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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Er der Kayser wolle jhne in kurtzem in seinem Land daheim suchen / dieser einäugige Legatus ist durch Eperies in Ober Vngarn durchgerayst / vnd von vielen glaubwürdigen Leuten / welche es hernachmals Jhrer Fürstlichen Durchleuchtigkeit zugeschrieben / gesehen worden.

Den 18. Julij ist Hanß von Cöln / der gesampten incorporirten vnd confoederirten Länder Legatus principalis, an die Ottomanische Porten / zu Newsohl sehr stattlich angelangt / vnd von Jhrer Durchleuchtigkeit gantz herrlich eingeholet worden / der brachte überauß schöne Praesenten mit sich / so er dem Türcken verehren solte.

Den 19. Julij sind der gesampten Länder Abgesandten bey Jhrer Durchl. zu Gast gewesen / vnd vberauß stattlich mit 300. Speisen tractirt worden / da es viel Vmbtrünck / auff Jhrer Majest in Böhmen / deß Königs in Engelland / Graf Moritzen / vnd anderer Potentaten Gesundheit gegeben / welche meistentheils von Jhrer Durchl. selbsten angefangen worden.

Vnter dessen aber / als man der Keyserlichen Plenipotentiariorum mit verlangen erwartet / vnd man vermerckt / daß solches nur zu auffzug der Sachen / vnd Verliehrung der Zeit angesehen / ist den anwesenden Keyserl. Legatis ernstlich befohlen worden / nacher Wien zuschreiben / daß erstgedachte Plenipotentiarii, sich innerhalb 15. Tagen / von dar angerechnet / einstellen sollen / wo nicht / so solte zu deß Landtags Schluß gegriffen werden: Vnter dessen ist von den Ständen berathschlagt worden / wie vnnd welcher gestallt der Krieg zu continuiren vnnd außzuführen seyn möchte.

Als nun nach langem erwarten endlichen die Keyserlichen Legaten / als Graff Colaldo / vnd ein Vngarischer entwichener Herr / dessen Güter confiscirt worden / angelanget / ist jhnen die Audientz bald angesagt worden / dessen sie sich beschwert / vnd vermeynet / daß die Stände die Audientz bey jhnen suchen solten / in welchem sie aber doch den Ständen nachgehen müssen: Da haben sie jhren alten modum wider repetirt / darneben gleichsamb sub comminatione vermeldet: Wofern sie von der Confoederation mit den Rebellen nicht abstehen / den Geistlichen / so woln jhre eingezogene Güter / nichts wenigers die ordentliche Session bey den Versamblungen wider einraumen / vnd sich nicht anders bequemen würden / so solten sie wissen / daß auff solchen fall Jhre May. gezwungen werden / anders gegen jhnen zu procediren. Item / Sie hetten zwar Plenipotentz / mit Jhrer Durchl. vnd den Ständen Frieden zu tractiren / oder ja inducias zu machen / dieweiln aber in derselben der confoederirten Länder gar nicht gedacht weren / so köndten sie deßwegen nichts nachgeben / oder ichtwas bewilligen. Darauff hat man jhnen kürtzlich geantwortet: Weiln in jhrer Plenipotentz die confoederirten Länder keines wegs begriffen weren / als könte man sie für keine veros Plenipotentiarios erkennen / derowegen solten sie im Namen Gottes wider hinziehen / vnnd entweder ein andere Vollmacht / so auch auff die confoederirten Länder gerichtet / mit sich wider zurück bringen / oder im widerigen fall gar aussen bleiben / im vbrigen würde vnter dessen von den Ständen schon geschehen was recht sey / etc.

Nach diesem hat der Französische Legat M. D. Angoulesme, von Wien auß / einen Sub delegatum nach Newsol geschickt / welcher sich allda interponiren solte / ist aber allbereit post festum kommen / auch von den Ständen mit einer kurtzen Antwort abgefertigt worden.

