Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

oder auch an jhrem hergebrachten Religions Gebrauch verhindern zu lassen. Darumb dann auch vorgemeldte Römisch Catholische / in der Kron Böheimb vnd darzu gehörigen Ländern / in starcker Anzahl zu deren ins gemein auffgerichten Defensions Confoederation sich ebenmässig / vermittels leiblichen Eyds vnd jhrer Hand Subscription / bekennen / vnsere vorgangene Election vnd erfolgte Crönung genehm halten / vnnd zu allem Gehorsam gegen vns sich verpslichtet haben.

Wir sind auch gäntzlich entschlossen / dahin mit höchstem Ernst vnd Eiffer zu trachten / vnd auffs eusserst vns bemühen / damit nicht allein in vnserm Königreich Böheimb vnd den incorporirten Ländern / der edle Fried förderlich durch Gottes Gnad wider erlanget / vnd alle Kriegsgelegenheit abgestellet / sondern auch im Reich selbsten besser Vertrawen gepflantzet / vnd alle ferrnere Gefahr vorkommen vnd abgewendet / da nur auch andere ins gemein ebenmässig gesinnet / vns daran nicht hindern / vnd zu noch mehrer Vnruhe Vrsach geben werden.

Wir gedencken auch mit allen Christlichen Potentaten / Chur-Fürsten vnd Ständen / bevorab den Benachbarten / guten Willen / Freundschafft / Correspondentz vnd Vertrawen / so viel an vns zu pflegen vnd zu erhalten. Versehen vns zu denselben hingegen eines gleichmässigen / vnd daß sie vns wider alle die jenige / so eine widerwärtige Intention haben / vnnd vns / vnserm Königreich vnd Landen mit feindlichem Gewalt zu setzen würden / mit Raht vnd That helffen vnd beyspringen werden: darumb wir sie dann hiermit freundlich / auch günstig vnd gnädig ersuchet haben wollen. Erbieten vns hinwider gegen jhnen sampt vnd sonders / etc.

Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den König in Polen / die Venediger vnd die Fürsten in Italien. Vber dieses hat König Friederich auch etlich andere absonderliche Schreiben an den König in Polen / die Venediger vnnd die Fürsten in Italien geschicket / dieses Innhalts; Es würde jhnen ohne Zweiffel der Anfang vnd Progreß der Böhmischen Vnruhe / vnd was dannenhero für Jammer der Christenheit zugewachsen / auch auß was erheblichen Vrsachen die Böhmische vnnd der incorporirten Länder Stände / nach dem sie schier ins eusserste Verderben gesetzet / das vnleydenliche Joch abgeworffen / vnd jhn newlich zu jhrem König vnnd Herren mit einmütigem Consenß / recht mässiger Weiß / vnnd nach deß Königreichs Böheimb altem Herkommen vnnd Rechten / erwehlet / gungsam bekant seyn. Er zwar hette solche wichtige Sach in reiffe Berathschlagung genommen / vnnd endlich beschlossen / der Göttlichen Vocation zu folgen / die Wolfarth der armen geplagten Lent zu befördern / vnnd derhalben desselben Königreichs vnd der incorporirten Länder Regierung / wie zugleich auch die Königliche Kron vnnd Scepter mit gewöhnlicher Solennität / vnd grossem Frolocken aller Ständ vnd Vnderthanen / auff dem Prager Schloß angenommen.

Er wolte sie aber deßwegen versichern daß er damit keinen Privat Nutzen / sondern allein die Erlösung deß armen beträngten Volcks von endlichem Vndergang / vnd die Beschützung der gemeinen Libertät suchete / vnd deßwegen wolte er so wol den Römisch-Catholischen / als den Evangelischen mit Erlaubung beyderseits freyen Religions Gebrauch / Schutz halten / dessen sie jhne auch selbsten das Zeugnuß geben müsten / welche mehrertheils alle freywillig mit einem Jurament der Stände acta, sonderlich die newe Königliche Wahl bestätiget.

