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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Darauff ein E. E. Raht dieser Statt alle drey Ordnungen / nemlichen einen gantzen Raht / die Ehrbare Gerichte / die Ehrbare Schöffen / vnnd die Erbare Gemein der 100. Männer auß der Kauffmanschafft / wie auch die Eltesten auß den Zünfften / auffs Rahthauß fordern lassen / jhnen der Schweden Begeren vorgehalten / mit begehren / die Sachen in Rahtschlag zu nehmen / vnnd jhr Gutachten E. E. Rath je eher je besser zu vbergeben. Worauff jede Ordnung in jhre gebräuchliche Gemächer eingangen / vnd die Sachen auff allerley Art wol bewogen / vnnd in einhelligem Consenß geschlossen / in obgedachten Anstandt nicht zu willigen / vnnd warumb man denselben nicht eingehen solte / jhre Rationes in 7. Puncten verfasset / vnd dieselben dem Rath vbergeben / worauff ein einhelliger Schluß gemacht / daß man solchen begehrten Zweyjährigen Anstandt / vor gut zu seyn nicht befinden könne / sondern daß derselbe der Cron Polen / wie auch der Statt Dantzig viel mehr schädlich denn frömblich seyn würde / vnd jhren Sluß / Jrer Königlichen May. per Posta zugesandt.

Der Polen vnd Dantziger vrsachen warumb sie mit den Schweden keine Inducias annales eingehen könten. 1. Weil der Feind in der Pillauw den Zoll der 30. pro Cento in solchen Inducien vber / nicht abstehen will / welches eben so viel were / als wann er beym Weissen Berge / Haupte / vnd andern Orthen auff der Weichsel Zoll einnehmen solte.

2. Wann er schon frey gebe / dz die Kähne auff der Weichsel hervnter passiren solten / könte er wol mit dem Könige von Dennemarck ein Vornehmen machen / dz der selbe vns etliche Kriegs Schiffe vor die Porta legete / also dz niemand weder auß noch ein könte / wie er dann gemelter König schon einen Groll auff diese Statt geleget / dz man jme die Zeit hero kein Pulver noch andere Kriegs Munition hat wollen zukommen lassen / warumb er dann auch albereits Repressalien gegen der Bürger dieser Statt Güter gegeben / könte also dardurch leicht vervrsachen / dz alle Wahren nach der Pillaw würden gehen / vnnd vnser Port verschlossen bleiben.

3. Daß dardurch deß Feindes Vndergehörige / vnd Neutralisten / durch solchen Stillstandt mächtig sehr würden gestärcket werden. Ja der Feind würde durch solche Mittel auch Jhrer Königl. May. Vnderthanen an sich ziehen.

4. Weil der Feind jetzo in Schweden höchlich bedränget / dieweil er vom Könige in Dennemarck Löchlandt vnd Bliecker wider deß Kaysers seine Armee zu defendiren angenommen / vnd sich verobligiret hat 9000. Mann auff seinen Kosten zu halten / so würde er solches Volck in diesem Stillstandt auß Preussen vnd Liefflandt außführen können.

5. Dz der Feind vom Zolle in der Pillaw weit mehr würde Nutz haben / in dem er mit demselben höher steigen könte / als sonsten Kauffleuthe in jrer Handlunge haben würden / könte also dardurch vnserer Statt alle Handlung abgenommen / vnd wie zuvor im andern Punct gedacht / durch den König von Dennemarck gehindert vnd gehemmet werden.

6. Daß auch diese Statt derowegen die Anzahl jres habenden Kriedsvolcks vmb vorstehender Gefahr halben / nit würden mindern oder abdancken können / denn da man künfftig solches wider bedürfftig seyn möchte / würde dergleichen versuchtes Volck auffzubringen schwer fallen.

