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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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hen wolten / so würde bey so guten Concepten auch fürters beruhen / vnnd alles dagegen stehendes abgewendet vnd vermitten werden / gestalt sie auch dannenhero sich nicht bereden wolten / daß solche dero Armee oberzehlte contrari bezeigung / von Jhr. Keyserl. Majest. Ordonancen oder jhme / Hertzogen von Friedland / abrühren könne: Zumahl / obmehrgedachte Dennemärckische Cron / deren im Römischen Reich geschwebter Kriegsleuffte so wenig sich biß dahero interessirt gemacht vnd angenommen hette / als selbige dabey zu praetendiren / oder auch / auff alle begebende Fälle / deren ablauff sich hette zubefahren oder genossen zu befinden: Ohne das der gantzen Welt kundbahren notorietaet nach / das Hauptwesen dero obangezogenen troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd alleinig berührete vnnd concernirete / darunter die Dennemärckische Cron in keine wege participirt hette / vielmehr aber dagegen zu allen friedfertigen Consilien vnd ruhesamen actionibus, jhr absehens gerichtet / vnd annoch alleinig führen thete.

Damit es dann bey obgerühmbten Nachbarlichen Intelligentzen / vnd allem gutem / auch fürters sein verbleibens hette / vnnd dem nun durch gantz Europam fast gezogenem Brand / bey eines frembden Reichs grossen Wassern vnnd Seen sein Ziel gesteckt / keines wegs aber noch mehr Königreiche / Fürstenthumber vnd Lande / dem leidigen Kriegswesen / vnd verübtem Raub vnd Nahmb / auch Blutvergiessen / vntergeben / vnd gleichsamb als auffgeopffert werden.

So hetten sie jhme diß hiemit / auß obgemelten jhren tragenden Pflichten wolmeinentlich anfügen / vnd jhr danebenst dienstgeflissenst ersuchen vnd bitten wollen / er wolte obgedachtes alles vnd jedes bey sich reifflich behertzigen / vnnd bey vnzweiffelicher befindung der Warheit / vnverlengt beschaffen vnnd verordnen / damit gedachtes Dennemärckischen Reichs / so wol Lehens. Fürstenthumbe / als Stätte / Flecken vnnd Dörffer / nebenst deren Eingesessenen / von obgenanter Armee vnd jhrer Einquartierung / gäntzlich widerumb entladen vnd befreyet / vnnd darunter also die zwischen vielhöchstgedachten denen Römischen vnnd Dänischen Reichen biß dahero wolgepflogenen Freundschafft / vnd gute gedeyliche Verstandnuß / mehr confirmiret vnd bestättiget / als durch eintzige vnverschuldete zugezogene vnnd auffgeburdete Annötigung / geschwechet werde.

Dieses Schreiben hat deß Königs Cammer-Juncker Caspar von Buchwold dem Hertzogen von Friedland vberbracht / vnd darauff diese Resolution bekommen.

Hertzogen von Friedland Resolution auff der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben. Erstlich liesse er Hertzog von Friedland den Reichs-Rähten seinen Gruß hinwiderumb vermelden / vnd darneben andeuten / daß er allbereit durch den Hertzogen zu Holstein den Reichs-Rähten geantwortet.

2. Er hette die Waaffen dahin wenden müssen / dahin sich der Feind begeben.

3. Es hetten die Reichs-Rähte neben diesem jhr Begehren auch an Keys. May. gelangen lassen / dahero sie von dannen Antwort zugewarten hetten.

4. Vermerckte er auß der Reichs-Rähte Schreiben so viel / daß sie nicht sehr zum Frieden geneigt weren.

Es ist aber diese Resolution allererst im Augusto deß 1628. Jahrs erfolget: Dann gedachter von Buchwald von dem Keyserischen Commissario Altringern auffgenommen / etliche viel Monat in beschwerlicher Custodi gleichsamb als gefangen gehalten / vnd endlich mit vorgemelter Antwort zurück gefertiget worden.