Vnd dieses hette er jhnen vnverzüglich zu wissen thun wollen / der vngezweiffellen Hoffnung / sie würden solche seine Dignität mit frölichem Gemüth vernemen / vnnd mit jhrer Gratulation verehren / auch wo von Nöthen seyn wird / mit Rath vnd That wider seine Feinde jhm beystehen / hergegen wolte er solchs hinwider auch mit danckbarem Gemüth erkennen / vnd sich zu immerwehrender Correspondentz offerirt haben.

König Friderichs Schreiben an Hertzog in Bayern wegen Annehmung der Cron Böheimb. Vorgedachtes Außschreiben wegen Annehmung der Böhmischen Kron / hat König Friederich vnder andern auch Hertzog Maximiliano in Bayern vberschickt / mit einem andern / darinn er auch zugleich auff sein / Hertzog Maximiliani letztes Schreiben geantwortet / dieses Inhalts; Nach dem es so weit kommen / daß er die Böhmische Cron acceptirt / die Crönung auch den 25. Octobr. glücklich vnd wol abgangen / so machte er jhm keinen Zweiffel / alldieweil bey diesem gantzen Werck deß Allmächtigen Vorsehung vnd Willen kräfftiglich zu spüren / vnnd er so wol vmb deß als auch anderer vielfältigen in beyligendem Außschreiben vermeldter Sachen willen sich solcher seiner Göttlichen Allmacht vnd Providentz nicht wider setzen können / hette auch zu J. Durchl. das Vertrawen Sie würde jhm solche rechtmässig erlangte Dignität ebenmässig nicht mißgönnen / sondern vielmehr neben jhm wünschen vnnd helffen / daß diß sein Königreich / vnnd die incorporirte Länder zu vorigen Frieden widergebracht vnd darbey erhalten / hingegen aber mehrere Weiterung / Krieg / Blutvergiessen / vnnd schädliches Landverderben verhütet / vnd Außländischen der Lufft nit gelassen würde / vnder dem Schein einer Privatpraetension auch das gemeine Wesen im Reich selbsten zu betrüben / vnnd gleichsam alle Hoffnung zum Frieden vnnd Einigkeit abzuschneiden / gestalt Jhre Durchl. an jhrem Ort darbey viel Guts außrichten / vnd sich dardurch vmb das Vatterlandt wolverdient / vnnd berühmbt machen könte: Er hette auch Jhre Durchl. seiner Crönung eher berichtet / vnd mit derselben auß dem vbrigen gern vertrewlich communicirt / wo er nicht in Hoffnung gestanden / gelegenere Mittel darzu / als durch Schreiben zu erlangen.

Was dann Jh. Durchl. Schreiben belangete / bliebe es nachmalen bey dem / daß jhm Jh. D. Erinnerungen / Raht vnnd Gutachten / wegen dero hohen Verstands vnd Erfahrenheit jederzeit angenehm seyn würden / weil er auß vielen Vmbständen je mehr vnd mehr spürete / daß Sie es mit jhm auffrichtig meynete / erinnerte sich sonsten bey dem gantzen Hauptwerck dessen / davon er mit Jh-

oder auch an jhrem hergebrachten Religions Gebrauch verhindern zu lassen. Darumb dann auch vorgemeldte Römisch Catholische / in der Kron Böheimb vnd darzu gehörigen Ländern / in starcker Anzahl zu deren ins gemein auffgerichten Defensions Confoederation sich ebenmässig / vermittels leiblichen Eyds vnd jhrer Hand Subscription / bekennen / vnsere vorgangene Election vnd erfolgte Crönung genehm halten / vnnd zu allem Gehorsam gegen vns sich verpslichtet haben.

Wir sind auch gäntzlich entschlossen / dahin mit höchstem Ernst vnd Eiffer zu trachten / vnd auffs eusserst vns bemühen / damit nicht allein in vnserm Königreich Böheimb vnd den incorporirten Ländern / der edle Fried förderlich durch Gottes Gnad wider erlanget / vnd alle Kriegsgelegenheit abgestellet / sondern auch im Reich selbsten besser Vertrawen gepflantzet / vnd alle ferrnere Gefahr vorkommen vnd abgewendet / da nur auch andere ins gemein ebenmässig gesinnet / vns daran nicht hindern / vnd zu noch mehrer Vnruhe Vrsach geben werden.