7. Die Benachbarten würden sich durch diesen Zweyjährigen Stillstand auß der Pillaw mit Getreyde / vnd allerhandt Proviant / wie auch allerhandt Munition versorgen / möglichen auff etliche Jahr / vnd vns nachmals den Kopff biethen / vnd darnach trachten / wie sie vns den Handel vnd Nahrung benehmen / vnd denselben auff die Pilaw ziehen möchten / der Cron Polen zu mercklichen Schimpff / vnd dieser Statt zu grossem Schaden.

Als sich nun diese Friedens Tractation zerschlagen / hat der König in Schweden den Krieg wider anfangen zu continuiren / vnd ist mit 8000. Mann in der Pillaw ankommen / vnnd hin vnnd wider den Polen grossen Schaden gethan / so wolten die Polen nicht ins Feldt / biß sie völlige Bezahlung hetten / liessen sich auch vernehmen / sich zu confoederiren / vnd selbst bezahlt zu machen.

Schweden machen sich für Dantzig. Im Majo haben sich die Schweden wider mit 12. Schiffen für die Einfahrt der Statt Dantzig geleget / vnnd etliche Schuß auff die Schantzen vnd daß Hauß Weichselmünde gethan: ist jhnen aber dermassen geantwortet worden / daß sie sich vmb etwas zurück machen müssen: haben aber doch die Einfahrt gantz gesperret gehalten / also daß etliche Schiff / so mit stattlichen Wahren beladen / vnd dahin gewolt / nach Königsberg einlauffen müssen: dahero die Bürgerschafft in Dantzig sehr schwürig gewesen. Die Schwedischen haben auch einen Streiff / 3. Meyl von Dantzig / gethan / 6. Dörffer geplündert / vnd verbrandt.

Der König in Polen hat bey Braunsberg sein Kriegsvolck mustern / vnd demselben Gelt reichen lassen / 9000. Polen vnd 8000. Teutsche befunden. Hingegen hat auch der König in Schweden zu Marienburg sein Volck gemustert vnnd 110. Fähnlein zu Fuß ohne die Reuterey befunden / der hat bald darauff etliche Compagnien Polen bey der Statt Meve geschlagen / vnd etliche Fahnen bekommen. Nach diesem hat er das Hauß Weichselmünde bey Dantzig mit 300. Pferden besichtiget / darinnen eine starcke Besatzung gelegen. Der Churfürst von Brandenburg hat 600. Mann vnd 4. Stück Geschütz nach dem Polnischen Läger schicken wollen / so der Schwede intercipiret / die Officirer vnnd Geschütz hat er dem Churfürsten wider geschickt / das Volck aber behalten / die jhme auch alle gutwillig geschworen. Hernach haben die Schweden das Stättlein Scharneck / 5. Meil von Dantzig abgelegen / darin Polnische Besatzung / erobert.

Hierauff ist der König ferner fortgeruckt / vnd mit 10000. Mann wunderlich vber einen Morast kommen / Kanen vnd Schupen auff Wägen / so wol auch viel Lederne Geschütz (welche erst newlicher Zeit in seinen Landen erfunden) mit sich führen lassen / vnnd drey Schiffbrücken gemacht / da er das Volck vbergesetzet / vnd nahe an die Statt Dantzig in einen Wald geleget.

Darauff ein E. E. Raht dieser Statt alle drey Ordnungen / nemlichen einen gantzen Raht / die Ehrbare Gerichte / die Ehrbare Schöffen / vnnd die Erbare Gemein der 100. Männer auß der Kauffmanschafft / wie auch die Eltesten auß den Zünfften / auffs Rahthauß fordern lassen / jhnen der Schweden Begeren vorgehalten / mit begehren / die Sachen in Rahtschlag zu nehmen / vnnd jhr Gutachten E. E. Rath je eher je besser zu vbergeben. Worauff jede Ordnung in jhre gebräuchliche Gemächer eingangen / vnd die Sachen auff allerley Art wol bewogen / vnnd in einhelligem Consenß geschlossen / in obgedachten Anstandt nicht zu willigen / vnnd warumb man denselben nicht eingehen solte / jhre Rationes in 7. Puncten verfasset / vnd dieselben dem Rath vbergeben / worauff ein einhelliger Schluß gemacht / daß man solchen begehrten Zweyjährigen Anstandt / vor gut zu seyn nicht befinden könne / sondern daß derselbe der Cron Polen / wie auch der Statt Dantzig viel mehr schädlich denn frömblich seyn würde / vnd jhren Sluß / Jrer Königlichen May. per Posta zugesandt.