Der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben an den Churf. von Sachsen. Nach obigem Schreiben haben auch die Dänische Reichs - Rähte den 10. Novembris an den Churfürsten von Sachsen ein Schreiben abgehen lassen / welches folgenden Inhalts gewesen:

Sie könten jhm auß jhren zu dem Königreich Dennemarck / jhrem geliebten Vatterland tragenden hohen Pflichten vnangefüget nicht lassen / welcher massen sie ein geraume Zeit hero fast schmertzlich vernehmen müssen / daß die vnder dem Hertzogen zu Friedland auß dem Römischen Reich kommene Armee nicht allein an die Grentzen gemelter Cron Dennemarck gelangt / auch in das von deroselben zu Lehen abrührendes Fürstenthumb Schleßwick / vnnd dessen Schlösser / Stätte / Flecken vnd Dörffer gerückt / sondern vnlengst so gar das gantze Jüdtland gewaltiglich occupirt vnnd eingenommen hab / vnnd die armen Eingesessenen zu vnderhaltung der Soldaten / zwingen vnd fast hoch beschweren theten.

Nun komme jhnen solches vmb so viel desto frembder vor / weil sie sich allerseits nichts anders hetten zuerinnern / als daß die obgedachte Cron Dennemarck mit dem Römischen Reiche allewege / vnd von vndencklichen Jahren hero / in guter versicherter / vnnd getrewer Nachbarlicher Correspondentz gestanden / selbige auch zu vnder. halten bey allen Gelegenheiten sich höchst beflissen / niemaln aber eines Widrigen vorsetzlich vnterfangen oder angenommen hette / darumb sie sich je nicht anders versehen sollten / dann es würde bey so guten Concepten auch förters beruhen / vnd alles so deme in einige Wege zuwider lauffen möchte / abgewendet / vnd vermitten werden / zumahlen obmehrgedachte Dennemärckische Cron / mit den im Römischen Reiche biß hero geschwebten Kriegsläufften / so wenig sich hat interessirt gemacht / als sie darbey zu praetendiren / oder auch auff alle begebende Fälle / der eventuum belli sich hette zubefahren / oder genossen zu achten / ohne daß der gantzen Weltkündigen notorietaer nach / das Hauptwesen der obangezogenen letzten Troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd allein berühret / vnd was König Christian zu Dennemarck / Hertzog in Schleßwig / Holstein / rc. Jhr allergnädigster Herr / dabey als obgedachten Craysses vornehmer Fürst / vnd wegen dero darinn habenden Fürstenthumb vnd Interesse einmütig erwehlter Obrister / verrichtet

hen wolten / so würde bey so guten Concepten auch fürters beruhen / vnnd alles dagegen stehendes abgewendet vnd vermitten werden / gestalt sie auch dannenhero sich nicht bereden wolten / daß solche dero Armee oberzehlte contrari bezeigung / von Jhr. Keyserl. Majest. Ordonancen oder jhme / Hertzogen von Friedland / abrühren könne: Zumahl / obmehrgedachte Dennemärckische Cron / deren im Römischen Reich geschwebter Kriegsleuffte so wenig sich biß dahero interessirt gemacht vnd angenommen hette / als selbige dabey zu praetendiren / oder auch / auff alle begebende Fälle / deren ablauff sich hette zubefahren oder genossen zu befinden: Ohne das der gantzen Welt kundbahren notorietaet nach / das Hauptwesen dero obangezogenen troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd alleinig berührete vnnd concernirete / darunter die Dennemärckische Cron in keine wege participirt hette / vielmehr aber dagegen zu allen friedfertigen Consilien vnd ruhesamen actionibus, jhr absehens gerichtet / vnd annoch alleinig führen thete.

Damit es dann bey obgerühmbten Nachbarlichen Intelligentzen / vnd allem gutem / auch fürters sein verbleibens hette / vnnd dem nun durch gantz Europam fast gezogenem Brand / bey eines frembden Reichs grossen Wassern vnnd Seen sein Ziel gesteckt / keines wegs aber noch mehr Königreiche / Fürstenthumber vnd Lande / dem leidigen Kriegswesen / vnd verübtem Raub vnd Nahmb / auch Blutvergiessen / vntergeben / vnd gleichsamb als auffgeopffert werden.

