Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.würde: darbey auch protestirt / daß sie in verbleibung leß Friedens / an vorstehendem Vnheil vnd weiterer verderbung Land vnd Leuth einige Schuld nicht haben wollen / sonderlich weil sie vernommen daß noch viel Tartarn im anzug weren. Weil auch Bethlehemb Gabor der in dessen den starcken Anzug deß Keyserischen Kriegsvolcks / vnder wehrendem Stillstand / vernommen / hat er sich verlautenlassen / im fall es weiter in Vngarn ruckenwürde / er mit seiner Armada bald wieder auff den Beinen sei vnnd herauß ziehen wolle. Warauff mann auff Keyserischer seiten Anordnung gemacht / daß das Kriegsvolck in Garnison gelegt worden: Doch aber haben sie sich dardurch vom streiffen nicht abhalten lassen. Als aber etliche solcher streiffenden Rotten vom Ladronischen Regiment sich etwas zu weit gewagt / sind sie von den Bethlemischen angetroffen vnd ein gute Anzahl nidergehawen worden. Bethlehemb schickt Gesandte nach Wien / Frieden zu tractiren. Den 7. Februarij kam der Vngarische Palatin / wie auch vor vnd nach viel Vngarische Herrn vnd Deputirte von den Vngarischen Bergstätten / deßgleichen auff sicher Geleith deß Bethlehembs Gesandter Kamoti mit 50. Personen vnnd 46. Pferden zu Wien angelanget / sein anbringen hat der Palatin / die anwesende Vngarische Herrn vnd etlich Keyserliche Räth angehöret / welches auff seinen hiebevor vorgeschlagenen Puncten nochmahls beruhet. Die Gesandte auß den Ober Vngarischen Bergstätten / haben vber deß Bethlehembs außplindern / in dem er auß selbigen Orthen alles gefundene Gold / Silber vnd Metall / weg vnd in Siebenbürgen führen lassen / sehr geklagt / vnnd solchen Raub auff etlich Tonnen Golts geschätzet. Esterhaß widerrathet ein Frieden mit dem Bethlehemb zu machen. Ob nun wol nochmals deß Palatins vnnd der Vngarischen Herrn vnd Gesandten Consilia alles auff ein Frieden zu pflantzen gangen / hat doch Kay. M. ohne der Chur vnd Fürsten deß Kömischen Reichs Gutachten noch zur zeit sich nit resolvieren wollen / sonderlich well Esterhaß nach seiner Widerkunfft nach Newheusel zurück geschrieben / vnd nach maln ermahnet / mit dem Bethlehemb kein frieden einzugehen / mit vermelden daß er nit allein den Bassa zu Ofen durch schreiben auffwicklete / sondern es continuirte auch / dz die Türcken in den Grentzhäussern sich sehr stärckten vnd versambleten / vnd daß die Walachey / Moldaw vnd Siebenbürgen voller Tartarn liege / welche vermuthlich auff den Frühling in Poln vnnd Vngern einen ein fall thun würden. Bethlehemb Gabors anbringen bey ben Holländern. Vnderdessen hat Bethlehemb Gabor einen Gesandten in Holland geschickt / vnd nachsolgendes im Graffenhaag anbringen lassen. I. Daß die Staden der vereinigten Niderlande mit dem König in Spanien sich in keinen Frieden einlassen solten. II. Dahin zu sehen / wie der Ligistische General Tilly in diesen vnder Quartieren auffzuhalten / damit er sich mit seiner vnderhabenden Armada nit nach Böhmen vnd Vngarn begeben könte. III. Als dann wolte er Bethlehemb mit einem grossen Heer kommen vnnd die Restitution deß Königreichs Böhmen an die Hand nemen / in massen er solches zu werck zu richten / wol getrawere. Was die Staden sich hierauff resolviret / ist in geheimb verblieben. Jhr Key. May. hat mitlerweil zu Wien einen Landtag gehalten / vnd allerhand Anordnung in den Oesterreichischen Landen / da der Krieg wider den Bethlchemb solte fortgesetzet werden / gemacht. Anstand der Waffen mit Bethlehem Gabor erlengert. Den 25. Martij wurde der Anstand mit Bethlehemb Gabor biß auff den 1. Maij erstreck et vnnd