Beuthelius, Johann: Christliches Leben vnd Seliges Sterben. Wittenberg, 1603.meiste theil seiner Vnterthanen/ welchen jhres löblichen lieben Gegen armen Leuten war er mild/ barmhertzig vnd Sein Religion/ Gottesdienst vnd Gottseligkeit ist hie5. GOttes Wort hielt er für seinen besten schatz/ den er seinen G
meiſte theil ſeiner Vnterthanen/ welchen jhres loͤblichen lieben Gegen armen Leuten war er mild/ barmhertzig vnd Sein Religion/ Gottesdienſt vnd Gottſeligkeit iſt hie5. GOttes Wort hielt er fuͤr ſeinen beſten ſchatz/ den er ſeinen G
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meiſte theil ſeiner Vnterthanen/ welchen jhres loͤblichen lieben
Junckern abſchied tieff ku hertzen gehet/ vnd jhn mit harten
ſeufftzen vnd trieffenden augen beklagen/ das ſie nicht einen
Oberherren/ ſondern vielmehr einen Vater an jhm verloren
haben.
Gegen armen Leuten war er mild/ barmhertzig vnd
wolthetig/ nach der Regel Chriſti: Seyd barmhertzig/ wie
ewer Vater barmhertzig iſt. Den Hungerigen brach er ſein
Brod mit milter vnd williger Hand/ welches auch loͤblich.
Denn ein froͤlichen Geber hat Gott lieb. So hat er auch rei-
che verheiſſung: Er ſtrewet aus/ vnd gibt den Armen/ ſeine
Gerechtigkeit bleibet ewiglich/ ſein Horn wird erhoͤhet mit
ehren. Vnd Syrach vermanet: Was deine Hand vermag/
das gib mit froͤlichen Augen/ Denn der HERR der ein ver-
gelter iſt/ wird dirs vergelten ſiebenfeltig.
Luc. 6.
Eſa. 58.
1. Cor. 9.
Pſal. 112.
Syr. 35.
Sein Religion/ Gottesdienſt vnd Gottſeligkeit iſt hie
mit nichten zuverſchweigen/ ſondern loͤblich zu ruͤhmen/ denn
wie er in ſeiner Jugend zum Heiligen Catechiſmo vnd des
Ehrwirdigen vñ thewren Mannes Gottes Lutheri Buͤchern
gewehnet: Alſo hat er auch ſich derſelben allewege fleiſſig an-
genommen. Calviniſcher vnd anderer Schwermerey war er
hertzlich feind. Fragte offt/ was ſolche Schwermer von dieſen
vnd jenen Artickel hielten/ vnd wie man ſie aus Gottes wort
widerlegen koͤndte/ daran hat er ſonderliche luſt vnd gefal-
len.
5.
à religione
& pietate.
GOttes Wort hielt er fuͤr ſeinen beſten ſchatz/ den er
liebte vber Gold vnd fein Gold/ darumb hielt er ſich fleiſſig
zur Predigt/ hoͤret dieſelben gerne/ Denn wer weiſe iſt/ der
hoͤret zu/ vnd beſſert ſich. Vnd muͤſte jm eine hohe vrſach ſein
im wege gelegen/ die jhn von der Predigt hette abhalten ſollen.
Wo er jrgend in der Predigt etwas gehoͤret/ vnd den rechten
verſtand nicht genug erreichet/ ſchewet er ſich nicht/ mich/ als
ſeinen
Pſal. 119.
Proverb. 1.
G
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