Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

licher Statthalter gewesen / hat jhn hernach der König wegen seiner Tugend vnd Tapfferkeit höher erhoben vnnd zum Fürsten gemacht / auch endlich / als er von der reformirten Religion abgefallen / zu einem Constabel / welcher Stand in Franckreich nach dem König der höchste ist / gemacht. Die Päbstische haben sich wegen enderung seiner Religion nit wenig erfrewet / aber die Reformirte haben darfür gehalten / daß er darum jhre Religion verlassen / damit er zu solcher grossen Ehr vnnd Dignitet gelangen möchte: deren er gleichwol nit lang genossen.

[Abbildung]

Hertzog Johann Ernst von Weymar. Zu Anfang deß Christmonats ist Hertzog Johann Ernst von Sachsen Weymar / demnach er ab einer nicht gar gekochten Speiß einen E[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]kel bekommen / hernach einen starcken Trunck Wein darauff gethan; erkrancket / vnnd wenig Tag hernach Todts verblichen. Er hatte bißheroden Keyserischen in Schlesien viel zu schaffen gegeben / vnnd ein gut theil desselben Landes eingenommen / also dem Pfaltzgraffen trewlich beygestanden / vnnd biß an sein End desselben Sach verfechten helffen. Dahero auch der Keyser entschlossen gewesen / die Acht wider jhn ergehen zu lassen / welcher aber sein Ableiben vorkommen. Erwar sonsten ein kluger / tapfferer vnd verständiger Fürst / vnd würde wol durch seine Thaten / da er das Leben noch lenger gehabt / sich nicht wenig berümbt gemacht haben.

Graff Ernsten von Manßfeld. Jhme ist kurtz vorhero vorgangen Graff Ernst von Mannßfeld / welcher nachdem er ein zeitlang in Böhmen / Teutschland / Niederland vnnd Vngarn Krieg geführt / vnnd sich zimblich bekandt gemacht / auff seiner Reyse von Constantinopel nacher Venedig / zu Racaw zwischen Zara vnd Spalato sein Leben geendet. Erwar in

licher Statthalter gewesen / hat jhn hernach der König wegen seiner Tugend vnd Tapfferkeit höher erhoben vnnd zum Fürsten gemacht / auch endlich / als er von der reformirten Religion abgefallen / zu einem Constabel / welcher Stand in Franckreich nach dem König der höchste ist / gemacht. Die Päbstische haben sich wegen enderung seiner Religion nit wenig erfrewet / aber die Reformirte haben darfür gehalten / daß er darum jhre Religion verlassen / damit er zu solcher grossen Ehr vnnd Dignitet gelangen möchte: deren er gleichwol nit lang genossen.

[Abbildung]

Hertzog Johann Ernst von Weymar. Zu Anfang deß Christmonats ist Hertzog Johann Ernst von Sachsen Weymar / demnach er ab einer nicht gar gekochten Speiß einen E[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]kel bekommen / hernach einen starcken Trunck Wein darauff gethan; erkrancket / vnnd wenig Tag hernach Todts verblichen. Er hatte bißheroden Keyserischen in Schlesien viel zu schaffen gegeben / vnnd ein gut theil desselben Landes eingenommen / also dem Pfaltzgraffen trewlich beygestanden / vnnd biß an sein End desselben Sach verfechten helffen. Dahero auch der Keyser entschlossen gewesen / die Acht wider jhn ergehen zu lassen / welcher aber sein Ableiben vorkommen. Erwar sonsten ein kluger / tapfferer vnd verständiger Fürst / vnd würde wol durch seine Thaten / da er das Leben noch lenger gehabt / sich nicht wenig berümbt gemacht haben.

