Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. nen Studenten mehr schädlich alsdienlich sey/ (k) welches ein genaues Verhalten in der diaet erfordert/ die Gei- ster die durch das stätige Nachtstudi- ren oder andere Exercitia verzehret wor- den/ werden dadurch keines weges wie- der ersetzet/ dafür ein gut Glaß Wein/ das bringet mehr Geister und Kräffte/ als 20. Näppigen voll solches Kalcks- Wassers. Und warum sucht man doch solche theure fremde Dinge/ und verachtet hingegen unsere kostbahre ein- heimische gesunde Sachen und Gabe Gottes? Ist es denn nicht wider die Vernunfft? (l) Aber die meisten hal- ten es mit dem Seneca: Quicquid domi est, vile est Alles Einheimische ist gering Fragst du aber/ welches denn unsere tonien/ (k) .DThile d. l. & Kirchmajer. p. 17. (l) Hier. Bock.
und derer Curen. nen Studenten mehr ſchaͤdlich alsdienlich ſey/ (k) welches ein genaues Verhalten in der diæt erfordert/ die Gei- ſter die durch das ſtaͤtige Nachtſtudi- ren oder andere Exercitia verzehret wor- den/ werden dadurch keines weges wie- der erſetzet/ dafuͤr ein gut Glaß Wein/ das bringet mehr Geiſter und Kraͤffte/ als 20. Naͤppigen voll ſolches Kalcks- Waſſers. Und warum ſucht man doch ſolche theure fremde Dinge/ und verachtet hingegen unſere koſtbahre ein- heimiſche geſunde Sachen und Gabe Gottes? Iſt es denn nicht wider die Vernunfft? (l) Aber die meiſten hal- ten es mit dem Seneca: Quicquid domi eſt, vile eſt Alles Einheimiſche iſt gering Fragſt du aber/ welches denn unſere tonien/ (k) .DThile d. l. & Kirchmajer. p. 17. (l) Hier. Bock.
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und derer Curen.
nen Studenten mehr ſchaͤdlich als
dienlich ſey/ (k) welches ein genaues
Verhalten in der diæt erfordert/ die Gei-
ſter die durch das ſtaͤtige Nachtſtudi-
ren oder andere Exercitia verzehret wor-
den/ werden dadurch keines weges wie-
der erſetzet/ dafuͤr ein gut Glaß Wein/
das bringet mehr Geiſter und Kraͤffte/
als 20. Naͤppigen voll ſolches Kalcks-
Waſſers. Und warum ſucht man
doch ſolche theure fremde Dinge/ und
verachtet hingegen unſere koſtbahre ein-
heimiſche geſunde Sachen und Gabe
Gottes? Iſt es denn nicht wider die
Vernunfft? (l) Aber die meiſten hal-
ten es mit dem Seneca:
Quicquid domi eſt, vile eſt
Alles Einheimiſche iſt gering
und veraͤchtlich.
Fragſt du aber/ welches denn unſere
Teutſche Thee ſey/ ſo wiſſe/ daß es al-
le Kraͤuter ſeyn/ die ein liebliches/ fluͤch-
tiges/ reines und ſtarckes Saltz haben/
als zum Exempel/ Ehren-Preiß/ Be-
tonien/
(k) .DThile d. l. & Kirchmajer. p. 17.
(l) Hier. Bock.
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/241>, abgerufen am 16.02.2025. |