Wir gedencken auch mit allen Christlichen Potentaten / Chur-Fürsten vnd Ständen / bevorab den Benachbarten / guten Willen / Freundschafft / Correspondentz vnd Vertrawen / so viel an vns zu pflegen vnd zu erhalten. Versehen vns zu denselben hingegen eines gleichmässigen / vnd daß sie vns wider alle die jenige / so eine widerwärtige Intention haben / vnnd vns / vnserm Königreich vnd Landen mit feindlichem Gewalt zu setzen würden / mit Raht vnd That helffen vnd beyspringen werden: darumb wir sie dann hiermit freundlich / auch günstig vnd gnädig ersuchet haben wollen. Erbieten vns hinwider gegen jhnen sampt vnd sonders / etc.

Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den König in Polen / die Venediger vnd die Fürsten in Italien. Vber dieses hat König Friederich auch etlich andere absonderliche Schreiben an den König in Polen / die Venediger vnnd die Fürsten in Italien geschicket / dieses Innhalts; Es würde jhnen ohne Zweiffel der Anfang vnd Progreß der Böhmischen Vnruhe / vnd was dannenhero für Jammer der Christenheit zugewachsen / auch auß was erheblichen Vrsachen die Böhmische vnnd der incorporirten Länder Stände / nach dem sie schier ins eusserste Verderben gesetzet / das vnleydenliche Joch abgeworffen / vnd jhn newlich zu jhrem König vnnd Herren mit einmütigem Consenß / recht mässiger Weiß / vnnd nach deß Königreichs Böheimb altem Herkommen vnnd Rechten / erwehlet / gungsam bekant seyn. Er zwar hette solche wichtige Sach in reiffe Berathschlagung genommen / vnnd endlich beschlossen / der Göttlichen Vocation zu folgen / die Wolfarth der armen geplagten Lent zu befördern / vnnd derhalben desselben Königreichs vnd der incorporirten Länder Regierung / wie zugleich auch die Königliche Kron vnnd Scepter mit gewöhnlicher Solennität / vnd grossem Frolocken aller Ständ vnd Vnderthanen / auff dem Prager Schloß angenommen.

Er wolte sie aber deßwegen versichern daß er damit keinen Privat Nutzen / sondern allein die Erlösung deß armen beträngten Volcks von endlichem Vndergang / vnd die Beschützung der gemeinen Libertät suchete / vnd deßwegen wolte er so wol den Römisch-Catholischen / als den Evangelischen mit Erlaubung beyderseits freyen Religions Gebrauch / Schutz halten / dessen sie jhne auch selbsten das Zeugnuß geben müsten / welche mehrertheils alle freywillig mit einem Jurament der Stände acta, sonderlich die newe Königliche Wahl bestätiget.

Vnd dieses hette er jhnen vnverzüglich zu wissen thun wollen / der vngezweiffellen Hoffnung / sie würden solche seine Dignität mit frölichem Gemüth vernemen / vnnd mit jhrer Gratulation verehren / auch wo von Nöthen seyn wird / mit Rath vnd That wider seine Feinde jhm beystehen / hergegen wolte er solchs hinwider auch mit danckbarem Gemüth erkennen / vnd sich zu immerwehrender Correspondentz offerirt haben.

