraff Friderich vermahnet die Vnirte eyfferig zusammen zusetzen vnd jhm Hülff zuthun. Wir Friderich / rc. Wir können nicht vnterlassen / gleich wie wir jederzeit beflissen gewesen / vnd liebers nichts gesehen / als daß E. L. vnd jr deß Zustands in Böheimb vnnd selbiger incorporirten vnd confoederirten Länder jederzeit berichtet würden / also auch dißmals deß jenigen / so Sontags den 9. Novemb. deß durch sonderbare Verhängnuß Gottes / bey vnversehenem Treffen / zwischen vnserer vnd deß Gegentheils Armeen sich zugetragen / den rechten Verlauff Ew. L. vnd. euch zuvermelden / damit es also bewandt / daß nach dem wir in die 7. Wochen bey vnserm Kriegsheer im Läger vns Personlich befunden / vnd keine Gefahr geschewet / der Feind jedoch die Zeit also extrahirt / biß er endlich / vngeacht vnser Armee jhm an der Seiten stetigs hergezogen / auch je weiter fortkommen / gar nahe an vnser Statt Prag angelangt / vnd wir jhm aller Orthen nicht abwehren können / weil er fast 3. exercitus, als den Bayerischen / Bucquoyischen vnd Don Balthasar beysammen gehabt / vnd sehr starck sich befunden / auff dieser Seiten aber das Volck / so wol an der Anzahl / als auch der Armatur abgenommen / sonderlich der nicht Bezahlung halben / eines theils Kriegsvolcks / darzu dann die Mittel fast aller Orthen gemangelt / sehr vnwillig gewesen / auch die versprochene Hülff allzulang aussen blieben / dahero leyder erfolgt / daß da der Feind mit aller Macht auff vnser Armee gesetzt / zwar theils derselben sich wol gehalten / vnd dem Feind nicht geringen Abbruch gethan / doch der mehrertheils sich alsbald getrennet / vnd in die Flucht begeben / dadurch vnser gätz Kriegsheer endlich zur Flucht gebracht / vnnd grosse Vngelegenheit verursacht worden / also daß wir dem Feind den Lufft lassen müssen / welcher dahero grossen Vortheil erlangt / vnd den Prager Stätten sich genahet / weil dann dz Schloß vñ alle 3. Stätt also bewandt gewesen / daß sie in die länge zuhaltẽ ni[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] vermögt / auch vns von den fürrnembsten Räthen vñ Officirern darzu gerathen worden / haben wir nothwendig vns vnd vnsere hertzgeliebte Gemahlin vnnd junges Herrlein zusalviren / vnd dem Feind nicht in die Händ zukommẽ / damit wir nit dessen Diseretion vns vnterwerffen müssen / von Prag erheben / gegen Schlesien vnd endlich in vnser Statt Breßlaw begeben wollen / da wir anjetzo im Werck / vns mit den Fürsten vnd Ständen in Schlesten / wie auch denen Ständen in Mähren / vnd dann deß Königs in Hungarn L. zuvergleichen / was weiter fürzunehmen / vnd welcher massen wir nunmehr von newem einen Fuß setzen können / nicht allein das vbrige von den Ländern zuerhalten / sondern auch das verlorne durch Gottes Hülff zu recuperiren / vnd wider zuerlangen / diesen widrigen vnd vnverhofften Succurß aber wissen wir nit allein obangedeuten Vrsachen zuzuschreiben / sondern daß auch leyder auff der Evangelischen Seiten nit so starcke vnd eyfferige Zusammensetzung zuerhalten / als bey den Papistischen / welche bißhero jhr eusserstes mit Zusam̃enbring, vnd Erhaltung so vielerley vnderschiedlichen Armeen versucht / verspürt wird. Wie dem allem aber / so befehlẽ wir es Gott dem Allmächtigen / denselbẽ bittende / daß nicht allein schädliche Consequentz darauß erfolgen / sondern bey Zeit dar gegen ein gemeine dapffere Resolution nunmehr endlich vnnd in diesen extremis ergriffen vnd gefast werdẽ möge / gestalt dann vnsers Ermessens / insonderheit man Vnirten theils jetzt vmb so viel mehr Vrsach hat / nach dem Exempel vnd Eyffer der Päpstischen Liga vñ deren Anhänger / mit gleichmässigem Eyffer vnd Nachtruck