Damals hat man allbereit angefangen den Schlüssel deß Landtags zu suchen / vnd einmal ein end zumachen / vnd sind die vorhandenen Legationes als die Keyserliche / Frantzösische / Polnische vnd Türckische / wider abgefertiget worden / der confoederirten Länder Legaten aber / sind länger verharret / vnd ist man zur Election eines newen Königs geschritten / bey welcher es zwar wunderlich gnug hergangen / vnd were leicht ein Böhmischer Proceß oder alter Gebrauch darauß worden / in dem man allbereit mit einem Herrn / so es nicht eingehen wolte / auff das Fenster zugeeylet / vnd jhne einen Sprung lernen wöllen / solches haben aber doch etliche verhütet / Endlich sind die Stände einig worden / vnd haben einhällig den Durchleuchtigen Gabriel Bethlen / Fürsten in Vngarn vnd Siebenbürgen / vnd der Zeckler Graffen / rc. zu jhrem König erwehlet. Bethlen Gabor wird zum König in Vngarn erwehlet. Worauff dann den 25. Augusti / die Wahl auff folgende weiß publicirt worden: Zu frühe vmb 7. Vhr sind die Stände bey dem Palatino zusammen kommen / vnd haben daselbsten erstlich durch den Cantzler fürtragen lassen / in was für Beschwerden dieses Königreich jederzeit vnter dem Hauß Oesterreich gewesen. Item / was sie bewogen hab / den Keyser Ferdinandum zuverwerffen / vnd zur newen Wahl zuschreiten: Auch warumb sie Bethlen Gabriel erwehlet hetten: Darauff man das Vivat Rex, geschryen / daß es in der gantzen Statt in allen Gassen erschollen: Darnach sind die Stände ins gesampt / in J. D. Behausung kommen / vnd haben jhre Abgeordnete zu Jh. D. in jhr geheimes Zimmer / darinnen eben der confoederirten Länder Abgesandten gewesen / geschickt / vnd dieselbe herauß auff den grossen Saal fordern lassen / welche von gemelten Legaten begleitet worden: Als sie nun herauß kommen / sind Jhre Durchl. wie auch zuvor jederzeit bey den Audientzen / oben an / in einem rothen Sammeten / mit Golt gestickten Stuhl / zur rechten Hand aber die Abgesandten / vnd zur lincken die Proceres regni, gesessen: Darauff hat der Paltinus eine kurtze Vngarische Oration gethan / deme ist Graf Emerich Thurzo mit einer stattlichen außführlichen Oration in Vngarischer Spraach gefolget / vnd dardurch Jhre Durchl. den Ständen vnd allen Anwesenden fürgestellet: Hierauff hat Jhrer Durchleucht. Groß Cantzler in deß newerwehlten Königs seines Herrn Namen / geantwortet / vnd der Stände auf jhne gerichtete Wahl acceptirt: Nach solcher Resolution hat Graf Emerich Thurzo mit heller Stimm intoniret / vnd außgeruffen: Vivat Sereniss. Rex Gabriel, deme

Er der Kayser wolle jhne in kurtzem in seinem Land daheim suchen / dieser einäugige Legatus ist durch Eperies in Ober Vngarn durchgerayst / vnd von vielen glaubwürdigen Leuten / welche es hernachmals Jhrer Fürstlichen Durchleuchtigkeit zugeschrieben / gesehen worden.

Den 18. Julij ist Hanß von Cöln / der gesampten incorporirten vnd confoederirten Länder Legatus principalis, an die Ottomanische Porten / zu Newsohl sehr stattlich angelangt / vnd von Jhrer Durchleuchtigkeit gantz herrlich eingeholet worden / der brachte überauß schöne Praesenten mit sich / so er dem Türcken verehren solte.

Den 19. Julij sind der gesampten Länder Abgesandten bey Jhrer Durchl. zu Gast gewesen / vnd vberauß stattlich mit 300. Speisen tractirt worden / da es viel Vmbtrünck / auff Jhrer Majest in Böhmen / deß Königs in Engelland / Graf Moritzen / vnd anderer Potentaten Gesundheit gegeben / welche meistentheils von Jhrer Durchl. selbsten angefangen worden.