König Friderichs Schreiben an Hertzog in Bayern wegen Annehmung der Cron Böheimb. Vorgedachtes Außschreiben wegen Annehmung der Böhmischen Kron / hat König Friederich vnder andern auch Hertzog Maximiliano in Bayern vberschickt / mit einem andern / darinn er auch zugleich auff sein / Hertzog Maximiliani letztes Schreiben geantwortet / dieses Inhalts; Nach dem es so weit kommen / daß er die Böhmische Cron acceptirt / die Crönung auch den 25. Octobr. glücklich vnd wol abgangen / so machte er jhm keinen Zweiffel / alldieweil bey diesem gantzen Werck deß Allmächtigen Vorsehung vnd Willen kräfftiglich zu spüren / vnnd er so wol vmb deß als auch anderer vielfältigen in beyligendem Außschreiben vermeldter Sachen willen sich solcher seiner Göttlichen Allmacht vnd Providentz nicht wider setzen können / hette auch zu J. Durchl. das Vertrawen Sie würde jhm solche rechtmässig erlangte Dignität ebenmässig nicht mißgönnen / sondern vielmehr neben jhm wünschen vnnd helffen / daß diß sein Königreich / vnnd die incorporirte Länder zu vorigen Frieden widergebracht vnd darbey erhalten / hingegen aber mehrere Weiterung / Krieg / Blutvergiessen / vnnd schädliches Landverderben verhütet / vnd Außländischen der Lufft nit gelassen würde / vnder dem Schein einer Privatpraetẽsion auch das gemeine Wesen im Reich selbsten zu betrüben / vnnd gleichsam alle Hoffnung zum Frieden vnnd Einigkeit abzuschneiden / gestalt Jhre Durchl. an jhrem Ort darbey viel Guts außrichten / vnd sich dardurch vmb das Vatterlandt wolverdient / vnnd berühmbt machen könte: Er hette auch Jhre Durchl. seiner Crönung eher berichtet / vnd mit derselben auß dem vbrigen gern vertrewlich communicirt / wo er nicht in Hoffnung gestanden / gelegenere Mittel darzu / als durch Schreiben zu erlangen.

