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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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reich / Engellandt vnd Savoyen desto stärcker gemacht worden.

Absterben Königs Jacobi in Engelland. König Jacobus VI. in Groß Britannien / rc. hat nicht lang nach seines Sohns Printz Carln von Wallis Beylager gelebt / sondern nach dem er in 4. Wochen lang an einem Tertian Fieber kranck gelegen / den 26. Martij auff dem Königlichen Hauß Thiebold / 12. Englischer Meilen von Londen gelegen / von dieser Welt abgeschieden. Zween Tag zuvor hat er das H. Abendmal empfangen / vnd seinen Abschied von seinem Sohn Printz Carln genommen / dem er die Protection der Kirchen / sein hinderlassene getrewe Diener / vnnd die Restitution seiner Kinder vnd Enckeln in dero Erblande vnd vralte Dignität eyfferig recommandirt. Bey Eröffnung deß Leichnams hat man das Hertz vnd andere nobiliores corporis partes gut vnd vnversehrt / das Miltz aber verfault gefunden.

Den 13. Aprilis ist der Leichnam von Thiebold mit grosser Solennitet nacher Londen gebracht worden / allda man jhm / als wann er noch lebte / biß zu seiner Begräbnuß auffgewartet. Er war geboren im Königlichen Schloß zu Edenburg in Schottlandt den 19. Junij im Jahr 1566. seine Eltern sind gewesen Henrich Stuard / ein Schottländischer Graff / jedoch von Königlichem Stammen / vnd Maria Jacobi deß V. Königs in Schottland Tochter. Den 19. Julij deß Jahrs 1567. ward er noch in seiner Kindheit. zum König in Schottlandt gekrönet / vnnd im Jahr 1603. empfieng er nach Absterben der Königin Elisabeth auff den 25. Julij die Cron in Engelland / deren er biß auff seinen Todt löblich vorgestanden. Er hatte gute Kunst vnd gelehrte Leuth sehr lieb vnd thet jhnen alle Beförderung / wie er dann auch selbsten trefflich gelehrt gewesen: Er war gütig / freygebig / miltthätig / sanfftmütig vnd zum Frieden geneygt: Blutvergiessen vnd Vngerechtigkeit hat er gehasset / mit den benachbarten Potentaten hat er gute Freundschafft vnnd Correspondentz gehalten / durch vielfältige Legationes die widrige Partheyen zu versohnen sich bemühet / auch zu Widerbringung deß werthen Friedens im Römischen Reich ein grosses angewendet.

Leichbegängnuß deß Königs in Engelland. Den 7. Maij ward die Leichbegängnuß folgender massen gehalten; vor[a]n giengen 200. par arme Leuth / deren jedem ein schwartzer Rock vnnd Trawrkleid geschencket worden: darauff folgeten 400. par Knecht vnd Diener / welchen gleichfalls die Trawrkleyder verehret worden / vnnd förters ein Pferdt in Trawr bekleydet / mit zween Trompetten vnd einem langen Fahnen von allerhandt Farben. Solchem Nach giengen noch 146. par Hoffleut mit Trawrkleydern / vnd dann wider ein Pferd in Leydkleydung / mit 4. Trompetten vnd einem vergüldten Scepter / vnd darfür ein lang Panier von allerhand Farben / welchem wider 136. par / so alle in Trawr bekleydet waren / nachgetretten. Denen nach ward abermal ein Pferd gebracht / gantz schwartz bedeckt / mit 2. vorhergehenden Trompetern / vnd einem Fahnen / wie zuvor: für jedem Pferdt giengen 2. Edelleuth / mit jhren Dienern im Leyd / vnd darauff 366. par / so alle wol mit Leydkleydern außstaffirt waren.

Welchem nach kamen 3. Trompetter / ein vergüldter Scepter / ein Panier oder Fahnen / dem 3. Ritter vorgiengen / vnnd das Pferd ward von 2. Rittern / mit einem langen Zaum geleytet / darauff 40. par Herren folgten / darunter viel deß Burgermeisters zu Londen Officianten waren / gekleydet in Trawrmäntel mit sehr langen Schweiffen.

