Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

und derer Curen.
reine Zusammenhaltung fängt der
Mensch solch leichtes und flüchtiges
Gifft/ derowegen sol man sie alle
meyden.
Es trägt der Hölle und de-
nen medicis das beste ein/ wie solches
Capivacceus mit Nutzen erfahren/ wel-
cher über 18000. Kronen damit verdie-
net. Im Augenblick sage ich/ läst sich
das Gifft fangen/ zumalen durch GOt-
tes Straffe/ da es heisset: Motten und
Würmer sollen denen Hurern zu Theil
werden. Ein gut praeservativ erhellet
aus Nachfolgenden/ welches vielleicht
nicht vergeblich wird geoffenbahret
seyn denjenigen/ welche noch ihre gesun-
de Vernunfft haben.

Man sol der Wollust und Geilheit
nicht nach dem Angesicht/ sondern nach
dem Füssen sehen/ so wird sich finden/
daß sie wie die Gespänste einen Tollfuß
nach schleppe/ und einem unglückseli-
gen Ausgang trage/ ihre Stirne ist
Jungfräulich/ das Gesäß gleich einem
Otter-Schwantz/ wer ihre endliche
Wirckung betrachtet/ der trifft das be-
wertheste Mittel wieder diese Seuche.

Der
D 7

und derer Curen.
reine Zuſammenhaltung faͤngt der
Menſch ſolch leichtes und fluͤchtiges
Gifft/ derowegen ſol man ſie alle
meyden.
Es traͤgt der Hoͤlle und de-
nen medicis das beſte ein/ wie ſolches
Capivacceus mit Nutzen erfahren/ wel-
cher uͤber 18000. Kronen damit verdie-
net. Im Augenblick ſage ich/ laͤſt ſich
das Gifft fangen/ zumalen durch GOt-
tes Straffe/ da es heiſſet: Motten und
Wuͤrmer ſollen denen Hurern zu Theil
werden. Ein gut præſervativ erhellet
aus Nachfolgenden/ welches vielleicht
nicht vergeblich wird geoffenbahret
ſeyn denjenigen/ welche noch ihre geſun-
de Vernunfft haben.

Man ſol der Wolluſt und Geilheit
nicht nach dem Angeſicht/ ſondern nach
dem Fuͤſſen ſehen/ ſo wird ſich finden/
daß ſie wie die Geſpaͤnſte einen Tollfuß
nach ſchleppe/ und einem ungluͤckſeli-
gen Ausgang trage/ ihre Stirne iſt
Jungfraͤulich/ das Geſaͤß gleich einem
Otter-Schwantz/ wer ihre endliche
Wirckung betrachtet/ der trifft das be-
wertheſte Mittel wieder dieſe Seuche.

Der
D 7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0111" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">reine Zu&#x017F;ammenhaltung fa&#x0364;ngt der<lb/>
Men&#x017F;ch &#x017F;olch leichtes und flu&#x0364;chtiges<lb/>
Gifft/ derowegen &#x017F;ol man &#x017F;ie alle<lb/>
meyden.</hi> Es tra&#x0364;gt der Ho&#x0364;lle und de-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">medicis</hi> das be&#x017F;te ein/ wie &#x017F;olches<lb/><hi rendition="#aq">Capivacceus</hi> mit Nutzen erfahren/ wel-<lb/>
cher u&#x0364;ber 18000. Kronen damit verdie-<lb/>
net. Im Augenblick &#x017F;age ich/ la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich<lb/>
das Gifft fangen/ zumalen durch GOt-<lb/>
tes Straffe/ da es hei&#x017F;&#x017F;et: Motten und<lb/>
Wu&#x0364;rmer &#x017F;ollen denen Hurern zu Theil<lb/>
werden. Ein gut <hi rendition="#aq">præ&#x017F;ervativ</hi> erhellet<lb/>
aus Nachfolgenden/ welches vielleicht<lb/>
nicht vergeblich wird geoffenbahret<lb/>
&#x017F;eyn denjenigen/ welche noch ihre ge&#x017F;un-<lb/>
de Vernunfft haben.</p><lb/>
          <p>Man &#x017F;ol der Wollu&#x017F;t und Geilheit<lb/>
nicht nach dem Ange&#x017F;icht/ &#x017F;ondern nach<lb/>
dem Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ehen/ &#x017F;o wird &#x017F;ich finden/<lb/>
daß &#x017F;ie wie die Ge&#x017F;pa&#x0364;n&#x017F;te einen Tollfuß<lb/>
nach &#x017F;chleppe/ und einem unglu&#x0364;ck&#x017F;eli-<lb/>
gen Ausgang trage/ ihre Stirne i&#x017F;t<lb/>
Jungfra&#x0364;ulich/ das Ge&#x017F;a&#x0364;ß gleich einem<lb/>
Otter-Schwantz/ wer ihre endliche<lb/>
Wirckung betrachtet/ der trifft das be-<lb/>
werthe&#x017F;te Mittel wieder die&#x017F;e Seuche.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 7</fw><fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0111] und derer Curen. reine Zuſammenhaltung faͤngt der Menſch ſolch leichtes und fluͤchtiges Gifft/ derowegen ſol man ſie alle meyden. Es traͤgt der Hoͤlle und de- nen medicis das beſte ein/ wie ſolches Capivacceus mit Nutzen erfahren/ wel- cher uͤber 18000. Kronen damit verdie- net. Im Augenblick ſage ich/ laͤſt ſich das Gifft fangen/ zumalen durch GOt- tes Straffe/ da es heiſſet: Motten und Wuͤrmer ſollen denen Hurern zu Theil werden. Ein gut præſervativ erhellet aus Nachfolgenden/ welches vielleicht nicht vergeblich wird geoffenbahret ſeyn denjenigen/ welche noch ihre geſun- de Vernunfft haben. Man ſol der Wolluſt und Geilheit nicht nach dem Angeſicht/ ſondern nach dem Fuͤſſen ſehen/ ſo wird ſich finden/ daß ſie wie die Geſpaͤnſte einen Tollfuß nach ſchleppe/ und einem ungluͤckſeli- gen Ausgang trage/ ihre Stirne iſt Jungfraͤulich/ das Geſaͤß gleich einem Otter-Schwantz/ wer ihre endliche Wirckung betrachtet/ der trifft das be- wertheſte Mittel wieder dieſe Seuche. Der D 7

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/111
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/111>, abgerufen am 22.11.2024.