absgeredet / daß vnderdessen alles in dem Stand / wie es were / biß ein völlige Transaction vnd Friedensschluß gemacht / gelassen würde. Nichts desto weniger hat Bethlehemb Gabor mit allerhand Nationen seyn Kriegsvolck gestärckt / sind jhm auch in 8000. Teutsche / so zum theil in Schlesien abgedancket worden / zugezogen. Derowegen Jhr. Keys. Mayst. den Graffen von Nigromonte zum General in Vugarn verordnet / mit befehl dem Bethlehemb / wo er sich wider rebellisch vnnd zum Frieden vnbequem erzeigen würde / mit einer Armada zu begegnen. Die Vngerische Ständ aber haben hier zwischen einen Currier mit Schreibenn an Key. May. geschickt / vnd begehret / daß J. M. den Vngarische Stände rathen nach mahln zum Frieden. Anzug jhres Volcks in Vngarn allergnädigst einstellen wolle: damit dero ansehenlich Königreich nicht auch wie andere jhre Länder / auffs eusserst möchte ruinirt vnd verderbet werden / dann sie verhofften gäntzlich / den Bethlehemb dahin zu vermögen / daß er der Keyserlichen Resolution pariren würde: im widrigen fall aber wolten sie neben J. M. Gut vnd Blut darsetzen / vnd denselben darzu compelliren / dann sie jhme gewachsen gnug sein wollen / bevorauß weil jhm die Türcken hilff abgestricket / Frieden zwischen Keyser Ferdinand vnd Bethlehem Gabor auffgerichtet. vnd dem Sulten seine Rebellen / wie auch der Persianer genug zu schaffen geben. Demnach nu eine zeitlang zwischen J. K. M. vnd dem Bethlehemb Gabor tractiert / ist darauff zwischen jhnen den 8. Maij ein völliger Frieden geschlossen worden / welcher in nach folgenden Articuln bestanden; 1. Solte Bethlehemb sich deß Tituls vnnd Königlichen Siegels auch alles Administrirens im Königreich Vngarn auff ewig enthalten. II. Wider Jhr. K. M. vnd das Hauß Oesterreich / auch deren getrewe vnderthanen solte er Bethlehemb niemals einige Feindseligkeit / auch vnder was schein es were / erweisen / noch Jhr. M. Feinden vnd derselben widersetzlichen behülfflich sein / mit jhnen kein Correspondentz haben / die Türcken vnd Tartarn hierzu nit anreitzen oder sollicitiren / oder solche Nation jhrer M. Gebiete einführen / oder auch mit vnfüglichen Rathschlägen vnd hinderlistigen Tücken den allgemeine Friede brechen oder zerrütten / welches hinwiderumb J. K. M. versprechen theten. III. So erwas zweifelhafftiges in den vorgangenen Tractaten vnd handlungen / oder auch vmb derselben willen vorfiele / solte solches nicht mit gewaffneter Hand / sondern zu beyden Theilen auff freundliche Manier verglichen vnd hingelegt werden. IV. Alle gefangene / so im verschienenen Einfall bekommen / vnd biß zum Anfang dieser Tractation würde: darbey auch protestirt / daß sie in verbleibung leß Friedens / an vorstehendem Vnheil vnd weiterer verderbung Land vnd Leuth einige Schuld nicht haben wollen / sonderlich weil sie vernommen daß noch viel Tartarn im anzug weren. Weil auch Bethlehemb Gabor der in dessen den starckẽ Anzug deß Keyserischen Kriegsvolcks / vnder wehrendem Stillstand / vernommen / hat er sich verlautenlassen / im fall es weiter in Vngarn ruckenwürde / er mit seiner Armada bald wieder auff den Beinen sei vnnd herauß ziehen wolle. Warauff mann auff Keyserischer seiten Anordnung gemacht / daß das Kriegsvolck in Garnison gelegt worden: Doch aber haben sie sich dardurch vom streiffen nicht abhalten lassen. Als aber etliche solcher streiffendẽ Rotten vom Ladronischen Regiment sich etwas zu weit gewagt / sind sie von den Bethlemischen angetroffen vnd ein gute Anzahl nidergehawen worden. Bethlehemb schickt Gesandte nach Wien / Frieden zu tractiren. Den 7. Februarij kam der Vngarische