Der Polen vnd Dantziger vrsachen warumb sie mit dẽ Schweden keine Inducias añales eingehen könten. 1. Weil der Feind in der Pillauw den Zoll der 30. pro Cento in solchen Inducien vber / nicht abstehen will / welches eben so viel were / als wann er beym Weissen Berge / Haupte / vnd andern Orthen auff der Weichsel Zoll einnehmen solte.

2. Wann er schon frey gebe / dz die Kähne auff der Weichsel hervnter passiren solten / könte er wol mit dem Könige von Dennemarck ein Vornehmen machẽ / dz der selbe vns etliche Kriegs Schiffe vor die Porta legete / also dz niemand weder auß noch ein könte / wie er dann gemelter König schon einen Groll auff diese Statt geleget / dz man jme die Zeit hero kein Pulver noch andere Kriegs Munition hat wollen zukommen lassen / warumb er dann auch albereits Repressalien gegen der Bürger dieser Statt Güter gegeben / könte also dardurch leicht vervrsachen / dz alle Wahren nach der Pillaw würden gehen / vnnd vnser Port verschlossen bleiben.

3. Daß dardurch deß Feindes Vndergehörige / vñ Neutralisten / durch solchen Stillstandt mächtig sehr würden gestärcket werden. Ja der Feind würde durch solche Mittel auch Jhrer Königl. May. Vnderthanen an sich ziehen.

4. Weil der Feind jetzo in Schweden höchlich bedränget / dieweil er vom Könige in Deñemarck Löchlandt vnd Bliecker wider deß Kaysers seine Armee zu defendiren angenom̃en / vñ sich verobligiret hat 9000. Mañ auff seinen Kosten zu haltẽ / so würde er solches Volck in diesem Stillstandt auß Preussen vnd Liefflandt außführen können.

5. Dz der Feind vom Zolle in der Pillaw weit mehr würde Nutz haben / in dem er mit demselben höher steigẽ könte / als sonsten Kauffleuthe in jrer Handlunge haben würden / könte also dardurch vnserer Statt alle Handlung abgenom̃en / vñ wie zuvor im andern Punct gedacht / durch den König von Dennemarck gehindert vñ gehem̃et werden.

6. Daß auch diese Statt derowegen die Anzahl jres habenden Kriedsvolcks vmb vorstehender Gefahr halben / nit würden mindern oder abdancken können / denn da man künfftig solches wider bedürfftig seyn möchte / würde dergleichen versuchtes Volck auffzubringen schwer fallen.

7. Die Benachbarten würden sich durch diesen Zweyjährigen Stillstand auß der Pillaw mit Getreyde / vnd allerhandt Proviant / wie auch allerhandt Munition versorgen / möglichen auff etliche Jahr / vnd vns nachmals den Kopff biethen / vnd darnach trachten / wie sie vns den Handel vñ Nahrung benehmen / vnd denselben auff die Pilaw ziehen möchten / der Cron Polen zu mercklichẽ Schimpff / vnd dieser Statt zu grossem Schadẽ.

Als sich nun diese Friedens Tractation zerschlagen / hat der König in Schweden den Krieg wider anfangen zu continuiren / vñ ist mit 8000. Mann in der Pillaw ankommen / vnnd hin vnnd wider den Polen grossen Schaden gethan / so wolten die Polen nicht ins Feldt / biß sie völlige Bezahlung hetten / liessen sich auch vernehmen / sich zu confoederiren / vnd selbst bezahlt zu machen.