Darauff giengen 68. par Herren / allesampt Königliche Beampte: demnach wider ein Pferdt / dem zween Trompetter vorgiengen / in schwartz Tuch vnd schwartze Leibbinden bekleydet. Hiernach ward deß Königs sehr köstliches vnd fast langes schönes Panier von dreyen vom Adel getragen / vnnd trug noch ein Edelman den Schweiff hernach / vnnd ein anderer trug wider ein gülden Scepter. Darauff kamen 28. par in Leydkleydern / darauff ein Pferdt / mit schwartz Sammet bedeckt / vnd ein güldener Scepter / auch ein Waapentrager oder Herold / sampt einem Fahnen / eine Tromm / vnnd vier Trompeter / darauff giengen 7. par Ritter deß Hosenbands / die ein roth Creutz in einem weissen Feld auff jhren Schultern hatten. Darauff folgten 27. par Edelleuth / vnd 14. par Geistliche Personen / die hatten Vmbschläg von roth vnnd blaw Sammet / mit Golt gestickt. Darnach ward abermal ein Pferd / mit Sammet bedeckt / hergeführt / mit einer Nachfolg von 35. par Herren / alle in Leydkleydern. Dann folgte noch ein Pferdt / deß Hertzog von Northumberlandt / dem 87. par in trawr bekleydet nachtratten / vnnd noch 34. par Praedicanten / alle in Leydkleydung. Als dann wider ein Pferd / wie zuvor / darauff 65. par Herren / die alle in Bestallungen / als Richter vnd dergleichen waren / auch der oberste Burgermeister der Statt Londen. Demnach folgten sieben par grosse Herren / von dem nechsten Adel / denen sehr viel Pagen in schwartz Sammeten Casacken nachgiengen: vnd dann zween vergüldte Scepter / zween Trompeter / ein Fahnen / vnd ein Pferd mit einer schwartze Deck / begleitet von acht vnd viertzig Graffen / zwölff Bischoffen / vnder welchen einer in welssen Leinwadt gekleydet auffgezogen. Darnach giengen 18. andere Graffen / mit dem Ertz Bischoff von Canterberg / den vorigen gleich bekleydet.

Darauff kame der Frantzösische Ambassador / dem zehen Pagen deß Mantels Schweiff nachtrugen / vnd viel andere seines Volcks Auffwarter. Dann kamen 6. Trompeter / in schwartz Tuch bekleydet / ein Herold vier vergülte Scepter / vnd einer der dem Herold deß Mantels Schweiff nachtrug. Demnach giengen vier Trompeter / ween Pfeiffer / einer der deß Königs Sporen trug / einer der seine Handschuch trug / ein anderer mit seinem Schildt / einer mit seinem Rappir / die Spitz gegen der Erden gekehrt / einer der sein Sturmhut trug / einer mit seiner Kron / so alle von dem außerlesensten Adel gewesen mit vielen Pagen / alle in schwartz Plüsch oder sammete Liberey bekleydet.

reich / Engellandt vnd Savoyen desto stärcker gemacht worden.

Absterben Königs Jacobi in Engellãd. König Jacobus VI. in Groß Britannien / rc. hat nicht lang nach seines Sohns Printz Carln von Wallis Beylager gelebt / sondern nach dem er in 4. Wochen lang an einem Tertian Fieber kranck gelegen / den 26. Martij auff dem Königlichen Hauß Thiebold / 12. Englischer Meilen von Londen gelegen / von dieser Welt abgeschieden. Zween Tag zuvor hat er das H. Abendmal empfangen / vnd seinen Abschied von seinem Sohn Printz Carln genommen / dem er die Protection der Kirchen / sein hinderlassene getrewe Diener / vnnd die Restitution seiner Kinder vnd Enckeln in dero Erblande vnd vralte Dignität eyfferig recommandirt. Bey Eröffnung deß Leichnams hat man das Hertz vnd andere nobiliores corporis partes gut vnd vnversehrt / das Miltz aber verfault gefunden.