Palatin / wie auch vor vnd nach viel Vngarische Herrn vnd Deputirte von den Vngarischẽ Bergstätten / deßgleichen auff sicher Geleith deß Bethlehembs Gesandter Kamoti mit 50. Personen vnnd 46. Pferden zu Wien angelanget / sein anbringen hat der Palatin / die anwesende Vngarische Herrn vñ etlich Keyserliche Räth angehöret / welches auff seinen hiebevor vorgeschlagenen Puncten nochmahls beruhet. Die Gesandte auß den Ober Vngarischen Bergstättẽ / habẽ vber deß Bethlehembs außplindern / in dem er auß selbigen Orthen alles gefundene Gold / Silber vnd Metall / weg vnd in Siebenbürgen führen lassen / sehr geklagt / vnnd solchen Raub auff etlich Tonnen Golts geschätzet. Esterhaß widerrathet ein Frieden mit dem Bethlehemb zu machen. Ob nun wol nochmals deß Palatins vnnd der Vngarischen Herrn vnd Gesandten Consilia alles auff ein Frieden zu pflantzen gangen / hat doch Kay. M. ohne der Chur vñ Fürsten deß Kömischẽ Reichs Gutachten noch zur zeit sich nit resolvieren wollen / sonderlich well Esterhaß nach seiner Widerkunfft nach Newheusel zurück geschrieben / vñ nach maln ermahnet / mit dem Bethlehemb kein frieden einzugehen / mit vermelden daß er nit allein den Bassa zu Ofen durch schreiben auffwicklete / sondern es continuirte auch / dz die Türcken in den Grentzhäussern sich sehr stärckten vnd versambleten / vnd daß die Walachey / Moldaw vñ Siebenbürgen voller Tartarn liege / welche vermuthlich auff den Frühling in Poln vnnd Vngern einen ein fall thun würden. Bethlehemb Gabors anbringen bey ben Holländern. Vnderdessen hat Bethlehemb Gabor einen Gesandten in Holland geschickt / vnd nachsolgendes im Graffenhaag anbringen lassen. I. Daß die Staden der vereinigten Niderlande mit dem König in Spanien sich in keinen Frieden einlassen solten. II. Dahin zu sehen / wie der Ligistische General Tilly in diesen vnder Quartieren auffzuhalten / damit er sich mit seiner vnderhabenden Armada nit nach Böhmen vnd Vngarn begeben könte. III. Als dann wolte er Bethlehemb mit einem grossen Heer kommen vnnd die Restitution deß Königreichs Böhmen an die Hand nemen / in massen er solches zu werck zu richtẽ / wol getrawere. Was die Staden sich hierauff resolviret / ist in geheimb verblieben. Jhr Key. May. hat mitlerweil zu Wien einen Landtag gehalten / vñ allerhand Anordnũg in den Oesterreichischen Landen / da der Krieg wider den Bethlchemb solte fortgesetzet werden / gemacht. Anstand der Waffen mit Bethlehem Gabor erlengert. Den 25. Martij wurde der Anstand mit Bethlehemb Gabor biß auff den 1. Maij erstreck et vnnd absgeredet / daß vnderdessen alles in dem Stand / wie es were / biß ein völlige Transaction vnd Friedensschluß gemacht / gelassen würde. Nichts desto weniger hat Bethlehemb Gabor mit allerhand Nationen seyn Kriegsvolck gestärckt / sind jhm auch in 8000. Teutsche / so zum theil in Schlesien abgedancket worden / zugezogen. Derowegen Jhr. Keys. Mayst. den Graffen von Nigromonte zum General in Vugarn verordnet / mit befehl dem Bethlehemb / wo er sich wider rebellisch vnnd zum Frieden vnbequem erzeigẽ würde / mit einer Armada zu begegnen. Die Vngerische Ständ aber haben hier zwischen einen Currier mit Schreibeñ an Key. May. geschickt / vnd begehret / daß J. M. den Vngarische Stände rathen nach mahln zum Frieden. Anzug jhres Volcks in Vngarn allergnädigst einstellen wolle: damit dero ansehenlich Königreich nicht auch wie andere jhre Länder / auffs eusserst möchte ruinirt vnd verderbet werden / dañ sie verhofftẽ gäntzlich / den Bethlehemb dahin zu vermögen / daß er der Keyserlichen Resolution pariren würde: im widrigẽ fall aber