Schweden machen sich für Dantzig. Im Majo haben sich die Schweden wider mit 12. Schiffen für die Einfahrt der Statt Dantzig geleget / vnnd etliche Schuß auff die Schantzen vnd daß Hauß Weichselmünde gethan: ist jhnen aber dermassen geantwortet worden / daß sie sich vmb etwas zurück machen müssen: haben aber doch die Einfahrt gantz gesperret gehalten / also daß etliche Schiff / so mit stattlichen Wahren beladen / vnd dahin gewolt / nach Königsberg einlauffen müssen: dahero die Bürgerschafft in Dantzig sehr schwürig gewesen. Die Schwedischen haben auch einen Streiff / 3. Meyl von Dantzig / gethan / 6. Dörffer geplündert / vnd verbrandt.

Der König in Polen hat bey Braunsberg sein Kriegsvolck mustern / vnd demselben Gelt reichen lassen / 9000. Polen vnd 8000. Teutsche befunden. Hingegen hat auch der König in Schweden zu Marienburg sein Volck gemustert vnnd 110. Fähnlein zu Fuß ohne die Reuterey befunden / der hat bald darauff etliche Compagnien Polen bey der Statt Meve geschlagen / vnd etliche Fahnen bekom̃en. Nach diesem hat er das Hauß Weichselmünde bey Dantzig mit 300. Pferden besichtiget / darinnen eine starcke Besatzung gelegẽ. Der Churfürst von Brandenburg hat 600. Mann vnd 4. Stück Geschütz nach dem Polnischen Läger schicken wollen / so der Schwede intercipiret / die Officirer vnnd Geschütz hat er dem Churfürsten wider geschickt / das Volck aber behalten / die jhme auch alle gutwillig geschworen. Hernach haben die Schweden das Stättlein Scharneck / 5. Meil von Dantzig abgelegen / darin Polnische Besatzung / erobert.

Hierauff ist der König ferner fortgeruckt / vnd mit 10000. Mann wunderlich vber einen Morast kommen / Kanen vñ Schupen auff Wägen / so wol auch viel Lederne Geschütz (welche erst newlicher Zeit in seinen Landen erfunden) mit sich führen lassen / vnnd drey Schiffbrücken gemacht / da er das Volck vbergesetzet / vñ nahe an die Statt Dantzig in einen Wald geleget.