So hetten sie jhme diß hiemit / auß obgemelten jhren tragenden Pflichten wolmeinentlich anfügen / vnd jhr danebenst dienstgeflissenst ersuchen vnd bitten wollen / er wolte obgedachtes alles vnd jedes bey sich reifflich behertzigen / vnnd bey vnzweiffelicher befindung der Warheit / vnverlengt beschaffen vnnd verordnen / damit gedachtes Dennemärckischen Reichs / so wol Lehens. Fürstenthumbe / als Stätte / Flecken vnnd Dörffer / nebenst deren Eingesessenen / von obgenanter Armee vnd jhrer Einquartierung / gäntzlich widerumb entladen vnd befreyet / vnnd darunter also die zwischen vielhöchstgedachten denen Römischen vnnd Dänischen Reichen biß dahero wolgepflogenen Freundschafft / vnd gute gedeyliche Verstandnuß / mehr confirmiret vnd bestättiget / als durch eintzige vnverschuldete zugezogene vnnd auffgeburdete Annötigung / geschwechet werde.

Dieses Schreiben hat deß Königs Cammer-Juncker Caspar von Buchwold dem Hertzogen von Friedland vberbracht / vnd darauff diese Resolution bekommen.

Hertzogen von Friedland Resolution auff der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben. Erstlich liesse er Hertzog von Friedland den Reichs-Rähten seinen Gruß hinwiderumb vermelden / vnd darneben andeuten / daß er allbereit durch den Hertzogen zu Holstein den Reichs-Rähten geantwortet.

2. Er hette die Waaffen dahin wenden müssen / dahin sich der Feind begeben.

3. Es hetten die Reichs-Rähte neben diesem jhr Begehren auch an Keys. May. gelangen lassen / dahero sie von dannen Antwort zugewarten hetten.

4. Vermerckte er auß der Reichs-Rähte Schreiben so viel / daß sie nicht sehr zum Frieden geneigt weren.

Es ist aber diese Resolution allererst im Augusto deß 1628. Jahrs erfolget: Dann gedachter von Buchwald von dem Keyserischen Commissario Altringern auffgenommen / etliche viel Monat in beschwerlicher Custodi gleichsamb als gefangen gehalten / vnd endlich mit vorgemelter Antwort zurück gefertiget worden.

Der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben an den Churf. von Sachsen. Nach obigem Schreiben haben auch die Dänische Reichs - Rähte den 10. Novembris an den Churfürsten von Sachsen ein Schreiben abgehen lassen / welches folgenden Inhalts gewesen:

Sie könten jhm auß jhren zu dem Königreich Dennemarck / jhrem geliebten Vatterland tragenden hohen Pflichten vnangefüget nicht lassen / welcher massen sie ein geraume Zeit hero fast schmertzlich vernehmen müssen / daß die vnder dem Hertzogen zu Friedland auß dem Römischen Reich kommene Armee nicht allein an die Grentzen gemelter Cron Dennemarck gelangt / auch in das von deroselben zu Lehen abrührendes Fürstenthumb Schleßwick / vnnd dessen Schlösser / Stätte / Flecken vnd Dörffer gerückt / sondern vnlengst so gar das gantze Jüdtland gewaltiglich occupirt vnnd eingenommen hab / vnnd die armen Eingesessenen zu vnderhaltung der Soldaten / zwingen vnd fast hoch beschweren theten.