Vnter dessen aber / als man der Keyserlichen Plenipotentiariorum mit verlangen erwartet / vnd man vermerckt / daß solches nur zu auffzug der Sachen / vnd Verliehrung der Zeit angesehen / ist den anwesenden Keyserl. Legatis ernstlich befohlen worden / nacher Wien zuschreiben / daß erstgedachte Plenipotentiarii, sich innerhalb 15. Tagen / von dar angerechnet / einstellen sollen / wo nicht / so solte zu deß Landtags Schluß gegriffen werden: Vnter dessen ist von den Ständen berathschlagt worden / wie vnnd welcher gestallt der Krieg zu continuiren vnnd außzuführen seyn möchte.

Als nun nach langem erwarten endlichen die Keyserlichen Legaten / als Graff Colaldo / vnd ein Vngarischer entwichener Herr / dessen Güter confiscirt worden / angelanget / ist jhnen die Audientz bald angesagt worden / dessen sie sich beschwert / vnd vermeynet / daß die Stände die Audientz bey jhnen suchen solten / in welchem sie aber doch den Ständen nachgehen müssen: Da haben sie jhren alten modum wider repetirt / darneben gleichsamb sub comminatione vermeldet: Wofern sie von der Confoederation mit den Rebellen nicht abstehen / den Geistlichen / so woln jhre eingezogene Güter / nichts wenigers die ordentliche Session bey den Versamblungen wider einraumen / vnd sich nicht anders bequemen würden / so solten sie wissen / daß auff solchen fall Jhre May. gezwungen werden / anders gegen jhnen zu procediren. Item / Sie hetten zwar Plenipotentz / mit Jhrer Durchl. vnd den Ständen Frieden zu tractiren / oder ja inducias zu machen / dieweiln aber in derselben der confoederirten Länder gar nicht gedacht weren / so köndten sie deßwegen nichts nachgeben / oder ichtwas bewilligen. Darauff hat man jhnen kürtzlich geantwortet: Weiln in jhrer Plenipotentz die confoederirten Länder keines wegs begriffen weren / als könte man sie für keine veros Plenipotentiarios erkennen / derowegen solten sie im Namen Gottes wider hinziehen / vnnd entweder ein andere Vollmacht / so auch auff die confoederirten Länder gerichtet / mit sich wider zurück bringen / oder im widerigen fall gar aussen bleiben / im vbrigen würde vnter dessen von den Ständen schon geschehen was recht sey / etc.

Nach diesem hat der Französische Legat M. D. Angoulesme, von Wien auß / einen Sub delegatum nach Newsol geschickt / welcher sich allda interponiren solte / ist aber allbereit post festum kommen / auch von den Ständen mit einer kurtzen Antwort abgefertigt worden.

Damals hat man allbereit angefangen den Schlüssel deß Landtags zu suchen / vnd einmal ein end zumachen / vnd sind die vorhandenen Legationes als die Keyserliche / Frantzösische / Polnische vnd Türckische / wider abgefertiget worden / der confoederirten Länder Legaten aber / sind länger verharret / vnd ist man zur Election eines newen Königs geschritten / bey welcher es zwar wunderlich gnug hergangen / vnd were leicht ein Böhmischer Proceß oder alter Gebrauch darauß worden / in dem man allbereit mit einem Herrn / so es nicht eingehen wolte / auff das Fenster zugeeylet / vnd jhne einen Sprung lernen wöllen / solches haben aber doch etliche verhütet / Endlich sind die Stände einig worden / vnd haben einhällig den Durchleuchtigen Gabriel Bethlen / Fürsten in Vngarn vnd Siebenbürgen / vnd der Zeckler Graffen / rc. zu jhrem König erwehlet. Bethlen Gabor wird zum König in Vngarn erwehlet. Worauff dann den 25. Augusti / die Wahl auff folgende weiß publicirt worden: Zu frühe vmb 7. Vhr sind die Stände bey dem Palatino zusammen kommen / vnd haben daselbsten erstlich durch den Cantzler fürtragen lassen / in was für Beschwerden dieses Königreich jederzeit vnter dem Hauß Oesterreich gewesen. Item / was sie bewogen hab / den Keyser Ferdinandum zuverwerffen / vnd zur newen Wahl zuschreiten: Auch warumb sie Bethlen Gabriel erwehlet hetten: Darauff man das Vivat Rex, geschryen / daß es in der gantzen Statt in allen Gassen erschollen: Darnach sind die Stände ins gesampt / in J. D. Behausũg kommen / vnd haben jhre Abgeordnete zu Jh. D. in jhr geheimes Zimmer / darinnen eben der confoederirten Länder Abgesandten gewesen / geschickt / vnd dieselbe herauß auff den grossen Saal fordern lassen / welche von gemelten Legaten begleitet worden: Als sie nun herauß kommen / sind Jhre Durchl. wie auch zuvor jederzeit bey den Audientzen / oben an / in einem rothen Sammeten / mit Golt gestickten Stuhl / zur rechten Hand aber die Abgesandten / vnd zur linckẽ die Proceres regni, gesessen: Darauff hat der Paltinus eine kurtze Vngarische Oration gethan / deme ist Graf Emerich Thurzo mit einer stattlichen außführlichen Oration in Vngarischer Spraach gefolget / vnd dardurch Jhre Durchl. den Ständen vnd allen Anwesenden fürgestellet: Hierauff hat Jhrer Durchleucht. Groß Cantzler in deß newerwehlten Königs seines Herrn Namen / geantwortet / vnd der Stände auf jhne gerichtete Wahl acceptirt: Nach solcher Resolution hat Graf Emerich Thurzo mit heller Stimm intoniret / vnd außgeruffen: Vivat Sereniss. Rex Gabriel, deme

