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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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lichen Pfältzischen Fraw Wittib / bann nicht allein Pfaltzgrafen Philips Ludwigen / König Churfürstl. Pfältzische Fr. Wittib sollicitiert vmb jhren Wittums Sitz / aber vmbsonst. Friederichs Brudern / der doch mit diesem wesen nit interessirt war / seine Herrschafften entzogen / sondern auch hochgedachter Churf. Wittiben jr Wittumbs Sitz / so das Ampt Lautern war / genommen wurde. Als nun dieselbige bey Key. M. wegen desselben restitution ansuchte / bekame sie zwar darüber gute vertröstung / aber doch mit den bescheid / daß sie die Infantin zu Brüssel derentwegen auch begrüssen solte / da dann aufflanges ansuchen von besagter Infantin nachfolgende resolution ergienge.

Sie / Infantin / hette jhrer praetension vnd suchen / was es eigentlich damit für eine beschaffenheit hette / nochwendigen bericht eingenommen / vnd solchem nach sich dißfals in antwort also erkläret / wie sie solches von dem Englischen Agenten mit mehrerm würde vernehmen können / darauff sie sich referieren thete / gantz leydmütig empfindend / daß sie (Infantin) vnder wehrender gegenwertiger Coniunction, auch gestalt deß gemeinen wesens so mißlicher beschaffenheit / inn solcher Sachen nicht / wie sie gern wolte / willfahren vnnd heharrliche satisfaction geben köndte / wolte sonsten in anderm Jhr (Pfältzischen Wittib) angeneme freundschafft zu erweisen sich gantz geneigtwillig erfinden lassen.

Weil dieser zeit das streiffen in Teutschlandt Landstreif fer werden hin vnd wider auffgefangen vnd justificirt. sehr vberhand genommen / vnnd fast ein Handtwerck darauß werdenwollen / ist deßwegen an viel Orten sonderliche verordnung die strassen zu reinigen gemacht / der Streiffer vnnd Raubvögel viel auff gefangen / justisicirt / vnd theils in stiffel vergülden Sporen vnd köstlichen Kleydern auff geknüpfft / vnnd auffdie Räder gelegt worden.

Zusammen kunfft etlicher Chur vnd Fürsten zu Schleusingen / dabey Hertzog Maximilian in Bairn von dem Churf. zu Sachsen für einen mit- Churf. angenommen worden. Es haben bißhero bey de Churfürsten / Sachsen vnnd Brandenburg mit transferierung der Churf. digniter von Pfaltz auff Hertzogen Maximilian in Bayern / nicht zu frieden seyn / auch deßwegen gedachten Hertzogen für einen Mit-Churfürsten nicht erkennen wollen. Vmb solcher vnd anderer vrsachen willen / ist auff Jhr May. Keysers Ferdinandi anordnung in dem Monat Junio dieses 1624. Jahrs zu Schleusingen in der Fürstlichen Graffschafft Henneberg eine zusammenkunfft vnd tractation angestellet worden. Da dannerstlich den 26. bemeltes Monats der Churfürst von Sachsen mit einer schönen Reuterey angelangt. Nach jhm sind denselben Tag erschienen Graf Antonius Heinrich von Schwartzenburg vnd etlich Fürstlich-Hessisch-Casselische Gesandte. Den 30. Junij / kam der Ertzbischoff vnnd Churfürst von Mayntz / Herr Johann Schweickhard / neben Landgraff Ludwigen zu Hessen Darmstatt auch an. Denen zog der Chur fürst von Sachsen mit in 200. Pferden auff ein Ein lebendi ger Adler bey Schleu singen gefangen. halbe meil wegs entgegen / vnd ward nach freundlicher empfahung der einzug mit grossem pomp vnd pracht verrichtet. In selbiger stund ward ein Adler lebendig gefangen / vnd dem Churfürsten zu Sachsen praesentieret.

Den 1. Julij ward ein schöne Jagt gehalten / Schröcklich vngewitter zu Schleusin gen vnd bey Franckfurt. vnd in 150. stück Wild von Hirsch vnd Hinden gefället vnd gefangen. Gegen abend entstund in selbiger Herrschafft ein solch schröcklich vngewitter / mit Donner / Blitz vnd Hagel / daß man vermeinte / es würde der Jüngste tag herein brechen / (Ein solch Gewitter ist eben den tag vnd stundt ein meil mehr oder weniger von Franckurt am Mayn gewesen / so den Weinstock vnnd Frücht im Feld sehr verderbet / auch hat der Hagel theils Schafen in pferchen die augen auß / vnnd viel Gevögels vnd Haasen erschlagen.)