Nun komme jhnen solches vmb so viel desto frembder vor / weil sie sich allerseits nichts anders hetten zuerinnern / als daß die obgedachte Cron Dennemarck mit dem Römischen Reiche allewege / vnd von vndencklichen Jahren hero / in guter versicherter / vnnd getrewer Nachbarlicher Correspondentz gestanden / selbige auch zu vnder. halten bey allen Gelegenheiten sich höchst beflissen / niemaln aber eines Widrigen vorsetzlich vnterfangen oder angenommen hette / darumb sie sich je nicht anders versehen sollten / dann es würde bey so guten Concepten auch förters beruhen / vnd alles so deme in einige Wege zuwider lauffen möchte / abgewendet / vnd vermitten werden / zumahlen obmehrgedachte Dennemärckische Cron / mit den im Römischen Reiche biß hero geschwebten Kriegsläufften / so wenig sich hat interessirt gemacht / als sie darbey zu praetendiren / oder auch auff alle begebende Fälle / der eventuum belli sich hette zubefahren / oder genossen zu achten / ohne daß der gantzen Weltkündigen notorietaer nach / das Hauptwesen der obangezogenen letzten Troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd allein berühret / vnd was König Christian zu Dennemarck / Hertzog in Schleßwig / Holstein / rc. Jhr allergnädigster Herr / dabey als obgedachten Craysses vornehmer Fürst / vnd wegen dero darinn habenden Fürstenthumb vnd Interesse einmütig erwehlter Obrister / verrichtet