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[378/0431] Er der Kayser wolle jhne in kurtzem in seinem Land daheim suchen / dieser einäugige Legatus ist durch Eperies in Ober Vngarn durchgerayst / vnd von vielen glaubwürdigen Leuten / welche es hernachmals Jhrer Fürstlichen Durchleuchtigkeit zugeschrieben / gesehen worden. Den 18. Julij ist Hanß von Cöln / der gesampten incorporirten vnd confoederirten Länder Legatus principalis, an die Ottomanische Porten / zu Newsohl sehr stattlich angelangt / vnd von Jhrer Durchleuchtigkeit gantz herrlich eingeholet worden / der brachte überauß schöne Praesenten mit sich / so er dem Türcken verehren solte. Den 19. Julij sind der gesampten Länder Abgesandten bey Jhrer Durchl. zu Gast gewesen / vnd vberauß stattlich mit 300. Speisen tractirt worden / da es viel Vmbtrünck / auff Jhrer Majest in Böhmen / deß Königs in Engelland / Graf Moritzen / vnd anderer Potentaten Gesundheit gegeben / welche meistentheils von Jhrer Durchl. selbsten angefangen worden. Vnter dessen aber / als man der Keyserlichen Plenipotentiariorum mit verlangen erwartet / vnd man vermerckt / daß solches nur zu auffzug der Sachen / vnd Verliehrung der Zeit angesehen / ist den anwesenden Keyserl. Legatis ernstlich befohlen worden / nacher Wien zuschreiben / daß erstgedachte Plenipotentiarii, sich innerhalb 15. Tagen / von dar angerechnet / einstellen sollen / wo nicht / so solte zu deß Landtags Schluß gegriffen werden: Vnter dessen ist von den Ständen berathschlagt worden / wie vnnd welcher gestallt der Krieg zu continuiren vnnd außzuführen seyn möchte. Als nun nach langem erwarten endlichen die Keyserlichen Legaten / als Graff Colaldo / vnd ein Vngarischer entwichener Herr / dessen Güter confiscirt worden / angelanget / ist jhnen die Audientz bald angesagt worden / dessen sie sich beschwert / vnd vermeynet / daß die Stände die Audientz bey jhnen suchen solten / in welchem sie aber doch den Ständen nachgehen müssen: Da haben sie jhren alten modum wider repetirt / darneben gleichsamb sub comminatione vermeldet: Wofern sie von der Confoederation mit den Rebellen nicht abstehen / den Geistlichen / so woln jhre eingezogene Güter / nichts wenigers die ordentliche Session bey den Versamblungen wider einraumen / vnd sich nicht anders bequemen würden / so solten sie wissen / daß auff solchen fall Jhre May. gezwungen werden / anders gegen jhnen zu procediren. Item / Sie hetten zwar Plenipotentz / mit Jhrer Durchl. vnd den Ständen Frieden zu tractiren / oder ja inducias zu machen / dieweiln aber in derselben der confoederirten Länder gar nicht gedacht weren / so köndten sie deßwegen nichts nachgeben / oder ichtwas bewilligen. Darauff hat man jhnen kürtzlich geantwortet: Weiln in jhrer Plenipotentz die confoederirten Länder keines wegs begriffen weren / als könte man sie für keine veros Plenipotentiarios erkennen / derowegen solten sie im Namen Gottes wider hinziehen / vnnd entweder ein andere Vollmacht / so auch auff die confoederirten Länder gerichtet / mit sich