Die folgende tage ist der Hertzog von Sachsen Coburg / neben zween Pfaltzgraffen / wie auch Würtzburgische vnd Bambergische Gesandte / vnnd dann der General Tilly im Namen deß Hertzogs in Bayern daselbst ankommen. Darauff ist bey dieser zusammenkunfft / durch interposition deß Churfürsten von Mayntz / vnd Landgraff Ludwigs von Hessen Darmstatt / die Tractation nach Jhrer Keys. May auß geschlagen / in dem der Churfürst von Sachsen / auff gewisse weiß vnd Conditionen / sich erkläret / hinfüro Hertzog Maximilianum inn Bayern für einen Churfürsten vnd Collegam zu halten.

Nach solchem ist der Churfürst von Mayntz mit dem Graffen von Tilly auff Nürnberg gezogen / alda auch Chur Bayern ankommen / vnnd einander mit grosser Ehrerbietung empfangen. Daselbst hat folgends im Teutschen Hauß der Churfürst von Mayntz den Actum vnd Pflichtleistung deß Churfürstenthumbs Pfaltz mit Bayern vollzogen / vnd hat der Rath zu Nürnberg beyden Churfürsten von Wein / Habern vnd Fischen / jedem absonderliche verehrung gethan.

Marggraf schaft Durlach wirdt von dem kriegsvolck hart betrenget. Vmb diese zeit ist etlich Ligistisch Kriegsvolck in die Marggraffschafft Durlach geruckt / vnnd darinn Pfortzheim so 12. stund lang entgegen gehalten / vnd andere mehr Orth eingenommen. Derowegen Marggraff Georg Friederich den sachen weiter nicht trawen wollen / sondern sich auß seinem Land / sicherheit halben an andere ort begeben / vnd den Vnterthanen anmelden lassen / sie solten / so gut sie köndten / jhrer in acht nemen / dann er jhnen vor dißmal nicht helffen köndte.

Demnach die abschaffung deß exercitti Evangelischer Religion / vnd einsührung der Päbstischen Lehrin dem Königreich Böhmen / wie vor diesem gemeldet / jhren anfang genommen / Den Evangelischen Predigern wird verbot ten dz keiner communicandi oder consolandi gratia inn Wien gehensolle. hat sich dieselbe nachmals / sonderlich in diesem vnd folgendem Jahr / (wie wir jetzo nach einander erzehlen wollen) je länger je mehr in die Keyserl. Erblande anßgebreitet / gestalt dann vnter andern auch nachgesetztes erfolget.

Als M. David Ständlein / Evangelischer Prediger zu Hornals / zu deß Obersten Löbels krancken Diener auff einer Kutschen inn Wien geholet worden / vnd nach gethaner Beicht vnnd Absolution das H. Sacrament in beyderley gestalt jhm reichen wollen / ist vnversehens D. Keller Pfarrer zu S. Michael mit 2. Jesuiten ins Zimmer kommen / mit jhm expostulirt, vnd ge-

lichen Pfältzischen Fraw Wittib / bann nicht allein Pfaltzgrafen Philips Ludwigen / König Churfürstl. Pfältzische Fr. Wittib sollicitiert vmb jhren Wittums Sitz / aber vmbsonst. Friederichs Brudern / der doch mit diesem wesen nit interessirt war / seine Herrschafften entzogen / sondern auch hochgedachter Churf. Wittiben jr Wittumbs Sitz / so das Ampt Lautern war / genommen wurde. Als nun dieselbige bey Key. M. wegen desselben restitution ansuchte / bekame sie zwar darüber gute vertröstung / aber doch mit dẽ bescheid / daß sie die Infantin zu Brüssel derentwegen auch begrüssen solte / da dann aufflanges ansuchen von besagter Infantin nachfolgende resolution ergienge.

Sie / Infantin / hette jhrer praetension vnd suchen / was es eigentlich damit für eine beschaffenheit hette / nochwendigen bericht eingenommen / vnd solchem nach sich dißfals in antwort also erkläret / wie sie solches von dem Englischen Agenten mit mehrerm würde vernehmen können / darauff sie sich referieren thete / gantz leydmütig empfindend / daß sie (Infantin) vnder wehrender gegenwertiger Coniunction, auch gestalt deß gemeinen wesens so mißlicher beschaffenheit / inn solcher Sachen nicht / wie sie gern wolte / willfahren vnnd heharrliche satisfaction geben köndte / wolte sonsten in anderm Jhr (Pfältzischen Wittib) angeneme freundschafft zu erweisen sich gantz geneigtwillig erfinden lassen.

