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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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setzt / oder zum wenigsten were gefangen woden.

Der letzte Actus dieser Tragoedi war deß Königs Abzug / vmb die Königin zubegleiten / vnd in diese Statt zubringen / vnd dieses Angeben vnnd Gutachten der Engelländischen Gesandten / welche wol gesehen / daß J. May. sich auf die Prager Inwohner im geringsten nicht zuverlassen hette / als bey welchen deß Feinde Practicken / vmb so viel desto leichter Platz vnd Statt gefunden / dieweil sie mehrentheils auff den Vnderscheid der Religion gegründet / welches dann bey schwachen vnwissenden vnnd vnbeständigen Leuthen groß Nachdenckens gibt vnd viel vermag.

Die Böhmen als sie dem König die Cron angetragen / vnd solche anzunehmen zum aller inständigsten gebetten / haben sich bey jm Gut vnd Blut auffzusetzen Eydlich verheissen / aber dieser vnglückliche Außgang hat fein das Widerspiel erwiesen / in dem jhrer ein guter theil gleich also bald nach diesem Vnfall Muth vnd Hertz verlohren / zu wancken angefangen / vnd alle Mittel gesucht / sich bey dem Keyser widerumb auß zusöhnen: welchen grossen Meineyd vnnd Abfall sie mit keiner rechtmässigen Entschuldigung justificiren können / es were dann daß sie dieses vorwenden wolten / daß sie sich in jhrer Hoffnung betrogen gefunden / welche sie zu denen gehabt / die jhnen Hülff vnnd Beystandt zu leysten verbunden gewesen / vnd die so wol von Natur als Stands wegen oder per rationem status Jhrer May. beyzustehen schuldig gewesen / deren sonsten jedermänniglich das Zeugnuß geben muß / daß dieselbe in diesem gantzen hochwichtigen Handel / vnd was denselben angangen / allezeit weit mehr auff den gemeinen als eygenen Nutzen gesehen vnd gesorget. Welches mir dann die gewisse Hoffnung macht / daß sein auffrichtig redlich Gemüth vnd vnnd Vorhaben mit der Zeit durch den Segen GOttes ein bessern Außgang gewinnen werde / vmb so viel desto eher / dieweil dieselbe an dero beywohnenden Standhafftigkeit bey jhrem Beruff / auch sonsten an jhrer Großmütigkeit vnnd Dapfferkeit nichts nachläst.

Aber es ist Zeit / daß ich einmal beschliesse / wie ich dann hiermit geschlossen vnd gebetten haben will / gäntzlich darfür zuhalten / daß dieses die lautere pure Warheit vnnd außführliche Beschreibung dieser trawrigen Histori seye / etc.

Der erste so Jhrer Key. May. die Zeitung von der herrlichen bey Prag erhaltenen Victorj gebracht / ist gewesen der Graff von Bie / welchem J. M. ein schönen Ring verehrt / mit einem köstlichen Diamant auf 4000. Cronen geschätzt / vnd hatjhm zugleich dessen von Meggaw / der in der Schlacht vmbkommen / Regiment vbergeben.

Frolocken der Catholischen vber der Victorj bey Prag. So bald das Geschrey von dieser Victorj erschollen / haben die Catholischen vnd die so es mit dem Keyser gehalten / deßwegen allenthalben hefftig jubiliret vnd gefrolocket / vnd Processionnes angestellet. Der Keyser selbst ist zu Wien in grosser Andacht mit seinen Geistlichen in der Procession gangen / darbey der Cardinal von Dietrichstein eine Danckpredigt gehalten. Hergegen wurde vber den vertriebenen König Friderichen viel Hohn vnd Spott auß gegossen / vnnd allerley Paßquillen vnd schimpffliche Reymen vnnd Gedicht wider jhn gemacht / deren allhie zugedencken nicht vonnöthen ist.