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Darauff ein E. E. Raht dieser                      Statt alle drey Ordnungen / nemlichen einen gantzen Raht / die Ehrbare Gerichte                      / die Ehrbare Schöffen / vnnd die Erbare Gemein der 100. Männer auß der                      Kauffmanschafft / wie auch die Eltesten auß den Zünfften / auffs Rahthauß                      fordern lassen / jhnen der Schweden Begeren vorgehalten / mit begehren / die                      Sachen in Rahtschlag zu nehmen / vnnd jhr Gutachten E. E. Rath je eher je besser                      zu vbergeben. Worauff jede Ordnung in jhre gebräuchliche Gemächer eingangen /                      vnd die Sachen auff allerley Art wol bewogen / vnnd in einhelligem Consenß                      geschlossen / in obgedachten Anstandt nicht zu willigen / vnnd warumb man                      denselben nicht eingehen solte / jhre Rationes in 7. Puncten verfasset / vnd                      dieselben dem Rath vbergeben / worauff ein einhelliger Schluß gemacht / daß man                      solchen begehrten Zweyjährigen Anstandt / vor gut zu seyn nicht befinden könne /                      sondern daß derselbe der Cron Polen / wie auch der Statt Dantzig viel mehr                      schädlich denn frömblich seyn würde / vnd jhren Sluß / Jrer Königlichen May. per                      Posta zugesandt.</p>
          <p><note place="left">Der Polen vnd Dantziger vrsachen warumb sie mit de&#x0303;                          Schweden keine Inducias an&#x0303;ales eingehen könten.</note> 1.                      Weil der Feind in der Pillauw den Zoll der 30. pro Cento in solchen Inducien                      vber / nicht abstehen will / welches eben so viel were / als wann er beym                      Weissen Berge / Haupte / vnd andern Orthen auff der Weichsel Zoll einnehmen                      solte.</p>
          <p>2. Wann er schon frey gebe / dz die Kähne auff der Weichsel hervnter passiren                      solten / könte er wol mit dem Könige von Dennemarck ein Vornehmen mache&#x0303; / dz der                      selbe vns etliche Kriegs Schiffe vor die Porta legete / also dz niemand weder                      auß noch ein könte / wie er dann gemelter König schon einen Groll auff diese                      Statt geleget / dz man jme die Zeit hero kein Pulver noch andere Kriegs Munition                      hat wollen zukommen lassen / warumb er dann auch albereits Repressalien gegen                      der Bürger dieser Statt Güter gegeben / könte also dardurch leicht vervrsachen /                      dz alle Wahren nach der Pillaw würden gehen / vnnd vnser Port verschlossen                      bleiben.</p>
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          <p>6. Daß auch diese Statt derowegen die Anzahl jres habenden Kriedsvolcks vmb                      vorstehender Gefahr halben / nit würden mindern oder abdancken können / denn da                      man künfftig solches wider bedürfftig seyn möchte / würde dergleichen versuchtes                      Volck auffzubringen schwer fallen.</p>
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          <p>Als sich nun diese Friedens Tractation zerschlagen / hat der König in Schweden                      den Krieg wider anfangen zu continuiren / vn&#x0303; ist mit 8000. Mann                      in der Pillaw ankommen / vnnd hin vnnd wider den Polen grossen Schaden gethan /                      so wolten die Polen nicht ins Feldt / biß sie völlige Bezahlung hetten / liessen                      sich auch vernehmen / sich zu confoederiren / vnd selbst bezahlt zu machen.</p>