Was dann Jh. Durchl. Schreiben belangete / bliebe es nachmalen bey dem / daß jhm Jh. D. Erinnerungen / Raht vnnd Gutachten / wegen dero hohen Verstands vnd Erfahrenheit jederzeit angenehm seyn würden / weil er auß vielen Vmbständen je mehr vnd mehr spürete / daß Sie es mit jhm auffrichtig meynete / erinnerte sich sonsten bey dem gantzen Hauptwerck dessen / davon er mit Jh-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0325" n="278"/>
oder auch an jhrem hergebrachten Religions Gebrauch verhindern zu                      lassen. Darumb dann auch vorgemeldte Römisch Catholische / in der Kron Böheimb                      vnd darzu gehörigen Ländern / in starcker Anzahl zu deren ins gemein                      auffgerichten Defensions Confoederation sich ebenmässig / vermittels leiblichen                      Eyds vnd jhrer Hand Subscription / bekennen / vnsere vorgangene Election vnd                      erfolgte Crönung genehm halten / vnnd zu allem Gehorsam gegen vns sich                      verpslichtet haben.</p>
          <p>Wir sind auch gäntzlich entschlossen / dahin mit höchstem Ernst vnd Eiffer zu                      trachten / vnd auffs eusserst vns bemühen / damit nicht allein in vnserm                      Königreich Böheimb vnd den incorporirten Ländern / der edle Fried förderlich                      durch Gottes Gnad wider erlanget / vnd alle Kriegsgelegenheit abgestellet /                      sondern auch im Reich selbsten besser Vertrawen gepflantzet / vnd alle ferrnere                      Gefahr vorkommen vnd abgewendet / da nur auch andere ins gemein ebenmässig                      gesinnet / vns daran nicht hindern / vnd zu noch mehrer Vnruhe Vrsach geben                      werden.</p>
          <p>Wir gedencken auch mit allen Christlichen Potentaten / Chur-Fürsten vnd Ständen /                      bevorab den Benachbarten / guten Willen / Freundschafft / Correspondentz vnd                      Vertrawen / so viel an vns zu pflegen vnd zu erhalten. Versehen vns zu denselben                      hingegen eines gleichmässigen / vnd daß sie vns wider alle die jenige / so eine                      widerwärtige Intention haben / vnnd vns / vnserm Königreich vnd Landen mit                      feindlichem Gewalt zu setzen würden / mit Raht vnd That helffen vnd beyspringen                      werden: darumb wir sie dann hiermit freundlich / auch günstig vnd gnädig                      ersuchet haben wollen. Erbieten vns hinwider gegen jhnen sampt vnd sonders / etc.</p>
          <p><note place="left">Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den König in Polen                          / die Venediger vnd die Fürsten in Italien.</note> Vber dieses hat König                      Friederich auch etlich andere absonderliche Schreiben an den König in Polen /                      die Venediger vnnd die Fürsten in Italien geschicket / dieses Innhalts; Es würde                      jhnen ohne Zweiffel der Anfang vnd Progreß der Böhmischen Vnruhe / vnd was                      dannenhero für Jammer der Christenheit zugewachsen / auch auß was erheblichen                      Vrsachen die Böhmische vnnd der incorporirten Länder Stände / nach dem sie                      schier ins eusserste Verderben gesetzet / das vnleydenliche Joch abgeworffen /                      vnd jhn newlich zu jhrem König vnnd Herren mit einmütigem Consenß / recht                      mässiger Weiß / vnnd nach deß Königreichs Böheimb altem Herkommen vnnd Rechten /                      erwehlet / gungsam bekant seyn. Er zwar hette solche wichtige Sach in reiffe                      Berathschlagung genommen / vnnd endlich beschlossen / der Göttlichen Vocation zu                      folgen / die Wolfarth der armen geplagten Lent zu befördern / vnnd derhalben                      desselben Königreichs vnd der incorporirten Länder Regierung / wie zugleich auch                      die Königliche Kron vnnd Scepter mit gewöhnlicher Solennität / vnd grossem                      Frolocken aller Ständ vnd Vnderthanen / auff dem Prager Schloß angenommen.</p>
          <p>Er wolte sie aber deßwegen versichern daß er damit keinen Privat Nutzen / sondern                      allein die Erlösung deß armen beträngten Volcks von endlichem Vndergang / vnd                      die Beschützung der gemeinen Libertät suchete / vnd deßwegen wolte er so wol den                      Römisch-Catholischen / als den Evangelischen mit Erlaubung beyderseits freyen                      Religions Gebrauch / Schutz halten / dessen sie jhne auch selbsten das Zeugnuß                      geben müsten / welche mehrertheils alle freywillig mit einem Jurament der Stände                      acta, sonderlich die newe Königliche Wahl bestätiget.</p>