Den 13. Aprilis ist der Leichnam von Thiebold mit grosser Solennitet nacher Londen gebracht worden / allda man jhm / als wann er noch lebte / biß zu seiner Begräbnuß auffgewartet. Er war geboren im Königlichen Schloß zu Edenburg in Schottlandt den 19. Junij im Jahr 1566. seine Eltern sind gewesen Henrich Stuard / ein Schottländischer Graff / jedoch von Königlichem Stammen / vñ Maria Jacobi deß V. Königs in Schottland Tochter. Den 19. Julij deß Jahrs 1567. ward er noch in seiner Kindheit. zum König in Schottlandt gekrönet / vnnd im Jahr 1603. empfieng er nach Absterben der Königin Elisabeth auff den 25. Julij die Cron in Engelland / deren er biß auff seinen Todt löblich vorgestanden. Er hatte gute Kunst vnd gelehrte Leuth sehr lieb vnd thet jhnen alle Beförderung / wie er dann auch selbsten trefflich gelehrt gewesen: Er war gütig / freygebig / miltthätig / sanfftmütig vnd zum Frieden geneygt: Blutvergiessen vnd Vngerechtigkeit hat er gehasset / mit den benachbarten Potentaten hat er gute Freundschafft vnnd Correspondentz gehalten / durch vielfältige Legationes die widrige Partheyen zu versohnen sich bemühet / auch zu Widerbringung deß werthen Friedens im Römischen Reich ein grosses angewendet.

Leichbegängnuß deß Königs in Engelland. Den 7. Maij ward die Leichbegängnuß folgender massen gehalten; vor[a]n giengen 200. par arme Leuth / deren jedem ein schwartzer Rock vnnd Trawrkleid geschencket worden: darauff folgeten 400. par Knecht vnd Diener / welchen gleichfalls die Trawrkleyder verehret worden / vnnd förters ein Pferdt in Trawr bekleydet / mit zween Trompetten vnd einem langen Fahnen von allerhandt Farben. Solchem Nach giengen noch 146. par Hoffleut mit Trawrkleydern / vnd dann wider ein Pferd in Leydkleydung / mit 4. Trompetten vnd einem vergüldten Scepter / vnd darfür ein lang Panier von allerhand Farben / welchem wider 136. par / so alle in Trawr bekleydet waren / nachgetretten. Denen nach ward abermal ein Pferd gebracht / gantz schwartz bedeckt / mit 2. vorhergehenden Trompetern / vnd einem Fahnen / wie zuvor: für jedem Pferdt giengen 2. Edelleuth / mit jhren Dienern im Leyd / vnd darauff 366. par / so alle wol mit Leydkleydern außstaffirt waren.

Welchem nach kamen 3. Trompetter / ein vergüldter Scepter / ein Panier oder Fahnen / dem 3. Ritter vorgiengen / vnnd das Pferd ward von 2. Rittern / mit einem langen Zaum geleytet / darauff 40. par Herren folgten / darunter viel deß Burgermeisters zu Londen Officianten waren / gekleydet in Trawrmäntel mit sehr langen Schweiffen.