wolten sie neben J. M. Gut vnd Blut darsetzen / vñ denselben darzu compelliren / dann sie jhme gewachsen gnug sein wollẽ / bevorauß weil jhm die Türcken hilff abgestricket / Frieden zwischen Keyser Ferdinand vnd Bethlehem Gabor auffgerichtet. vnd dem Sulten seine Rebellen / wie auch der Persianer genug zu schaffen geben. Demnach nu eine zeitlang zwischen J. K. M. vnd dem Bethlehemb Gabor tractiert / ist darauff zwischen jhnen den 8. Maij ein völliger Frieden geschlossen worden / welcher in nach folgenden Articuln bestanden; 1. Solte Bethlehemb sich deß Tituls vnnd Königlichen Siegels auch alles Administrirens im Königreich Vngarn auff ewig enthalten. II. Wider Jhr. K. M. vnd das Hauß Oesterreich / auch deren getrewe vnderthanen solte er Bethlehemb niemals einige Feindseligkeit / auch vnder was schein es were / erweisen / noch Jhr. M. Feinden vnd derselben widersetzlichen behülfflich sein / mit jhnen kein Correspondentz habẽ / die Türcken vnd Tartarn hierzu nit anreitzen oder sollicitiren / oder solche Nation jhrer M. Gebiete einführen / oder auch mit vnfüglichen Rathschlägen vnd hinderlistigen Tücken den allgemeine Friede brechen oder zerrütten / welches hinwiderumb J. K. M. versprechen theten. III. So erwas zweifelhafftiges in den vorgangenen Tractaten vnd handlungen / oder auch vmb derselben willen vorfiele / solte solches nicht mit gewaffneter Hand / sondern zu beyden Theilen auff freundliche Manier verglichẽ vñ hingelegt werdẽ. IV. Alle gefangene / so im verschienenen Einfall bekommen / vnd biß zum Anfang dieser Tractation <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1000" n="891"/> würde: darbey auch protestirt / daß sie in verbleibung leß Friedens / an vorstehendem Vnheil vnd weiterer verderbung Land vnd Leuth einige Schuld nicht haben wollen / sonderlich weil sie vernommen daß noch viel Tartarn im anzug weren.</p> <p>Weil auch Bethlehemb Gabor der in dessen den starckẽ Anzug deß Keyserischen Kriegsvolcks / vnder wehrendem Stillstand / vernommen / hat er sich verlautenlassen / im fall es weiter in Vngarn ruckenwürde / er mit seiner Armada bald wieder auff den Beinen sei vnnd herauß ziehen wolle. Warauff mann auff Keyserischer seiten Anordnung gemacht / daß das Kriegsvolck in Garnison gelegt worden: Doch aber haben sie sich dardurch vom streiffen nicht abhalten lassen. Als aber etliche solcher streiffendẽ Rotten vom Ladronischen Regiment sich etwas zu weit gewagt / sind sie von den Bethlemischen angetroffen vnd ein gute Anzahl nidergehawen worden.</p> <p><note place="left">Bethlehemb schickt Gesandte nach Wien / Frieden zu tractiren.</note> Den 7. Februarij kam der Vngarische Palatin / wie auch vor vnd nach viel Vngarische Herrn vnd Deputirte von den Vngarischẽ Bergstätten / deßgleichen auff sicher Geleith deß Bethlehembs Gesandter Kamoti mit 50. Personen vnnd 46. Pferden zu Wien angelanget / sein anbringen hat der Palatin / die anwesende Vngarische Herrn vñ etlich Keyserliche Räth angehöret / welches auff seinen hiebevor vorgeschlagenen Puncten nochmahls beruhet.</p> <p>Die Gesandte auß den Ober Vngarischen Bergstättẽ / habẽ vber deß Bethlehembs außplindern / in dem er auß selbigen Orthen alles gefundene Gold / Silber vnd Metall / weg vnd in Siebenbürgen führen lassen / sehr geklagt / vnnd solchen Raub auff etlich Tonnen Golts geschätzet.</p> <p><note place="left">Esterhaß widerrathet ein Frieden mit dem Bethlehemb zu machen.