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          <p>Damit es dann bey obgerühmbten Nachbarlichen Intelligentzen / vnd allem gutem /                      auch fürters sein verbleibens hette / vnnd dem nun durch gantz Europam fast                      gezogenem Brand / bey eines frembden Reichs grossen Wassern vnnd Seen sein Ziel                      gesteckt / keines wegs aber noch mehr Königreiche / Fürstenthumber vnd Lande /                      dem leidigen Kriegswesen / vnd verübtem Raub vnd Nahmb / auch Blutvergiessen /                      vntergeben / vnd gleichsamb als auffgeopffert werden.</p>
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          <p>Dieses Schreiben hat deß Königs Cammer-Juncker Caspar von Buchwold dem Hertzogen                      von Friedland vberbracht / vnd darauff diese Resolution bekommen.</p>
          <p><note place="left">Hertzogen von Friedland Resolution auff der Dänischen                          Reichs-Rähte Schreiben.</note> Erstlich liesse er Hertzog von Friedland den                      Reichs-Rähten seinen Gruß hinwiderumb vermelden / vnd darneben andeuten / daß er                      allbereit durch den Hertzogen zu Holstein den Reichs-Rähten geantwortet.</p>
          <p>2. Er hette die Waaffen dahin wenden müssen / dahin sich der Feind begeben.</p>
          <p>3. Es hetten die Reichs-Rähte neben diesem jhr Begehren auch an Keys. May.                      gelangen lassen / dahero sie von dannen Antwort zugewarten hetten.</p>
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          <p>Es ist aber diese Resolution allererst im Augusto deß 1628. Jahrs erfolget: Dann                      gedachter von Buchwald von dem Keyserischen Commissario Altringern auffgenommen                      / etliche viel Monat in beschwerlicher Custodi gleichsamb als gefangen gehalten                      / vnd endlich mit vorgemelter Antwort zurück gefertiget worden.</p>
          <p><note place="right">Der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben an den Churf. von                          Sachsen.</note> Nach obigem Schreiben haben auch die Dänische Reichs - Rähte                      den 10. Novembris an den Churfürsten von Sachsen ein Schreiben abgehen lassen /                      welches folgenden Inhalts gewesen:</p>
          <p>Sie könten jhm auß jhren zu dem Königreich Dennemarck / jhrem geliebten                      Vatterland tragenden hohen Pflichten vnangefüget nicht lassen / welcher massen                      sie ein geraume Zeit hero fast schmertzlich vernehmen müssen / daß die vnder dem                      Hertzogen zu Friedland auß dem Römischen Reich kommene Armee nicht allein an die                      Grentzen gemelter Cron Dennemarck gelangt / auch in das von deroselben zu Lehen                      abrührendes Fürstenthumb Schleßwick / vnnd dessen Schlösser / Stätte / Flecken                      vnd Dörffer gerückt / sondern vnlengst so gar das gantze Jüdtland gewaltiglich                      occupirt vnnd eingenommen hab / vnnd die armen Eingesessenen zu vnderhaltung der                      Soldaten / zwingen vnd fast hoch beschweren theten.</p>
          <p>Nun komme jhnen solches vmb so viel desto frembder vor / weil sie sich allerseits                      nichts anders hetten zuerinnern / als daß die obgedachte Cron Dennemarck mit dem                      Römischen Reiche allewege / vnd von vndencklichen Jahren hero / in guter                      versicherter / vnnd getrewer Nachbarlicher Correspondentz gestanden / selbige                      auch zu vnder. halten bey allen Gelegenheiten sich höchst beflissen / niemaln                      aber eines Widrigen vorsetzlich vnterfangen oder angenommen hette / darumb sie                      sich je nicht anders versehen sollten / dann es würde bey so guten Concepten                      auch förters beruhen / vnd alles so deme in einige Wege zuwider lauffen möchte /                      abgewendet / vnd vermitten werden / zumahlen obmehrgedachte Dennemärckische Cron                      / mit den im Römischen Reiche biß hero geschwebten Kriegsläufften / so wenig                      sich hat interessirt gemacht / als sie darbey zu praetendiren / oder auch auff                      alle begebende Fälle / der eventuum belli sich hette zubefahren / oder genossen                      zu achten / ohne daß der gantzen Weltkündigen notorietaer nach / das Hauptwesen                      der obangezogenen letzten Troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd                      allein berühret / vnd was König Christian zu Dennemarck / Hertzog in Schleßwig /                      Holstein / rc. Jhr allergnädigster Herr / dabey als obgedachten Craysses                      vornehmer Fürst / vnd wegen dero darinn habenden Fürstenthumb vnd Interesse                      einmütig erwehlter Obrister / verrichtet
