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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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In dem nun Marggraff Spinola einen Ort König in Engelland macht Bereitschafften dem Pfaltzgraffen zu Hülffe. nach dem andern in der Pfaltz erzehlter massen also eingenommen / ist in Engelland dem Pfaltzgraffen zu gut / viel Volck geworben worden / so hat auch König Jacob / nachdem er von Achatzio von Donaw / welchen die Vnirte Fürsten dahin abgesendet / von deß Spinolae Progreß / vnd elenden Zustandt der Pfältzschen Landen / Bericht empfangen / sich nicht allein gegen dem Spanischen Ambassador / sondern auch in Schrifften gegen König Philipsen in Hispanien / vnd Ertzhertzog König Jacobs in Engelland Erklärung gegen dem König in Hispanien / vnd Ertzhertzogen Albrechten wegen der Pfältzischen Landen. Begehren König Jacobs an die Vnirten. Albrechten erklärt: Er köndte vnd wolte nicht leyden / daß seiner Kinder Patrimonium also solte tractirt / vnd andern zum Raub werden / müßte derhalben den Sachen anderst Raht schaffen: aber sie haben sich solches nicht jrren lassen.

Als jhme auch im Namen der Vnirten angemeldet ward / daß sie / wo jhnen anderwärts auch Hülffe gethan / vnd die Handt gebotten würde / noch guten Muth hetten / die vbrige Pfältzische Lande zubeschützen: Hat er geantwortet / Er erfrewete sich sehr vber jhrer dapfferen Resolution / trüge nichts desto weniger auch grosses Leydt vnnd Mißfallen ab dem Vnheil / welches sich vber die Pfaltz ergossen: Ermahnete demnach die Vnirte Fürsten vnd Stände / daß sie bey jhrer gefaßten Resolution bleiben / vnd die Pfaltz sampt jhren eigenen Landen so lang beschützen wolten / biß er das jenige / was zum Krieg nötig / zusammen bringen möchte / alsdann er die Handt mit jhnen ernstlich anschlagen / vnd so wol der Pfaltz / als den gesampten Vnirten / mit aller Macht bey springen wolte.

Deßgleichen an die Staten in Holland. Fast gleiches Innhalts hat er auch an die Staten von Holland geschrieben / vnd dieselbe ermahnet / das beste inmittelst zuthun / vnd da es nötig / jhr Kriegsvolck / welches sie auff den Beinen hetten / zu Beschützung der Vnirten zu gebrauchen.

Es hat zwar bißhero der König in Engellandt nicht viel bey der Böhmischen Sach gethan: das meiste ist gewesen / daß Achatius von Dona / so von dem Pfaltzgraffen vnd den Vnirten Fürsten in Engelland geschickt worden / durch sein vielfältiges bitten vnd anhalten zuwegen gebracht / daß etwa in 5000. Mann Englisch vnd Schottisches Volck / welche zum theil mit dem Statischen Volck vnter Printz Henrich Friderichs Commando der Pfaltz zu Hülffe gezogen / zum theil vber Hamburg in Böhmen kommen / vnd etlich wenig Gelt auff gebracht worden: Dann sich selbiger König König in Engelland wil in der Böhmischen Sachen nur Mittler seyn. noch zur Zeit in der Böhmischen Sache nicht anderst / als für einen Mittler zwischen beyden Partheyen / die Sachen in der Güte zuvergleichen / vnd einen Frieden zu stifften / angeben wöllen / wie er dann zu solchem Ende auch einen Abgesandten / Visconte Doncastra genannt / zu Jhrer Majestät Keyser Ferdinanden / welcher bey jhme zu Grätz (wie zuvor gemeldet worden) gewesen: Vnd als derselbe nichts außgerichtet / noch zween andere an den Pfaltzgraffen selbst abgefertiget.

Belangendt aber die Pfältzische Lande / hat er jhme derselben Defendirung höchlich angelegen seyn lassen / vnd sich (wie gemeldet) sein bestes darbey zuthun / resolvirt.

Wir wöllen die Pfältzische Händel für dißmal auff ein Seite setzen / vnnd vns wider nach Böhmen vnd den Incorporirten Landen wenden / vnd besehen / was allda nach Außgang deß Anstands mit dem Bethlehem Gabor zwischen den Vngarn vnd Keyserischen sich verlossen.