Darauff giengen 68. par Herren / allesampt Königliche Beampte: demnach wider ein Pferdt / dem zween Trompetter vorgiengen / in schwartz Tuch vnd schwartze Leibbinden bekleydet. Hiernach ward deß Königs sehr köstliches vnd fast langes schönes Panier von dreyen vom Adel getragen / vnnd trug noch ein Edelman den Schweiff hernach / vnnd ein anderer trug wider ein gülden Scepter. Darauff kamen 28. par in Leydkleydern / darauff ein Pferdt / mit schwartz Sammet bedeckt / vnd ein güldener Scepter / auch ein Waapentrager oder Herold / sampt einem Fahnen / eine Tromm / vnnd vier Trompeter / darauff giengen 7. par Ritter deß Hosenbands / die ein roth Creutz in einem weissen Feld auff jhren Schultern hatten. Darauff folgten 27. par Edelleuth / vnd 14. par Geistliche Personen / die hatten Vmbschläg von roth vnnd blaw Sammet / mit Golt gestickt. Darnach ward abermal ein Pferd / mit Sammet bedeckt / hergeführt / mit einer Nachfolg von 35. par Herren / alle in Leydkleydern. Dann folgte noch ein Pferdt / deß Hertzog von Northumberlandt / dem 87. par in trawr bekleydet nachtratten / vnnd noch 34. par Praedicanten / alle in Leydkleydung. Als dann wider ein Pferd / wie zuvor / darauff 65. par Herren / die alle in Bestallungen / als Richter vnd dergleichen waren / auch der oberste Burgermeister der Statt Londen. Demnach folgten sieben par grosse Herren / von dem nechsten Adel / denen sehr viel Pagen in schwartz Sammeten Casacken nachgiengen: vnd dann zween vergüldte Scepter / zween Trompeter / ein Fahnen / vnd ein Pferd mit einer schwartze Deck / begleitet von acht vnd viertzig Graffen / zwölff Bischoffen / vnder welchen einer in welssen Leinwadt gekleydet auffgezogen. Darnach giengen 18. andere Graffen / mit dem Ertz Bischoff von Canterberg / den vorigen gleich bekleydet.

Darauff kame der Frantzösische Ambassador / dem zehen Pagen deß Mantels Schweiff nachtrugen / vnd viel andere seines Volcks Auffwarter. Dann kamen 6. Trompeter / in schwartz Tuch bekleydet / ein Herold vier vergülte Scepter / vnd einer der dem Herold deß Mantels Schweiff nachtrug. Demnach giengen vier Trompeter / ween Pfeiffer / einer der deß Königs Sporen trug / einer der seine Handschuch trug / ein anderer mit seinem Schildt / einer mit seinem Rappir / die Spitz gegen der Erden gekehrt / einer der sein Sturmhut trug / einer mit seiner Kron / so alle von dem außerlesensten Adel gewesen mit vielen Pagen / alle in schwartz Plüsch oder sammete Liberey bekleydet.