beständig zusammen zusetzen / vnd auf Mittel zugedenckẽ / damit auch dz eusserste / gleich bey der andern Seiten geschieht / zuversuchen / damit Spinola wider auß dem Reich vnd vnsern / wie auch vnsers Bruders Hertzog Ludwig Philipsen L. Erblanden mit dapfferer Nachsetzung gebracht werde / weil wir je ein anders / (als wir verhoffen) vmb die Vnion vnd das gemeine Wesen nit verdienet / sondern bey denselben dz eusserst zugesetzt / auch am Werck seyn / vngeacht deß grossen / in vnsern Erblandẽ vnd sonst erlittenẽ Schadens daran zuseyn / daß vnsere zur Vnion gehörige quota richtig erlegt werde / ob wol es sich damit etwz geringes verweilen möchte / vnd wollẽ vns ja nit versehen / daß der vornämlich den Ligistischen zum besten zu Vlm erhaltene Accordo (welchen doch dieselbe / durch deroselben gefährliche Practicken / vnd vnsern vnd der Vnion geleysten Vorschub / auch in andere viel weg selbst gebrochẽ) dißfals was verhindern werde / sondern daß vielmehr salus Evangelicorum cömunis suprema lex seye / vnd nichts vnterlassen werde / sich beyder Religion vnd so thewer erworbenen Libertät vnd Freyheit zu erhalten vnd hand zuhaben / sintemal gar nicht zu zweiffeln / wann der Spanischen Faction jhr Intent vnd Vorhaben angehen vnd gelingẽ (darfür Gott inbrünstig zubitten) daß nämlich sie vnsere Cron Böhmen vnd dero incorporirte vnd confoederirte Länder vnder jr Joch gäntzlich bringen solten / sie alsdann ohne zweiffel victoriosum exercitum ins Reich einführen / armata comitia halten / die gravamina mit dem Schwerdt decidiren / vnd den Evangelischen jres gefaller. s leges praescribiren / auch die Restitution der Geistlichen Güter aufdringen / vnd eben dardurch nicht allein dieser Königreich vñ Länder Hülf / dem Reich ins künftig gantz abgeschnitten würden / sondern daß dieselbe auch wol gar feindlich wider die Vnirte vnd andere Evangelische Chur - Fürsten vnd Ständ vnter das Spanische Joch gerathen müssen / als eben dieselbe Länder. Daher dann leichtlich zuermessen / ob nit vielmehr jetzt dẽ Exempel Churfürst Moritzen zu Sachsen nach zu folgẽ / ein rechtschaffene dapffere Resolution zu fassen / vnd sich solchẽ schweren Lasts bey zeit zuwehren sey / als so weit es kommen zulassen / zu dẽ auch ferner die Vernunft es selbsten gibt / ob bey solchem Zustandt vnd höchster Gefährlichkeit die Vnion zu prorogiren oder

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          <p><note place="left">Pfaltzgraff Friderich vermahnet die Vnirte eyfferig                          zusammen zusetzen vnd jhm Hülff zuthun.</note> Wir Friderich / rc. Wir                      können nicht vnterlassen / gleich wie wir jederzeit beflissen gewesen / vnd                      liebers nichts gesehen / als daß E. L. vnd jr deß Zustands in Böheimb vnnd                      selbiger incorporirten vnd confoederirten Länder jederzeit berichtet würden /                      also auch dißmals deß jenigen / so Sontags den 9. Novemb. deß durch sonderbare                      Verhängnuß Gottes / bey vnversehenem Treffen / zwischen vnserer vnd deß                      Gegentheils Armeen sich zugetragen / den rechten Verlauff Ew. L. vnd. euch                      zuvermelden / damit es also bewandt / daß nach dem wir in die 7. Wochen bey                      vnserm Kriegsheer im Läger vns Personlich befunden / vnd keine Gefahr geschewet                      / der Feind jedoch die Zeit also extrahirt / biß er endlich / vngeacht vnser                      Armee jhm an der Seiten stetigs hergezogen / auch je weiter fortkommen / gar                      nahe an vnser Statt Prag angelangt / vnd wir jhm