Weil dieser zeit das streiffen in Teutschlandt Landstreif fer werden hin vnd wider auffgefangen vnd justificirt. sehr vberhand genommen / vnnd fast ein Handtwerck darauß werdẽwollen / ist deßwegen an viel Orten sonderliche verordnung die strassen zu reinigen gemacht / der Streiffer vnnd Raubvögel viel auff gefangen / justisicirt / vnd theils in stiffel vergülden Sporen vnd köstlichen Kleydern auff geknüpfft / vnnd auffdie Räder gelegt worden.

Zusammen kunfft etlicher Chur vnd Fürstẽ zu Schleusingen / dabey Hertzog Maximilian in Bairn von dem Churf. zu Sachsen für einen mit- Churf. angenommen worden. Es haben bißhero bey de Churfürsten / Sachsen vnnd Brandenburg mit transferierung der Churf. digniter von Pfaltz auff Hertzogen Maximilian in Bayern / nicht zu frieden seyn / auch deßwegen gedachten Hertzogen für einen Mit-Churfürsten nicht erkeñen wollen. Vmb solcher vnd anderer vrsachen willen / ist auff Jhr May. Keysers Ferdinandi anordnung in dem Monat Junio dieses 1624. Jahrs zu Schleusingen in der Fürstlichen Graffschafft Henneberg eine zusammenkunfft vnd tractation angestellet wordẽ. Da dannerstlich den 26. bemeltes Monats der Churfürst von Sachsen mit einer schönen Reuterey angelangt. Nach jhm sind denselben Tag erschienẽ Graf Antonius Heinrich võ Schwartzenburg vnd etlich Fürstlich-Hessisch-Casselische Gesandte. Den 30. Junij / kam der Ertzbischoff vnnd Churfürst von Mayntz / Herr Johann Schweickhard / neben Landgraff Ludwigen zu Hessen Darmstatt auch an. Denen zog der Chur fürst von Sachsen mit in 200. Pferden auff ein Ein lebendi ger Adler bey Schleu singen gefangen. halbe meil wegs entgegen / vñ ward nach freundlicher empfahung der einzug mit grossem pomp vnd pracht verrichtet. In selbiger stund ward ein Adler lebendig gefangen / vnd dem Churfürsten zu Sachsen praesentieret.

Den 1. Julij ward ein schöne Jagt gehalten / Schröcklich vngewitter zu Schleusin gen vnd bey Franckfurt. vnd in 150. stück Wild von Hirsch vnd Hinden gefället vnd gefangen. Gegen abend entstund in selbiger Herrschafft ein solch schröcklich vngewitter / mit Donner / Blitz vnd Hagel / daß man vermeinte / es würde der Jüngste tag herein brechen / (Ein solch Gewitter ist eben den tag vnd stundt ein meil mehr oder weniger von Franckurt am Mayn gewesen / so den Weinstock vnnd Frücht im Feld sehr verderbet / auch hat der Hagel theils Schafen in pferchen die augen auß / vnnd viel Gevögels vnd Haasen erschlagen.)

Die folgende tage ist der Hertzog von Sachsen Coburg / neben zween Pfaltzgraffen / wie auch Würtzburgische vnd Bambergische Gesandte / vnnd dann der General Tilly im Namen deß Hertzogs in Bayern daselbst ankommen. Darauff ist bey dieser zusammenkunfft / durch interposition deß Churfürsten von Mayntz / vñ Landgraff Ludwigs von Hessen Darmstatt / die Tractation nach Jhrer Keys. May auß geschlagen / in dem der Churfürst von Sachsen / auff gewisse weiß vnd Conditionen / sich erkläret / hinfüro Hertzog Maximilianum inn Bayern für einen Churfürsten vnd Collegam zu halten.

Nach solchem ist der Churfürst von Mayntz mit dem Graffen von Tilly auff Nürnberg gezogen / alda auch Chur Bayern ankommen / vnnd einander mit grosser Ehrerbietung empfangen. Daselbst hat folgends im Teutschen Hauß der Churfürst von Mayntz den Actum vnd Pflichtleistung deß Churfürstenthumbs Pfaltz mit Bayern vollzogen / vnd hat der Rath zu Nürnberg beyden Churfürsten von Wein / Habern vñ Fischen / jedem absonderliche verehrung gethan.