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[1107/1246] hen wolten / so würde bey so guten Concepten auch fürters beruhen / vnnd alles dagegen stehendes abgewendet vnd vermitten werden / gestalt sie auch dannenhero sich nicht bereden wolten / daß solche dero Armee oberzehlte contrari bezeigung / von Jhr. Keyserl. Majest. Ordonancen oder jhme / Hertzogen von Friedland / abrühren könne: Zumahl / obmehrgedachte Dennemärckische Cron / deren im Römischen Reich geschwebter Kriegsleuffte so wenig sich biß dahero interessirt gemacht vnd angenommen hette / als selbige dabey zu praetendiren / oder auch / auff alle begebende Fälle / deren ablauff sich hette zubefahren oder genossen zu befinden: Ohne das der gantzen Welt kundbahren notorietaet nach / das Hauptwesen dero obangezogenen troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd alleinig berührete vnnd concernirete / darunter die Dennemärckische Cron in keine wege participirt hette / vielmehr aber dagegen zu allen friedfertigen Consilien vnd ruhesamen actionibus, jhr absehens gerichtet / vnd annoch alleinig führen thete. Damit es dann bey obgerühmbten Nachbarlichen Intelligentzen / vnd allem gutem / auch fürters sein verbleibens hette / vnnd dem nun durch gantz Europam fast gezogenem Brand / bey eines frembden Reichs grossen Wassern vnnd Seen sein Ziel gesteckt / keines wegs aber noch mehr Königreiche / Fürstenthumber vnd Lande / dem leidigen Kriegswesen / vnd verübtem Raub vnd Nahmb / auch Blutvergiessen / vntergeben / vnd gleichsamb als auffgeopffert werden. So hetten sie jhme diß hiemit / auß obgemelten jhren tragenden Pflichten wolmeinentlich anfügen / vnd jhr danebenst dienstgeflissenst ersuchen vnd bitten wollen / er wolte obgedachtes alles vnd jedes bey sich reifflich behertzigen / vnnd bey vnzweiffelicher befindung der Warheit / vnverlengt beschaffen vnnd verordnen / damit gedachtes Dennemärckischen Reichs / so wol Lehens. Fürstenthumbe / als Stätte / Flecken vnnd Dörffer / nebenst deren Eingesessenen / von obgenanter Armee vnd jhrer Einquartierung / gäntzlich widerumb entladen vnd befreyet / vnnd darunter also die zwischen vielhöchstgedachten denen Römischen vnnd Dänischen Reichen biß dahero wolgepflogenen Freundschafft / vnd gute gedeyliche Verstandnuß / mehr confirmiret vnd bestättiget / als durch eintzige vnverschuldete zugezogene vnnd auffgeburdete Annötigung / geschwechet werde. Dieses Schreiben hat deß Königs Cammer-Juncker Caspar von Buchwold dem Hertzogen von Friedland vberbracht / vnd darauff diese Resolution bekommen. Erstlich liesse er Hertzog von Friedland den Reichs-Rähten seinen Gruß hinwiderumb vermelden / vnd darneben andeuten / daß er allbereit durch den Hertzogen zu Holstein den Reichs-Rähten geantwortet. Hertzogen von Friedland Resolution auff der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben. 2. Er hette die Waaffen dahin wenden müssen / dahin sich der Feind begeben. 3. Es hetten die Reichs-Rähte neben diesem jhr Begehren auch an Keys. May. gelangen lassen / dahero sie von dannen Antwort zugewarten hetten. 4. Vermerckte er auß der Reichs-Rähte Schreiben so viel / daß sie nicht sehr zum Frieden geneigt weren. Es ist aber diese Resolution allererst im Augusto deß 1628. Jahrs erfolget: Dann gedachter von Buchwald von dem Keyserischen Commissario Altringern auffgenommen / etliche viel Monat in beschwerlicher Custodi gleichsamb als gefangen gehalten / vnd endlich mit vorgemelter Antwort zurück gefertiget worden. Nach obigem Schreiben haben auch die Dänische Reichs - Rähte den 10. Novembris an den Churfürsten von Sachsen ein Schreiben abgehen lassen / welches folgenden Inhalts gewesen: Der Dänischen Reichs-Rähte Schreiben an den Churf. von Sachsen. Sie könten jhm auß jhren zu dem Königreich Dennemarck / jhrem geliebten Vatterland tragenden hohen Pflichten vnangefüget nicht lassen / welcher massen sie ein geraume Zeit hero fast schmertzlich vernehmen müssen / daß die vnder dem Hertzogen zu Friedland auß dem Römischen Reich kommene Armee nicht allein an die Grentzen gemelter Cron Dennemarck gelangt / auch in das von deroselben zu Lehen abrührendes Fürstenthumb Schleßwick / vnnd dessen Schlösser / Stätte / Flecken vnd Dörffer gerückt / sondern vnlengst so gar das gantze Jüdtland gewaltiglich occupirt vnnd eingenommen hab / vnnd die armen Eingesessenen zu vnderhaltung der Soldaten / zwingen vnd fast hoch beschweren theten. Nun komme jhnen solches vmb so viel desto frembder vor / weil sie sich allerseits nichts anders hetten zuerinnern / als daß die obgedachte Cron Dennemarck mit dem Römischen Reiche allewege / vnd von vndencklichen Jahren hero / in guter versicherter / vnnd getrewer Nachbarlicher Correspondentz gestanden / selbige auch zu vnder. halten bey allen Gelegenheiten sich höchst beflissen / niemaln aber eines Widrigen vorsetzlich vnterfangen oder angenommen hette / darumb sie sich je nicht anders versehen sollten / dann es würde bey so guten Concepten auch förters beruhen / vnd alles so deme in einige Wege zuwider lauffen möchte / abgewendet / vnd vermitten werden / zumahlen obmehrgedachte Dennemärckische Cron / mit den im Römischen Reiche biß hero geschwebten Kriegsläufften / so wenig sich hat interessirt gemacht / als sie darbey zu praetendiren / oder auch auff alle begebende Fälle / der eventuum belli sich hette zubefahren / oder genossen zu achten / ohne daß der gantzen Weltkündigen notorietaer nach / das Hauptwesen der obangezogenen letzten Troublen / den Nider-Sächsischen Crayß eintzig vnd allein berühret / vnd was König Christian zu Dennemarck / Hertzog in Schleßwig / Holstein / rc. Jhr allergnädigster Herr / dabey als obgedachten Craysses vornehmer Fürst / vnd wegen dero darinn habenden Fürstenthumb vnd Interesse einmütig erwehlter Obrister / verrichtet

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  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1246>, abgerufen am 28.06.2024.