</note> Ob nun wol nochmals deß Palatins vnnd der Vngarischen Herrn vnd Gesandten Consilia alles auff ein Frieden zu pflantzen gangen / hat doch Kay. M. ohne der Chur vñ Fürsten deß Kömischẽ Reichs Gutachten noch zur zeit sich nit resolvieren wollen / sonderlich well Esterhaß nach seiner Widerkunfft nach Newheusel zurück geschrieben / vñ nach maln ermahnet / mit dem Bethlehemb kein frieden einzugehen / mit vermelden daß er nit allein den Bassa zu Ofen durch schreiben auffwicklete / sondern es continuirte auch / dz die Türcken in den Grentzhäussern sich sehr stärckten vnd versambleten / vnd daß die Walachey / Moldaw vñ Siebenbürgen voller Tartarn liege / welche vermuthlich auff den Frühling in Poln vnnd Vngern einen ein fall thun würden.</p> <p><note place="left">Bethlehemb Gabors anbringen bey ben Holländern.</note> Vnderdessen hat Bethlehemb Gabor einen Gesandten in Holland geschickt / vnd nachsolgendes im Graffenhaag anbringen lassen. I. Daß die Staden der vereinigten Niderlande mit dem König in Spanien sich in keinen Frieden einlassen solten.</p> <p>II. Dahin zu sehen / wie der Ligistische General Tilly in diesen vnder Quartieren auffzuhalten / damit er sich mit seiner vnderhabenden Armada nit nach Böhmen vnd Vngarn begeben könte.</p> <p>III. Als dann wolte er Bethlehemb mit einem grossen Heer kommen vnnd die Restitution deß Königreichs Böhmen an die Hand nemen / in massen er solches zu werck zu richtẽ / wol getrawere.</p> <p>Was die Staden sich hierauff resolviret / ist in geheimb verblieben.</p> <p>Jhr Key. May. hat mitlerweil zu Wien einen Landtag gehalten / vñ allerhand Anordnũg in den Oesterreichischen Landen / da der Krieg wider den Bethlchemb solte fortgesetzet werden / gemacht.</p> <p><note place="right">Anstand der Waffen mit Bethlehem Gabor erlengert.</note> Den 25. Martij wurde der Anstand mit Bethlehemb Gabor biß auff den 1. Maij erstreck et vnnd absgeredet / daß vnderdessen alles in dem Stand / wie es were / biß ein völlige Transaction vnd Friedensschluß gemacht / gelassen würde. Nichts desto weniger hat Bethlehemb Gabor mit allerhand Nationen seyn Kriegsvolck gestärckt / sind jhm auch in 8000. Teutsche / so zum theil in Schlesien abgedancket worden / zugezogen. Derowegen Jhr. Keys. Mayst. den Graffen von Nigromonte zum General in Vugarn verordnet / mit befehl dem Bethlehemb / wo er sich wider rebellisch vnnd zum Frieden vnbequem erzeigẽ würde / mit einer Armada zu begegnen. Die Vngerische Ständ aber haben hier zwischen einen Currier mit Schreibeñ an Key. May. geschickt / vnd begehret / daß J. M. den <note place="right">Vngarische Stände rathen nach mahln zum Frieden.</note> Anzug jhres Volcks in Vngarn allergnädigst einstellen wolle: damit dero ansehenlich Königreich nicht auch wie andere jhre Länder / auffs eusserst möchte ruinirt vnd verderbet werden / dañ sie verhofftẽ gäntzlich / den Bethlehemb dahin zu vermögen / daß er der Keyserlichen Resolution pariren würde: im widrigẽ fall aber wolten sie neben J. M. Gut vnd Blut darsetzen / vñ denselben darzu compelliren / dann sie jhme gewachsen gnug sein wollẽ / bevorauß weil jhm die Türcken hilff abgestricket / <note place="right">Frieden zwischen Keyser Ferdinand vnd Bethlehem Gabor auffgerichtet.</note> vnd dem Sulten seine Rebellen / wie auch der Persianer genug zu schaffen geben. Demnach nu eine zeitlang zwischen J. K. M. vnd dem Bethlehemb Gabor tractiert / ist darauff zwischen jhnen den 8. Maij ein völliger Frieden geschlossen worden / welcher in nach folgenden Articuln bestanden; 1. Solte Bethlehemb sich deß Tituls vnnd Königlichen Siegels auch alles Administrirens im Königreich Vngarn auff ewig enthalten.