Marggraf schaft Durlach wirdt von dem kriegsvolck hart betrenget. Vmb diese zeit ist etlich Ligistisch Kriegsvolck in die Marggraffschafft Durlach geruckt / vnnd darinn Pfortzheim so 12. stund lang entgegen gehalten / vnd andere mehr Orth eingenommen. Derowegen Marggraff Georg Friederich den sachen weiter nicht trawen wollen / sondern sich auß seinem Land / sicherheit halben an andere ort begeben / vnd den Vnterthanen anmeldẽ lassen / sie solten / so gut sie köndten / jhrer in acht nemen / dann er jhnen vor dißmal nicht helffen köndte.

Demnach die abschaffung deß exercitti Evangelischer Religion / vnd einsührung der Päbstischen Lehrin dem Königreich Böhmen / wie vor diesem gemeldet / jhren anfang genommen / Den Evangelischen Predigern wird verbot ten dz keiner communicandi oder consolandi gratia inn Wien gehẽsolle. hat sich dieselbe nachmals / sonderlich in diesem vnd folgendem Jahr / (wie wir jetzo nach einander erzehlen wollen) je länger je mehr in die Keyserl. Erblande anßgebreitet / gestalt dann vnter andern auch nachgesetztes erfolget.

Als M. David Ständlein / Evangelischer Prediger zu Hornals / zu deß Obersten Löbels krancken Diener auff einer Kutschen inn Wien geholet worden / vnd nach gethaner Beicht vnnd Absolution das H. Sacrament in beyderley gestalt jhm reichen wollen / ist vnversehens D. Keller Pfarrer zu S. Michael mit 2. Jesuiten ins Zimmer kommen / mit jhm expostulirt, vnd ge-