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          <p>Den 13. Aprilis ist der Leichnam von Thiebold mit grosser Solennitet nacher                      Londen gebracht worden / allda man jhm / als wann er noch lebte / biß zu seiner                      Begräbnuß auffgewartet. Er war geboren im Königlichen Schloß zu Edenburg in                      Schottlandt den 19. Junij im Jahr 1566. seine Eltern sind gewesen Henrich Stuard                      / ein Schottländischer Graff / jedoch von Königlichem Stammen / vn&#x0303; Maria Jacobi deß V. Königs in Schottland Tochter. Den 19. Julij deß Jahrs                      1567. ward er noch in seiner Kindheit. zum König in Schottlandt gekrönet / vnnd                      im Jahr 1603. empfieng er nach Absterben der Königin Elisabeth auff den 25.                      Julij die Cron in Engelland / deren er biß auff seinen Todt löblich                      vorgestanden. Er hatte gute Kunst vnd gelehrte Leuth sehr lieb vnd thet jhnen                      alle Beförderung / wie er dann auch selbsten trefflich gelehrt gewesen: Er war                      gütig / freygebig / miltthätig / sanfftmütig vnd zum Frieden geneygt:                      Blutvergiessen vnd Vngerechtigkeit hat er gehasset / mit den benachbarten                      Potentaten hat er gute Freundschafft vnnd Correspondentz gehalten / durch                      vielfältige Legationes die widrige Partheyen zu versohnen sich bemühet / auch zu                      Widerbringung deß werthen Friedens im Römischen Reich ein grosses angewendet.</p>
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          <p>Welchem nach kamen 3. Trompetter / ein vergüldter Scepter / ein Panier oder                      Fahnen / dem 3. Ritter vorgiengen / vnnd das Pferd ward von 2. Rittern / mit                      einem langen Zaum geleytet / darauff 40. par Herren folgten / darunter viel deß                      Burgermeisters zu Londen Officianten waren / gekleydet in Trawrmäntel mit sehr                      langen Schweiffen.</p>
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          <p>Darauff kame der Frantzösische Ambassador / dem zehen Pagen deß Mantels Schweiff                      nachtrugen / vnd viel andere seines Volcks Auffwarter. Dann kamen 6. Trompeter /                      in schwartz Tuch bekleydet / ein Herold vier vergülte Scepter / vnd einer der                      dem Herold deß Mantels Schweiff nachtrug. Demnach giengen vier Trompeter / ween                      Pfeiffer / einer der deß Königs Sporen trug / einer der seine Handschuch trug /                      ein anderer mit seinem Schildt / einer mit seinem Rappir / die Spitz gegen der                      Erden gekehrt / einer der sein Sturmhut trug / einer mit seiner Kron / so alle                      von dem außerlesensten Adel gewesen mit vielen Pagen / alle in schwartz Plüsch                      oder sammete Liberey bekleydet.</p>
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[990/1117] reich / Engellandt vnd Savoyen desto stärcker gemacht worden. König Jacobus VI. in Groß Britannien / rc. hat nicht lang nach seines Sohns Printz Carln von Wallis Beylager gelebt / sondern nach dem er in 4. Wochen lang an einem Tertian Fieber kranck gelegen / den 26. Martij auff dem Königlichen Hauß Thiebold / 12. Englischer Meilen von Londen gelegen / von dieser Welt abgeschieden. Zween Tag zuvor hat er das H. Abendmal empfangen / vnd seinen Abschied von seinem Sohn Printz Carln genommen / dem er die Protection der Kirchen / sein hinderlassene getrewe Diener / vnnd die Restitution seiner Kinder vnd Enckeln in dero Erblande vnd vralte Dignität eyfferig recommandirt. Bey Eröffnung deß Leichnams hat man das Hertz vnd andere nobiliores corporis partes gut vnd vnversehrt / das Miltz aber verfault gefunden. Absterben Königs Jacobi in Engellãd. Den 13. Aprilis ist der Leichnam von Thiebold mit grosser Solennitet nacher Londen gebracht worden / allda man jhm / als wann er noch lebte / biß zu seiner Begräbnuß auffgewartet. Er war geboren im Königlichen Schloß zu Edenburg in Schottlandt den 19. Junij im Jahr 1566. seine Eltern sind gewesen Henrich Stuard / ein Schottländischer Graff / jedoch von Königlichem Stammen / vñ Maria Jacobi deß V. Königs in Schottland Tochter. Den 19. Julij deß Jahrs 1567. ward er noch in seiner Kindheit. zum König in Schottlandt gekrönet / vnnd im Jahr 1603. empfieng er nach Absterben der Königin Elisabeth auff den 