</p> <p>II. Wider Jhr. K. M. vnd das Hauß Oesterreich / auch deren getrewe vnderthanen solte er Bethlehemb niemals einige Feindseligkeit / auch vnder was schein es were / erweisen / noch Jhr. M. Feinden vnd derselben widersetzlichen behülfflich sein / mit jhnen kein Correspondentz habẽ / die Türcken vnd Tartarn hierzu nit anreitzen oder sollicitiren / oder solche Nation jhrer M. Gebiete einführen / oder auch mit vnfüglichen Rathschlägen vnd hinderlistigen Tücken den allgemeine Friede brechen oder zerrütten / welches hinwiderumb J. K. M. versprechen theten.</p> <p>III. So erwas zweifelhafftiges in den vorgangenen Tractaten vnd handlungen / oder auch vmb derselben willen vorfiele / solte solches nicht mit gewaffneter Hand / sondern zu beyden Theilen auff freundliche Manier verglichẽ vñ hingelegt werdẽ.</p> <p>IV. Alle gefangene / so im verschienenen Einfall bekommen / vnd biß zum Anfang dieser Tractation </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [891/1000]
würde: darbey auch protestirt / daß sie in verbleibung leß Friedens / an vorstehendem Vnheil vnd weiterer verderbung Land vnd Leuth einige Schuld nicht haben wollen / sonderlich weil sie vernommen daß noch viel Tartarn im anzug weren.
Weil auch Bethlehemb Gabor der in dessen den starckẽ Anzug deß Keyserischen Kriegsvolcks / vnder wehrendem Stillstand / vernommen / hat er sich verlautenlassen / im fall es weiter in Vngarn ruckenwürde / er mit seiner Armada bald wieder auff den Beinen sei vnnd herauß ziehen wolle. Warauff mann auff Keyserischer seiten Anordnung gemacht / daß das Kriegsvolck in Garnison gelegt worden: Doch aber haben sie sich dardurch vom streiffen nicht abhalten lassen. Als aber etliche solcher streiffendẽ Rotten vom Ladronischen Regiment sich etwas zu weit gewagt / sind sie von den Bethlemischen angetroffen vnd ein gute Anzahl nidergehawen worden.
Den 7. Februarij kam der Vngarische Palatin / wie auch vor vnd nach viel Vngarische Herrn vnd Deputirte von den Vngarischẽ Bergstätten / deßgleichen auff sicher Geleith deß Bethlehembs Gesandter Kamoti mit 50. Personen vnnd 46. Pferden zu Wien angelanget / sein anbringen hat der Palatin / die anwesende Vngarische Herrn vñ etlich Keyserliche Räth angehöret / welches auff seinen hiebevor vorgeschlagenen Puncten nochmahls beruhet.
Bethlehemb schickt Gesandte nach Wien / Frieden zu tractiren. Die Gesandte auß den Ober Vngarischen Bergstättẽ / habẽ vber deß Bethlehembs außplindern / in dem er auß selbigen Orthen alles gefundene Gold / Silber vnd Metall / weg vnd in Siebenbürgen führen lassen / sehr geklagt / vnnd solchen Raub auff etlich Tonnen Golts geschätzet.
Ob nun wol nochmals deß Palatins vnnd der Vngarischen Herrn vnd Gesandten Consilia alles auff ein Frieden zu pflantzen gangen / hat doch Kay. M. ohne der Chur vñ Fürsten deß Kömischẽ Reichs Gutachten noch zur zeit sich nit resolvieren wollen / sonderlich well Esterhaß nach seiner Widerkunfft nach Newheusel zurück geschrieben / vñ nach maln ermahnet / mit dem Bethlehemb kein frieden einzugehen / mit vermelden daß er nit allein den Bassa zu Ofen durch schreiben auffwicklete / sondern es continuirte auch / dz die Türcken in den Grentzhäussern sich sehr stärckten vnd versambleten / vnd daß die Walachey / Moldaw vñ Siebenbürgen voller Tartarn liege / welche vermuthlich auff den Frühling in Poln vnnd Vngern einen ein fall thun würden.
Esterhaß widerrathet ein Frieden mit dem Bethlehemb zu machen. Vnderdessen hat Bethlehemb Gabor einen Gesandten in Holland geschickt / vnd nachsolgendes im Graffenhaag anbringen lassen. I. Daß die Staden der vereinigten Niderlande mit dem König in Spanien sich in keinen Frieden einlassen solten.