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lichen Pfältzischen                      Fraw Wittib / bann nicht allein Pfaltzgrafen Philips Ludwigen / König <note place="left">Churfürstl. Pfältzische Fr. Wittib sollicitiert vmb                          jhren Wittums Sitz / aber vmbsonst.</note> Friederichs Brudern / der doch                      mit diesem wesen nit interessirt war / seine Herrschafften entzogen / sondern                      auch hochgedachter Churf. Wittiben jr Wittumbs Sitz / so das Ampt Lautern war /                      genommen wurde. Als nun dieselbige bey Key. M. wegen desselben restitution                      ansuchte / bekame sie zwar darüber gute vertröstung / aber doch mit de&#x0303; bescheid                      / daß sie die Infantin zu Brüssel derentwegen auch begrüssen solte / da dann                      aufflanges ansuchen von besagter Infantin nachfolgende resolution ergienge.</p>
          <p>Sie / Infantin / hette jhrer praetension vnd suchen / was es eigentlich damit für                      eine beschaffenheit hette / nochwendigen bericht eingenommen / vnd solchem nach                      sich dißfals in antwort also erkläret / wie sie solches von dem Englischen                      Agenten mit mehrerm würde vernehmen können / darauff sie sich referieren thete /                      gantz leydmütig empfindend / daß sie (Infantin) vnder wehrender gegenwertiger                      Coniunction, auch gestalt deß gemeinen wesens so mißlicher beschaffenheit / inn                      solcher Sachen nicht / wie sie gern wolte / willfahren vnnd heharrliche                      satisfaction geben köndte / wolte sonsten in anderm Jhr (Pfältzischen Wittib)                      angeneme freundschafft zu erweisen sich gantz geneigtwillig erfinden lassen.</p>
          <p>Weil dieser zeit das streiffen in Teutschlandt <note place="left">Landstreif fer werden hin vnd wider auffgefangen vnd justificirt.</note>                      sehr vberhand genommen / vnnd fast ein Handtwerck darauß werde&#x0303;wollen / ist                      deßwegen an viel Orten sonderliche verordnung die strassen zu reinigen gemacht /                      der Streiffer vnnd Raubvögel viel auff gefangen / justisicirt / vnd theils in                      stiffel vergülden Sporen vnd köstlichen Kleydern auff geknüpfft / vnnd auffdie                      Räder gelegt worden.</p>
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          <p>Nach solchem ist der Churfürst von Mayntz mit dem Graffen von Tilly auff Nürnberg                      gezogen / alda auch Chur Bayern ankommen / vnnd einander mit grosser                      Ehrerbietung empfangen. Daselbst hat folgends im Teutschen Hauß der Churfürst                      von Mayntz den Actum vnd Pflichtleistung deß Churfürstenthumbs Pfaltz mit Bayern                      vollzogen / vnd hat der Rath zu Nürnberg beyden Churfürsten von Wein / Habern                          vn&#x0303; Fischen / jedem absonderliche verehrung gethan.</p>
          <p><note place="right">Marggraf schaft Durlach wirdt von dem kriegsvolck hart                          betrenget.</note> Vmb diese zeit ist etlich Ligistisch Kriegsvolck in die                      Marggraffschafft Durlach geruckt / vnnd darinn Pfortzheim so 12. stund lang                      entgegen gehalten / vnd andere mehr Orth eingenommen. Derowegen Marggraff Georg                      Friederich den sachen weiter nicht trawen wollen / sondern sich auß seinem Land                      / sicherheit halben an andere ort begeben / vnd den Vnterthanen anmelde&#x0303; lassen /                      sie solten / so gut sie köndten / jhrer in acht nemen / dann er jhnen vor dißmal                      nicht helffen köndte.</p>
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[924/1033] lichen Pfältzischen Fraw Wittib / bann nicht allein Pfaltzgrafen Philips Ludwigen / König Friederichs Brudern / der doch mit diesem wesen nit interessirt war / seine Herrschafften entzogen / sondern auch hochgedachter Churf. Wittiben jr Wittumbs Sitz / so das Ampt Lautern war / genommen wurde. Als nun dieselbige bey Key. M. wegen desselben restitution ansuchte / bekame sie zwar darüber gute vertröstung / aber doch mit dẽ bescheid / daß sie die Infantin zu Brüssel derentwegen auch begrüssen solte / da dann aufflanges ansuchen von besagter Infantin nachfolgende resolution ergienge. Churfürstl. Pfältzische Fr. Wittib sollicitiert vmb jhren Wittums Sitz / aber vmbsonst. Sie / Infantin / hette jhrer praetension vnd suchen / was es eigentlich damit für eine beschaffenheit hette / nochwendigen bericht eingenommen / vnd solchem nach sich dißfals in antwort also erkläret / wie sie solches von dem Englischen Agenten mit mehrerm würde vernehmen können / darauff sie sich referieren thete / gantz leydmütig empfindend / daß sie (Infantin) vnder wehrender gegenwertiger Coniunction, auch gestalt deß gemeinen wesens so mißlicher beschaffenheit / inn solcher Sachen nicht / wie sie gern wolte / willfahren vnnd heharrliche satisfaction geben köndte / wolte