Hertzogs in Bayern Schreiben an den Pabst. Der Hertzog in Bayern hat nicht allein / wie gedacht / die erhaltene Victorj Jhrer Key. May. zuwissen gethan / sondern auch dem Pabst mit nachfolgenden Worten davon geschrieben / vnder Dato den 12. Nov. Nechst vnderthänigstem Kuß ewrer seligen Füß thue E. Heyl. ich hiermit zuwissen / daß der fromme vnd grosse Gott seine Kirch angesehen / jhre Feinde vberwunden / vnd derselben Macht gebrochen hat / in dem er jhr einen trefflichen Sieg verliehen / von welchem man wol sagen mag / daß es deß Herrn Sieg sey. Ich bin zwar dahin kommen vnd habe solches gesehen / ich bin auch in der Schlacht gewesen / aber Gott hat vberwunden / dem ich die Ehr allein zuschreib. Warlich es ist die Hand deß Herrn mit vns gewesen / welcher einen so mächtigen Feind / der sich auß einem festen Ort dapffer gewehrt / vberwunden hat. Es scheinet auch daß es auß sonderbarer Vorsehung Gottes geschehen / daß wir 8. Tag nach dem Fest Allerheiligen mit dem Feind gekämpft haben / auf den Sontag / welcher der 22. nach Pfingsten gewesen / da man diesen Text auß dem Evangelio der Kirchen pflegt vorzulesen: Gebt dem Keyser / was deß Keysers ist / rc. Fürwar der Pfaltzgraff Churfürst hat solches dazumal gegen seinen Danck gethan. Dann er alsbald nach diesem Treffen mit seiner Gemahlin auß Prag vnd Böhmen gewichen / vnd damit genugsamb zuerkennen gegeben / daß die Catholische nunmehr die Oberhand hetten / rc. Bald hernach schreibt er ferrner; Der Kampff hat eine Stundlang gewäret / vnd hat sich auff den nechsten Sontog nach Allerheiligen Tag / wie gemeldet / zugetragen / da sie sich dann trefflich wider jhre Feinde gerochen haben. Den andern Tag / welcher der 9. Novembris gewesen / hat die Statt Prag an mich geschrieben vnd bezeuget / daß sie hinfüro in deß Keysers Gewalt seyn vnd bleiben wolte.

Hierauff hat der Pabst vnder Dato den 3. Decembris folgender gestalt geantwortet:

Deß Pabsts Antwort. Edler Herr / lieber Sohn: nach Verlesung Ewers Schreibens haben wir vns von gantzer Seelen in dem Herrn erfrewet / vnnd sind in die Kirchen zu S. Maria Majore gangen / da wir demütiglich niderkniend / Gott / von dem alles herkompt / vnd allerheiligsten Mutter / der Mutter der Barmhertzigkeit / vnnd Königinne aller Heyligen / auff welcher Fest nachfolgenden Sontag jhr den Sieg / wie jhr schreibt erhalten / mit Thränen für ein so grosse Wolthat Danck gesagt haben. Es ist nicht zu zweiffeln / das Himmlische Heersey euch in dieser Schlacht / da jhr für die Ehr Gottes gestritten habt / beygestanden. Sonsten vermeldet er auch / daß er zu Rom ein stattliche Procession angestellet habe / von der Kirchen sanctae Mariae supra Minervam biß an die Kirchen sanctae Mariae de Anima, vnd als er in diese

setzt / oder zum wenigsten were gefangen woden.

Der letzte Actus dieser Tragoedi war deß Königs Abzug / vmb die Königin zubegleiten / vnd in diese Statt zubringen / vnd dieses Angeben vnnd Gutachten der Engelländischen Gesandten / welche wol gesehen / daß J. May. sich auf die Prager Inwohner im geringsten nicht zuverlassen hette / als bey welchen deß Feinde Practicken / vmb so viel desto leichter Platz vnd Statt gefunden / dieweil sie mehrentheils auff den Vnderscheid der Religion gegründet / welches dañ bey schwachen vnwissenden vnnd vnbeständigen Leuthen groß Nachdenckens gibt vnd viel vermag.

Die Böhmen als sie dem König die Cron angetragen / vñ solche anzunehmen zum aller inständigsten gebetten / haben sich bey jm Gut vnd Blut auffzusetzen Eydlich verheissen / aber dieser vnglückliche Außgang hat fein das Widerspiel erwiesen / in dem jhrer ein guter theil gleich also bald nach diesem Vnfall Muth vnd Hertz verlohren / zu wancken angefangen / vnd alle Mittel gesucht / sich bey dem Keyser widerumb auß zusöhnen: welchen grossen Meineyd vnnd Abfall sie mit keiner rechtmässigen Entschuldigung justificiren können / es were dann daß sie dieses vorwenden wolten / daß sie sich in jhrer Hoffnung betrogen gefunden / welche sie zu denen gehabt / die jhnen Hülff vnnd Beystandt zu leysten verbunden gewesen / vnd die so wol von Natur als Stands wegen oder per rationem status Jhrer May. beyzustehen schuldig gewesen / deren sonsten jedermänniglich das Zeugnuß geben muß / daß dieselbe in diesem gantzen hochwichtigen Handel / vnd was denselben angangen / allezeit weit mehr auff den gemeinen als eygenen Nutzen gesehen vnd gesorget. Welches mir dann die gewisse Hoffnung macht / daß sein auffrichtig redlich Gemüth vnd vnnd Vorhaben mit der Zeit durch den Segen GOttes ein bessern Außgang gewinnen werde / vmb so viel desto eher / dieweil dieselbe an dero beywohnenden Standhafftigkeit bey jhrem Beruff / auch sonsten an jhrer Großmütigkeit vnnd Dapfferkeit nichts nachläst.