Graff Ernsten von Manßfeld. Jhme ist kurtz vorhero vorgangen Graff Ernst von Mannßfeld / welcher nachdem er ein zeitlang in Böhmen / Teutschland / Niederland vnnd Vngarn Krieg geführt / vnnd sich zimblich bekandt gemacht / auff seiner Reyse von Constantinopel nacher Venedig / zu Racaw zwischen Zara vnd Spalato sein Leben geendet. Erwar in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f1222" n="1083"/>
licher                      Statthalter gewesen / hat jhn hernach der König wegen seiner Tugend vnd                      Tapfferkeit höher erhoben vnnd zum Fürsten gemacht / auch endlich / als er von                      der reformirten Religion abgefallen / zu einem Constabel / welcher Stand in                      Franckreich nach dem König der höchste ist / gemacht. Die Päbstische haben sich                      wegen enderung seiner Religion nit wenig erfrewet / aber die Reformirte haben                      darfür gehalten / daß er darum jhre Religion verlassen / damit er zu solcher                      grossen Ehr vnnd Dignitet gelangen möchte: deren er gleichwol nit lang genossen.</p>
          <figure/><lb/>
          <p><note place="left"> Hertzog Johann Ernst von Weymar.</note> Zu Anfang deß                      Christmonats ist Hertzog Johann Ernst von Sachsen Weymar / demnach er ab einer                      nicht gar gekochten Speiß einen E<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>kel bekommen / hernach einen starcken Trunck                      Wein darauff gethan; erkrancket / vnnd wenig Tag hernach Todts verblichen. Er                      hatte bißheroden Keyserischen in Schlesien viel zu schaffen gegeben / vnnd ein                      gut theil desselben Landes eingenommen / also dem Pfaltzgraffen trewlich                      beygestanden / vnnd biß an sein End desselben Sach verfechten helffen. Dahero                      auch der Keyser entschlossen gewesen / die Acht wider jhn ergehen zu lassen /                      welcher aber sein Ableiben vorkommen. Erwar sonsten ein kluger / tapfferer vnd                      verständiger Fürst / vnd würde wol durch seine Thaten / da er das Leben noch                      lenger gehabt / sich nicht wenig berümbt gemacht haben.</p>
          <p><note place="right">Graff Ernsten von Manßfeld.</note> Jhme ist kurtz                      vorhero vorgangen Graff Ernst von Mannßfeld / welcher nachdem er ein zeitlang in                      Böhmen / Teutschland / Niederland vnnd Vngarn Krieg geführt / vnnd sich zimblich                      bekandt gemacht / auff seiner Reyse von Constantinopel nacher Venedig / zu Racaw                      zwischen Zara vnd Spalato sein Leben geendet. Erwar in
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1083/1222] licher Statthalter gewesen / hat jhn hernach der König wegen seiner Tugend vnd Tapfferkeit höher erhoben vnnd zum Fürsten gemacht / auch endlich / als er von der reformirten Religion abgefallen / zu einem Constabel / welcher Stand in Franckreich nach dem König der höchste ist / gemacht. Die Päbstische haben sich wegen enderung seiner Religion nit wenig erfrewet / aber die Reformirte haben darfür gehalten / daß er darum jhre Religion verlassen / damit er zu solcher grossen Ehr vnnd Dignitet gelangen möchte: deren er gleichwol nit lang genossen. [Abbildung] Zu Anfang deß Christmonats ist Hertzog Johann Ernst von Sachsen Weymar / demnach er ab einer nicht gar gekochten Speiß einen E_kel bekommen / hernach einen starcken Trunck Wein darauff gethan; erkrancket / vnnd wenig Tag hernach Todts verblichen. Er hatte bißheroden Keyserischen in Schlesien viel zu schaffen gegeben / vnnd ein gut theil desselben Landes eingenommen / also dem Pfaltzgraffen trewlich beygestanden / vnnd biß an sein End desselben Sach verfechten helffen. Dahero auch der Keyser entschlossen gewesen / die Acht wider jhn ergehen zu lassen / welcher aber sein Ableiben vorkommen. Erwar sonsten ein kluger / tapfferer vnd verständiger Fürst / vnd würde wol durch seine Thaten / da er das Leben noch lenger gehabt / sich nicht wenig berümbt gemacht haben. Hertzog Johann Ernst von Weymar. Jhme ist kurtz vorhero vorgangen Graff Ernst von Mannßfeld / welcher nachdem er ein zeitlang in Böhmen / Teutschland / Niederland vnnd Vngarn Krieg geführt / vnnd sich zimblich bekandt gemacht / auff seiner Reyse von Constantinopel nacher Venedig / zu Racaw zwischen Zara vnd Spalato sein Leben geendet. Erwar in Graff Ernsten von Manßfeld.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1222
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1083. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1222>, abgerufen am 28.06.2024.