sonsten in anderm Jhr (Pfältzischen Wittib) angeneme freundschafft zu erweisen sich gantz geneigtwillig erfinden lassen. Weil dieser zeit das streiffen in Teutschlandt sehr vberhand genommen / vnnd fast ein Handtwerck darauß werdẽwollen / ist deßwegen an viel Orten sonderliche verordnung die strassen zu reinigen gemacht / der Streiffer vnnd Raubvögel viel auff gefangen / justisicirt / vnd theils in stiffel vergülden Sporen vnd köstlichen Kleydern auff geknüpfft / vnnd auffdie Räder gelegt worden. Landstreif fer werden hin vnd wider auffgefangen vnd justificirt. Es haben bißhero bey de Churfürsten / Sachsen vnnd Brandenburg mit transferierung der Churf. digniter von Pfaltz auff Hertzogen Maximilian in Bayern / nicht zu frieden seyn / auch deßwegen gedachten Hertzogen für einen Mit-Churfürsten nicht erkeñen wollen. Vmb solcher vnd anderer vrsachen willen / ist auff Jhr May. Keysers Ferdinandi anordnung in dem Monat Junio dieses 1624. Jahrs zu Schleusingen in der Fürstlichen Graffschafft Henneberg eine zusammenkunfft vnd tractation angestellet wordẽ. Da dannerstlich den 26. bemeltes Monats der Churfürst von Sachsen mit einer schönen Reuterey angelangt. Nach jhm sind denselben Tag erschienẽ Graf Antonius Heinrich võ Schwartzenburg vnd etlich Fürstlich-Hessisch-Casselische Gesandte. Den 30. Junij / kam der Ertzbischoff vnnd Churfürst von Mayntz / Herr Johann Schweickhard / neben Landgraff Ludwigen zu Hessen Darmstatt auch an. Denen zog der Chur fürst von Sachsen mit in 200. Pferden auff ein halbe meil wegs entgegen / vñ ward nach freundlicher empfahung der einzug mit grossem pomp vnd pracht verrichtet. In selbiger stund ward ein Adler lebendig gefangen / vnd dem Churfürsten zu Sachsen praesentieret. Zusammen kunfft etlicher Chur vnd Fürstẽ zu Schleusingen / dabey Hertzog Maximilian in Bairn von dem Churf. zu Sachsen für einen mit- Churf. angenommen worden. Ein lebendi ger Adler bey Schleu singen gefangen. Den 1. Julij ward ein schöne Jagt gehalten / vnd in 150. stück Wild von Hirsch vnd Hinden gefället vnd gefangen. Gegen abend entstund in selbiger Herrschafft ein solch schröcklich vngewitter / mit Donner / Blitz vnd Hagel / daß man vermeinte / es würde der Jüngste tag herein brechen / (Ein solch Gewitter ist eben den tag vnd stundt ein meil mehr oder weniger von Franckurt am Mayn gewesen / so den Weinstock vnnd Frücht im Feld sehr verderbet / auch hat der Hagel theils Schafen in pferchen die augen auß / vnnd viel Gevögels vnd Haasen erschlagen.) Schröcklich vngewitter zu Schleusin gen vnd bey Franckfurt. Die folgende tage ist der Hertzog von Sachsen Coburg / neben zween Pfaltzgraffen / wie auch Würtzburgische vnd Bambergische Gesandte / vnnd dann der General Tilly im Namen deß Hertzogs in Bayern daselbst ankommen. Darauff ist bey dieser zusammenkunfft / durch interposition deß Churfürsten von Mayntz / vñ Landgraff Ludwigs von Hessen Darmstatt / die Tractation nach Jhrer Keys. May auß geschlagen / in dem der Churfürst von Sachsen / auff gewisse weiß vnd Conditionen / sich erkläret / hinfüro Hertzog Maximilianum inn Bayern für einen Churfürsten vnd Collegam zu halten. Nach solchem ist der Churfürst von Mayntz mit dem Graffen von Tilly auff Nürnberg gezogen / alda auch Chur Bayern ankommen / vnnd einander mit grosser Ehrerbietung empfangen. Daselbst hat folgends im Teutschen Hauß der Churfürst von Mayntz den Actum vnd Pflichtleistung deß Churfürstenthumbs Pfaltz mit Bayern vollzogen / vnd hat der Rath zu Nürnberg beyden Churfürsten von Wein / Habern vñ Fischen / jedem absonderliche verehrung gethan. Vmb diese zeit ist etlich Ligistisch Kriegsvolck in die Marggraffschafft Durlach geruckt / vnnd darinn Pfortzheim so 12. stund lang entgegen gehalten / vnd andere mehr Orth eingenommen. Derowegen Marggraff Georg Friederich den sachen weiter nicht trawen wollen / sondern sich auß seinem Land / sicherheit halben an andere ort begeben / vnd den Vnterthanen anmeldẽ lassen / sie solten / so gut sie köndten / jhrer in acht nemen / dann er jhnen vor dißmal nicht helffen köndte. Marggraf schaft Durlach wirdt von dem kriegsvolck hart betrenget. Demnach die abschaffung deß exercitti Evangelischer Religion / vnd einsührung der Päbstischen Lehrin dem Königreich Böhmen / wie vor diesem gemeldet / jhren anfang genommen / hat sich dieselbe nachmals / sonderlich in diesem vnd folgendem Jahr / (wie wir jetzo nach einand' erzehlen wollen) je länger je mehr in die Keyserl. Erblande anßgebreitet / gestalt dann vnter andern auch nachgesetztes erfolget. Den Evangelischen Predigern wird verbot ten dz keiner communicandi oder consolandi gratia inn Wien gehẽsolle. Als M. David Ständlein / Evangelischer Prediger zu Hornals / zu deß Obersten Löbels krancken Diener auff einer Kutschen inn Wien geholet worden / vnd nach gethaner Beicht vnnd Absolution das H. Sacrament in beyderley gestalt jhm reichen wollen / ist vnversehens D. Keller Pfarrer zu S. Michael mit 2. Jesuiten ins Zimmer kommen / mit jhm expostulirt, vnd ge-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 924. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1033>, abgerufen am 23.11.2024.