          <p><note place="right">Schweden machen sich für Dantzig.</note> Im Majo haben                      sich die Schweden wider mit 12. Schiffen für die Einfahrt der Statt Dantzig                      geleget / vnnd etliche Schuß auff die Schantzen vnd daß Hauß Weichselmünde                      gethan: ist jhnen aber dermassen geantwortet worden / daß sie sich vmb etwas                      zurück machen müssen: haben aber doch die Einfahrt gantz gesperret gehalten /                      also daß etliche Schiff / so mit stattlichen Wahren beladen / vnd dahin gewolt /                      nach Königsberg einlauffen müssen: dahero die Bürgerschafft in Dantzig sehr                      schwürig gewesen. Die Schwedischen haben auch einen Streiff / 3. Meyl von                      Dantzig / gethan / 6. Dörffer geplündert / vnd verbrandt.</p>
          <p>Der König in Polen hat bey Braunsberg sein Kriegsvolck mustern / vnd demselben                      Gelt reichen lassen / 9000. Polen vnd 8000. Teutsche befunden. Hingegen hat auch                      der König in Schweden zu Marienburg sein Volck gemustert vnnd 110. Fähnlein zu                      Fuß ohne die Reuterey befunden / der hat bald darauff etliche Compagnien Polen                      bey der Statt Meve geschlagen / vnd etliche Fahnen bekom&#x0303;en. Nach                      diesem hat er das Hauß Weichselmünde bey Dantzig mit 300. Pferden besichtiget /                      darinnen eine starcke Besatzung gelege&#x0303;. Der Churfürst von Brandenburg hat 600.                      Mann vnd 4. Stück Geschütz nach dem Polnischen Läger schicken wollen / so der                      Schwede intercipiret / die Officirer vnnd Geschütz hat er dem Churfürsten wider                      geschickt / das Volck aber behalten / die jhme auch alle gutwillig geschworen.                      Hernach haben die Schweden das Stättlein Scharneck / 5. Meil von Dantzig                      abgelegen / darin Polnische Besatzung / erobert.</p>
          <p>Hierauff ist der König ferner fortgeruckt / vnd mit 10000. Mann wunderlich vber                      einen Morast kommen / Kanen vn&#x0303; Schupen auff Wägen / so wol auch                      viel Lederne Geschütz (welche erst newlicher Zeit in seinen Landen erfunden) mit                      sich führen lassen / vnnd drey Schiffbrücken gemacht / da er das Volck                      vbergesetzet / vn&#x0303; nahe an die Statt Dantzig in einen Wald                      geleget.</p>
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[1297/1448] Darauff ein E. E. Raht dieser Statt alle drey Ordnungen / nemlichen einen gantzen Raht / die Ehrbare Gerichte / die Ehrbare Schöffen / vnnd die Erbare Gemein der 100. Männer auß der Kauffmanschafft / wie auch die Eltesten auß den Zünfften / auffs Rahthauß fordern lassen / jhnen der Schweden Begeren vorgehalten / mit begehren / die Sachen in Rahtschlag zu nehmen / vnnd jhr Gutachten E. E. Rath je eher je besser zu vbergeben. Worauff jede Ordnung in jhre gebräuchliche Gemächer eingangen / vnd die Sachen auff allerley Art wol bewogen / vnnd in einhelligem Consenß geschlossen / in obgedachten Anstandt nicht zu willigen / vnnd warumb man denselben nicht eingehen solte / jhre Rationes in 7. Puncten verfasset / vnd dieselben dem Rath vbergeben / worauff ein einhelliger Schluß gemacht / daß man solchen begehrten Zweyjährigen Anstandt / vor gut zu seyn nicht befinden könne / sondern daß derselbe der Cron Polen / wie auch der Statt Dantzig viel mehr schädlich denn frömblich seyn würde / vnd jhren Sluß / Jrer Königlichen May. per Posta zugesandt. 1. Weil der Feind in der Pillauw den Zoll der 30. pro Cento in solchen Inducien vber / nicht abstehen will / welches eben so viel were / als wann er beym Weissen Berge / Haupte / vnd andern Orthen auff der Weichsel Zoll einnehmen solte. Der Polen vnd Dantziger vrsachen warumb sie mit dẽ Schweden keine Inducias añales eingehen könten. 2. Wann er schon frey gebe / dz die Kähne auff der Weichsel hervnter passiren solten / könte er wol mit dem Könige von Dennemarck ein Vornehmen machẽ / dz der selbe vns etliche Kriegs Schiffe vor die Porta legete / also dz niemand weder auß noch ein könte / wie er dann gemelter König schon einen Groll auff diese Statt geleget / dz man jme die Zeit hero kein Pulver noch andere Kriegs Munition hat wollen zukommen lassen / warumb er dann auch albereits Repressalien gegen der Bürger dieser Statt Güter gegeben / könte also dardurch leicht vervrsachen / dz alle Wahren nach der Pillaw würden gehen / vnnd vnser Port verschlossen bleiben. 