aller Orthen nicht abwehren                      können / weil er fast 3. exercitus, als den Bayerischen / Bucquoyischen vnd Don                      Balthasar beysammen gehabt / vnd sehr starck sich befunden / auff dieser Seiten                      aber das Volck / so wol an der Anzahl / als auch der Armatur abgenommen /                      sonderlich der nicht Bezahlung halben / eines theils Kriegsvolcks / darzu dann                      die Mittel fast aller Orthen gemangelt / sehr vnwillig gewesen / auch die                      versprochene Hülff allzulang aussen blieben / dahero leyder erfolgt / daß da der                      Feind mit aller Macht auff vnser Armee gesetzt / zwar theils derselben sich wol                      gehalten / vnd dem Feind nicht geringen Abbruch gethan / doch der mehrertheils                      sich alsbald getrennet / vnd in die Flucht begeben / dadurch vnser gätz                      Kriegsheer endlich zur Flucht gebracht / vnnd grosse Vngelegenheit verursacht                      worden / also daß wir dem Feind den Lufft lassen müssen / welcher dahero grossen                      Vortheil erlangt / vnd den Prager Stätten sich genahet / weil dann dz Schloß                          vn&#x0303; alle 3. 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Wie dem allem aber / so befehle&#x0303; wir es Gott dem Allmächtigen / denselbe&#x0303; bittende                      / daß nicht allein schädliche Consequentz darauß erfolgen / sondern bey Zeit dar                      gegen ein gemeine dapffere Resolution nunmehr endlich vnnd in diesen extremis                      ergriffen vnd gefast werde&#x0303; möge / gestalt dann vnsers Ermessens / insonderheit                      man Vnirten theils jetzt vmb so viel mehr Vrsach hat / nach dem Exempel vnd                      Eyffer der Päpstischen Liga vn&#x0303; deren Anhänger / mit                      gleichmässigem Eyffer vnd Nachtruck beständig zusammen zusetzen / vnd auf Mittel                      zugedencke&#x0303; / damit auch dz eusserste / gleich bey der andern Seiten geschieht /                      zuversuchen / damit Spinola wider auß dem Reich vnd vnsern / wie auch vnsers                      Bruders Hertzog Ludwig Philipsen L. Erblanden mit dapfferer Nachsetzung gebracht                      werde / weil wir je ein anders / (als wir verhoffen) vmb die Vnion vnd das                      gemeine Wesen nit verdienet / sondern bey denselben dz eusserst zugesetzt / auch                      am Werck seyn / vngeacht deß grossen / in vnsern Erblande&#x0303; vnd sonst erlittene&#x0303;                      Schadens daran zuseyn / daß vnsere zur Vnion gehörige quota richtig erlegt werde                      / ob wol es sich damit etwz geringes verweilen möchte / vnd wolle&#x0303; vns ja nit                      versehen / daß der vornämlich den Ligistischen zum besten zu Vlm erhaltene                      Accordo (welchen doch dieselbe / durch deroselben gefährliche Practicken / vnd                      vnsern vnd der Vnion geleysten Vorschub / auch in andere viel weg selbst                      gebroche&#x0303;) dißfals was verhindern werde / <choice><abbr>sond'n</abbr><expan>sondern</expan></choice> daß vielmehr salus                      Evangelicorum cömunis suprema lex seye / vnd nichts vnterlassen werde / sich                      beyder Religion vnd so thewer erworbenen Libertät vnd Freyheit zu erhalten vnd                      hand zuhaben / sintemal gar nicht zu zweiffeln / wann der Spanischen Faction jhr                      Intent vnd Vorhaben angehen vnd