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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
denckliche Sprichwort bey den Frantzo-
sen. Hieher gehören Hering und Pri-
cken/ welche frisch als eine variation zum
Appetit mit ein wenig Baumöhl wohl
zu zulassen/ nur nicht zu viel. Krebse sind
gesund/ aber Austern/ Schnecken/ Mu-
scheln und dergleichen/ machen ein schlei-
michtes faules Geblüt/ daher fällt man-
cher in ein gefährlich langwieriges Fie-
ber/ und solchen Lecker Mäulern geschicht
auch recht.

Das VII. Capitel.
Von Eyern.

SO sind auch eine gute Studen-
ten Speis die weichen Eyer/
welche dem schwachen Magen
nicht viel zuthun machen und gute Nah-
rung geben. Ein weiches frisches Ey/
macht so viel Blut als es wäget. Und:
Die Hüner Eyer haben etwas star-
ckes nahrhafftes und blehendes bey
sich.
(95) Man sol sich aber nur des Dot-
ters bedienen. Welche mit Grieß und

Sand
(95) Hippocrat. l. 2. de vict. rat.

Studenten-Kranckheiten
denckliche Sprichwort bey den Frantzo-
ſen. Hieher gehoͤren Hering und Pri-
cken/ welche friſch als eine variation zum
Appetit mit ein wenig Baumoͤhl wohl
zu zulaſſen/ nur nicht zu viel. Krebſe ſind
geſund/ aber Auſtern/ Schnecken/ Mu-
ſcheln und dergleichen/ machen ein ſchlei-
michtes faules Gebluͤt/ daher faͤllt man-
cher in ein gefaͤhrlich langwieriges Fie-
ber/ und ſolchen Lecker Maͤulern geſchicht
auch recht.

Das VII. Capitel.
Von Eyern.

SO ſind auch eine gute Studen-
ten Speis die weichen Eyer/
welche dem ſchwachen Magen
nicht viel zuthun machen und gute Nah-
rung geben. Ein weiches friſches Ey/
macht ſo viel Blut als es waͤget. Uñ:
Die Huͤner Eyer haben etwas ſtar-
ckes nahrhafftes und blehendes bey
ſich.
(95) Man ſol ſich aber nur des Dot-
ters bedienen. Welche mit Grieß und

Sand
(95) Hippocrat. l. 2. de vict. rat.
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[170/0196] Studenten-Kranckheiten denckliche Sprichwort bey den Frantzo- ſen. Hieher gehoͤren Hering und Pri- cken/ welche friſch als eine variation zum Appetit mit ein wenig Baumoͤhl wohl zu zulaſſen/ nur nicht zu viel. Krebſe ſind geſund/ aber Auſtern/ Schnecken/ Mu- ſcheln und dergleichen/ machen ein ſchlei- michtes faules Gebluͤt/ daher faͤllt man- cher in ein gefaͤhrlich langwieriges Fie- ber/ und ſolchen Lecker Maͤulern geſchicht auch recht. Das VII. Capitel. Von Eyern. SO ſind auch eine gute Studen- ten Speis die weichen Eyer/ welche dem ſchwachen Magen nicht viel zuthun machen und gute Nah- rung geben. Ein weiches friſches Ey/ macht ſo viel Blut als es waͤget. Uñ: Die Huͤner Eyer haben etwas ſtar- ckes nahrhafftes und blehendes bey ſich. (95) Man ſol ſich aber nur des Dot- ters bedienen. Welche mit Grieß und Sand (95) Hippocrat. l. 2. de vict. rat.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/196>, abgerufen am 23.11.2024.