3. Daß dardurch deß Feindes Vndergehörige / vñ Neutralisten / durch solchen Stillstandt mächtig sehr würden gestärcket werden. Ja der Feind würde durch solche Mittel auch Jhrer Königl. May. Vnderthanen an sich ziehen. 4. Weil der Feind jetzo in Schweden höchlich bedränget / dieweil er vom Könige in Deñemarck Löchlandt vnd Bliecker wider deß Kaysers seine Armee zu defendiren angenom̃en / vñ sich verobligiret hat 9000. Mañ auff seinen Kosten zu haltẽ / so würde er solches Volck in diesem Stillstandt auß Preussen vnd Liefflandt außführen können. 5. Dz der Feind vom Zolle in der Pillaw weit mehr würde Nutz haben / in dem er mit demselben höher steigẽ könte / als sonsten Kauffleuthe in jrer Handlunge haben würden / könte also dardurch vnserer Statt alle Handlung abgenom̃en / vñ wie zuvor im andern Punct gedacht / durch den König von Dennemarck gehindert vñ gehem̃et werden. 6. Daß auch diese Statt derowegen die Anzahl jres habenden Kriedsvolcks vmb vorstehender Gefahr halben / nit würden mindern oder abdancken können / denn da man künfftig solches wider bedürfftig seyn möchte / würde dergleichen versuchtes Volck auffzubringen schwer fallen. 7. Die Benachbarten würden sich durch diesen Zweyjährigen Stillstand auß der Pillaw mit Getreyde / vnd allerhandt Proviant / wie auch allerhandt Munition versorgen / möglichen auff etliche Jahr / vnd vns nachmals den Kopff biethen / vnd darnach trachten / wie sie vns den Handel vñ Nahrung benehmen / vnd denselben auff die Pilaw ziehen möchten / der Cron Polen zu mercklichẽ Schimpff / vnd dieser Statt zu grossem Schadẽ. Als sich nun diese Friedens Tractation zerschlagen / hat der König in Schweden den Krieg wider anfangen zu continuiren / vñ ist mit 8000. Mann in der Pillaw ankommen / vnnd hin vnnd wider den Polen grossen Schaden gethan / so wolten die Polen nicht ins Feldt / biß sie völlige Bezahlung hetten / liessen sich auch vernehmen / sich zu confoederiren / vnd selbst bezahlt zu machen. Im Majo haben sich die Schweden wider mit 12. Schiffen für die Einfahrt der Statt Dantzig geleget / vnnd etliche Schuß auff die Schantzen vnd daß Hauß Weichselmünde gethan: ist jhnen aber dermassen geantwortet worden / daß sie sich vmb etwas zurück machen müssen: haben aber doch die Einfahrt gantz gesperret gehalten / also daß etliche Schiff / so mit stattlichen Wahren beladen / vnd dahin gewolt / nach Königsberg einlauffen müssen: dahero die Bürgerschafft in Dantzig sehr schwürig gewesen. Die Schwedischen haben auch einen Streiff / 3. Meyl von Dantzig / gethan / 6. Dörffer geplündert / vnd verbrandt. Schweden machen sich für Dantzig. Der König in Polen hat bey Braunsberg sein Kriegsvolck mustern / vnd demselben Gelt reichen lassen / 9000. Polen vnd 8000. Teutsche befunden. Hingegen hat auch der König in Schweden zu Marienburg sein Volck gemustert vnnd 110. Fähnlein zu Fuß ohne die Reuterey befunden / der hat bald darauff etliche Compagnien Polen bey der Statt Meve geschlagen / vnd etliche Fahnen bekom̃en. Nach diesem hat er das Hauß Weichselmünde bey Dantzig mit 300. Pferden besichtiget / darinnen eine starcke Besatzung gelegẽ. Der Churfürst von Brandenburg hat 600. Mann vnd 4. Stück Geschütz nach dem Polnischen Läger schicken wollen / so der Schwede intercipiret / die Officirer vnnd Geschütz hat er dem Churfürsten wider geschickt / das Volck aber behalten / die jhme auch alle gutwillig geschworen. Hernach haben die Schweden das Stättlein Scharneck / 5. Meil von Dantzig abgelegen / darin Polnische Besatzung / erobert. Hierauff ist der König ferner fortgeruckt / vnd mit 10000. Mann wunderlich vber einen Morast kommen / Kanen vñ Schupen auff Wägen / so wol auch viel Lederne Geschütz (welche erst newlicher Zeit in seinen Landen erfunden) mit sich führen lassen / vnnd drey Schiffbrücken gemacht / da er das Volck vbergesetzet / vñ nahe an die Statt Dantzig in einen Wald geleget.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1448>, abgerufen am 23.11.2024.