gelinge&#x0303; (darfür Gott inbrünstig zubitten) daß                      nämlich sie vnsere Cron Böhmen vnd dero incorporirte vnd confoederirte Länder                      vnder jr Joch gäntzlich bringen solten / sie alsdann ohne zweiffel victoriosum                      exercitum ins Reich einführen / armata comitia halten / die gravamina mit dem                      Schwerdt decidiren / vnd den Evangelischen jres gefaller. s leges praescribiren                      / auch die Restitution der Geistlichen Güter aufdringen / vnd eben dardurch                      nicht allein dieser Königreich vn&#x0303; Länder Hülf / dem Reich ins                      künftig gantz abgeschnitten würden / sondern daß dieselbe auch wol gar feindlich                      wider die Vnirte vnd andere Evangelische Chur - Fürsten vnd Ständ vnter das                      Spanische Joch gerathen müssen / als eben dieselbe Länder. 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[508/0575] jenige / so er jetzo verlohren / recuperiren möchte / zu welchem End er sich bey seinen Freunden vnnd Confoederirten vmb Hülff beworben / vnd sonderlich den II. Novembris an die Vnirte Fürsten vnd Ständ ein Schreiben abgehen lassen / welches also gelautet: Wir Friderich / rc. Wir können nicht vnterlassen / gleich wie wir jederzeit beflissen gewesen / vnd liebers nichts gesehen / als daß E. L. vnd jr deß Zustands in Böheimb vnnd selbiger incorporirten vnd confoederirten Länder jederzeit berichtet würden / also auch dißmals deß jenigen / so Sontags den 9. Novemb. deß durch sonderbare Verhängnuß Gottes / bey vnversehenem Treffen / zwischen vnserer vnd deß Gegentheils Armeen sich zugetragen / den rechten Verlauff Ew. L. vnd. euch zuvermelden / damit es also bewandt / daß nach dem wir in die 7. Wochen bey vnserm Kriegsheer im Läger vns Personlich befunden / vnd keine Gefahr geschewet / der Feind jedoch die Zeit also extrahirt / biß er endlich / vngeacht vnser Armee jhm an der Seiten stetigs hergezogen / auch je weiter fortkommen / gar nahe an vnser Statt Prag angelangt / vnd wir jhm aller Orthen nicht abwehren können / weil er fast 3. exercitus, als den Bayerischen / Bucquoyischen vnd Don Balthasar beysammen gehabt / vnd sehr starck sich befunden / auff dieser Seiten aber das Volck / so wol an der Anzahl / als auch der Armatur abgenommen / sonderlich der nicht Bezahlung halben / eines theils Kriegsvolcks / darzu dann die Mittel fast aller Orthen gemangelt / sehr vnwillig gewesen / auch die versprochene Hülff allzulang aussen blieben / dahero leyder erfolgt / daß da der Feind mit aller Macht auff vnser Armee gesetzt / zwar theils derselben sich wol gehalten / vnd dem Feind nicht geringen Abbruch gethan / doch der mehrertheils sich alsbald getrennet / vnd in die Flucht begeben / dadurch vnser gätz Kriegsheer endlich zur Flucht gebracht / vnnd grosse Vngelegenheit verursacht worden / also daß wir dem Feind den Lufft lassen müssen / welcher dahero grossen Vortheil erlangt / vnd den Prager Stätten sich genahet / weil dann dz Schloß vñ alle 3. Stätt also bewandt gewesen / daß sie in die länge zuhaltẽ ni_ vermögt / auch vns von den fürrnembsten Räthen vñ Officirern darzu gerathen worden / haben wir nothwendig vns vnd vnsere hertzgeliebte Gemahlin vnnd junges Herrlein zusalviren / vnd dem Feind nicht in die Händ zukommẽ / damit wir nit dessen Diseretion vns vnterwerffen müssen / von Prag erheben / gegen Schlesien vnd endlich in vnser Statt Breßlaw begeben wollen / da wir anjetzo im Werck / vns mit den Fürsten vnd Ständen in Schlesten / wie auch denen Ständen in Mähren / vnd dann deß Königs in Hungarn