Aber es ist Zeit / daß ich einmal beschliesse / wie ich dann hiermit geschlossen vnd gebetten haben will / gäntzlich darfür zuhalten / daß dieses die lautere pure Warheit vnnd außführliche Beschreibung dieser trawrigen Histori seye / etc.

Der erste so Jhrer Key. May. die Zeitung von der herrlichen bey Prag erhaltenen Victorj gebracht / ist gewesen der Graff von Bie / welchem J. M. ein schönen Ring verehrt / mit einem köstlichen Diamant auf 4000. Cronen geschätzt / vnd hatjhm zugleich dessen von Meggaw / der in der Schlacht vmbkommen / Regiment vbergeben.

Frolocken der Catholischen vber der Victorj bey Prag. So bald das Geschrey von dieser Victorj erschollen / haben die Catholischen vnd die so es mit dem Keyser gehalten / deßwegen allenthalben hefftig jubiliret vnd gefrolocket / vnd Processionnes angestellet. Der Keyser selbst ist zu Wien in grosser Andacht mit seinen Geistlichen in der Procession gangen / darbey der Cardinal von Dietrichstein eine Danckpredigt gehalten. Hergegen wurde vber den vertriebenen König Friderichen viel Hohn vnd Spott auß gegossen / vnnd allerley Paßquillen vnd schimpffliche Reymen vnnd Gedicht wider jhn gemacht / deren allhie zugedencken nicht vonnöthen ist.

Hertzogs in Bayern Schreiben an den Pabst. Der Hertzog in Bayern hat nicht allein / wie gedacht / die erhaltene Victorj Jhrer Key. May. zuwissen gethan / sondern auch dem Pabst mit nachfolgenden Worten davon geschrieben / vnder Dato den 12. Nov. Nechst vnderthänigstem Kuß ewrer seligen Füß thue E. Heyl. ich hiermit zuwissen / daß der fromme vnd grosse Gott seine Kirch angesehen / jhre Feinde vberwunden / vnd derselbẽ Macht gebrochen hat / in dem er jhr einen trefflichen Sieg verliehen / von welchem man wol sagẽ mag / daß es deß Herrn Sieg sey. Ich bin zwar dahin kommen vnd habe solches gesehen / ich bin auch in der Schlacht gewesen / aber Gott hat vberwunden / dem ich die Ehr allein zuschreib. Warlich es ist die Hand deß Herrn mit vns gewesen / welcher einen so mächtigen Feind / der sich auß einem festen Ort dapffer gewehrt / vberwunden hat. Es scheinet auch daß es auß sonderbarer Vorsehung Gottes geschehen / daß wir 8. Tag nach dem Fest Allerheiligen mit dem Feind gekämpft habẽ / auf den Sontag / welcher der 22. nach Pfingsten gewesen / da man diesen Text auß dem Evangelio der Kirchen pflegt vorzulesen: Gebt dem Keyser / was deß Keysers ist / rc. Fürwar der Pfaltzgraff Churfürst hat solches dazumal gegen seinen Danck gethan. Dann er alsbald nach diesem Treffen mit seiner Gemahlin auß Prag vñ Böhmen gewichen / vnd damit genugsamb zuerkennẽ gegeben / daß die Catholische nunmehr die Oberhand hetten / rc. Bald hernach schreibt er ferrner; Der Kampff hat eine Stundlang gewäret / vnd hat sich auff den nechsten Sontog nach Allerheiligen Tag / wie gemeldet / zugetragen / da sie sich dann trefflich wider jhre Feinde gerochen haben. Den andern Tag / welcher der 9. Novembris gewesen / hat die Statt Prag an mich geschrieben vnd bezeuget / daß sie hinfüro in deß Keysers Gewalt seyn vnd bleiben wolte.