Der Vngarn Beginnen / nach Außgang deß Anstandes. Dann als auff Michaelis der angeregte Anstandt sich geendet / vnd Gabriel Bethlen schon zuvor sich starck zu dem Krieg gefast gemacht / seynd stracks darauff die Vngarn zu Stedeldorff eingefallen / selbiges Orts geplündert vnd abgebrennet. Auch haben sie der Dampierischen Quartier zu Graffenwörth in der Nacht vnversehens vberfallen / viel nidergehawen / hernacher denselben Marckt geplündert / vnd in Brandt gesteckt. Ferners als sie vernommen / daß in Enzersdorff an der Donaw ein Anzahl Cossaggen legen / haben sie dieselbigen herauß gelockt / vnd durch einen gemachten Hinderhalt jhrer in zwey hundert nidergehawen: hernach als die vbrige Crabaten darauß gewesen / vnd die Innwohner jhre versteckte Sachen wider herfür gesucht gehabt / sampt den Mährischen solches Nachtszeit vberfallen / was sie gefunden / weggenommen / vnd hernach das Stättlein an vier Orten in Brandt gesteckt.

Keyserische leyden Schaden von den Vngarn. Es haben auch die den Böhmen zu Hülff geschickte Vngarn auff Chwolin einen starcken Streyff gethan / daselbst vber hundert Keyserische zu Roß / so deß Orts in Besatzung gelegen / antroffen / vnd nidergehawen / vnd ob sich schon etliche in die Kirchen salviren wöllen / haben sie doch herauß gemüßt / vnnd herhalten müssen / von welchen die Vngarn stattliche Beuthen bekommen. Von dannen haben sie nacher Budweiß gestreifft / vnd vngeachtet man mit groben Stücken auff sie geschossen / doch viel Viehe vnd anders da geraubet. Vnter Wegs auch nicht weit von Crumaw noch fünffzig Reutter angetroffen / vnd die meisten davon erlegt.

Vmb diese Zeit seynd die Cossaggen auß Polen in Vngarn bey Sehlin in zwey tausend starck eingefallen / vnd grossen Schaden gethan: seynd aber von den Vngarn bey Gelaw vmbringt / alle jhr geraubte Beuth abgejagt / vnd biß auff wenig erschlagen worden.

Deßgleichen seynd jhrer vber drey Tausendt in zweyen Trouppen bey Teschen in Schlesien durch vnwegsame Ort vnd Gebürg durch kommen / welche das Stättlein Skotzora vberfallen / vber hundert Bürger nidergehawen / vnd viel verwundet / vnnd weil sie sich mit Beuthen so lang gesaumet / haben jhnen die Vngarn vorgebogen / zu denen seynd auch die Schlesier vnnd Mährer kommen / vnd jhrer vber vierzehen hundert erlegt / vnd in zwey hundert / darunter acht fürnehme Herrn / gefangen / die vbrigen haben vber ein Wasser / so in die Oder fleußt / gesetzt / aber auch etliche darinnen im Stich gelassen.

Vnlangsten hernach seynd die Vngarn etlich Tausendt starck zu Preßburg vber die gemachte Brücke gesetzt / vnnd auff der andern Seiten deß Lands auch vberauß grossen Schaden gethan /

In dem nun Marggraff Spinola einen Ort König in Engelland macht Bereitschafftẽ dem Pfaltzgraffen zu Hülffe. nach dem andern in der Pfaltz erzehlter massen also eingenommẽ / ist in Engelland dem Pfaltzgraffen zu gut / viel Volck geworben worden / so hat auch König Jacob / nachdem er von Achatzio von Donaw / welchen die Vnirte Fürsten dahin abgesendet / von deß Spinolae Progreß / vnd elenden Zustandt der Pfältzschen Landen / Bericht empfangen / sich nicht allein gegen dem Spanischen Ambassador / sondern auch in Schrifften gegen König Philipsen in Hispanien / vnd Ertzhertzog König Jacobs in Engelland Erklärung gegen dem König in Hispanien / vnd Ertzhertzogen Albrechten wegen der Pfältzischẽ Landen. Begehren König Jacobs an die Vnirten. Albrechten erklärt: Er köndte vnd wolte nicht leyden / daß seiner Kinder Patrimonium also solte tractirt / vnd andern zum Raub werden / müßte derhalben den Sachẽ anderst Raht schaffen: aber sie haben sich solches nicht jrren lassen.

