Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.so köstlich gemacht / vnnd also mit Gold vnd Silber gezieret / daß dergleichen fast nicht gesehen worden: Vornen war ein sehr schönes Künststück / darinnen das Churfürstliche Wappen auff beyden seiten: vnd oben in der mitten war Cupido mit seinem Bogen vnnd Köcher vbergüldet: Nach diesem war ein grosser Adler / gleichfals vbergüldet: Oben auff dem Wagen in der mitten stunde ein güldenes Hertz mit einem Pfeil durchschossen / hinden auff dem Gerüst stunde Cupido mit seinem Pfeil in den Wagen zielende: der Kasten war alles vergüldet: die Vorhänge vnnd Decken mit Seyden vnnd feinem Goldt durchwürcket: der Zeug an den Pferden von Sammet mit vbergüldeten Beschlägen: die Pferdt waren Schwartzbraun / vnnd mit schwartz vnd gelben Federn außgebutzet: die Gutscher mit schwartz Sammeten Röcken / vnd Braunschweigischen Sammeten Hüten: bey dem Wagen auff beyden seiten giengen etliche Trabanten in schwartzer vnd gelber Liberey. Diesem Wagen folgte noch ein anderer mit Sammet vnd güldenen Borten: die Pferde waren den vorigen gleich / vnd dann noch viel andere Gutschen / denselben kamen nach noch in zwantzig Gliedt Reuter. Etlich Tag hernach hat Jhre Fürstliche Gnaden Landgraff Georg mit dero newen Gemahlin Jhre Rückreyse widerumb nach den Hessischen Landen angestellet / vnd den neundten Maij zu Marpurg den Einzug vnd Heimführung gehalten. Landgraff Moritz vbergibt seinem ältesten Sohn die Landsfürstliche Regierung. Es seynd bißhero wegen allerhandt vorgefallenen Vrsachen / zwischen Landgraff Moritzen zu Hessen Cassel / vnd seinem ältern Sohn / Landgraff Wilhelmen vnterschiedliche Handlungen vorgangen / mit welchen es enblichen so weit kommen / daß Landgraff Moritz jetztgedachtem seinem [Abbildung]so köstlich gemacht / vnnd also mit Gold vnd Silber gezieret / daß dergleichen fast nicht gesehen worden: Vornen war ein sehr schönes Künststück / darinnen das Churfürstliche Wappen auff beyden seiten: vnd oben in der mitten war Cupido mit seinem Bogen vnnd Köcher vbergüldet: Nach diesem war ein grosser Adler / gleichfals vbergüldet: Oben auff dem Wagen in der mitten stunde ein güldenes Hertz mit einem Pfeil durchschossen / hinden auff dem Gerüst stunde Cupido mit seinem Pfeil in den Wagen zielende: der Kasten war alles vergüldet: die Vorhänge vnnd Decken mit Seyden vnnd feinem Goldt durchwürcket: der Zeug an den Pferden von Sammet mit vbergüldeten Beschlägen: die Pferdt waren Schwartzbraun / vnnd mit schwartz vnd gelben Federn außgebutzet: die Gutscher mit schwartz Sammeten Röcken / vnd Braunschweigischen Sammeten Hüten: bey dem Wagen auff beyden seiten giengen etliche Trabanten in schwartzer vnd gelber Liberey. Diesem Wagen folgte noch ein anderer mit Sammet vnd güldenen Borten: die Pferde waren den vorigen gleich / vnd dann noch viel andere Gutschen / denselben kamen nach noch in zwantzig Gliedt Reuter. Etlich Tag hernach hat Jhre Fürstliche Gnaden Landgraff Georg mit dero newen Gemahlin Jhre Rückreyse widerumb nach den Hessischẽ Landen angestellet / vnd den neundten Maij zu Marpurg den Einzug vnd Heimführung gehalten. Landgraff Moritz vbergibt seinem ältestẽ Sohn die Landsfürstliche Regierũg. Es seynd bißhero wegen allerhandt vorgefallenen Vrsachen / zwischen Landgraff Moritzen zu Hessen Cassel / vnd seinem ältern Sohn / Landgraff Wilhelmen vnterschiedliche Handlungen vorgangen / mit welchen es enblichen so weit kommen / daß Landgraff Moritz jetztgedachtem seinem [Abbildung]<TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1277" n="1134"/> so köstlich gemacht / vnnd also mit Gold vnd Silber gezieret / daß