Hierauff hat der Pabst vnder Dato den 3. Decembris folgender gestalt geantwortet:

Deß Pabsts Antwort. Edler Herr / lieber Sohn: nach Verlesung Ewers Schreibens habẽ wir vns von gantzer Seelen in dem Herrn erfrewet / vnnd sind in die Kirchen zu S. Maria Majore gangen / da wir demütiglich niderkniend / Gott / von dem alles herkompt / vnd allerheiligsten Mutter / der Mutter der Barmhertzigkeit / vnnd Königinne aller Heyligen / auff welcher Fest nachfolgenden Sontag jhr den Sieg / wie jhr schreibt erhalten / mit Thränen für ein so grosse Wolthat Danck gesagt haben. Es ist nicht zu zweiffeln / das Himmlische Heersey euch in dieser Schlacht / da jhr für die Ehr Gottes gestritten habt / beygestanden. Sonsten vermeldet er auch / daß er zu Rom ein stattliche Procession angestellet habe / von der Kirchen sanctae Mariae supra Minervam biß an die Kirchen sanctae Mariae de Anima, vnd als er in diese

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          <p>Der erste so Jhrer Key. May. die Zeitung von der herrlichen bey Prag erhaltenen                      Victorj gebracht / ist gewesen der Graff von Bie / welchem J. M. ein schönen                      Ring verehrt / mit einem köstlichen Diamant auf 4000. Cronen geschätzt / vnd                      hatjhm zugleich dessen von Meggaw / der in der Schlacht vmbkommen / Regiment                      vbergeben.</p>
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[470/0537] setzt / oder zum wenigsten were gefangen woden. Der letzte Actus dieser Tragoedi war deß Königs Abzug / vmb die Königin zubegleiten / vnd in diese Statt zubringen / vnd dieses Angeben vnnd Gutachten der Engelländischen Gesandten / welche wol gesehen / daß J. May. sich auf die Prager Inwohner im geringsten nicht zuverlassen hette / als bey welchen deß Feinde Practicken / vmb so viel desto leichter Platz vnd Statt gefunden / dieweil sie mehrentheils auff den Vnderscheid der Religion gegründet / welches dañ bey schwachen vnwissenden vnnd vnbeständigen Leuthen groß Nachdenckens gibt vnd viel vermag. Die Böhmen als sie dem König die Cron angetragen / vñ solche anzunehmen zum aller inständigsten gebetten / haben sich bey jm Gut vnd Blut auffzusetzen Eydlich verheissen / aber dieser vnglückliche Außgang hat fein das Widerspiel erwiesen / in dem jhrer ein guter theil gleich also bald nach diesem Vnfall Muth vnd Hertz verlohren / zu wancken angefangen / vnd alle Mittel gesucht / sich bey dem Keyser widerumb auß zusöhnen: welchen grossen Meineyd vnnd Abfall sie mit keiner rechtmässigen Entschuldigung justificiren können / es were dann daß sie dieses vorwenden wolten / daß sie sich in jhrer Hoffnung betrogen gefunden / welche sie zu denen gehabt / die jhnen Hülff vnnd Beystandt zu leysten verbunden gewesen / vnd die so wol von Natur als Stands wegen oder per rationem status Jhrer May. beyzustehen schuldig gewesen / deren sonsten jedermänniglich das Zeugnuß geben muß / daß dieselbe in diesem gantzen hochwichtigen Handel / vnd was denselben angangen / allezeit weit mehr auff den gemeinen als eygenen Nutzen gesehen vnd gesorget. Welches mir dann die gewisse Hoffnung macht / daß sein auffrichtig redlich Gemüth vnd vnnd Vorhaben mit der Zeit durch den Segen GOttes ein bessern Außgang gewinnen werde / vmb so viel desto eher / dieweil dieselbe an dero beywohnenden Standhafftigkeit bey jhrem Beruff / auch sonsten an jhrer Großmütigkeit vnnd Dapfferkeit nichts nachläst. Aber es ist Zeit / daß ich einmal beschliesse / wie ich dann hiermit geschlossen vnd gebetten haben will / gäntzlich darfür zuhalten / daß dieses die lautere pure Warheit vnnd außführliche Beschreibung dieser trawrigen Histori seye / etc. Der erste so Jhrer Key. May. die Zeitung von der herrlichen bey Prag erhaltenen