L. zuvergleichen / was weiter fürzunehmen / vnd welcher massen wir nunmehr von newem einen Fuß setzen können / nicht allein das vbrige von den Ländern zuerhalten / sondern auch das verlorne durch Gottes Hülff zu recuperiren / vnd wider zuerlangen / diesen widrigen vnd vnverhofften Succurß aber wissen wir nit allein obangedeuten Vrsachen zuzuschreiben / sondern daß auch leyder auff der Evangelischen Seiten nit so starcke vnd eyfferige Zusammensetzung zuerhalten / als bey den Papistischen / welche bißhero jhr eusserstes mit Zusam̃enbring, vnd Erhaltung so vielerley vnderschiedlichen Armeen versucht / verspürt wird. Wie dem allem aber / so befehlẽ wir es Gott dem Allmächtigen / denselbẽ bittende / daß nicht allein schädliche Consequentz darauß erfolgen / sondern bey Zeit dar gegen ein gemeine dapffere Resolution nunmehr endlich vnnd in diesen extremis ergriffen vnd gefast werdẽ möge / gestalt dann vnsers Ermessens / insonderheit man Vnirten theils jetzt vmb so viel mehr Vrsach hat / nach dem Exempel vnd Eyffer der Päpstischen Liga vñ deren Anhänger / mit gleichmässigem Eyffer vnd Nachtruck beständig zusammen zusetzen / vnd auf Mittel zugedenckẽ / damit auch dz eusserste / gleich bey der andern Seiten geschieht / zuversuchen / damit Spinola wider auß dem Reich vnd vnsern / wie auch vnsers Bruders Hertzog Ludwig Philipsen L. Erblanden mit dapfferer Nachsetzung gebracht werde / weil wir je ein anders / (als wir verhoffen) vmb die Vnion vnd das gemeine Wesen nit verdienet / sondern bey denselben dz eusserst zugesetzt / auch am Werck seyn / vngeacht deß grossen / in vnsern Erblandẽ vnd sonst erlittenẽ Schadens daran zuseyn / daß vnsere zur Vnion gehörige quota richtig erlegt werde / ob wol es sich damit etwz geringes verweilen möchte / vnd wollẽ vns ja nit versehen / daß der vornämlich den Ligistischen zum besten zu Vlm erhaltene Accordo (welchen doch dieselbe / durch deroselben gefährliche Practicken / vnd vnsern vnd der Vnion geleysten Vorschub / auch in andere viel weg selbst gebrochẽ) dißfals was verhindern werde / sond'n daß vielmehr salus Evangelicorum cömunis suprema lex seye / vnd nichts vnterlassen werde / sich beyder Religion vnd so thewer erworbenen Libertät vnd Freyheit zu erhalten vnd hand zuhaben / sintemal gar nicht zu zweiffeln / wann der Spanischen Faction jhr Intent vnd Vorhaben angehen vnd gelingẽ (darfür Gott inbrünstig zubitten) daß nämlich sie vnsere Cron Böhmen vnd dero incorporirte vnd confoederirte Länder vnder jr Joch gäntzlich bringen solten / sie alsdann ohne zweiffel victoriosum exercitum ins Reich einführen / armata comitia halten / die gravamina mit dem Schwerdt decidiren / vnd den Evangelischen jres gefaller. s leges praescribiren / auch die Restitution der Geistlichen Güter aufdringen / vnd eben dardurch nicht allein dieser Königreich vñ Länder Hülf / dem Reich ins künftig gantz abgeschnitten würden / sondern daß dieselbe auch wol gar feindlich wider die Vnirte vnd andere Evangelische Chur - Fürsten vnd Ständ vnter das Spanische Joch gerathen müssen / als eben dieselbe Länder. Daher dann leichtlich zuermessen / ob nit vielmehr jetzt dẽ Exempel Churfürst Moritzen zu Sachsen nach zu folgẽ / ein rechtschaffene dapffere Resolution zu fassen / vnd sich solchẽ schweren Lasts bey zeit zuwehren sey / als so weit es kommen zulassen / zu dẽ auch ferner die Vernunft es selbsten gibt / ob bey solchem Zustandt vnd höchster Gefährlichkeit die Vnion zu prorogiren oder Pfaltzgraff Friderich vermahnet die Vnirte eyfferig zusammen zusetzen vnd jhm Hülff zuthun.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/575>, abgerufen am 23.11.2024.