Bethlehemb Gabors anbringen bey ben Holländern. II. Dahin zu sehen / wie der Ligistische General Tilly in diesen vnder Quartieren auffzuhalten / damit er sich mit seiner vnderhabenden Armada nit nach Böhmen vnd Vngarn begeben könte.
III. Als dann wolte er Bethlehemb mit einem grossen Heer kommen vnnd die Restitution deß Königreichs Böhmen an die Hand nemen / in massen er solches zu werck zu richtẽ / wol getrawere.
Was die Staden sich hierauff resolviret / ist in geheimb verblieben.
Jhr Key. May. hat mitlerweil zu Wien einen Landtag gehalten / vñ allerhand Anordnũg in den Oesterreichischen Landen / da der Krieg wider den Bethlchemb solte fortgesetzet werden / gemacht.
Den 25. Martij wurde der Anstand mit Bethlehemb Gabor biß auff den 1. Maij erstreck et vnnd absgeredet / daß vnderdessen alles in dem Stand / wie es were / biß ein völlige Transaction vnd Friedensschluß gemacht / gelassen würde. Nichts desto weniger hat Bethlehemb Gabor mit allerhand Nationen seyn Kriegsvolck gestärckt / sind jhm auch in 8000. Teutsche / so zum theil in Schlesien abgedancket worden / zugezogen. Derowegen Jhr. Keys. Mayst. den Graffen von Nigromonte zum General in Vugarn verordnet / mit befehl dem Bethlehemb / wo er sich wider rebellisch vnnd zum Frieden vnbequem erzeigẽ würde / mit einer Armada zu begegnen. Die Vngerische Ständ aber haben hier zwischen einen Currier mit Schreibeñ an Key. May. geschickt / vnd begehret / daß J. M. den Anzug jhres Volcks in Vngarn allergnädigst einstellen wolle: damit dero ansehenlich Königreich nicht auch wie andere jhre Länder / auffs eusserst möchte ruinirt vnd verderbet werden / dañ sie verhofftẽ gäntzlich / den Bethlehemb dahin zu vermögen / daß er der Keyserlichen Resolution pariren würde: im widrigẽ fall aber wolten sie neben J. M. Gut vnd Blut darsetzen / vñ denselben darzu compelliren / dann sie jhme gewachsen gnug sein wollẽ / bevorauß weil jhm die Türcken hilff abgestricket / vnd dem Sulten seine Rebellen / wie auch der Persianer genug zu schaffen geben. Demnach nu eine zeitlang zwischen J. K. M. vnd dem Bethlehemb Gabor tractiert / ist darauff zwischen jhnen den 8. Maij ein völliger Frieden geschlossen worden / welcher in nach folgenden Articuln bestanden; 1. Solte Bethlehemb sich deß Tituls vnnd Königlichen Siegels auch alles Administrirens im Königreich Vngarn auff ewig enthalten.
Anstand der Waffen mit Bethlehem Gabor erlengert.
Vngarische Stände rathen nach mahln zum Frieden.
Frieden zwischen Keyser Ferdinand vnd Bethlehem Gabor auffgerichtet. II. Wider Jhr. K. M. vnd das Hauß Oesterreich / auch deren getrewe vnderthanen solte er Bethlehemb niemals einige Feindseligkeit / auch vnder was schein es were / erweisen / noch Jhr. M. Feinden vnd derselben widersetzlichen behülfflich sein / mit jhnen kein Correspondentz habẽ / die Türcken vnd Tartarn hierzu nit anreitzen oder sollicitiren / oder solche Nation jhrer M. Gebiete einführen / oder auch mit vnfüglichen Rathschlägen vnd hinderlistigen Tücken den allgemeine Friede brechen oder zerrütten / welches hinwiderumb J. K. M. versprechen theten.
III. So erwas zweifelhafftiges in den vorgangenen Tractaten vnd handlungen / oder auch vmb derselben willen vorfiele / solte solches nicht mit gewaffneter Hand / sondern zu beyden Theilen auff freundliche Manier verglichẽ vñ hingelegt werdẽ.
IV. Alle gefangene / so im verschienenen Einfall bekommen / vnd biß zum Anfang dieser Tractation
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