Victorj gebracht / ist gewesen der Graff von Bie / welchem J. M. ein schönen Ring verehrt / mit einem köstlichen Diamant auf 4000. Cronen geschätzt / vnd hatjhm zugleich dessen von Meggaw / der in der Schlacht vmbkommen / Regiment vbergeben. So bald das Geschrey von dieser Victorj erschollen / haben die Catholischen vnd die so es mit dem Keyser gehalten / deßwegen allenthalben hefftig jubiliret vnd gefrolocket / vnd Processionnes angestellet. Der Keyser selbst ist zu Wien in grosser Andacht mit seinen Geistlichen in der Procession gangen / darbey der Cardinal von Dietrichstein eine Danckpredigt gehalten. Hergegen wurde vber den vertriebenen König Friderichen viel Hohn vnd Spott auß gegossen / vnnd allerley Paßquillen vnd schimpffliche Reymen vnnd Gedicht wider jhn gemacht / deren allhie zugedencken nicht vonnöthen ist. Frolocken der Catholischen vber der Victorj bey Prag. Der Hertzog in Bayern hat nicht allein / wie gedacht / die erhaltene Victorj Jhrer Key. May. zuwissen gethan / sondern auch dem Pabst mit nachfolgenden Worten davon geschrieben / vnder Dato den 12. Nov. Nechst vnderthänigstem Kuß ewrer seligen Füß thue E. Heyl. ich hiermit zuwissen / daß der fromme vnd grosse Gott seine Kirch angesehen / jhre Feinde vberwunden / vnd derselbẽ Macht gebrochen hat / in dem er jhr einen trefflichen Sieg verliehen / von welchem man wol sagẽ mag / daß es deß Herrn Sieg sey. Ich bin zwar dahin kommen vnd habe solches gesehen / ich bin auch in der Schlacht gewesen / aber Gott hat vberwunden / dem ich die Ehr allein zuschreib. Warlich es ist die Hand deß Herrn mit vns gewesen / welcher einen so mächtigen Feind / der sich auß einem festen Ort dapffer gewehrt / vberwunden hat. Es scheinet auch daß es auß sonderbarer Vorsehung Gottes geschehen / daß wir 8. Tag nach dem Fest Allerheiligen mit dem Feind gekämpft habẽ / auf den Sontag / welcher der 22. nach Pfingsten gewesen / da man diesen Text auß dem Evangelio der Kirchen pflegt vorzulesen: Gebt dem Keyser / was deß Keysers ist / rc. Fürwar der Pfaltzgraff Churfürst hat solches dazumal gegen seinen Danck gethan. Dann er alsbald nach diesem Treffen mit seiner Gemahlin auß Prag vñ Böhmen gewichen / vnd damit genugsamb zuerkennẽ gegeben / daß die Catholische nunmehr die Oberhand hetten / rc. Bald hernach schreibt er ferrner; Der Kampff hat eine Stundlang gewäret / vnd hat sich auff den nechsten Sontog nach Allerheiligen Tag / wie gemeldet / zugetragen / da sie sich dann trefflich wider jhre Feinde gerochen haben. Den andern Tag / welcher der 9. Novembris gewesen / hat die Statt Prag an mich geschrieben vnd bezeuget / daß sie hinfüro in deß Keysers Gewalt seyn vnd bleiben wolte. Hertzogs in Bayern Schreiben an den Pabst. Hierauff hat der Pabst vnder Dato den 3. Decembris folgender gestalt geantwortet: Edler Herr / lieber Sohn: nach Verlesung Ewers Schreibens habẽ wir vns von gantzer Seelen in dem Herrn erfrewet / vnnd sind in die Kirchen zu S. Maria Majore gangen / da wir demütiglich niderkniend / Gott / von dem alles herkompt / vnd allerheiligsten Mutter / der Mutter der Barmhertzigkeit / vnnd Königinne aller Heyligen / auff welcher Fest nachfolgenden Sontag jhr den Sieg / wie jhr schreibt erhalten / mit Thränen für ein so grosse Wolthat Danck gesagt haben. Es ist nicht zu zweiffeln / das Himmlische Heersey euch in dieser Schlacht / da jhr für die Ehr Gottes gestritten habt / beygestanden. Sonsten vermeldet er auch / daß er zu Rom ein stattliche Procession angestellet habe / von der Kirchen sanctae Mariae supra Minervam biß an die Kirchen sanctae Mariae de Anima, vnd als er in diese Deß Pabsts Antwort.

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  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/537>, abgerufen am 23.11.2024.