25. Julij die Cron in Engelland / deren er biß auff seinen Todt löblich vorgestanden. Er hatte gute Kunst vnd gelehrte Leuth sehr lieb vnd thet jhnen alle Beförderung / wie er dann auch selbsten trefflich gelehrt gewesen: Er war gütig / freygebig / miltthätig / sanfftmütig vnd zum Frieden geneygt: Blutvergiessen vnd Vngerechtigkeit hat er gehasset / mit den benachbarten Potentaten hat er gute Freundschafft vnnd Correspondentz gehalten / durch vielfältige Legationes die widrige Partheyen zu versohnen sich bemühet / auch zu Widerbringung deß werthen Friedens im Römischen Reich ein grosses angewendet. Den 7. Maij ward die Leichbegängnuß folgender massen gehalten; voran giengen 200. par arme Leuth / deren jedem ein schwartzer Rock vnnd Trawrkleid geschencket worden: darauff folgeten 400. par Knecht vnd Diener / welchen gleichfalls die Trawrkleyder verehret worden / vnnd förters ein Pferdt in Trawr bekleydet / mit zween Trompetten vnd einem langen Fahnen von allerhandt Farben. Solchem Nach giengen noch 146. par Hoffleut mit Trawrkleydern / vnd dann wider ein Pferd in Leydkleydung / mit 4. Trompetten vnd einem vergüldten Scepter / vnd darfür ein lang Panier von allerhand Farben / welchem wider 136. par / so alle in Trawr bekleydet waren / nachgetretten. Denen nach ward abermal ein Pferd gebracht / gantz schwartz bedeckt / mit 2. vorhergehenden Trompetern / vnd einem Fahnen / wie zuvor: für jedem Pferdt giengen 2. Edelleuth / mit jhren Dienern im Leyd / vnd darauff 366. par / so alle wol mit Leydkleydern außstaffirt waren. Leichbegängnuß deß Königs in Engelland. Welchem nach kamen 3. Trompetter / ein vergüldter Scepter / ein Panier oder Fahnen / dem 3. Ritter vorgiengen / vnnd das Pferd ward von 2. Rittern / mit einem langen Zaum geleytet / darauff 40. par Herren folgten / darunter viel deß Burgermeisters zu Londen Officianten waren / gekleydet in Trawrmäntel mit sehr langen Schweiffen. Darauff giengen 68. par Herren / allesampt Königliche Beampte: demnach wider ein Pferdt / dem zween Trompetter vorgiengen / in schwartz Tuch vnd schwartze Leibbinden bekleydet. Hiernach ward deß Königs sehr köstliches vnd fast langes schönes Panier von dreyen vom Adel getragen / vnnd trug noch ein Edelman den Schweiff hernach / vnnd ein anderer trug wider ein gülden Scepter. Darauff kamen 28. par in Leydkleydern / darauff ein Pferdt / mit schwartz Sammet bedeckt / vnd ein güldener Scepter / auch ein Waapentrager oder Herold / sampt einem Fahnen / eine Tromm / vnnd vier Trompeter / darauff giengen 7. par Ritter deß Hosenbands / die ein roth Creutz in einem weissen Feld auff jhren Schultern hatten. Darauff folgten 27. par Edelleuth / vnd 14. par Geistliche Personen / die hatten Vmbschläg von roth vnnd blaw Sammet / mit Golt gestickt. Darnach ward abermal ein Pferd / mit Sammet bedeckt / hergeführt / mit einer Nachfolg von 35. par Herren / alle in Leydkleydern. Dann folgte noch ein Pferdt / deß Hertzog von Northumberlandt / dem 87. par in trawr bekleydet nachtratten / vnnd noch 34. par Praedicanten / alle in Leydkleydung. Als dann wider ein Pferd / wie zuvor / darauff 65. par Herren / die alle in Bestallungen / als Richter vnd dergleichen waren / auch der oberste Burgermeister der Statt Londen. Demnach folgten sieben par grosse Herren / von dem nechsten Adel / denen sehr viel Pagen in schwartz Sammeten Casacken nachgiengen: vnd dann zween vergüldte Scepter / zween Trompeter / ein Fahnen / vnd ein Pferd mit einer schwartze Deck / begleitet von acht vnd viertzig Graffen / zwölff Bischoffen / vnder welchen einer in welssen Leinwadt gekleydet auffgezogen. Darnach giengen 18. andere Graffen / mit dem Ertz Bischoff von Canterberg / den vorigen gleich bekleydet. Darauff kame der Frantzösische Ambassador / dem zehen Pagen deß Mantels Schweiff nachtrugen / vnd viel andere seines Volcks Auffwarter. Dann kamen 6. Trompeter / in schwartz Tuch bekleydet / ein Herold vier vergülte Scepter / vnd einer der dem Herold deß Mantels Schweiff nachtrug. Demnach giengen vier Trompeter / ween Pfeiffer / einer der deß Königs Sporen trug / einer der seine Handschuch trug / ein anderer mit seinem Schildt / einer mit seinem Rappir / die Spitz gegen der Erden gekehrt / einer der sein Sturmhut trug / einer mit seiner Kron / so alle von dem außerlesensten Adel gewesen mit vielen Pagen / alle in schwartz Plüsch oder sammete Liberey bekleydet.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 990. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1117>, abgerufen am 24.06.2024.