          <p>Vnd dieses hette er jhnen vnverzüglich zu wissen thun wollen / der                      vngezweiffellen Hoffnung / sie würden solche seine Dignität mit frölichem Gemüth                      vernemen / vnnd mit jhrer Gratulation verehren / auch wo von Nöthen seyn wird /                      mit Rath vnd That wider seine Feinde jhm beystehen / hergegen wolte er solchs                      hinwider auch mit danckbarem Gemüth erkennen / vnd sich zu immerwehrender                      Correspondentz offerirt haben.</p>
          <p><note place="right">König Friderichs Schreiben an Hertzog in Bayern wegen                          Annehmung der Cron Böheimb.</note> Vorgedachtes Außschreiben wegen Annehmung                      der Böhmischen Kron / hat König Friederich vnder andern auch Hertzog Maximiliano                      in Bayern vberschickt / mit einem andern / darinn er auch zugleich auff sein /                      Hertzog Maximiliani letztes Schreiben geantwortet / dieses Inhalts; Nach dem es                      so weit kommen / daß er die Böhmische Cron acceptirt / die Crönung auch den 25.                      Octobr. glücklich vnd wol abgangen / so machte er jhm keinen Zweiffel /                      alldieweil bey diesem gantzen Werck deß Allmächtigen Vorsehung vnd Willen                      kräfftiglich zu spüren / vnnd er so wol vmb deß als auch anderer vielfältigen in                      beyligendem Außschreiben vermeldter Sachen willen sich solcher seiner Göttlichen                      Allmacht vnd Providentz nicht wider setzen können / hette auch zu J. Durchl. das                      Vertrawen Sie würde jhm solche rechtmässig erlangte Dignität ebenmässig nicht                      mißgönnen / sondern vielmehr neben jhm wünschen vnnd helffen / daß diß sein                      Königreich / vnnd die incorporirte Länder zu vorigen Frieden widergebracht vnd                      darbey erhalten / hingegen aber mehrere Weiterung / Krieg / Blutvergiessen /                      vnnd schädliches Landverderben verhütet / vnd Außländischen der Lufft nit                      gelassen würde / vnder dem Schein einer Privatpraete&#x0303;sion auch das gemeine Wesen                      im Reich selbsten zu betrüben / vnnd gleichsam alle Hoffnung zum Frieden vnnd                      Einigkeit abzuschneiden / gestalt Jhre Durchl. an jhrem Ort darbey viel Guts                      außrichten / vnd sich dardurch vmb das Vatterlandt wolverdient / vnnd berühmbt                      machen könte: Er hette auch Jhre Durchl. seiner Crönung eher berichtet / vnd mit                      derselben auß dem vbrigen gern vertrewlich communicirt / wo er nicht in Hoffnung                      gestanden / gelegenere Mittel darzu / als durch Schreiben zu erlangen.</p>
          <p>Was dann Jh. Durchl. Schreiben belangete / bliebe es nachmalen bey dem / daß jhm                      Jh. D. Erinnerungen / Raht vnnd Gutachten / wegen dero hohen Verstands vnd                      Erfahrenheit jederzeit angenehm seyn würden / weil er auß vielen Vmbständen je                      mehr vnd mehr spürete / daß Sie es mit jhm auffrichtig meynete / erinnerte sich                      sonsten bey dem gantzen Hauptwerck dessen / davon er mit Jh-
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0325] oder auch an jhrem hergebrachten Religions Gebrauch verhindern zu lassen. Darumb dann auch vorgemeldte Römisch Catholische / in der Kron Böheimb vnd darzu gehörigen Ländern / in starcker Anzahl zu deren ins gemein auffgerichten Defensions Confoederation sich ebenmässig / vermittels leiblichen Eyds vnd jhrer Hand Subscription / bekennen / vnsere vorgangene Election vnd erfolgte Crönung genehm halten / vnnd zu allem Gehorsam gegen vns sich verpslichtet haben. Wir sind auch gäntzlich entschlossen / dahin mit höchstem Ernst vnd Eiffer zu trachten / vnd auffs eusserst vns bemühen / damit nicht allein in vnserm Königreich Böheimb vnd den incorporirten Ländern / der edle Fried förderlich durch Gottes Gnad wider erlanget / vnd alle Kriegsgelegenheit abgestellet / sondern auch im Reich selbsten besser Vertrawen gepflantzet / vnd alle ferrnere Gefahr vorkommen vnd abgewendet / da nur auch andere ins gemein ebenmässig gesinnet / vns daran nicht hindern / vnd zu noch mehrer Vnruhe Vrsach geben werden. Wir gedencken auch mit allen Christlichen Potentaten / Chur-Fürsten vnd Ständen / bevorab den Benachbarten / guten Willen / Freundschafft / Correspondentz vnd Vertrawen / so viel an vns zu pflegen vnd zu erhalten. Versehen vns zu denselben hingegen eines gleichmässigen / vnd daß sie vns wider alle die jenige / so eine widerwärtige