Als jhme auch im Namen der Vnirten angemeldet ward / daß sie / wo jhnen anderwärts auch Hülffe gethan / vnd die Handt gebotten würde / noch guten Muth hetten / die vbrige Pfältzische Lande zubeschützen: Hat er geantwortet / Er erfrewete sich sehr vber jhrer dapfferen Resolution / trüge nichts desto weniger auch grosses Leydt vnnd Mißfallen ab dem Vnheil / welches sich vber die Pfaltz ergossen: Ermahnete demnach die Vnirte Fürsten vnd Stände / daß sie bey jhrer gefaßten Resolution bleiben / vnd die Pfaltz sampt jhren eigenen Landen so lang beschützen wolten / biß er das jenige / was zum Krieg nötig / zusammen bringen möchte / alsdann er die Handt mit jhnen ernstlich anschlagen / vnd so wol der Pfaltz / als den gesampten Vnirten / mit aller Macht bey springen wolte.

Deßgleichẽ an die Staten in Holland. Fast gleiches Innhalts hat er auch an die Staten von Holland geschrieben / vnd dieselbe ermahnet / das beste inmittelst zuthun / vnd da es nötig / jhr Kriegsvolck / welches sie auff den Beinen hetten / zu Beschützung der Vnirten zu gebrauchen.

Es hat zwar bißhero der König in Engellandt nicht viel bey der Böhmischen Sach gethan: das meiste ist gewesen / daß Achatius von Dona / so von dem Pfaltzgraffen vnd den Vnirten Fürsten in Engelland geschickt worden / durch sein vielfältiges bitten vnd anhalten zuwegen gebracht / daß etwa in 5000. Mann Englisch vnd Schottisches Volck / welche zum theil mit dem Statischẽ Volck vnter Printz Henrich Friderichs Commando der Pfaltz zu Hülffe gezogen / zum theil vber Hamburg in Böhmen kommen / vnd etlich wenig Gelt auff gebracht worden: Dann sich selbiger König König in Engelland wil in der Böhmischẽ Sachen nur Mittler seyn. noch zur Zeit in der Böhmischen Sache nicht anderst / als für einen Mittler zwischen beyden Partheyen / die Sachen in der Güte zuvergleichen / vnd einen Frieden zu stifften / angeben wöllen / wie er dann zu solchem Ende auch einen Abgesandten / Visconte Doncastra genannt / zu Jhrer Majestät Keyser Ferdinanden / welcher bey jhme zu Grätz (wie zuvor gemeldet worden) gewesen: Vnd als derselbe nichts außgerichtet / noch zween andere an den Pfaltzgraffen selbst abgefertiget.

Belangendt aber die Pfältzische Lande / hat er jhme derselben Defendirung höchlich angelegen seyn lassen / vnd sich (wie gemeldet) sein bestes darbey zuthun / resolvirt.

Wir wöllen die Pfältzische Händel für dißmal auff ein Seite setzen / vnnd vns wider nach Böhmen vnd den Incorporirten Landen wenden / vnd besehen / was allda nach Außgang deß Anstands mit dem Bethlehem Gabor zwischen den Vngarn vnd Keyserischen sich verlossen.

Der Vngarn Beginnẽ / nach Außgang deß Anstandes. Dann als auff Michaelis der angeregte Anstandt sich geendet / vnd Gabriel Bethlen schon zuvor sich starck zu dem Krieg gefast gemacht / seynd stracks darauff die Vngarn zu Stedeldorff eingefallen / selbiges Orts geplündert vnd abgebrennet. Auch haben sie der Dampierischen Quartier zu Graffenwörth in der Nacht vnversehens vberfallen / viel nidergehawen / hernacher denselben Marckt geplündert / vnd in Brandt gesteckt. Ferners als sie vernommen / daß in Enzersdorff an der Donaw ein Anzahl Cossaggen legen / haben sie dieselbigen herauß gelockt / vnd durch einen gemachten Hinderhalt jhrer in zwey hundert nidergehawen: hernach als die vbrige Crabaten darauß gewesen / vnd die Innwohner jhre versteckte Sachen wider herfür gesucht gehabt / sampt den Mährischen solches Nachtszeit vberfallen / was sie gefunden / weggenommen / vnd hernach das Stättlein an vier Orten in Brandt gesteckt.

Keyserische leydẽ Schaden von den Vngarn. Es haben auch die den Böhmen zu Hülff geschickte Vngarn auff Chwolin einen starcken Streyff gethan / daselbst vber hundert Keyserische zu Roß / so deß Orts in Besatzung gelegen / antroffen / vnd nidergehawen / vnd ob sich schon etliche in die Kirchen salviren wöllen / haben sie doch herauß gemüßt / vnnd herhalten müssen / von welchen die Vngarn stattliche Beuthen bekommen. Von dannen haben sie nacher Budweiß gestreifft / vnd vngeachtet man mit groben Stücken auff sie geschossen / doch viel Viehe vnd anders da geraubet. Vnter Wegs auch nicht weit von Crumaw noch fünffzig Reutter angetroffen / vnd die meisten davon erlegt.