wider zurück bringen / oder im widerigen fall gar aussen bleiben / im vbrigen würde vnter dessen von den Ständen schon geschehen was recht sey / etc. Nach diesem hat der Französische Legat M. D. Angoulesme, von Wien auß / einen Sub delegatum nach Newsol geschickt / welcher sich allda interponiren solte / ist aber allbereit post festum kommen / auch von den Ständen mit einer kurtzen Antwort abgefertigt worden. Damals hat man allbereit angefangen den Schlüssel deß Landtags zu suchen / vnd einmal ein end zumachen / vnd sind die vorhandenen Legationes als die Keyserliche / Frantzösische / Polnische vnd Türckische / wider abgefertiget worden / der confoederirten Länder Legaten aber / sind länger verharret / vnd ist man zur Election eines newen Königs geschritten / bey welcher es zwar wunderlich gnug hergangen / vnd were leicht ein Böhmischer Proceß oder alter Gebrauch darauß worden / in dem man allbereit mit einem Herrn / so es nicht eingehen wolte / auff das Fenster zugeeylet / vnd jhne einen Sprung lernen wöllen / solches haben aber doch etliche verhütet / Endlich sind die Stände einig worden / vnd haben einhällig den Durchleuchtigen Gabriel Bethlen / Fürsten in Vngarn vnd Siebenbürgen / vnd der Zeckler Graffen / rc. zu jhrem König erwehlet. Worauff dann den 25. Augusti / die Wahl auff folgende weiß publicirt worden: Zu frühe vmb 7. Vhr sind die Stände bey dem Palatino zusammen kommen / vnd haben daselbsten erstlich durch den Cantzler fürtragen lassen / in was für Beschwerden dieses Königreich jederzeit vnter dem Hauß Oesterreich gewesen. Item / was sie bewogen hab / den Keyser Ferdinandum zuverwerffen / vnd zur newen Wahl zuschreiten: Auch warumb sie Bethlen Gabriel erwehlet hetten: Darauff man das Vivat Rex, geschryen / daß es in der gantzen Statt in allen Gassen erschollen: Darnach sind die Stände ins gesampt / in J. D. Behausũg kommen / vnd haben jhre Abgeordnete zu Jh. D. in jhr geheimes Zimmer / darinnen eben der confoederirten Länder Abgesandten gewesen / geschickt / vnd dieselbe herauß auff den grossen Saal fordern lassen / welche von gemelten Legaten begleitet worden: Als sie nun herauß kommen / sind Jhre Durchl. wie auch zuvor jederzeit bey den Audientzen / oben an / in einem rothen Sammeten / mit Golt gestickten Stuhl / zur rechten Hand aber die Abgesandten / vnd zur linckẽ die Proceres regni, gesessen: Darauff hat der Paltinus eine kurtze Vngarische Oration gethan / deme ist Graf Emerich Thurzo mit einer stattlichen außführlichen Oration in Vngarischer Spraach gefolget / vnd dardurch Jhre Durchl. den Ständen vnd allen Anwesenden fürgestellet: Hierauff hat Jhrer Durchleucht. Groß Cantzler in deß newerwehlten Königs seines Herrn Namen / geantwortet / vnd der Stände auf jhne gerichtete Wahl acceptirt: Nach solcher Resolution hat Graf Emerich Thurzo mit heller Stimm intoniret / vnd außgeruffen: Vivat Sereniss. Rex Gabriel, deme Bethlen Gabor wird zum König in Vngarn erwehlet.

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/431>, abgerufen am 22.11.2024.