Intention haben / vnnd vns / vnserm Königreich vnd Landen mit feindlichem Gewalt zu setzen würden / mit Raht vnd That helffen vnd beyspringen werden: darumb wir sie dann hiermit freundlich / auch günstig vnd gnädig ersuchet haben wollen. Erbieten vns hinwider gegen jhnen sampt vnd sonders / etc. Vber dieses hat König Friederich auch etlich andere absonderliche Schreiben an den König in Polen / die Venediger vnnd die Fürsten in Italien geschicket / dieses Innhalts; Es würde jhnen ohne Zweiffel der Anfang vnd Progreß der Böhmischen Vnruhe / vnd was dannenhero für Jammer der Christenheit zugewachsen / auch auß was erheblichen Vrsachen die Böhmische vnnd der incorporirten Länder Stände / nach dem sie schier ins eusserste Verderben gesetzet / das vnleydenliche Joch abgeworffen / vnd jhn newlich zu jhrem König vnnd Herren mit einmütigem Consenß / recht mässiger Weiß / vnnd nach deß Königreichs Böheimb altem Herkommen vnnd Rechten / erwehlet / gungsam bekant seyn. Er zwar hette solche wichtige Sach in reiffe Berathschlagung genommen / vnnd endlich beschlossen / der Göttlichen Vocation zu folgen / die Wolfarth der armen geplagten Lent zu befördern / vnnd derhalben desselben Königreichs vnd der incorporirten Länder Regierung / wie zugleich auch die Königliche Kron vnnd Scepter mit gewöhnlicher Solennität / vnd grossem Frolocken aller Ständ vnd Vnderthanen / auff dem Prager Schloß angenommen. Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den König in Polen / die Venediger vnd die Fürsten in Italien. Er wolte sie aber deßwegen versichern daß er damit keinen Privat Nutzen / sondern allein die Erlösung deß armen beträngten Volcks von endlichem Vndergang / vnd die Beschützung der gemeinen Libertät suchete / vnd deßwegen wolte er so wol den Römisch-Catholischen / als den Evangelischen mit Erlaubung beyderseits freyen Religions Gebrauch / Schutz halten / dessen sie jhne auch selbsten das Zeugnuß geben müsten / welche mehrertheils alle freywillig mit einem Jurament der Stände acta, sonderlich die newe Königliche Wahl bestätiget. Vnd dieses hette er jhnen vnverzüglich zu wissen thun wollen / der vngezweiffellen Hoffnung / sie würden solche seine Dignität mit frölichem Gemüth vernemen / vnnd mit jhrer Gratulation verehren / auch wo von Nöthen seyn wird / mit Rath vnd That wider seine Feinde jhm beystehen / hergegen wolte er solchs hinwider auch mit danckbarem Gemüth erkennen / vnd sich zu immerwehrender Correspondentz offerirt haben. Vorgedachtes Außschreiben wegen Annehmung der Böhmischen Kron / hat König Friederich vnder andern auch Hertzog Maximiliano in Bayern vberschickt / mit einem andern / darinn er auch zugleich auff sein / Hertzog Maximiliani letztes Schreiben geantwortet / dieses Inhalts; Nach dem es so weit kommen / daß er die Böhmische Cron acceptirt / die Crönung auch den 25. Octobr. glücklich vnd wol abgangen / so machte er jhm keinen Zweiffel / alldieweil bey diesem gantzen Werck deß Allmächtigen Vorsehung vnd Willen kräfftiglich zu spüren / vnnd er so wol vmb deß als auch anderer vielfältigen in beyligendem Außschreiben vermeldter Sachen willen sich solcher seiner Göttlichen Allmacht vnd Providentz nicht wider setzen können / hette auch zu J. Durchl. das Vertrawen Sie würde jhm solche rechtmässig erlangte Dignität ebenmässig nicht mißgönnen / sondern vielmehr neben jhm wünschen vnnd helffen / daß diß sein Königreich / vnnd die incorporirte Länder zu vorigen Frieden widergebracht vnd darbey erhalten / hingegen aber mehrere Weiterung / Krieg / Blutvergiessen / vnnd schädliches Landverderben verhütet / vnd Außländischen der Lufft nit gelassen würde / vnder dem Schein einer Privatpraetẽsion auch das gemeine Wesen im Reich selbsten zu betrüben / vnnd gleichsam alle Hoffnung zum Frieden vnnd Einigkeit abzuschneiden / gestalt Jhre Durchl. an jhrem Ort darbey viel Guts außrichten / vnd sich dardurch vmb das Vatterlandt wolverdient / vnnd berühmbt machen könte: Er hette auch Jhre Durchl. seiner Crönung eher berichtet / vnd mit derselben auß dem vbrigen gern vertrewlich communicirt / wo er nicht in Hoffnung gestanden / gelegenere Mittel darzu / als durch Schreiben zu erlangen. König Friderichs Schreiben an Hertzog in Bayern wegen Annehmung der Cron Böheimb. Was dann Jh. Durchl. Schreiben belangete / bliebe es nachmalen bey dem / daß jhm Jh. D. Erinnerungen / Raht vnnd Gutachten / wegen dero hohen Verstands vnd Erfahrenheit jederzeit angenehm seyn würden / weil er auß vielen Vmbständen je mehr vnd mehr spürete / daß Sie es mit jhm auffrichtig meynete / erinnerte sich sonsten bey dem gantzen Hauptwerck dessen / davon er mit Jh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/325
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/325>, abgerufen am 26.06.2024.