Vmb diese Zeit seynd die Cossaggen auß Polen in Vngarn bey Sehlin in zwey tausend starck eingefallen / vnd grossen Schaden gethan: seynd aber von den Vngarn bey Gelaw vmbringt / alle jhr geraubte Beuth abgejagt / vnd biß auff wenig erschlagen worden.

Deßgleichen seynd jhrer vber drey Tausendt in zweyen Trouppen bey Teschen in Schlesien durch vnwegsame Ort vnd Gebürg durch kommen / welche das Stättlein Skotzora vberfallen / vber hundert Bürger nidergehawen / vnd viel verwundet / vnnd weil sie sich mit Beuthen so lang gesaumet / haben jhnen die Vngarn vorgebogen / zu denen seynd auch die Schlesier vnnd Mährer kommen / vnd jhrer vber vierzehẽ hundert erlegt / vnd in zwey hundert / darunter acht fürnehme Herrn / gefangẽ / die vbrigen haben vber ein Wasser / so in die Oder fleußt / gesetzt / aber auch etliche darinnen im Stich gelassen.

Vnlangsten hernach seynd die Vngarn etlich Tausendt starck zu Preßburg vber die gemachte Brücke gesetzt / vnnd auff der andern Seiten deß Lands auch vberauß grossen Schaden gethan /