dergleichen fast nicht gesehen worden: Vornen war ein sehr schönes Künststück / darinnen das Churfürstliche Wappen auff beyden seiten: vnd oben in der mitten war Cupido mit seinem Bogen vnnd Köcher vbergüldet: Nach diesem war ein grosser Adler / gleichfals vbergüldet: Oben auff dem Wagen in der mitten stunde ein güldenes Hertz mit einem Pfeil durchschossen / hinden auff dem Gerüst stunde Cupido mit seinem Pfeil in den Wagen zielende: der Kasten war alles vergüldet: die Vorhänge vnnd Decken mit Seyden vnnd feinem Goldt durchwürcket: der Zeug an den Pferden von Sammet mit vbergüldeten Beschlägen: die Pferdt waren Schwartzbraun / vnnd mit schwartz vnd gelben Federn außgebutzet: die Gutscher mit schwartz Sammeten Röcken / vnd Braunschweigischen Sammeten Hüten: bey dem Wagen auff beyden seiten giengen etliche Trabanten in schwartzer vnd gelber Liberey.</p> <p>Diesem Wagen folgte noch ein anderer mit Sammet vnd güldenen Borten: die Pferde waren den vorigen gleich / vnd dann noch viel andere Gutschen / denselben kamen nach noch in zwantzig Gliedt Reuter.</p> <p>Etlich Tag hernach hat Jhre Fürstliche Gnaden Landgraff Georg mit dero newen Gemahlin Jhre Rückreyse widerumb nach den Hessischẽ Landen angestellet / vnd den neundten Maij zu Marpurg den Einzug vnd Heimführung gehalten.</p> <p><note place="right">Landgraff Moritz vbergibt seinem ältestẽ Sohn die Landsfürstliche Regierũg.</note> Es seynd bißhero wegen allerhandt vorgefallenen Vrsachen / zwischen Landgraff Moritzen zu Hessen Cassel / vnd seinem ältern Sohn / Landgraff Wilhelmen vnterschiedliche Handlungen vorgangen / mit welchen es enblichen so weit kommen / daß Landgraff Moritz jetztgedachtem seinem</p> <figure/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1134/1277]
so köstlich gemacht / vnnd also mit Gold vnd Silber gezieret / daß dergleichen fast nicht gesehen worden: Vornen war ein sehr schönes Künststück / darinnen das Churfürstliche Wappen auff beyden seiten: vnd oben in der mitten war Cupido mit seinem Bogen vnnd Köcher vbergüldet: Nach diesem war ein grosser Adler / gleichfals vbergüldet: Oben auff dem Wagen in der mitten stunde ein güldenes Hertz mit einem Pfeil durchschossen / hinden auff dem Gerüst stunde Cupido mit seinem Pfeil in den Wagen zielende: der Kasten war alles vergüldet: die Vorhänge vnnd Decken mit Seyden vnnd feinem Goldt durchwürcket: der Zeug an den Pferden von Sammet mit vbergüldeten Beschlägen: die Pferdt waren Schwartzbraun / vnnd mit schwartz vnd gelben Federn außgebutzet: die Gutscher mit schwartz Sammeten Röcken / vnd Braunschweigischen Sammeten Hüten: bey dem Wagen auff beyden seiten giengen etliche Trabanten in schwartzer vnd gelber Liberey.
Diesem Wagen folgte noch ein anderer mit Sammet vnd güldenen Borten: die Pferde waren den vorigen gleich / vnd dann noch viel andere Gutschen / denselben kamen nach noch in zwantzig Gliedt Reuter.
Etlich Tag hernach hat Jhre Fürstliche Gnaden Landgraff Georg mit dero newen Gemahlin Jhre Rückreyse widerumb nach den Hessischẽ Landen angestellet / vnd den neundten Maij zu Marpurg den Einzug vnd Heimführung gehalten.
Es seynd bißhero wegen allerhandt vorgefallenen Vrsachen / zwischen Landgraff Moritzen zu Hessen Cassel / vnd seinem ältern Sohn / Landgraff Wilhelmen vnterschiedliche Handlungen vorgangen / mit welchen es enblichen so weit kommen / daß Landgraff Moritz jetztgedachtem seinem
Landgraff Moritz vbergibt seinem ältestẽ Sohn die Landsfürstliche Regierũg.
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Zitationshilfe: | Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1277>, abgerufen am 26.06.2024. |