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[438/0497] In dem nun Marggraff Spinola einen Ort nach dem andern in der Pfaltz erzehlter massen also eingenommẽ / ist in Engelland dem Pfaltzgraffen zu gut / viel Volck geworben worden / so hat auch König Jacob / nachdem er von Achatzio von Donaw / welchen die Vnirte Fürsten dahin abgesendet / von deß Spinolae Progreß / vnd elenden Zustandt der Pfältzschen Landen / Bericht empfangen / sich nicht allein gegen dem Spanischen Ambassador / sondern auch in Schrifften gegen König Philipsen in Hispanien / vnd Ertzhertzog Albrechten erklärt: Er köndte vnd wolte nicht leyden / daß seiner Kinder Patrimonium also solte tractirt / vnd andern zum Raub werden / müßte derhalben den Sachẽ anderst Raht schaffen: aber sie haben sich solches nicht jrren lassen. König in Engelland macht Bereitschafftẽ dem Pfaltzgraffen zu Hülffe. König Jacobs in Engelland Erklärung gegen dem König in Hispanien / vnd Ertzhertzogen Albrechten wegen der Pfältzischẽ Landen. Begehren König Jacobs an die Vnirten. Als jhme auch im Namen der Vnirten angemeldet ward / daß sie / wo jhnen anderwärts auch Hülffe gethan / vnd die Handt gebotten würde / noch guten Muth hetten / die vbrige Pfältzische Lande zubeschützen: Hat er geantwortet / Er erfrewete sich sehr vber jhrer dapfferen Resolution / trüge nichts desto weniger auch grosses Leydt vnnd Mißfallen ab dem Vnheil / welches sich vber die Pfaltz ergossen: Ermahnete demnach die Vnirte Fürsten vnd Stände / daß sie bey jhrer gefaßten Resolution bleiben / vnd die Pfaltz sampt jhren eigenen Landen so lang beschützen wolten / biß er das jenige / was zum Krieg nötig / zusammen bringen möchte / alsdann er die Handt mit jhnen ernstlich anschlagen / vnd so wol der Pfaltz / als den gesampten Vnirten / mit aller Macht bey springen wolte. Fast gleiches Innhalts hat er auch an die Staten von Holland geschrieben / vnd dieselbe ermahnet / das beste inmittelst zuthun / vnd da es nötig / jhr Kriegsvolck / welches sie auff den Beinen hetten / zu Beschützung der Vnirten zu gebrauchen. Deßgleichẽ an die Staten in Holland. Es hat zwar bißhero der König in Engellandt nicht viel bey der Böhmischen Sach gethan: das meiste ist gewesen / daß Achatius von Dona / so von dem Pfaltzgraffen vnd den Vnirten Fürsten in Engelland geschickt worden / durch sein vielfältiges bitten vnd anhalten zuwegen gebracht / daß etwa in 5000. Mann Englisch vnd Schottisches Volck / welche zum theil mit dem Statischẽ Volck vnter Printz Henrich Friderichs Commando der Pfaltz zu Hülffe gezogen / zum theil vber Hamburg in Böhmen kommen / vnd etlich wenig Gelt auff gebracht worden: Dann sich selbiger König noch zur Zeit in der Böhmischen Sache nicht anderst / als für einen Mittler zwischen beyden Partheyen / die Sachen in der Güte zuvergleichen / vnd einen Frieden zu stifften / angeben wöllen / wie er dann zu solchem Ende auch einen Abgesandten / Visconte Doncastra genannt / zu Jhrer Majestät Keyser Ferdinanden / welcher bey jhme zu Grätz (wie zuvor gemeldet worden) gewesen: Vnd als derselbe nichts außgerichtet / noch zween andere an den Pfaltzgraffen selbst abgefertiget. König in Engelland wil in der Böhmischẽ Sachen nur Mittler seyn. Belangendt aber die Pfältzische Lande / hat er jhme derselben Defendirung höchlich angelegen seyn lassen / vnd sich (wie gemeldet) sein bestes darbey zuthun / resolvirt. Wir wöllen die Pfältzische Händel für dißmal auff ein Seite setzen / vnnd vns wider nach Böhmen vnd den Incorporirten Landen wenden / vnd besehen / was allda nach Außgang deß Anstands mit dem Bethlehem Gabor zwischen den Vngarn vnd Keyserischen sich verlossen. Dann als auff Michaelis der angeregte Anstandt sich geendet / vnd Gabriel Bethlen schon zuvor sich starck zu dem Krieg gefast gemacht / seynd stracks darauff die Vngarn zu Stedeldorff eingefallen / selbiges Orts geplündert vnd abgebrennet. Auch haben sie der Dampierischen Quartier zu Graffenwörth in der Nacht vnversehens vberfallen / viel nidergehawen / hernacher denselben Marckt geplündert / vnd in Brandt gesteckt. Ferners als sie vernommen / daß in Enzersdorff an der Donaw ein Anzahl Cossaggen legen / haben sie dieselbigen herauß gelockt / vnd durch einen gemachten Hinderhalt jhrer in zwey hundert nidergehawen: hernach als die vbrige Crabaten darauß gewesen / vnd die Innwohner jhre versteckte Sachen wider herfür gesucht gehabt / sampt den Mährischen solches Nachtszeit vberfallen / was sie gefunden / weggenommen / vnd hernach das Stättlein an vier Orten in Brandt gesteckt. Der Vngarn Beginnẽ / nach Außgang deß Anstandes. Es haben auch die den Böhmen zu Hülff geschickte Vngarn auff Chwolin einen starcken Streyff gethan / daselbst vber hundert Keyserische zu Roß / so deß Orts in Besatzung gelegen / antroffen / vnd nidergehawen / vnd ob sich schon etliche in die Kirchen salviren wöllen / haben sie doch herauß gemüßt / vnnd herhalten müssen / von welchen die Vngarn stattliche Beuthen bekommen. Von dannen haben sie nacher Budweiß gestreifft / vnd vngeachtet man mit groben Stücken auff sie geschossen / doch viel Viehe vnd anders da geraubet. Vnter Wegs auch nicht weit von Crumaw noch fünffzig Reutter angetroffen / vnd die meisten davon erlegt. Keyserische leydẽ Schaden von den Vngarn. Vmb diese Zeit seynd die Cossaggen auß Polen in Vngarn bey Sehlin in zwey tausend starck eingefallen / vnd grossen Schaden gethan: seynd aber von den Vngarn bey Gelaw vmbringt / alle jhr geraubte Beuth abgejagt / vnd biß auff wenig erschlagen worden. Deßgleichen seynd jhrer vber drey Tausendt in zweyen Trouppen bey Teschen in Schlesien durch vnwegsame Ort vnd Gebürg durch kommen / welche das Stättlein Skotzora vberfallen / vber hundert Bürger nidergehawen / vnd viel verwundet / vnnd weil sie sich mit Beuthen so lang gesaumet / haben jhnen die Vngarn vorgebogen / zu denen seynd auch die Schlesier vnnd Mährer kommen / vnd jhrer vber vierzehẽ hundert erlegt / vnd in zwey hundert / darunter acht fürnehme Herrn / gefangẽ / die vbrigen haben vber ein Wasser / so in die Oder fleußt / gesetzt / aber auch etliche darinnen im Stich gelassen. Vnlangsten hernach seynd die Vngarn etlich Tausendt starck zu Preßburg vber die gemachte Brücke gesetzt / vnnd auff der andern Seiten deß Lands auch vberauß grossen Schaden gethan /

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/497>, abgerufen am 22.11.2024.